Wer hat Erfahrungen mit Vätern wider Willen

Mein Sohn ist 17 und der Vater hat von Anfang an klar gestellt, dass er keinen Kontakt will.
Was das bedeutet, das ganze Ausmaß, den Stress, auch die Auswirkungen auf meinen Sohn hab ich nicht abschätzen können.
Es gibt ständig Stress wegen des Unterhaltes, mal zahlt er, mal nicht.
Ist auch für mich im Alltag kein Problem, ich wollte das Kind also finanziere ich ea natürlich auch allein.
Aber das Geld steht meinem Sohn nun mal zu.
Dann die Tatsache dass mein Sohn besonders seit der Pubertät leidet, dass der Vater ihn nicht sehen will.
Es fehlt halt was und ich kann ihm auch fast gar nichts erzählen, da ich ja auch keinen Kontakt habe.
Ich weiß nicht mal mehr wo er lebt.
Wir sind eure Erfahrungen mit unwillig Vätern und den Auswirkungen aufs Kind?

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Hallo :-)

Ich bin so ein Kind, welches vom Vater nicht gewollt wurde. Er hat noch zwei weitere Kinder mit zwei anderen Frauen danach bekommen... da ist es dasselbe.

Meine Mutter hatte viele Jahre einen Titel vom Gericht, wodurch der Unterhalt von seinem Lohn direkt gepfändet wurde.

Zu meinem 18. Geburtstag gab es eine Menge Briefe und Unterlagen der vergangenen Jahre vom Gericht und vom Jugendamt, mit dem Hinweis, dass ich mich als Volljährige nun selber kümmern muss. Die Pfändung lief normal weiter, da ich noch in Ausbildung war.
Den Titel zurücknehmen, damit die Pfändung stoppt, musste ich als Gläubigerin selber, als der Anspruch durch meine Eheschließung entfiel. Das wurde alles durch Anwälte geregelt.

In meiner Jugend, so 14 - 17, hat es mich ab und zu auch beschäftigt, wieso er mich nicht wollte, ich war bzw bin doch sein Erstgeborenes.. sein Fleisch und Blut. Und auch wenn ich eine Frau bin, sehen ich und auch meine beiden Halbbrüder ihm verdammt ähnlich. Leugnen kann er niemanden von uns.

Irgendwann findet man sich damit ab. Ich bin ehrlich, nach einer gewissen Zeit habe ich eine enorme Ablehnung ihm gegenüber entwickelt. Auf keinen Fall würde ich Kontakt wollen oder zulassen. Er wollte mich nicht und hat meine Mutter und mich alleine gelassen. Hat stattdessen zwei weitere Kinder in die Welt gesetzt, die genauso hinten runtergefallen sind, wie ich.

Ich verstehe deinen Sohn, dass ihn das belastet und sicherlich auch wirklich schmerzt, wenn man weiß, da ist jemand... jemand so Wichtiges eigentlich... und er will einen nicht.

Aber ich bin sicher, dass dein Sohn da auch im Laufe der Zeit immer besser mit klarkommen wird. Ab und zu sticht es, gerade dann, wenn man durch Kollegen oder neue Freunde zB auf Familie und Eltern angesprochen wird.

Aber durch meinen bereits erwähnten Groll stört es mich immer weniger. Achselzucken - "kein Kontakt" - fertig.

Nur Mut deinem Sohn, es wird alles besser und irgendwann wird er merken, dass das Leben auch ohne "Vater" wunderschön sein kann und vor allem ist! Es braucht keinen Menschen zum Glücklich-sein, wenn dieser sich nicht für einen interessiert.

Alles, alles Liebe #winke

Ehemoppel, 26 Jahre und sehr glücklich mit der, für mich, besten Mama der Welt, die beide Elternjobs gemeistert hat, ohne das es mir je an Etwas gefehlt hätte ;-)

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Das ist seit langem der beste Text zu so einem Thema, den ich hier gelesen habe!

Bei uns sagt man auch, es kommt nicht drauf an wer dich "gemacht" hat, sondern wer für dich da war. Wenns der Vater nicht ist, ist es Mutter und andere, die einem lieben. Fertig. Mein Cousin, der in die Familie gebracht wurde, adoptiert wurde, ist einer meiner Liebsten. Vater unbekannt. Man muss nicht ständig auf dem Vater rumreiten, Leben so gut es geht leben und genießen..

ehemoppel, ich stimme dir zu 1000% zu!

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Ich kenne ein paar Kinder (mittlerweile Erwachsene), die Auswirkungen sind unterschiedlich. Denen, die den Vater ebenfalls ablehnen, geht es interessanterweise am besten. Ich denke, das liegt vielleicht daran, dass sie die Schuld an der Situation nicht sich selber in die Schuhe schieben sondern ganz klar dem Vater. Und es ist ja auch sein Versagen, wenn er das eigene Kind ablehnt.
Das ist auch wichtig für deinen Sohn, er darf sich keinesfalls selber die Schuld geben und sich minderwertig fühlen. Sag ihm, sein Vater ist auf eine bestimmte Weise krank, er kann nicht erkennen, was für einen wunderbaren Sohn er hat. Aber das ist allein sein Pech. Es geht auch ohne Vater. Er darf auch ruhig wütend sein auf seinen Vater. Und wenn die Wut verraucht ist, soll er ihn aus den Gedanken verbannen und langsam vergessen. Er ist es nicht wert, dass er zuviel an ihn denkt.