Mich beschäftigt seit ein paar Wochen etwas und ich brauche da mal etwas Hilfe von außen...
Der Vater meines Kindes (6) und ich sind getrennt, seit das Kind 2 ist. Wir haben ein neutrales Verhältnis, würde ich sagen. Ich hege keinen Groll gegen ihn.
Er sieht unser Kind einen Nachmittag in der Woche und alle 2 Wochen zusätzlich einen Tag am Wochenende mit Übernachtung. Das klappt auch gut. Wir können alles Wichtige besprechen, darüber hinaus habe ich aber kein Bedürfnis, mich mit ihm zu unterhalten o.Ä.. Wir haben uns sonst nicht viel zu sagen und auch sonst im Alltag keinen Kontakt und keine Berührungspunkte.
Jetzt ist dieses Jahr sein Vater verstorben und er hat keine weiteren Angehörigen in Deutschland.
Es ist zwar noch etwas hin aber mich beschäftigt seitdem die Frage, wie dieses Jahr Weihnachten gefeiert wird...
Irgendwie fühle ich mich verpflichtet, ihn an Weihnachten zu uns einzuladen. Ich habe eine große Familie und wir feiern immer bei meinen Eltern. Die Vorstellung, dass irgendwer Weihnachten alleine feiern muss, finde ich ganz traurig. Auf der anderen Seite haben der Vater und ich uns nicht viel zu sagen und ich würde eigentlich lieber ohne ihn feiern. Ich denke aber, dass er sich über eine Einladung freuen und sie annehmen würde.
Wie seht ihr das? Ist es egoistisch, ihn nicht einzuladen? Oder geht das gar nicht und ich sollte es ihm auf jeden Fall anbieten?
Ist das egoistisch?
Normalerweise kenne ich es so, dass man sich Weihnachten und Silvester abwechselt. Das heißt, ein Jahr ist das Kind bei ihm und Silvester bei dir und umgekehrt. Habt ihr diese Regelung nicht?
Du schreibst ihr feiert immer bei deiner Familie, was ich in der Tat etwas ungewöhnlich finde.
Einladen würde ich ihn nicht, vermutlich fühlt er sich dort nicht wohl und möchte das auch gar nicht, aber über eine neue Aufteilung der Feiertage nachdenken.
LG
Bisher war es so, dass unser Kind Heiligabend bei mir und meiner Familie war und am 1. Feiertag, manchmal auch beim 2. Feiertag, bei Papa. Das hat für alle so gepasst. Der Vater hat Heiligabend bei seinem Vater verbracht.
Dann würde ich die Regelung so bestehen lassen und im das Kind am 1. Feiertag geben. Außer er möchte eine Neuregelung.
Das kommt für mich auf euer Verhältnis an. Wenn ihr zwar kein Paar mehr seid aber im Guten auseinander gegangen und euch auch sonst einmal zusammen trefft und etwas unternehmt finde uch es eine Überlegung wert. Da ihr ja scheinbar in einer größeren Gruppe feiert ist es für mich auch nochmal anders als wenn ihr zu dritt feiern würdet. Wenn du dich aber unwohl fühlst und/oder noch zu viel zwischen euch steht dann ist es eher nichts. Dann kann er ja vielleicht mit Freunden feiern oder vielleicht braucht er auch die Zeit für sich um mit dem Abschied fertig zu werden.
Du musst erstmal gar nichts und ich fände es auch überhaupt nicht egoistisch, wenn du ihn nicht fragst. Ich wollte dir aber mal sagen, dass ich es echt menschlich stark von dir finde, dass du darüber nachdenkst einen Menschen, der dir nicht nah steht, zu dir einzuladen, damit er nicht alleine ist.
Ich würde es einfach erstmal gar nicht ansprechen. Anfang Dezember kannst du ja mal bei einer Übergabe oder so nebenbei anfragen, wie denn sein Weihnachten dieses Jahr so geplant ist. Vielleicht erzählt er dann ja sogar, dass er Heiligabend bei Freunden ist. Oder er sagt, er weiß es noch nicht und dann kannst du dir nochmal Gedanken machen. Vllt will er ja sogar bewusst alleine sein, vielleicht ist er tief deprimiert weil er alleine wäre....es gibt soviel Möglichkeiten und es ist noch so lange hin. Zerbricht dir erst den Kopf, wenn das Thema aktuell wird
Ich würde erstmal überlegen was deine Familie dazu sagt? Sind sie böse auf Ihn? Oder sind sie ihm neutral nett gegenüber eingestellt?
Meinen Ex könnte ich problemlos zu Familienfeiern einladen, wir feiern immer noch seit 4 Jahren zusammen Heiligabend - mit seiner Freundin und meinem Freund.
Aber wir verstehen uns auch gut, hat halt bei uns nicht mehr gepasst und gut ist.
Ich würde, sofern die Familie ihn auch noch mag, einfach fragen. Vielleicht gefällt es ihm auch Weihnachten nur alleine mit seinem Sohn zu feiern? Dann wäre das eben so.
Wenn du aber eigentlich gar keine Lust auf ihn hast, würde ich ihn einfach mal neutral fragen wie er dieses Jahr Weihnachten geplant hat. Dann kannst du ja immer noch spontan ihn einladen oder wenn er Pläne hat, froh sein darüber.