Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich mich richtig verhalten habe und benötige dazu ein paar Einschätzungen von außen.
Sachverhalt: Der Vater meines Kindes und ich sind seit der Schwangerschaft getrennt. Er hat mich damals verlassen und wollte auch von dem Kind nichts wissen. Bis das Kind 6 Jahre alt war, bestand deswegen gar kein Kontakt.
Ich habe ihn jedes Jahr 2 mal angeschrieben, Fotos geschickt und schriftlich wirklich angebettelt, dem Kind doch wenigstens mal einen kurzen Brief zu schreiben. Das hat er dann nach 6 Jahren ohne irgendein Lebenszeichen tatsächlich getan. Es kam dann auch zu kurzen Treffen zwischen den beiden, bei denen anfangs noch die Großeltern mit anwesend waren.
Seit einem halben Jahr gibt es wöchentliche Treffen nachmittags zwischen Vater und Kind, immer am selben Wochentag. Leider passiert es dabei oft, dass der Vater kurzfristig absagt. Entweder am Abend vorher oder noch am gleichen Tag.
Mich hat das aus verschiedenen Gründen zunehmend wütend gemacht. Zum einen entsteht so für mich jedes Mal ein Betreuungsproblem. Im Grunde muss ich mir den Tag immer frei halten, falls der Vater spontan absagt. Dann finde ich sein Verhalten auch sehr respektlos mir gegenüber.
Was mich aber am meisten stört, ist, dass unser Kind so oft auf einen Vater wartet, der dann doch nicht auftaucht. Ich finde es unserem Kind gegenüber respektlos und gemein. Er fragt auch nicht nach einem Ersatztermin etc. Er teilt nur knapp mit, dass er keine Zeit hat.
Ich möchte meinem Kind nicht vermitteln oder vorleben, dass man immer auf jemanden warten muss, der einen ständig versetzt! Der so mit einem umgeht.
Das Kind würde auch Wochen und Tage am Fenster sitzen und warten, weil es so pflichtbewusst und angepasst ist. Das möchte ich natürlich nicht!
Ich habe dem Vater deswegen nun mitgeteilt, dass das Kind nur noch alle 2 Wochen Zeit hat. Öfter sehen sie sich wegen der Absagen des Vaters sowieso nicht, nur so habe ich mehr Planungssicherheit. Und das Kind kann sich an dem entsprechenden Tag auch etwas anderes vornehmen (zumindest alle 2 Wochen) und wird nicht kurz vor knapp damit konfrontiert, dass Papa doch nicht kommt. Ganz unterbinden möchte ich den Kontakt natürlich nicht. Ich möchte meinem Kind nur vermitteln, dass man nicht alles passiv hinnehmen muss.
Nun wurde mir (nicht vom Vater) vorgeworfen, ich wäre egoistisch. Wenn der Vater so kurzfristig absagt, müsse ich das hinnehmen und so würde ich ihn ja völlig verprellen. Der Vater selbst hat sich bis jetzt gar nicht geäußert.
Wie seht ihr das? Muss man die ständigen Absagen hinnehmen? Also, dass der Vater sich nicht an die wöchentliche Regelung hält? Wie beurteilt ihr sein Verhalten dem Kind gegenüber?
War mein Verhalten okay?
Findet ihr das okay?
Ich finde dein Handeln vollkommen verständlich. Dein Kind macht sich unnötig jede Woche Hoffnung und freut sich wahrscheinlich auch schon auf die Treffen und wird jedesmal wieder enttäuscht. Wenn der KV eh nur alle 2 Wochen Zeit und Lust hat, hast du doch ne super Lösung gefunden 😉 wahrscheinlich wird er auch da dann kurzfristig absagen, was ich euch natürlich nicht wünsche.
Du hast alles richtig gemacht. Du hast Dich eh total bemüht. Aber man muß sich auch nicht veralbern lassen, und das muss auch ein Kind nicht. Wie Du schon sagst, Respekt darf man erwarten.
Komische Aussage Dir gegenüber. Wenn Du nicht total nach seiner Pfeife tanzt, verprellst Du ihn? Lebt die Person, die das sagte, das eigene Leben auch so? Bedenklich.