Wie oft Kind abgeben? Wann ist es zu viel für das Kind?

Hallo Zusammen

Es geht hier um meine Schwester. Sie ist alleinerziehen mit einem 4 jährigen Sohn. Meiner Meinung nach, gibt sie das Kind zu oft ab. Mittlerweile ist es so, dass er gar nicht mehr wo anders hin möchte, und immer weint wenn sie gehen will. Auch im Kindergarten hängt er ihr am Bein und schreit er möchte nicht dort bleiben, sondern mit ihr nach Hause gehen. Ich denke, das kommt davon, weil sie einfach zu wenig Zeit mit ihm verbringt. Sie sieht das jedoch anders.

Der Kleine ist jeden Morgen im Kindergarten, 3 Tage die Woche Nachmittags dann Kita, 1 Nachmittag bei den Grosseltern und 1 Nachmittag bei der Mutter. Jedes 2 Wochenende ist er beim Vater. Und an den anderen Wochenenden an denen er bei ihr ist, gibt sie ihn min. nochmals 1 Nacht ab. Da schläft er bei mir oder bei den Grosseltern. In dieser Zeit geht sie natürlich aus und macht Party.

Sie meint immer, sie brauche auch mal Zeit für sich. Sie arbeitet jedoch immer nur bis Mittags, also hat sie jeden Nachmittag ausser einen Zeit für sich. Zudem jedes zweite Wochenende wenn der Kleine beim Vater ist.

Er ist also nur jeden Abend und Nacht unter der Woche bei ihr, einen Nachmittag pro Woche und jedes 2. Wochenende 1 Nacht. Der Rest der Zeit ist er wo anders. Findet ihr das nicht au viel zu viel? Ich kann mir gut vorstellen, dass er darum momentan nicht mehr von ihr weg will.

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Also ist ein 4 Jähriger von 5 Tagen der Kita Woche, 2 Tage Mittagskind und jedes 2. Wochenende beim Vater und hat 1x die Woche bei der Tante / Oma ne Übernachtung? Nein, finde ich grundsätzlich völlig in Ordnung. Individuell ist es immer eine Sache. Es gibt eben Kinder die mehr Probleme damit haben als andere. Es gibt aber auch immer welche, die immer Drama bei Trennung machen und 5 Minuten später alles mitmachen und wo es dann wunderbar geht. Die Bindung mit nur Mami und Kind kann mitunter sehr eng sein. Das Kind hängt logischerweise sehr an der Hauptperson. Aber ich persönlich halte es nicht nur für gut, dass Kind 24/7 an der Mutter kletten zu lassen. Erstens kann die dann leicht ausbrennen. Zweitens ist ein Netzwerk für Alleinerziehende auch echt wichtig. Und 1-2 Leute zu haben, wo das Kind jede Woche zur selben Zeit daran gewöhnt ist Zeit zu verbringen, finde ich nur gesund, auch für das Kind, dass es sich auch an andere Menschen, Lebens-und Sichtweisen gewöhnt. Mein Kind war wie eine Art Mimi-Me im Guten wie im Schlechten. Der hat es definitiv gut getan als ich dann meinen Partner kennen gelernt habe und da noch Tanten und Omas hinzukamen, was definitiv aber ein Job war, sie dran zu gewöhnen auch andere anzunehmen. Aber profitiert hat sie davon absolut. Andere Personen können auch eine Bereicherung für soziale Fähigkeiten sein.

Ich finde von außen kann leicht ein falscher Eindruck entstehen, gerade wenn man selbst gar nicht alleinerziehend ist, ist es leicht ein Urteil zu fällen, aber mal ehrlich in welcher Welt lebt man denn, dass man es sich leisten kann, jeden Nachmittag mit dem Kind zu haben? Das ist doch eher eine privilegierte Welt. Und dass das Kind alle 2 Wochen Mal den Papa sieht, ist doch relativ wenig hin und her und der Kontakt grundsätzlich zu begrüßen. Und Kontakt zur Oma doch grundsätzlich auch. In vielen Haushalten wo die Eltern arbeiten, ist es doch auch nur der späte Nachmittag, Abend, Nacht und morgens dann zur Kita und eben das Wochenende mit den Kindern. Das ist Realität für ganz viele Kinder in Deutschland. Gerade mit 4 Jahren. Klar sie könnte sicher ein Stündchen hier und da mehr tun, aber offenbar klappt das Übernachten dann ja auch und die Nachmittage, sonst würde das doch keiner auf die Dauer mitmachen. Ist das Kind nicht umsorgt? Zurück in der Entwicklung? Verwarlost? Nein, oder?

Das Leben ist eben manchmal kein Ponyhof.

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Nur einen Nachmittag von 5 unter der Woche finde ich auch wenig, zumal sie nur bis Mittag arbeitet.