Mein Ex und ich verstehen uns gut und ich möchte, dass das so bleibt.
Wir haben uns im März getrennt und seither ist unser Sohn von Montag bis Freitag bei mir und von Freitag abend bis Montag vor der Schule bei meinem Mann.
Momentan nennen wir das noch Wechselmodell und ich bekomme keinen Unterhalt und Kindergeld teilen wir 50/50.
Anschaffung über 50 Euro sprechen wir ab und teilen sie ebenfalls durch 2.
Trotzdem entsteht für mich ne Schieflage: ich habe an 5 Tagen 3 Mahlzeiten zu stellen plus Brotdosen zu befüllen, fahre das Kind mit dem Auto zur Schule (gibt keine Busanbindung, Fahrrad ist zu weit) und zu diversen Sport- und Freizeitaktivitäten.
Ich möchte meinem Mann um finanzielle Entlastung bitten, weiß aber nicht, was angemessen ist.
Betreut jemand ähnlich? Habt ihr gute Lösungen gefunden?
Ich will weder zum Anwalt noch an der zeitlichen Aufteilung drehen... brauche aber Rückmeldung, ob mein Bedürfnis nachvollziehbar ist oder ob ich etwas verlange, was mir nicht zusteht.
Im Kopf hätte ich ne Entlastung von ca. 100 Euro im Monat, die mein Mann mir zahlt. Ist das verhältnismäßig oder Quatsch?
Faire Aufteilung Finanzen bei alternativen Betreuungsmodell
Wir betreuen im "klassischen" Wechselmodell. Bei dir fällt mir daher folgendes auf: da du Betreuung und Arbeit grundsätzlich unter einen Hut bringen musst, hast du doch eh eine Schieflage und ich würde an deiner Stelle durchaus das Thema Unterhalt aufmachen.
Außerdem betreut ihr nicht exakt 50/50 und damit ist dein Mann voll unterhaltspflichtig. Auch wenn du da keinen Streit vom Zaun brechen willst, mit diesem Wissen solltet ihr ein Gespräch führen.
Dann könnte es passieren , daß er sich an nichts mehr beteiligt, was extra kommt.
Verstehe ich nicht. Er beteiligt sich doch eh nicht an Extra-Sachen. Weder er noch ich.
Außer halt Klamotten und Schulkram. Wie gesagt: ab 50 Euro.
Also da du deutlich über die Hälfte der Betreuung übernimmst, ist er theoretisch voll unterhaltspflichtig. Bei 100€ pro Monat käm er also wohl sehr gut, es sei denn er verdient wenig
Hey, was ich hier vermisse ist der Aspekt, dass er das Kind am Wochenende hat, da wo man Zeit für Ausflüge etc hat. Diese kosten deutlich mehr als Essen.
Dazu kommt, dass du ja scheinbar den "Luxus" hast, dass du jedes Wochenende für dich frei hast und machen kannst, was du willst, dein Ex nicht.
Von daher würde ich da kein Fass aufmachen.
Da hast du wiederum recht. Das ist Luxus. Das stimmt.
Ich finde es in eurem Fall nicht so einfach. Dir würde gesetzlich der volle Unterhalt zustehen. Aber für die Kosten, an denen er sich momentan beteiligt, müsstest du dann auch ganz alleine aufkommen. Wahrscheinlich wäre es für dich trotzdem finanziell besser.
Wie verbringt der Vater das Wochenende mit eurem Kind? Fährt er es auch zu Sportaktivitäten? Macht er schöne Ausflüge und Unternehmungen? Das kann ja auch je nachdem kostenintensiv sein.
Evtl. würde dies dein Mann dann einstellen. Vielleicht möchte er aber dann auch das richtige Wechselmodell oder reduziert den Umgang. Wie schätzt du ihn ein?
Schwer, etwas zu raten. Aber wenn ihr euch gut versteht, könnt ihr doch sicher in Ruhe darüber sprechen.
Ja, wir werden da in Ruhe drüber sprechen.
Und das können wir Gott sei Dank auch. Ich wollte vorher ein paar Meinungen einholen.
Ich mag an der zeitlichen Aufteilung nicht rütteln. Ich bin Lehrerin und kriege Stundenpläne, die mir erlauben, das Kind ohne Ganztagsbetreuung zu betreuen, was mir wichtig ist. Allerdings brauche ich dann die Wochenenden, um die Woche vorzubereiten und zu korrigieren etc..
Und die Ferien übernehme ich halt auch meist komplett, weil sich das eben anbietet.
Ich will meinen Ex auch nicht finanziell "ausschlachten". Er macht das an den Wochenenden schon gut und ist insgesamt kooperativ. Von daher mache ich vielleicht kein Fass auf.
Und das Wohl unseres Sohns ist mir am Wichtigsten. Wenn es ihm gut geht, ist es gut.
Nur manchmal, wenn ich so durch den Alltag hetze, denke ich manchmal, es ist unfair irgendwie... wobei wir uns beide wirklich bemühen um Fairness.
Danke für deinen Input.
Als Lehrerin ist dein Gehalt ja auch nicht schlecht.
Selbst im richtigen Wechselmodell mit 50/50 Aufteilung wird Unterhalt berechnet, keine Ahnung, wo immer dieses Märchen her kommt, dass da nichts gezahlt werden muss!
Sprich einfach mit ihm und fordere notfalls korrekten Unterhalt ein.
Dir geht es um100€ im Monat alleine um die Gerechtigkeit?
Ernsthaft?
Ich meine es wirklich nicht böse,aber mein Bruder( übrigens alleinerziehend)und meine beste Freundin sind Vollzeitlehrer und zwar verdammt Gute.
Sie sagen es selbst,wieviel Zeitaufwand sie wirklich brauchen und das sie einen sehr entspannten Job haben und sich in wenigen Stunden unter der Woche vorbereiten.
Ich kenne ehrlich keinen besseren Lehrer als meinen Bruder,der hat viele aufgegebene Schüler zum Schulabschluss gebracht.
Du hast ernsthaft immer das ganze Wochenende frei!?
Das du daran nichts verändern willst ist mir klar LUXUS!
Warum veränderst du nicht Deine Lebenssituation damit das Kind selbst in die Schule kommt?
Würdet ihr auf richtiges Ausrechnen des Unterhaltes bestehen,da kann ich mir vorstellen er müsste mehr zahlen,aber davon müsstest du ALLE Extras bezahlen.
Vielleicht übernimmt er einen weiteren Tag unter Woche,so seit ihr gleich auf.
Man kann auch Probleme machen wo keine sind in meinen Augen.
Es geht um 1 Kind ein einziges Kind welches unter der Woche in der Schule ist und am Abend ins Bett gebracht wird.
Sorry da habe ich kein Verständnis.
Mein Bruder betreut 3 Kinder ganz allein das ganze Jahr und arbeitet voll….
Ist ja gut...
Ich habe ja nur laut nachgedacht. Und genau solche unterschiedlichen Meinungen wollte ich hören, um mich selbst zu reflektieren.
Warum nennst Du ihn eigentlich immer noch “meinen Mann”
Und am Montag bringt er ihn sicher zur Schule oder?
Ansonsten könnte man dies ändern….
Heißt du siehst das Kind erst am Nachmittag?
Und am Freitag geht das Kind am Abend zum Vater,direkt nach der Schule…
Du hast also nur Dienstag,Mittwoch und Donnerstag den ganzen Tag und dafür das ganze Wochenende frei bis Montag Nachmittag der Junge aus der Schule kommt.
Meiner Meinung nach solltest du sehr,sehr dankbar sein ….
Weil wir noch verheiratet sind, warum sonst?
Deine Beiträge in allen Ehren, ich finde es wichtig, dankbar im Leben zu sein und lasse mir da gerne den Kopf zurechtrücken, aber das klingt bei dir so, als ob ich meinem Mann zur Dankbarkeit verpflichtet bin und ich finde, das sind wir einander. Ich halte ihm unter der Woche den Rücken frei und übernehme alle Ferien, so dass mein Mann seine Urlaubstage frei nach Gusto legen und gestalten kann. Und ich mache die ganze Carearbeit: Hausaufgaben betreuen, Hobbys ermöglichen, Wäsche blablabla, was halt so dran hängt. Und manchmal fehlt mir schon auch, mit meinem Kind am Wochenende faul abzuhängen.
Also lass mal die Kirche im Dorf. Ich bin nun wirklich keine unankbare Rosinenpickerin.
Ich finde ehrlich die Arbeit fur ein einziges Kind ist wirklich nicht die Welt und ja du machst sicher auch einiges und bist doch glücklich und zufrieden…
Solltest du es nicht sein,musst du was ändern und nicht ein Fass wegen 100€ öffnen…
Auch in den Ferien kannst du dir Zeit nehmen und ihn genauso bitten da einzuspringen,daran ändern auch 100€ im Monat nicht viel.
Ja,ich finde deinen Gedanken mit 100€ auch Kleinlich.
Er wird ja sicher an seinen Tagen auch waschen und Freitag auf Montag Hausaufgaben machen….
Ziehe um damit dein Kind zur Schule kommt.
Meine Freundin lebt im richtigen Wechselmodel und da sind die Kinder immer eine ganze Woche bei dem Elternteil,dürfen aber zu jeder Zeit Kontakt zum anderen Teil haben….
Dein Eröffnungstext lässt leider darauf schließen das du sehr Kleinkariert bist…
Aber da scheint ja noch einiges dir das Leben schwer zu machen,
Ändere es!
so unrecht hat "selbstdenken2021" aber nicht.
Ich finde ebenfalls, dass euer Modell für dich ziemlich gut ist.
Und letztendlich habt ihr beide wirklich fast die gleiche Zeit mit dem Kind.
Natürlich kann man es nicht 1 zu 1 aufrechnen. Wochentags versus Wochenende. Aber unterm Strich ist das für dich doch die beste Lösung. Ich würde tatsächlich nicht deswegen das Gespräch suchen, weil du meinst, es wäre gerechter aufgeteilt, wenn er dir noch 100 Euro gibt. Würdest du jetzt massiv weniger Geld haben als dein Mann, dann okay. Aber da du auch gut verdienst, würde ich es echt nicht riskieren, eure gute Basis wegen so ein paar läpperlichen Taler zu zerstören. Ich verstehe, was du meinst. Aber nein, ich würde es wirklich nicht machen. 