Bitte um Rat. Chancen mein Kind zu mir zu holen?

Hallo zusammen,

ich habe mit meiner Freundin eine gemeinsame Tochter die fast 3 Jahre alt ist. Wir wohnen im Raum NRW in einer Wohnung die mir gehört. Wir sind nicht verheiratet haben aber das gemeinsame Sorgerecht gleich bei Geburt festschreiben lassen. Leider ist es ab diesem Zeitpunkt immer schlimmer geworden. Am Anfang habe ich gedacht das es vielleicht an der Umstellung liegt und ich einfach Geduld haben muss und mich noch mehr einbringen sollte. Leider hat sich das ganze immer mehr verschlimmert.

Meine Freundin ist leider sehr sehr launisch-aggressiv und sobald etwas nicht so läuft wie sie möchte, hat sie extreme Wutausbrüche (das ging ab der Geburt los und wurde immer schlimmer). Man kann sich vorstellen das ein kleines Kind halt auch mal etwas anders macht und halt mal etwas kleckert oder nicht auf Knopfdruck einschläft. Wenn das nicht so läuft wie gewünscht, dreht sie komplett durch und schreit die Kleine lauthals an. Ich bin auch schon dazwischen gegangen als sie sie hart angepackt hat und hab ihr mehrmals gesagt das sie die Kleine nicht so anschreien soll, weil sie es nicht mit Absicht macht. Ich werde dann hingestellt, das ich nicht hinter ihr stehe und das sie mich verlässt wenn ich das erziehungstechnisch nicht auch so sehe. Sie meint dann man muss so hart sein, damit sie uns nicht auf dem Tisch rumtanzt. Als ich die Kleine aus einer Situation rausholen wollte und sagte das ich mit ihr jetzt einkaufen fahre sagte Sie: "Wenn du jetzt gehst ruf ich die Polizei". Ich blende jetzt die Sachen die mir widerfahren sind aus, weil es mir um die Kleine geht. Auf Rat von einem Freund habe ich ein Gedächtnisprotokoll mitgeschrieben, damit ein Außenstehender sich ein Bild machen kann. Das ist nach 3 Monaten auf 44 Situationen angewachsen. Also alle 2-3 Tage etwas. Ich habe das auch aufgezeichnet immer wenn es möglich war mit dem Handy (Ich weiß das das nicht erlaubt ist aber ich bin wirklich verzweifelt). Wenn wir außerhalb der vier Wände sind passiert das nicht, nur wenn wir zuhause sind. Sie hält mehr den Schein und postet viel wo sie die Kleine extrem anhimmelt. Man kann es kaum glauben wenn man es nicht erlebt hat. Wenn eine Situation außer Haus war, bleibt sie meist ruhig aber ich merke das es in ihr brodelt. Wenn wir dann unter uns sind geht es richtig los. Ich versuche sie zu beruhigen das klappt mal, mal nicht.

Es ist oft ein Wandel der Extreme. Nicht falsch verstehen, sie liebt sich auch wieder und kümmert sich aber das ganze lässt sich nicht aufwiegen mit dem Terror. Ich habe ihr mehrmals gesagt das sie das doch bitte behandeln lassen soll, da es uns alle schadet. In 1-2 lichten Momenten hat sie das auch eingesehen, nur um es danach wieder nicht zu machen. Ich war sowohl beim Arzt, JA und RA alles sagen das gleiche: wenn sie nicht will geht da nichts und keiner kann sagen wer am Ende das Kind bekommt. Obwohl alle schockiert waren und sagten das das so nicht geht. Ich habe aber auch gesagt, dass ich natürlich versuchen will, was möglich ist zu retten, auch für die Kleine und eher will das es in guten läuft und die Familie zusammen bleibt. Aber es wird fast schon unmöglich und ohne eine gute Chance die Kleine zu bekommen, lass ich sie nicht alleine. Das zwingt mich aktuell dazu das weiter zu spielen ohne Perspektive. :(
Sie ist auch mit allem sehr überfordert. Deswegen nehme ich die Kleine immer wenn es geht und ich Arbeite schon von Anfang an von zuhause aus (IT) wo ich oft bei Ihnen bin und unterstütze. Auch am WE und Abends nehme ich sie immer. Mehr geht nicht und mir wird immer noch von ihr vorgeworfen das ich mich zu wenig einbringe. Wenn ich zuhause bin drückt sie sie mir in die Hand und sagt: so ich hab jetzt Feierabend und geht. Ich bin froh weil ich gerne mit meiner Tochter Zeit verbringe und es so keinen Streit gibt aber es gibt immer noch viele Situationen wo es dann eskaliert. Ich habe ihr auch schon angeboten das wir uns Hilfe holen könnten, aber das wollte sie nicht. Ich weiß leider nicht mehr weiter.

Meine Frage wäre nun: wie stehen nach der Erfahrung die Chancen mit den Beweisen (wenn man es überhaupt so nennen kann) die ich habe das ich meine Kleine bekomme? Was bräuchte ich um das zu beweisen oder war schon mal jemand in einer ähnlichen Situation? Was wurde da gemacht?

Danke für alle Antworten und die Hilfe von euch!

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dein Anwalt war wohl nicht gut, deine Partnerin kann über ein Gutachten als erziehungsunfähg erklärt werden, da kann sie nicht vorspielen. Das bedeutet, die bekömme nur Besuchsrecht.

Such dir bitte eine gute Anwältin.

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Hallo tianay,

danke für deine Antwort! Wie müsste das dann aussehen bzw. wo müsste ich das melden das das seinen Weg geht?

Viele Grüße,

Sierra

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Hallo,

Wende Dich an den weissen Ring.

Alles Gute
Sunny

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Mir fällt noch der Kinderschutzbund ein. Lass dich dort beraten, ob die Aufnahmen doch gewertet werden, wenn durch die Aufnahmen klar wird, dass das Kindeswohl leidet.

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Das wäre eine gute Idee. Haben die die Möglichkeit das zu ermöglichen?

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Zur eigentlichen Situation kann ich rechtlich nichts sagen. Aber komm bitte nicht auf den Gedanken, auszuziehen. Mein Mann hat den psychoterror mit der ex nicht mehr ausgehalten, wollte seine Kinder also eher vor diesem Krieg bewahren. Mit Kindern ausziehen ging auch nicht, weil die KM das natürlich nicht wollte. Das wurde ihm negativ ausgelegt im Prozess und die Kinder sind trotz ähnlicher Vorfälle wie bei dir und anderen Punkten nach wie vor bei der Mutter.

Ich hab zwar gelesen, dass es deine Wohnung ist, aber trotzdem wollte ich dir das sagen. Sie darf übrigens auch nicht einfach mit dem Kind ausziehen.
Ich wünsche euch alles Gute!