Wie sind eure Erfahrungen zu gerichtlichen Regelungen?

Ich frage mal allgemein... Wie sind eure Erfahrungen? Lief es nach einem (Umgangs) verfahren geregelter und ruhiger? Oder war alles noch mehr emotional aufgewühlt?
Nach einer Trennung ist es eh schon schwer da die Gefühle der Paarebene rauszuhalten, wenn es um die Kinder geht. Was hat euch geholfen da Ruhe rein zu bringen?
Und hat das Gericht euch irgendwie auferlegt gemeinsame Gespräche irgendwo zu führen?

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Hallo,
kann dir von meinem Mann und seiner Tochter erzählen.

Mein Mann und seine Ex-Frau haben sich 2006 getrennt. Die Tochter war damals 2 1/2.
Es wurde Umgang usw. über das Jugendamt geregelt. Hier gab es immer mal wieder Probleme, dass die Tochter nicht zu den vereinbarten Papa-Zeiten da war. Entweder war sie mit Oma und Opa verreist, oder einfach nicht zu Hause. Dann kam es vor, dass die Tochter an "unseren" Wochenenden nach 2 Stunde anfing zu weinen und sagte, dass sie wieder zu Mama möchte. In den Urlaubszeiten, die vorher natürlich besprochen wurden kam das Kind einfach nicht oder war auf einmal krank.
Beim Abholen bei der Mutter waren ständig ihre Eltern zu gegen und mein Mann wurde wüst beschimpft, zBsp. "Wenn du so weiter machst bekommst du das Kind nicht mehr." usw. Mein Mann hat nichts gemacht, aber beschimpft wurde es jedes Mal. Und die Tochter stand daneben und hat alles mitbekommen.

Irgendwann war es meinem Mann zu viel und er wollte die Kleine dann nur noch im KiGa abholen, damit er dieser Situation aus dem Weg gehen kann.
Das Ende vom Lied, Kind war freitags nicht mehr im Kiga.

Meinem Mann hat es dann gereicht und bei Gericht bekam er "Recht" und der Umgang wurde dann per Gericht geregelt. Jedes 2. WE sollte die Kleine zu uns kommen, dazu noch in den Sommerferien und Herbstferien jeweils die Hälfte der Ferien. Eine Familienhilfe wurde eingeschaltet. Alle waren damit einverstanden.

Das Ganze ging einige Wochen gut, dann fing es wieder an, dass das Kind nicht da war oder nach nur wenigen Stunden wieder nach Hause wollte. Einmal haben wir sie gefragt, warum sie wieder zur Mama möchte, da sagte sie: "Opa will mit mir auf die Kaninchenausstellung und mir ein Kaninchen kaufen." Tja, ganz klare Beeinflussung vom Kind.
Den Höhepunkt erreichte die ganze Sache im Dezember 2009. Wir wollte die Kleine am Freitag aus dem KiGa abholen und sie war wieder nicht da. Bei der Mutter erfuhr mein Mann, dass sie mit Oma und Opa verreist sei. Mein Mann hat natürlich wieder das Gericht bemüht, da es ja sein WE gewesen ist. Die Richterin sagte Wort wörtlich: "Wenn die Mütter nicht wollen, dass das Kind zum Papa geht, dann ist das eben so. Sie könne da jetzt auch nichts machen."
Mein Mann hat dann den Kontakt zum Kind abgebrochen, da er es selbst nicht ertragen konnte, was da vor sich ging.
Auch wenn es hart gewesen ist, sagt mein Mann heute, dass er die richtige Entscheidung für sich und seine Tochter getroffen hat. Er wollte nicht mehr vor ihr beschimpft werden.
Er hat noch einmal versucht mit ihr Kontakt aufzunehmen, als sie in die Schule kam, aber da wurde sie von Mutter, Oma und Opa einfach weggedreht, sodass sie ihren Papa nicht sehen konnte. Traurig aber wahr.

Jetzt ist die "Kleine"17 und es besteht nach wie vor keinerlei Kontakt.

Vor 2 Jahren kam auf einmal ein Schreiben der Mutter, dass mein Mann eine Generalvollmacht unterschreiben soll, damit sie nicht immer ihn fragen muss. Es ging damals um den Moped-Führerschein. Mein Mann hat die Anmeldung unterschrieben, aber die Vollmacht auf keinen Fall. Er wurde davor niemals gefragt bzw. musste er jemals was unterschreiben usw. Weder Schulanmeldung, Reisepass beantragen, Urlaub in den USA usw. Wir fragen uns bis heute, wie die Mutter das gemacht hat, denn wir wissen aus eigener Erfahrung, dass man beim Reisepass immer die Zustimmung beider Sorgeberechtigten benötigt. Naja wir nehmen an: "Dorf eben, da kenn man sich doch."

Mein Mann hat die Hoffnung aufgegeben, dass seine Tochter jemals den Kontakt zu ihm sucht. Falls sie es doch machen sollte, hat er alles aufgehoben, Tagebücher die er geschrieben hat, Gerichtsunterlagen, Schriftverkehr mit dem Jugendamt usw. In der Hoffnung, dass die Tochter dann merkt, dass der Kontaktabbruch nicht an ihm lag und er sie nur schützen wollte.

VG x.

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Das nennst du deinen Mann ? Ich lese die ganze Zeit nur "Er will das nicht, er will dies nicht!"

Den Kontakt abzubrechen war für ihn die einfachste Variante! Traurig!

Ich hoffe, er wird irgendwann damit so konfrontiert wie mein Ex. Der war ebenfalls so ein armes kleines Männchen,. deswegen ist er auch mein Ex!

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Vielleicht den Text nochmal richtig lesen.

Der Mann ist da nicht der Schuldige, sondern die Kindsmutter + Großeltern!

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Ich kenne es nur von meinem Cousin so:
Die Trennung kam für ihn ziemlich überraschend. Früh war alles in Ordnung-nach der Arbeit standen seine Sachen in 2 Koffern vor der Tür. Die gemeinsame Tochter war damals 4 Jahre. Innerhalb eines Monats hatte sie einen neuen Freund. Aber der Umgang klappte super. Vielleicht zu gut.
Nach 2 Jahren bekam die Mutter ihr 2. Kind - kurz darauf folgte Nr. 3 … beide vom neuen Freund. Und damit begann die Tochter irgendwie auch selbst den Umgang zu boykottieren. Sie hatte eine Familie und wollte da nicht immer wieder herausgerissen werden. Nach über 2 Jahren mit absolut null Kontakt (also nicht mal telefonisch) ging der Vater letztendlich über das Gericht. Seitdem ist alle 14 Tage für 3 Stunden Umgang mit vielen Auflagen. Wer sich daran nicht hält, der zahlt. Die Regelungen sind zwar hart, aber sie haben auch den Umgang von Mutter, Vater und Kind untereinander leichter gemacht.

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Bei uns war es ähnlich wie bei der ersten Antwort. Umgang wurde von der KM immer mal wieder nach ihrem Gutdünken sabotiert/ausgesetzt oder aber das Kind wurde uns an IHREM Wochenende ungefragt vor die Tür gestellt. Nachdem sie das Kind derart negativ beeinflusste, dass es nicht mehr zu uns wollte (stundenlange Heulkrämpfe) ging mein Mann ebenfalls vor Gericht.

Der Umgang wurde fixiert und mit detaillierten Auflagen für beide Seiten verbunden. Seither klappt es mehr oder weniger gut. Der Richter hat der KM auch deutlich die Folgen aufgezeigt, wenn sie von nun an nicht kooperiert. Es ist allgemein einfach mehr Ruhe, Klarheit und vor allem Planbarkeit eingekehrt in die Situation. Ich kann es nur empfehlen.