gehandicapt und trennungsambitionen

Liebe Community, ich bräuchte einen Rat von neutralen Personen,die sich vielleicht schon aus solchen Beziehungen gelöst haben.ich habe einen 1 jährigen Sohn und bin nun wieder schwanger.wir hatten uns gemeinsam dafür entschieden,da eine Schwangerschaft mit zunehmendem Alter noch komplizierter werden würde.ich hatte als Kleinkind einen Unfall und habe seitdem körperliche Einschränkungen(epilepsie und cerebralparese).seit der Geburt meines Sohnes benötige ich nun jetzt endgültig den Rollstuhl außerhalb der Wohnung.meine Muskeln bauten schon während der ss ab.ich weiß auch gerade nicht ob einfach meine Hormone durchdrehen oder das ganze durchaus berechtigt ist.mein Freund ist immer öfter genervt von unserem Sohn und interessiert sich auch nicht wirklich für das 2te Kind.er kommt nach der Arbeit na Hause und erwartet ganz selbstverständlich,dass die Wäsche gewaschen Ist,der Haushalt gemacht wurde und erledigt aus eigener Motivation heraus rein gar nichts.gerade geht es mir körperlich mal wieder schlechter und auch das wird ignoriert.ich soll funktionieren wie eine gesunde.mich habe keine Freunde mehr,kann keinen Interessen nachgehen (hab eigentlich viele Hobbys gehabt) und selbst finanziell bevorzugt er sich.die Beziehung wirkt insgesamt nur wie eine "elternschaft".da ist kein liebes Wort,keine kleine alltagsfreude.er möchte Wochenende weg gehen oder findet ausreden,was er noch erledigen müsste und ich sitze mit meinem Kind alleine da.das ganze zieht sich wie ein roter Faden durch und seinerseits kommt keine Einsicht.ich denke eigentlich,dass wir alleine besser dran sind.habe aber Angst,weil ich z.b. keine Kinderbetreuung habe,falls ich einen Termin habe.außerdem möchte ich meinem Sohn nicht den Vater nehmen.was ratet ihr mir?

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Ich frage mich warum ihr entschieden habt, noch ein Kind zu bekommen, wenn du schon bei Deinem ersten Kind zusätzliche gesundheitliche Probleme bekommen hast?
Er wird ja auch nicht erst seit der zweiten Schwangerschaft so sein wie er jetzt ist. Und plötzlich deine Erkrankung ignorieren. Das hattest du ja schon bevor ihr euch kennengelernt habt.
Wie soll das sein, wenn das zweite Kind da ist? Dann sind 2 Kinder unter 2/3 Jahren da und wie sollst du das alleine schaffen?
Man nimmt übrigens keinem Kind den Papa weg nur weil man sich trennt. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten den Umgang zu regeln.
Aber ich würde mal versuchen gemeinsam eine Familienberatung/Paarberatung aufzusuchen. Und mit deinem Mann reden, was du schaffen kannst und wobei er dich unterstützen kann. Und vor allem ihm klar machen, dass ihr eine Familie seid und sich jeder einbringen muss und keine Egoschiene fahren kann.

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Dir etwas zu raten ist sehr schwierig. Am Ende musst du für dich entscheiden welchen Weg du gehen möchtest.

Eure Beziehung steht auf keinen gesunden Boden. Dein Partner geht nicht auf deine Beschwerden ein und unterstützt dich nicht so wie man es vom Partner erwartet.

Das es auch keine lieben Wörter mehr gibt macht es für dich noch schwerer.

Eine Trennung kann eine Möglichkeit sein damit du wieder zu dir finden kannst. Nur zusammen zu bleiben wegen der Kinder wird dich auf Dauer zusätzlich belasten und somit herunter ziehen.

Es wird für dich aber auch nicht einfach sein mit den Kindern allein zu leben. Ich denke es könnte sinnvoll sein wenn du dich an eine Beratungsstelle wendest und dort eure Situation besprichst. Dort solltest du einen Weg finden wie du mit dem ganzen umgehen kannst. Wenn du weiter an eurer Beziehung festhalten möchtest oder besser gesagt ihr noch eine Chance geben möchtest dann sollte dein Partner auch mit in die Beratung einbezogen werden.

Auch wenn es für dich sehr schwer ist, versuche soziale Kontakte nach außen aufrecht zu erhalten bzw. neu aufzubauen. Alles mit dir allein auszumachen ist nicht gut.

Günstig ist wenn du jemand hast dem du dich mit deinen Sorgen und Problemen anvertrauen kannst.

Viele Grüße

blaue-Rose

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Wenn Du es ohne ihn schaffen willst, aber Einschränkungen hast, die problematisch werden können dieses eigenständige Leben zu gewährleisten und gewisse Aufgaben und Verantwortungen mit den Kindern praktisch umzusetzen, dann musst du dich gut beraten lassen und dir ein Netzwerk aufbauen. Vielleicht findest du hier einen guten Anlaufpunkt http://www.behinderte-eltern.de aber es gibt sicher auch noch andere Vereine und Verbände. Auch vielleicht mal bei Caritas und Pro Familia, Jugendamt eine Beratung mitmachen.

Versuch bitte nicht im Alleingang die Welt aus den Angeln zu heben, isoliere dich nicht weiter, knüpfe Kontakte nach Außen, reaktiviere oder suche Freundschaften bzw den Kontakt zu Verwandtschaft, die dich unterstützen könnten, öffne dich, such dir Unterstützung. Hast du einen Pflegegrad? Wenn nicht aber die Möglichkeit besteht, dann keine falsche Scham und darum kümmern. Da stehen dir Gelder zu, die du nutzen kannst um dir Leute zu organisieren, die dich für gewisse Aufgaben unterstützen.

Nein, deine Beziehung liest sich nur wie eine große Belastung und Sackgasse. Es war leichtsinnig in sie noch ein weiteres Kind zu setzen. Keiner von euch beiden ist mehr glücklich. Eine Trennung halte ich für sinnvoll und wesentlich gesünder für euch beide, auch wenn es sicher nicht einfach wird. Eine lieblose Beziehung ohne Respekt, in der man nur geringschätzig behandelt wird, macht auf die Dauer die Seele krank und ist auch eine Gefahr für die Kinder, die diese toxischen Muster Tag für Tag vorgelebt bekommen und durchaus aufnehmen. Ja, ich denke, du solltest diesen Weg gehen, etwas verändern, dich lösen. Nur nicht kopflos und alleine.

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Ich habe eine Freundin, die in ganz ähnlicher Situation war. Ich erzähle Dir gerne mehr dazu.

Ich würde auf keinen Fall mit dem Jugendamt Kontakt aufnehmen! Da sind die Kinder schneller weg als Du denkst.