Hallo!
Ich suche hier nach langer Zeit mal wieder um Rat und hoffe, ihr könnt mir eine weitere Sichtweise geben: mein Sohn ist mittlerweile 15 - seinen Vater sieht er regelmäßig. Der Vater zahlt aktuell einen Unterhalt von 860€ (Österreich!). Ich weiß, das ist eine Menge Geld.
Ich habe auch noch ein jüngeres Kind. Die beiden streiten und streiten weshalb ich vorgeschlagen habe, dass der große öfter beim Vater ist. Dies läuft nun seit ein paar Monaten sehr gut. Er ist oft Montag - Freitag beim Vater, Wochenende bei mir. Manchmal ist er aber auch Mittwoch- Samstag beim Vater, wie es für ihn geschickt ist.
Nun möchte der Vater tatsächlich den Unterhalt reduzieren, weil das Kind mal ein paar Wochen länger bei ihm war. Was haltet ihr davon? Dies wird ja nicht ewig so weitergehen und die 15 Jahre davor hatte ich ihn immer. Außer alle 2 Wochen am Wochenende und vielleicht mal eine Woche zusätzlich Urlaub. Da hätte er ihn auch viel
Mehr nehmen müssen. Ich sehe das jetzt mal als Ausgleich seiner verpassten Betreuung an. Was sagt ihr? Wie soll ich vorgehen?
Der ewige Kreis mit dem KV
Wie kommst du denn nur darauf, dass er weiterhin Unterhalt zahlt, wenn der Lebensmittelpunkt nun beim Vater ist??? Die ersten 15Jahre hatte er den Lebensmittelpunkt bei dir, Du hast den Hauptteil der Betreuung übernommen und Du hast Unterhalt dafür bekommen. Jetzt ist es umgekehrt. Das ist doch wirklich eindeutig! Ich finde deine Forderung total vermessen. Sachen gibts…..
Ja aber doch nur vorübergehend. Corona hat und alle an unsere Grenzen gebracht und nur weil er nun ein paar Wochen länger beim Vater war hat sich doch nicht sein lebensmittelpunkt verändert?
Beim Vater war oder ist? Sollte er noch überwiegend dort sein, hat der Vater ja auch höhere Kosten.
Eigentlich müsstest du jetzt dem Vater Unterhalt zahlen wenn das kind hauptsächlich beim Vater lebt. Du kannst froh sein dass er nur reduzieren will. Wenn du jetzt Streit anfängst und er zu einem Anwalt geht dann hast du richtig schlechte Karten. Ich würde die Füße still halten und ihn reduzieren lassen, denn er ist eindeutig im Recht.
Wenn die Lage sich wieder ändert könnt ihr ja auch den Unterhalt wieder ändern. Wenn der Junge mehr beim Vater ist, zahlst du an den Vater Unterhalt (also nur reduzieren wäre ein Entgegenkommen von ihm und nicht nötig). Das Kindergeld dürfte er ebenso einfordern.
So wie ich es lese sprechen wir hier nicht von 4 Wochen, sondern Monaten...da ist es logisch, dass sich das Blatt finanziell dreht.
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Ich habe es so verstanden, dass das jüngere Kind einen anderen KV hat.
Bei Euch ist die Besonderheit, dass das Kind nach Bedarf mal mehr, mal weniger beim Vater ist. Mi-Sa ist was anderes als Mo-Fr. In beiden Fällen ist es aber mind 50%. Das entspräche grob dem Wechselmodell.
Ich denke auch, Du solltest klären, wie es mittelfristig weiter geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dein Sohn bei dem System bleiben wird, und nicht wieder 90% der Zeit bei Dir leben möchte. In dem Fall empfehle ich auch, halte die Füße still und akzeptiere eine Reduzierung des Unterhalts.
Hast Du denn Einkommen? Selbst beim WM ist ja nicht automatisch kein Unterhalt mehr da, sondern wird immer noch verrechnet, je nach Einkommen der beiden Elternteile. Du kannst ja mal ausrechnen, was wäre, wenn Ihr WM hättet.
Nach meinem Wissen, ist ein Wohnzustand nicht mehr "vorübergehend", wenn er länger als 6 Wochen dauert.
Du schriebst ja selbst, das Kind wohnt seit Monaten in der Konstellation.
Natürlich darf der KV dann den Unterhalt kürzen / Neuberechnung einfordern, das hätte anstandshalber von dir aus kommen sollen.
Wenn sich das Kind entscheidet wieder zurück bei dir zu wohnen, ist wieder KV in der Pflicht.
Und noch ergänzend zum letzten Teil deines Beitrags:
"Dies wird ja nicht ewig so weitergehen und die 15 Jahre davor hatte ich ihn immer. Außer alle 2 Wochen am Wochenende und vielleicht mal eine Woche zusätzlich Urlaub. Da hätte er ihn auch viel
Mehr nehmen müssen."
Da bist du auf dem Holzweg.
Du hast die letzten Jahre Unterhalt für das Residenzmodell erhalten, damit du das Kind betreust.
Genau so sieht die GGesetzgebung es vor. Mutter betreut, Vater zahlt und erkauft sich dafür Freizeit. Das ist die vorgesehene Regelung beim Residenz Modell.
Altbacken und nicht zeitgemäß meiner Meinung nach. Aber du hast ja davon Gebrauch gemacht und auch davon profitiert.
Wenn dich diese Konstellation belastet hat, tja dann hättest du dich eben früher auf Wechselmodell oder erweiterten Umgang verständigen müssen. Hinterher eine "Entschädigung" zu wollen ist naja ... Typisch Sandy halt.
Den Ausgleich der verpassten Betreuung hat er monatlich bereits geleistet.
Jetzt bist du dran, wenn es blöd läuft. Ich würde also still sein und das akzeptieren. Und dein Sohn ist 15, ob die jetzige Konstellation vorübergehend ist, bleibt abzuwarten.