Umgang zu ungeimpftem Kindsvater einschränken?

Hallo zusammen,

es ist so, dass der Vater meiner Tochter (6 Jahre) die einzige ungeimpfte erwachsene Person in unserem Umfeld ist und er auch nicht beabsichtigt sich impfen zu lassen. Hinzu kommt, dass er in einem Wohnheim mit sehr vielen Leuten zusammen wohnt. Ich habe das alleinige Sorgerecht für meine Tochter und wir haben eine relativ lockere Umgangsregelung. Er holt sie in der Regel einmal die Woche von der Schule ab, unternimmt was mit ihr für paar Stunden und bringt sie abends nach Hause. Übernachtungen gibt es nicht.
Als ich mit meiner Freundin darüber gesprochen habe, dass ich mir Sorgen mache, dass meine Tochter sich bei ihm anstecken könnte, meinte sie, dass ich ihm doch den Umgang verweigern soll, so lange er ungeimpft ist. Das würde ich so radikal nicht umsetzen (ich weiß auch, dass das rechtlich gar nicht geht), aber da wir hier eine sehr hohe Inzidenz haben, mache ich mir sehr große Sorgen um meine Tochter. Sein ganzer Freundeskreis ist quasi ungeimpft und er schränkt sich kein bisschen ein, im Gegensatz zu uns. Ich denke wenn sich meine Tochter irgendwo ansteckt, dann bei ihm.
In der Schule trägt sie ja auch permanent Maske.
Ich habe jetzt überlegt es nochmal anzusprechen und ihn zu bitten mir zumindest einen negativen Test vorzulegen. Eventuell lässt er sich ja darauf ein den Umgang für ein paar Wochen auszusetzen.
Ich sollte evtl. noch dazu sagen, dass er mich quasi in der Schwangerschaft sitzen gelassen hat und unsere Tochter erst kennengelernt hat als sie 2 Jahre alt war, da er vorher kein Interesse hatte. Er bemüht sich zwar halbwegs, aber er konnte nie eine richtige Vater-Tochter-Bindung zu ihr aufbauen. Sie mag ihn gerne, aber sieht ihn eher als Freund und nicht als Vaterfigur und vermisst ihn nie wirklich wenn sie ihn länger nicht sieht. Es gab immer mal wieder für einige Wochen keinen Kontakt, wenn meine Tochter keine Lust hatte oder es bei ihm nicht gepasst hat. Unterhalt für sie hat er noch keinen Cent gezahlt. Ich kümmere mich um alles alleine und arbeite vollzeit. Ich weiß, dass das nichts mit dem Thema zutun hat, aber auch deshalb ist in meinem Umfeld niemand gut auf ihn zu sprechen. Mir wir von verschiedenen Seiten geraten den Umgang einzuschränken.
Ich bin ziemlich überfordert mit der Situation. Ich denke schon, dass ich ihm sein Kind nicht entziehen kann, aber bin auch so unfassbar wütend, dass er nicht zumindest sein best möglichstes tut um sie zu schützen. Was meint ihr? Soll ich mit ihm reden und auf ein Entgegenkommen seinerseits hoffen oder soll ich mit Ausreden versuchen den Umgang für ein paar Wochen zu umgehen. Ich tendiere zu ersterem...

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Hier liegt wohl ein grobes Missverständnis vor:
Umgeimpfte Personen stecken sich nicht schneller/häufiger an Corona an. Sie haben lediglich eine höhere Chance einen schweren Verlauf zu haben.

Sowohl geimpfte, als auch ungeimpfte haben exakt die gleich hohe Chance zu erkranken und das Virus weiterzugeben. Geimpfte reduzieren jedoch die Chancen auf einen schweren Verlauf stark. Damit ist deine Argumentationsgrundlage eigentlich auch schon gänzlich dahin: auch du müsstest dich dann regelmäßig testen, Dein Infektionsrisiko ist nämlich genauso hoch.

Und ja: ich bin geimpft und befürworte es sehr. Kenne aber auch die Fakten.

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Kein grobes Missverständnis. Geimpfte Personen können das Virus in sich tragen, aber seltener. Auch das Risiko zur Weitergabe ist geringer.

"Daten aus Zulassungsstudien wie auch aus Untersuchungen im Rahmen der breiten Anwendung (sog. Beobachtungsstudien) belegen, dass die in Deutschland zur Anwendung kommenden COVID-19-Impfstoffe SARS-CoV-2-Infektionen (symptomatisch und asymptomatisch) in einem erheblichen Maße verhindern (siehe Systematischer Review). Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person trotz vollständiger Impfung PCR-positiv wird, ist signifikant vermindert (Chia et al.). Darüber hinaus ist die Virusausscheidung bei Personen, die trotz Impfung eine SARS-CoV-2-Infektion haben, kürzer als bei ungeimpften Personen mit SARS-CoV-2-Infektion."

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Transmission.html

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Danke für deinen Artikel. Die Quellen auf die bezogen wird sagen aber genau das, was ich gerade geschrieben habe. Auszug:

„Conclusion The mRNA vaccines are highly effective at preventing symptomatic and severe COVID-19 associated with B.1.617.2 infection. Vaccination is associated with faster decline in viral RNA load and a robust serological response. Vaccination remains a key strategy for control of COVID-19 pandemic.„
Weshalb das anders übersetzt wurde, kann ich leider nicht sagen.

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Wäre es auch eine Option, ihn zu bitten, eine Maske zu tragen während des Umgangs? Negativer Test wäre natürlich schön, macht aber nur Sinn, wenn er ihn tatsächlich macht.
Ist er während des Umgangs mit ihr drinnen? Bei dem Wetter jetzt wohl eher schon?

Ich kann Dich schon verstehen. Denke aber auch, aktuell sitzen die Kinder mit lauter ungeimpften Kindern in einer Klasse, eng auf eng. Ob Lehrer geimpft sind, weiß auch keiner. Macht das jetzt den Kohl fett?

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Für die Lehrer gilt aber 3G am Arbeitsplatz! Die Ungeimpften müssen sich täglich testen.
Ein Test vor dem Umgang wäre für mich das Mindeste!

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„ soll ich mit Ausreden versuchen den Umgang für ein paar Wochen zu umgehen. Ich tendiere zu ersterem...“

Bitte nicht. Ich finde, man sollte hier ganz offen und sachlich kommunizieren. Lügen bringen niemand etwas. Ihm den Umgang verweigern, nur weil er nicht geimpft ist, ist auch nicht in Ordnung oder zielfördernd. Ich würde dann eher schauen, dass er sich, dann vor einem Treffen testen lässt/ sich selbst testet.

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Du hast Recht die Vorgeschichte hat nix mit dem Thema zu tun. Und wie dein Umfeld denkt und was es rät ebenfalls nicht.

Du kannst ihn fragen ob er einen Selbsttest machen könnte. Mehr aber auch nciht.

Was nützt es den Umgang ein paar Wochen einzuschränken? Corona wird dann immer ncoh wüten. Bringt also nüscht....Abgesehen davon fände ich es nciht in Ordnung.

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Testet du dich regelmäßig?
Auch du wirst in der Arbeit Kontakte nicht vermeiden können oder?
Auch geimpfte können sich anstecken und das Virus weitergeben. Hatten im Oktober selbst 2 Fälle im Haus, wir wissen nicht wo sich unsere 2 angesteckt haben konnten.
Ich teste mich regelmäßig mit meiner Tochter 2 bis 3 mal die Woche, da sie die Tests freiwillig für den Kindergarten machen muss.
Kinder haben meistens einen milden Verlauf.
Vielleicht wäre für Kinder die Infektion durchaus die bessere Alternative als die Impfung. Denkt zumindest mein Mann.
In unserem Umfeld hat erst kürzlich die 13 jährige ihre 6 jährige Schwester angesteckt und diese dann den 5 jährigen.
Alle ohne oder kaum Symptome.

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Dein Mann denkt grob fahrlässig. Aber hey, wer seine Kinder mit Long Covid belasten will, nur zu….

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Ich würde von ihm einen Test fordern, wenn er Umgang haben will. Und mich schnellstmöglich um einen Impftermin für die Tochter kümmern.

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Gott sei dank können Mütter nicht selbst Voraussetzungen für den Umgang schaffen :)! Ein Test als Voraussetzung für den Umgang ist in kleinster Weise zulässig

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Und? Mal ganz ehrlich, was will er machen?
Er kann klagen, vor Weihnachten wird das mit Sicherheit nicht entschieden, wenn ich so auf den Kalender schaue.
Bis dahin hat die TE reichlich Zeit das Kind impfen zu lassen.

Wenn er angesichts der persönlichen Situation (einfach so wohnt keiner im Wohnheim) überhaupt klagt.

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Was mir noch einfällt. Sei froh, dass du nicht seine Erlaubnis zur Impfung der Tochter brauchst wenn es mal soweit ist. Wer weiß ob er dem zugestimmt hätte, wahrscheinlich nicht. Manchmal ist das alleinige Sorgerecht echt nützlich

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"Ich denke wenn sich meine Tochter irgendwo ansteckt, dann bei ihm."

Ich denke wenn sich der KV irgendwo ansteckt, dann bei eurer Tochter. Umgekehrt geht in diesem Fall auch. Sie ist den ganzen Tag mit ungeimpften Kinder zusammen, also wenn sich jemand Sorgen machen müsste, dann der Vater. Ist doch toll, dass er den Umgang weiterhin möchte trotz des Risikos#pro
Die Umgänge waren schon seit Beginn der Pandemie von allen Regeln ausgenommen, das bleibt hoffentlich auch weiterhin so.

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Eine Impfung schützt nicht davor nicht angesteckt zu werden, auch du als geimpfte Person kannst dein Kind anstecken. Die Impfung schützt vor schweren verlaufen.

Jetzt zu deiner Frage!
Du kannst verlangen das er sich vorher testet da du dein Kind schützen möchtest. Sollte er es nicht machen würde ich den Umgang unterbinden, da es auch in seinem Interesse sein sollte euer gemeinsames Kind zu schützen.

Reden klärt vieles u. Drücke die Daumen das ihr ein weg findet für eure Tochter!

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Weder kann sie einen Test verlangen, noch ist es ein Grund den Umgang zu verwehren.

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Absolut! Ich finde es unmöglich was hier für selten schlaue, pseudo-wohlwollende Tipps gegeben werden. By the way, Familiengerichte haben mittlerweile auch erkannt, dass so manche Mutter COVID als einen Grund sieht den Umgang zu erschweren und einen Riegel vorgeschoben. Wie klug.
Selbsttest ist Super aber eben kein Anspruch. Man kann ja auch Mal vernünftige Kommunikation versuchen statt mit Gerichtsverfahren zu drohen.
Just saying.
Ich rate ja immer dazu die Kirche im Dorf zu lassen und nicht durchzudrehen.

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