Wechselmodell - wie kommt Ihr mit dem Vermissen klar?

Hallo Ihr Lieben,

seit ca. 5 Monaten vollziehen mein Ex-Partner und ich das Wechselmodell mit unserer Tochter (8 Jahre). Ich kann mich bis heute nicht wirklich damit anfreunden. Ich weiß, dass es für sie wahrscheinlich das Beste ist, denn sie braucht Mama & Papa und er kümmert sich auch gut um sie. Aber ich komme einfach mit dem Vermissen nicht klar, wenn sie nicht bei mir ist.

Ich liege abends mit ihr im Bett, wir kuscheln und es zerreißt mir fast das Herz. Ich rieche ihre Haare, möchte sie am liebsten komplett aufsaugen und mir laufen einfach nur die Tränen.

Ich habe sie 9 Monate in mir getragen, hatte sie 8 Jahre größtenteils immer um mich, durfte jeden Tag an ihrem Leben teilhaben… und bin heute „nur“ noch eine Teilzeit-Mama.

Ich hasse diesen Moment, wenn ich wieder ihre Sachen packe, damit sie die folgende Woche bei ihrem Vater verbringt. Falle dann regelrecht in ein schwarzes Loch. Kann nicht wirklich etwas genießen in der Papa-Woche, weil sie mir so fehlt.

Ich wollte sie doch immer auf ihrem Lebensweg begleiten, für sie da sein wenn sie abends von der Schule erzählt, morgens mit ihr zusammen aufstehen etc.

Die Zeit vergeht so schnell und ich weiß, dass ich nun nur noch die Hälfte ihrer Kindheit mit ihr zusammen verbringen kann. Dieser Gedanke macht mich kaputt.

Ich weiß, dass ich nach vorn schauen muss, aber mir tut es einfach so unheimlich weh, dass wir nicht mehr die Familie sind, die ich mir für meine Tochter immer gewünscht habe. Ich hänge so oft an vielen kleinen Erinnerungen fest, zB wie sie das erste Mal allein von der Schule nach Hause kam, wir nachmittags gespielt haben, usw. Da war die Welt noch in Ordnung. Wir hatten ein schönes Haus mit Grundstück, Tieren etc.

Heute bewohne ich eine 4-Raum-Wohnung, die auch schön ist, und es fehlt uns eigentlich an nichts… außer an dem ehemaligen Familienleben, wo alle zusammen waren.

Nun fährt sie am Wochenende mit ihrem Papa und der Neuen für 3 Tage ans Meer. Sie freut sich und ich gönne ihr das auch. Versuche, mich nach außen hin auch zu freuen, wobei es mich innerlich zerreißt, dass mein Kind nicht mit Mama, sondern einer anderen Frau diese Zeit verbringt…

Wie schafft Ihr das, diese Gedanken zu verdrängen? Auch wieder das eigene Leben zu genießen?

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Lass dir Zeit, du bist noch mitten in der Trauer. Du hast dein altes Leben verloren und die Zukunft, die du dir immer vorgestellt hast. Das ist in Ordnung, du darfst trauern. Es kommen such wieder andere Zeiten, andere Phasen und es wird dir dann auch wieder besser gehen.

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Ich kenne das selbst überhaupt nicht, ich habe Eibe 7jöhruge mit meinem aktuellen Mann, habe aber eine 19jährige mit einem anderen Mann, das ging auseinander als sie 6 war und wir hatten anfangs auch das Wechselmodell, später hatte ich sie nur noch einmal im Monat, da war sie dann 8.
Ich hab sie auch vermisst, aber nie geweint oder mich schlecht gefühlt wenn sie zum Papa ging.
Kannst du nichts für dich machen?
Ich hatte immer so viele Interessen die mit Kind nicht gingen, dass ich mich immer auf die kinderfreien Wochen gefreut habe.
Ich hatte lange Arbeitstage und war abends froh meine Ruhe zu haben, hab Serien gesuchtet, Sport gemacht, am Wochenende ausgegangen, ONS gehabt, Männer kennen gelernt, bin spontan übers Wochenende allein oder mir einer Männerbekanntschafr weg gefahren, Essen gegangen, Kino Sauna, Wellness.
Was hast du denn für Interessen?
Vielleicht würde es helfen, wenn di dir auch einen neuen Partner suchst und ihr tu zweit gezielt kinderfreie Aktionen startet?

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Ich habe einen neuen Partner, mit dem ich die kinderfreie Zeit verbringe, packe mir die Woche voll mit Arbeit, treibe Sport, versuche zu lesen, irgendwas für mich zu machen… aber trotzdem fehlt sie mir so sehr und ich fiebere dem Tag entgegen, an dem sie wieder zu mir kommt…

Manchmal muss ich mich regelrecht überwinden, aus dieser Starre rauszukommen und aktiv etwas zu machen, denn viel lieber würde ich die Zeit eigentlich mit meinem Kind verbringen bzw wissen, dass sie daheim ist und wir uns abends sehen…

Ich weiß nicht, was mit mir nicht stimmt 😔

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Ich verstehe Dich sehr gut, denn mir geht es genauso. Meine Kinder sind 9 und 13 Jahre alt und wir sind schon seit 2 Jahren getrennt. Wir wechseln nach 3 bzw., 4 Tagen. Ich denke bei mir liegt es hauptsächlich an den Schuldgefühlen, die ich immer noch habe, da ich die Trennung wollte, ich somit diejenige bin, die die Familie "zerstört" hat. Vielleich ist es bei Dir auch so? Mir fehlt ein Familienleben, jeden Tag am Alltag der Kinder teil zu haben, sie um mich zu haben, mich um sie kümmern zu können. In den dunklen Momenten versuche ich mir klar zu mache, was die Gründe für die Trennung waren, und es nichts bringt den Kindern ein heiles Familienleben vorzuspielen nicht existiert. Ich versuche daran zu denken, wie gut es mir jetzt psychisch geht im Gegensatz zu vorher, und wie das mein Verhältnis und den Umgang mit den Kindern positiv verändert hat. Ich freue mich für die Kinder, wenn Sie auch mit Papa was Tolles erleben. Hauptsache es geht Ihnen gut, egal bei wem sie gerade sind. Ich denke Dein Ansatz Dich mit Sport und Unternehmungen abzulenken. Schoen, dass du einen neuen Partner hast und nicht allein bist. Versuche es Dir gut gehen zu lassen!

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Vielen Dank für deine lieben Worte! Bei mir ist es ähnlich. Auch ich war diejenige, die sich getrennt und somit die Familie „zerstört“ hat, nachdem ich jahrelang versucht habe, alles zusammen zu halten… Mein Ex-Partner fehlt mir in keinster Weise, jedoch das Familienleben, meine Tochter täglich um mich zu haben, ihr die kleine heile Welt bieten zu können, die man sich für sein Kind wünscht.

Mein neuer Partner gibt mir zum Glück momentan so viel Kraft, das alles durchzustehen und fängt mich in den düsteren Momenten auf. Ich kann nur hoffen, dass die Situation mit der Zeit erträglicher wird.

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Erstmal tut es mir leid, dass du so traurig bist.
In deinem Thread lese ich allerdings nicht nur, dass du deine Tochter wahnsinnig vermisst, obwohl das natürlich sicher furchtbar schlimm ist.
Zum einen vermisst du auch deine Familie, also die Familie die ihr mal ward und zum anderen, hört es sich für mich auch so an, als hättest du ein ganz kleines bisschen Angst, dass die Partnerin deines Ex eine Art "Zweitmama" wird.
Als Tochter, die im Wechselmodell groß geworden ist, kann ich dir versichern, dass zumindest das keine Gefahr ist. Ich hatte die Frau meines Papas furchtbar gern (leider ist sie vor 2 Jahren verstorben), aber sie war immer eher eine Tante, oder so. Die Beziehung zu deiner Tochter nimmt dir niemand weg.
Als Tipp würde ich dir geben, dich zunächst darauf zu konzentrieren, dass deine Tochter damit glücklich zu sein scheint. Wenn der Leidensdruck für dich zu hoch ist, würde ich mich mal erkundigen, ob es Stellen gibt, die dir damit helfen können.
Ich finde nämlich vermissen normal, in ein Loch fallen ist aber auch Dauer kein Zustand, vorallem wenn man bedenkt, dass deine Tochter erst in 10 Jahren volljährig wird und das Modell ja vermutlich noch lange bestehen bleibt.

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Wir machen das seit 6 Jahren, aber der Wechseltag ist noch immer schlimm für mich.
Wir wechseln Freitags und schon immer über die Betreuung, jetzt also Schule. Das heißt, ich sage Tschüß und muss dann aber arbeiten und das lenkt mich gut ab. Andersrum auch fürs Kind besser, wenn er Schwierigkeiten hat. Wir packen auch nichts, wenn nicht Urlaub ansteht. Ist alles beim Vater auch da.
Ich brauch dann ein paar Tage, um allein klar zu kommen, brauche dann aber auch einen Moment, wenn Sohnemann wieder Leben in die Bude bringt ;-)

Ganz schlimm sind die Sommerferien: 3 Wochen! Was hab ich geheult.

Fakt ist: da muss ich durch. Ich habe einen Sport den mach ich, wenn das Kind nicht da ist. Ich arbeite dann lange - dafür kürzer mit Kind und die Woche vergeht ja doch schnell.

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Wie gut verstehst du dich mit dem Ex?
Bei uns ist es Usus, dass der nicht betreuende Partner abends durchaus mal durchklingelt und ne Runde mit dem Kind quatscht. Ich mag auch immer wissen, wie der Schultag war und so...
Und wir, also mein Ex und ich, schicken uns zwischendurch Fotos von Aktivitäten mit Kind...
Trotzdem kenn ich das durchaus auch, das Vermissen... ich halte mir aber immer vor Augen, dass es vorher, wo mein Ex und ich noch unter einem Dach lebten und viel stritten, schlimmer für uns alle war.
Und ich kann das Alleinsein auch genießen... es kann doch auch ein Segen sein, ohne elterlichen Verpflichtungen durch den Alltag zu gehen, oder?

Am Anfang hab ich mir trotzdem manchmal den Schlafanzug meines Sohnes zum Schnuffeln geholt... es ist doch auch okay, zu trauern und zu vermissen. Nur meinem Kind, dem versuche ich immer, die Wechsel leicht zu machen... der soll sich nicht schlecht fühlen, weil er denkt, dass ich traurig bin, wenn er nicht da ist.

Ich vertraue sehr drauf, dass unsere Beziehung so toll ist, dass sie phasenweise Trennung gut aushält.

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Hallo, ich bin gerade aus Langeweile hier in das Forum und deinen Post gerutscht.
Ich bekam Tränen in die Augen. Ich habe nicht alle antworten gelesen und hoffe du wurdest hier nicht in Stücke gerissen 'a la los lassen müssen'.

Es tut mir sehr leid für dich und ich fühle mit dir. Halte die Ohren steif, wenn du bereit bist kannst du bestimmt die Woche mit Sport, vllt. einen neuen Partner oder anderen Hobbies ausfüllen. Aber jetzt darfst du einfach traurig darüber sein. Auch das Nachtrauern von eurem alten Leben verstehe ich total. Am liebsten würde ich dich mal drücken..

Trotz allem wird auch diese Situation iwann besser für dich und dein Mamaherz..

Ganz liebe Grüße an dich #liebdrueck