Hallo ihr lieben!
Ich glaube in diesen Forum habe ich mehr Glück auf Rückmeldungen. Dieses Thema liegt sehr sehr am Herzen und ich deshalb mich mental gut vorbereiten möchte.
Wir haben fast einvernehmlich entschieden, dass wir uns nach 23 Jahren trennen... Wir haben zwei wunderbare Kinder mit 9 und 12 Jahren.
Ich habe die Entscheidung zwar akzeptiert, kann aber noch nicht loslassen. Bin sehr emotional. Deshalb möchte ich mit dem Gespräch mit den Kindern abwarten, nicht dass ich dann nur am weinen bin.
Wir dachten es nächstes Wochenende zu sagen, danach sind direkt Ferien. Dann leiden die Kinder nicht in der Schule, ich bin zu Hause für sie und wir dachten in den Ferien vielleicht sogar für 2-3 Tage alle zusammen wegzufahren um den Stress etwas rauszunehmen, zu zeigen dass wir trotzdem eine Familie bleiben und sogar ab und zu Zeit miteinander verbringen.
Eine Wohnung hat mein Mann noch nicht, also bleibt er die erste Zeit sowieso noch zu Hause. Dann können sich die Kinder langsam an den Gedanken gewöhnen wenn darüber geredet wird.
Was denkt ihr? Ich möchte wie gesagt so sanft wie es nur geht meine Kinder in dieser Situation begleiten.
Besten Dank!
Wie Kindern schonend die Trennung beibringen
Bei uns haben beide Kinder sofort angefangen zu weinen. Schonend geht nicht. Trennung ist einfach schei*e für die Kinder.
Auch Du darfst weinen.
Bei uns ist es jetzt ein halbes Jahr her, und wir sind gerade in der zweiten großen Welle der Trauer bei den Kindern.
Ob das mit dem Urlaub eine gute Idee ist, kann ich nicht sagen. Die Kinder brauchen schnell einen neuen Status quo, an den sie sich gewöhnen können. Mein Neunjähriger mag es z.B. garnicht, wenn das andere Elternteil kurz vorbei kommt um etwas zu bringen oder zu holen. Das irritiert total und wirft ihn aus Routine.
Und auch ihr Eltern könnt erst mit der räumlichen Trennung beginnen, Euer neues Leben aufzubauen. Diese Zwischenzeit ist belastend. Ich kenne aus meinem Umfeld niemanden, der diese Zwischenzeit als positiv empfunden hätte.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Das mit dem Urlaub halte ich für eine sehr schlechte Idee. Der uns damals begleitende Psychologe (kann ich übrigens sehr empfehlen, sich da fachlich beraten und begleiten zu lassen) hat uns gesagt, dass wir das nicht tun sollen, weil die Kinder sonst ständig Hoffnung haben, dass es vielleicht doch noch mal was wird. Er war für wirklich konsequente neue Regeln - einer zieht aus, regelmäßiger Umgang, der auch eingehalten wird, gern auch täglich, aber eben fix.
Meine Kinder waren deutlich jünger (1,5 und knapp 5), aber vielleicht macht das gar nicht so einen Unterschied . Uns wurde von einer begleitenden Psychologin und in der Trennungsberatung geraten, es den Kindern erst zu sagen, wenn es für sie „greifbar“ wird. Das war dann ca eine Woche bevor der Papa ausgezogen ist, er hat dann auch kurz darauf begonnen zu packen, den Kindern seine Wohnung gezeigt usw. Den gemeinsamen Urlaub halte ich eher für eine schlechte Idee, gerade in der ersten Zeit war es bei uns hilfreich, die Trennung zwischen uns beiden wirklich aufrecht zu halten. Das kann man aber sicher auch anders sehen. Heißt natürlich nicht, dass die Kinder nicht mit dem anderen Elternteil telefonieren usw können, wenn sie ihn vermissen, das sollte immer möglich sein. Wir haben viel mit Sprachnachrichten gearbeitet, weil das für die Kinder emotional einfacher schien als Videotelefonie. Da werdet ihr aber euren eigenen Weg finden müssen.
Sonst das übliche. Klar machen, dass es ausschließlich eine Sache zwischen euch beiden ist, die Kinder keine Schuld haben, ihr weiterhin beide Eltern bleibt und immer für die Kinder da seid. Es wird natürlich schwer für die Kinder und den Schmerz muss man zulassen und aushalten.
Und ganz wichtig: Richtet euch am Wohl eurer Kinder aus. Ihr kennt sie am besten.