Hallo zusammen, mein Sohn wird nächsten Monat 3 Jahre alt. Ich habe mich von seinem Vater bereits getrennt da war mein Sohn grad 1 Jahr alt geworden, also seit 2 Jahren. Wir haben noch das gemeinsame Sorgerecht und bald steht die Scheidung an. Die Gründe für die Trennung waren vielfältig aber vorallem Alkohol und Gewalt. Ich möchte nicht das mein Sohn über Nacht zu seinem Vater geht und hatte direkt nach der Trennung das Jugendamt dazugeholt aber diese sagten solange wir das geteilte Sorgerecht haben muss ich ihm das Kind geben. Also tue ich das jedesmal mit starken Bauchschmerzen. Ich habe seit 1 1/2 Jahren einen neuen Partner der sehr liebevoll mit meinem Sohn umgeht und mein Sohn liebt ihn auch sehr. Ich habe auch beim Gericht das alleinige Sorgerecht beantragt und warte auf eine Verhandlung.
Bei mir hat mein Sohn einen geregelten Alltag, mit Frühstück, Kindergarten, Abholen, Spielen, Abendessen, Baden und schlafen.
Und jetzt zum eigentlichen Problem.
Mein Sohn war schon immer wenn er von seinem Vater kam verändert und ablehnend gegenüber mir. Allerdings wird es seit Monaten immer schlimmer. Ich würde schätzen seit sein Vater die Benachrichtigung bekommen hat das ich das Sorgerecht haben möchte.
Erst fing es an das er Stundenlang nicht mit mir sprach und mich ignorierte, dann sperrte er sich in sein Zimmer, irgendwann knallte er Türen und mittlerweile schmeißt er Sachen nach mir, beißt und schlägt mich und klammert sich bei der Übergabe an seinen Vater und sagt ich soll verschwinden während sein Vater ein Schauspiel aus Tränen aufführt.
Ich bin selbst Kinderpflegerin und weiß ich sollte Verständnis haben das es schwer ist für meinen Sohn und das bringe ich auch entgegen und versuche ihn aufzufangen aber ich verzweifle seit er so Aggressiv wird und schreit weil es immer schlimmer wird. Ich weiß nicht mehr weiter er ist sonst ein so liebes Kind mit viel Empathie und benimmregeln wie bitte und danke. Habt ihr einen Tipp für mich?
Aggressiv nach Umgang mit Vater
Übernachtet er jetzt bei seinem Vater oder nicht? Wie lange ist er immer da?
Was mir und auch unserem Kind sehr geholfen hat und auch immer hilft: wenn möglich keine direkten Übergaben. Wir wechseln zu 90% über die Schule (früher Kita). Der direkte Cut ist immer schwer - auch für mich und das spürt das Kind. Und eure Spannungen sind da sicher nicht hilfreich für euer Kind.
Sein Papa ist sein Held, völlig egal was zwischen euch passiert ist und der Abschied ist Mist für ihn. Das sollte man sich immer vor Augen halten.
Das alleinige Sorgerecht, solltest du es bekommen, ändert doch den Umgang nicht?
Ja er darf übernachten 3x im monat von Samstag auf Sonntag.
Er hat kein wirkliches Interesse an seinem Sohn, dass ist das eigentliche Problem an der Sache, er will den Umgang nur um mich zu ärgern.
Mein Sohn bekommt täglich ein wichtiges Medikament gegen asthma was sein Vater verweigert zu geben. Auch lässt er seinen Sohn nach der Übergabe meistens bei seiner Mutter und wird dann in der Stadt Bein Saufen gesehen in der Zeit in der er bei seinem Sohn sein sollte.
Es hat nichts mit meinem persönlichen empfinden zu tun das ich den Umgang nicht möchte, denn wäre er ein guter Vater würde ich mir das sogar wünschen weil ich weiß wie es ohne Vater ist.
Eine Übergabe in der Kita ist nicht möglich, da er sagt er hat keine Zeit für so einen Mist ihn noch in die Kita zu bringen oder dort abzuholen
Ihr habt eine holprige Vergangenheit und die steckt dir (verständlicherweise) noch in den Knochen:
Aus deinen Worten ist deutlich herauszulesen, dass du der Überzeugung bist, das Verhalgten deines Sohnes liege am Verhalten des Vaters - und dass dieses deinem Sohn schade.
Auch wenn ich die Gründe für deine Überzeugung nachvollziehen kann, solltest du versuchen, dich davon zu lösen. Es passiert sehr sehr oft , dass die Kids aufdrehen, wenn sie vom Umgang zurück sind.
Sie müssen die eine geliebte Person zurück lassen, um wieder bei der anderen geliebten Person sein zu können. Das schmerzt, sie verstehen es nicht und wenn dann die Eltern noch im Clinch miteinander liegen, trägt das nicht zur Besserung des Befindens bei.
Soll heißen, auch wenn beide Eltern die tollsten, fürsorglichsten, aufmerksamsten Eltern nach der Trennung sind, können die Kinder freidrehen. Das Verhalten bedeutet nicht gleich, dass der Vater sich schlecht verhält, deinem Sohn schadet oder der Umgang enden sollte.
Und das wirst du auch schwer bis gar nicht umsetzen können - das Sorgerecht hat damit übrigens nichts zu tun.
Du solltest deinem Kind zuliebe also wirklich versuchen, dem Vater gegenüber eine neutrale Einstellung zu bekommen. Kinder spüren so viel, dein Sohn sollte nicht das Gefühl haben müssen, dass du den Umgang eigtl nicht willst - es ist sein Papa.
"und klammert sich bei der Übergabe an seinen Vater und sagt ich soll verschwinden während sein Vater ein Schauspiel aus Tränen aufführt. "
Hierbei würde ich schauen, ob es Sinn macht, eine neutrale Person zur Abholung zu organisieren.
Eine neutrale Person verweigert der Vater und übergibt das Kind nicht.
Es hat nichts mit meinem persönlichen Empfinden gegenüber dem Vater zu tun. Es sind einfach Dinge die der Vater tut wie z.B. während er auf seinen Sohn aufpassen sollte während des Umgangs Saufen zu gehen, das Kind anzuschreien und in den Stuhl zu drücken weil dieser nur einen 1/2 Pfannkuchen essen wollte, grundsätzlich ständig das Kind anschreit wenn er aufgedreht ist, vor dem Kind zu sagen jetzt musst du wieder zu deiner bösen Mama usw. Es ist so viel womit er das Kind manipuliert. Er hat einfach kein wirkliches Interesse an dem Kind er nutzt es nur um mich zu ärgern. Als wir noch zusammen waren hat er sich nie um den kleinen gekümmert und war auch fast nie daheim (wenn dann nur besoffen) außerdem zahlt er keinen Unterhalt oder mit bei den Kita kosten.
Wäre er ein guter Vater und würde sich wirklich für sein Kind interessieren und ihn nicht nur als Mittel zum Zweck benutzen und ihn bei seiner Mutter abladen wäre ich froh wenn er sich um den Kleinen kümmert weil ich selbst weiß wie es ist ohne Vater aufzuwachsen aber der Umgang schadet meinem Sohn einfach nur und ich will im besten Interesse meines Sohnes handeln.
Lass den Umgang über Gericht klären. Ernsthaft. Der Papa hat keine Lust, den Umgang über die Kita zu machen? Der Papa gibt das Kind im Umgang eh nur ab?
Das Jugendamt kann Dir gar nichts vorschreiben. Du mußt das Kind gar nicht zum Papa geben ohne Gerichtsbeschluss. Kommt natürlich nicht so gut, wenn der Eindruck entsteht, dass Du Umgang verweigerst.
Geh zu einem Familienanwalt und lass den Umgang gerichtlich klären. Da bringst Du auch Deine Sorgen vor. Wenn sich das Jugendamt nicht dafür interessiert, dann ist es fehl am Platze.
Wie gesagt, ganz wichtig: das Jugendamt darf empfehlen, aber nicht entscheiden! Du mußt ohne Gerichtsbeschluss gar nichts.
Beende den Umgang aber nicht kommentarlos. Sezt das Jugendamt in Kenntnis, dass Du Dir große Sorgen um das Wohl Deines Sohnes machst und darum gerne eine andere Einigung möchtest. Wenn das Jugendamt darauf nicht eingeht, dann gerichtlich.
Aber sprich das vorher mit einem Anwalt ab.
Ein gerichtlich beschlossener Umgang kann nicht mehr einfach geändert werden. Aber wenn der Papa da sagt, er hat keine Lust, das Kind bei der Kita abzuholen, kommt das auch nicht überzeugend.
Jugendämter sind oft pauschal auf Vaterseite. Das ist historisch bedingt.
Also einen größeren Quatsch habe ich echt selten gelesen.