Unstimmigkeiten mit Kindspapa

Hallo Community,

ich würde mir hier gerne Meinungen einholen.

Der Vater meines 3-jährigen Sohnes und ich sind schon seit längerer Zeit getrennt. Das Kind lebt von Geburt an bei mir. Der Papa und ich hatten von vornherein eine Fernbeziehung, zusammengelebt haben wir nie.
Der Papa lebt durch einen Umzug seinerseits nun ingesamt 75km entfernt, weitere 10km kamen im Vergleich zur alten Distanz dazu. Er holt und bringt unser Kind allerdings selbstständig jedes Wochenende, da ihm jedes 2. zu wenig wäre, da er ihn unter der Woche gar nicht sieht.

Jedenfalls war er schon vergangenes Jahr quasi der Meinung, der Alltag des Kleinen müsse sich nach seinen Arbeitszeiten richten. Der Kleine ging vergangenes Jahr noch zu einer Tagesmutter, da hatte es sich „etabliert“ dass er grundsätzlich montags nicht hinging, obwohl Mo-Do gebucht war, einfach weil der Papa durch seine Schichtarbeit und weite Entfernung nicht einsah, auf einen Tag am Wochenende zu verzichten, wenn er beispielsweise freitags auf Grund von Nachtschicht verhindert war, unseren Sohn abzuholen. Er bestand dann darauf, ihn samstags zu holen und erst Montagabend zu bringen. Ich hingegen sage, dann muss er eben die Distanz zu seinem Kind reduzieren oder aber seine Arbeitszeiten verändern.

Wir haben Mitte Oktober mit der Kita-Eingewöhnung begonnen. Ich hab mehrfach betont, dass das ab Kita Beginn nicht mehr so stattfindet, da das nochmal eine andere Liga ist, als bei der Tagesmutter. Der Betreuungsplatz kostet Geld, auch wenn die Stadt ihn übernimmt. Mir ist die Routine auch deshalb so wichtig, weil unser Sohn durch seine sprachentwicklungsverzögerung einiges aufzuholen hat. Noch wird er nicht logopädisch begleitet, da der Kinderarzt meinte, dass erfahrungsgemäß manchmal nach Kita-Beginn der ein oder andere Knoten bei solchen Kids „platzt“. Das Miteinander in seiner peer group (Seine Kita Gruppe besteht nur aus 3-jährigen) bringt ihn sichtlich voran, eine Regelmäßigkeit ist da finde ich unerlässlich. Zudem ist er nur mit Erwachsenen unterfordert. Ich erlebe dieses Kind Tag und Nacht, habe die Eingewöhnung gemacht und kann es einfach gut abschätzen. Ich finde nun mal, dass, sorry für die Wortwahl, aber „halli galli“ am Wochenende mit der gesamten Familie was anderes ist, als mein Alltag mit all der Verantwortung auf den Schultern, als Alleinerziehende Mama.

Jetzt hat er wieder drauf bestanden, dass er aufgrund seiner Spätschicht und Wegfall des Freitags als Abholtag, den kleinen erst Montag Abend bringt und das Kind demnach erneut einen Kita Tag, der m.E. wichtig ist für seine soziale und kognitive Weiterentwicklung, verpasst. Man sagt nicht umsonst dass die Kids oft den Montag nach dem Wochenende brauchen, um anzukommen. Dienstags kommt dann der Nikolaus in die Einrichtung, ich weiß nicht, wie der kleine auf den Trubel reagiert. Seine bezugserzieherin war zusätzlich in den letzten Wochen lange krank, der kleine wiederum die komplette letzte Woche wegen Krankheit zuhause. Ich hätte mir gerne für ihn gewünscht dass er den Montag in der Kita hat, um wieder in die Routine reinzufinden, noch ist er ja nicht endgültig eingewöhnt.

Letztlich hat sich aber wieder mein Ex durchgesetzt, nachdem die Diskussion wieder mal eskaliert ist, da er meinen Standpunkt nicht verstehen will. Außerdem werde ja in seiner Familie Geburtstag gefeiert und der kleine müsse dabei sein (jedes Wochenende haben die gefühlt ein Familienfest). Er hat ihn jetzt gestern (Sa) abgeholt und bringt ihn Mo Abend.

Findet ihr meinen Standpunkt übertrieben? Ich bin m.E. kein nichtsgönnendes, sabotierendes Muttertier was zwischen Papa und Sohn Funken will. Der kleine fängt an, die Kita richtig zu mögen und soll nicht nur aufgrund der wohnlichen/beruflichen Umstände des Papas grundsätzlich den Anfang der Woche verpassen.

Vielen Dank fürs Lesen.

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Liebe Fragestellerin,

mich beschäftigen solche Trennungselternfkonflikte gedanklich lange, weil ich auch ein Trennungselternteil bin und über die Jahre viele Konflikte überstehen musste.

Was ich bei herauslese ist:
Dir ist es wichtig, dass euer Sohn Sprachförderung bekommt.
Dir ist es wichtig, dass euer Sohn sich an regelmäßigen Abläufen orientieren kann.
Dir ist es wichtig, dass du eine verlässliche Betreuung hast, damit langfristig beruflich stabil arbeiten kannst.

Dem Vater ist es wichtig, regelmäßig Kontakt zu euerm Sohn zu haben.
Dem Vater ist es wichtig, seine arbeitsfreie Zeit euerm Sohn zu widmen.
Dem Vater ist es wichtig, für einen stabiles Einkommen/Lebensunterhalt zu sorgen.

Das könnte die Ausgangsbasis für eure Gespräche sein. Wie könnt ihr diese Wichtigkeiten in euerm Umgansmodell unterbringen?

Und welche Dinge stehen euch da im Weg? Hat der Vater Einfluss auf seinen Schichtplan?

Welche Rolle spielt dein jüngerer Sohn, gehört der auch zu diesem Papa oder gibt es einen neuen Partner? Sieht jeder das Kind als "sein Kind" an oder seht ihr es als "euer Kind" und "eure gemeinsame Aufgabe" diesem Kind das bestmögliche Aufwachsen zu ermöglichen, auch wenn ihr nicht in der klassischen Familienkonstellation lebt? Habt ihr ein <<gemeinsames>> Sorgerecht? Ich weiß, es fühlt sich einfacher an, alle Entscheidungen selbst treffen zu können, das geht mir auch so. Aber letztlich steckt in euerm Kind immer ein bisschen von euch beiden und da der Vater, so wie es sich liest, sich gern kümmert, wird das Kind auch dankbar sein, mit beiden Seiten von euch leben zu dürfen. Das kann auch bedeuten, dass es für deinen großen Sohn anders läuft als für deinen Großen.. Das ist leider die Crux im Patchwork. Und ja, ich weiß, dass es schwer ist, das alles auszuhalten. Ich wünsche euch eine ruhige konfliktarme Zukunft und gutes Gelingen!

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Ups Ergänzung: Unter der Prämisse, dass sich Eltern fürsorglich kümmern ist eine Kita eine Ergänzung und kein Ersatz für eine Eltern-Kind Beziehung. Dein Sohn geht gerade erst wenige Wochen in die Kita, alles ist neu, er saugt alles auf. Aber auch das wird stagnieren. Die Kita begleitet euch drei bis vier Jahre lang, die Eltern-Kind-Beziehung hingegen ein Leben lang und jetzt legt ihr den Grundstein für eine liebevolle Beziehung, in der ihr beide, du und der Vater die Bedürfnisse eures Sohnes einschätzen lernt.

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"Ich hingegen sage, dann muss er eben die Distanz zu seinem Kind reduzieren oder aber seine Arbeitszeiten verändern."

Den Unterhalt nimmst du aber gern? Und der soll sicher auch in Zukunft fließen, oder?

Ich finde, du übertreibst maßlos!

Besonders fragwürdig finde ich die Aussage, der Dreijährige sei im 1:1 Kontakt mit einem Erwachsenen unterfordert. Das würdest du so erleben. Dein Kind hat Förderbedarf. Den solltest du (oder eben der Vater) genau in solchen Zeiten angehen. Dann ist dem Dreijährigen auch nicht langweilig.

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"Den Unterhalt nimmst du aber gern?"
Naja, der steht dem Kind gesetzlich zu- dafür muss die Mutter nicht zu Kreuze kriechen. Es ist nicht ihr Geld, sondern kommt dem Kind zu Gute.

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Schwierig, wenn der Vater kein/weniger Geld verdient, damit er mehr nach der Pfeife der Mutter tanzen kann...

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Hallo Fragestellerin,

kümmert sich der Papa angemessen um seinen Sohn? Unternimmt er mit ihm kindgerechte Dinge? Dann spricht m.E. nichts gegen ein verlängertes Wochenende.

Am allerwenigsten gilt der Grund, dass du für den Tag bezahlst. Dann buche halt Dienstag bis Freitag und euch ist beiden geholfen.

Ich hatte/habe Kinder auch immer einen festen Tag pro Woche aus der Kita genommen. Sie haben das sehr genossen. Wir haben vieles gemacht, was eine Kita nicht so einfach regelmäßig leisten kann, z.B. Museumsbesuche, Wanderungen, gemeinsam backen oder einfach Mal die Müllabfuhr oder Handwerker am Straßenrand beobachten.

Mein Kleiner ist auch drei und ich erlebe gerade die Eingewöhnung im Kindergärten. Die Erzieher sind wirklich liebevolle, aber der sprachliche Input ist bei mir zu Hause in der 1 zu 1 Betreuung deutlich höher als bei zwei bis drei Erziehern, die sich um bis zu 20 Kinder gleichzeitig kümmern müssen. Und wenn da besonders viele kleine Kinder dabei sind, ist der Input der Kinder untereinander nicht all zu groß. Das ist keine Kritik an der Kita, sondern nur eine Beschreibung dessen, was logischerweise aufgrund der Bedingungen passiert.

In einem anderen Threads hat jemand etwas ganz wesentliches bzgl. der Kommunikation von Trennungseltern geschrieben. Ich kann das gar nicht so gut wiedergeben, aber ich suche es dir dann Mal raus.

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Bei uns war übrigens auch oft der Montag frei, später auch Mal der Freitag oder Dienstag, je nachdem, was mir der Arbeitgeber ermöglicht hat.

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Schau Mal im Forumsbereich "Trennung" unter "Aufgedrängte Abholzeit", Antwort 72.

Das trifft deine Situation nicht ganz, ist aber ein wunderbares Statement zur Kommunikation.

Andere Frage: Wie findet dein Sohn denn den Papa-Montag?

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Hey!

Wie wäre es, wenn ihr die Umgänge in Absprache mit dem Jugendamt oder gerichtlich festlegen lasst? Dann kann dein Ex auch nicht mehr dagegen argumentieren.
Zudem kommst du ihm ja schon entgegen, dass er das Kind jedes Wochenende holen kann- du verzichtest also auf Qualitytime als Kontrast zum Alltag unter der Woche.

Die Kita soll deinem Kind dabei helfen, aufzuholen. Deswegen bekommt es aktuell kein Rezept zur Therapie. Ich fände es schwierig, 20% davon ausfallen zu lassen.

Ich finde, dass du ihm sehr viel entgegen kommst. Nun geht das Entgegenkommen aber auf Kosten des Kindes.

Liebe Grüße
Schoko

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Naja, Gericht ist gleich ganz schön Stress und meist gewinnt nur einer. Eine Beratungsstelle wäre vllt. milder, kostengünstiger und sucht eher nach Kompromissen.

Ein Gericht kann auch durchaus festlegen, dass das Kind an allen Wochenenden/freien Tagen des Vaters bei ihm ist. Ich kenne eine Familie da entschied das Gericht genau das, da die Mutter noch nicht arbeiten war und wochentags Zeit für das Kind hatte.

Die Sprachförderung in Kitas ist halt so eine Sache. Es kann super laufen oder auch überhaupt nicht, je nachdem, wie die Rahmenbedingung (Personalschlüsselsituation, Qualifikationen, Einstellungen, Mischungsverhältnis Muttersprachler Deutsch vs. Migrationskinder) sind. Und in Familien ist es auch so. Wenn Eltern Gesprächsanlässe mit dem Kind nutzen, profitiert das Kind. Wenn das Kind viel allein spielen muss, hat es weniger Sprachinput.

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Du kannst dich auch mit dem Mitarbeiter des Jugendamts treffen und zusammen einen Plan ausarbeiten. Das geht dann nicht vor Gericht, sondern beruht auf freiwilliger Basis.

"Die Sprachförderung in Kitas ist halt so eine Sache. Es kann super laufen oder auch überhaupt nicht, je nachdem, wie die Rahmenbedingung (Personalschlüsselsituation, Qualifikationen, Einstellungen, Mischungsverhältnis Muttersprachler Deutsch vs. Migrationskinder) sind."
Naja, das gerade ist erstmal die einzige Option fürs Kind, weil sich der Arzt auf die Kita verlässt. Also würde ich das nun durchziehen und gucken, ob es fruchtet. Der Schulstart rückt ja auch näher.
Die TE kommt dem KV an vielen Stellen entgegen, während er seine Lebensweise für das Kind und die Umgänge ungünstiger gestaltet. Irgendwann würde es mir persönlich auch reichen und ich würde erwarten, dass er dann auch sich anpassen muss.
An der Stelle der TE würde ich auch mal gerne ein entspanntes Wochenende mit dem Kind haben und etwas längeres planen. Ich fände es einseitig, das Kind immer nur nachmittags aus der Kita zu holen und dann noch 4 Stunden bis zum Schlafengehen mit ihm zu verbringen.

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Ich verstehe dein Problem nicht.

Du zahlst den Betreuungsplatz ja nicht mal, daher hast du doch keine finanzielle Einbußen, wenn der Knirps ab und an montags nicht da ist?

Und auch das mit der Entwicklung erachte ich als Quatsch. Der Vater kann das Kind doch ebenso fördern. Nach der Logik dürftest du das Kind ja auch nie einfach so zuhause lassen oder mal früher abholen.

Die Zeit mit dem Vater ist doch auch enorm wichtig, gerade wenn er ihn unter der Woche nicht sehen kann. Ich finde es klingt etwas so, als würdest du dich "aus Prinzip" versperren.

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Schade, dass mein Text so wirkt.

Ich sehe irgendwie, wie er sich langsam entfaltet, im Miteinander mit den gleichaltrigen aufgeht, neue Wörter von ihnen aufschnappt.
Ich/Wir lesen, sprechen und singen selbstverständlich mit ihm, aber der Input innerhalb der Gruppe ist m.E. ein anderes Level. Muss nicht bei jedem Kind so sein, aber bei ihm. Bei der Tagesmutter damals waren sie zu 3., er der älteste und irgendwie gelangweilt, in seiner kita Gruppe lernt er so viel durch die Interaktion mit anderen 3 jährigen, war auch Feedback der Erzieherin.

Er geht jetzt gut eineinhalb Monate hin. Davon war er leider fast 10 Tage krank. Davor war seine Bezugserzieherin krank, damit kam er schlecht zurecht.

Ich wünsche mir - grade jetzt anfangs eine feste Routine für ihn. Und nein, einfach so mal zuhause lassen werde ich ihn derzeit eben genau deswegen nicht.
Montags generell zum papa Tag ernennen geht nicht, da er da nicht immer frei hat, mal so, mal so.

Natürlich hat der Vater Rechte, unumstritten, das erkenne ich an. Und wie eine andere userin schrieb, kann es ihm „egal sein“ ob der Nikolaus in die Kita kommt usw. Aber würde unser Kind bspw. Bei ihm leben, würde ich nicht nur auf meine Rechte pochen sondern im Sinne des Kindes überlegen.

Ach, ich dachte einfach, dass ich ihnen schon jedes einzelne Wochenende überlasse ist total gut für die beiden und wenn ihm das nicht reicht, sollte er evtl. Überlegen näher zum kleinen zu ziehen. Natürlich mit allen Konsequenzen (z.B. weniger Unterhalt durch andere Bezahlung usw.), was dann aber natürlich eben so wäre und ich voll akzeptieren würde.

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Hallo,
ich kann deinen Wunsch nach Routine durchaus verstehen. Aber ein Tag weniger in der Woche ist normalerweise kein Problem. Viele geben ihre Kinder so und so höchstens für ein paar Tage in die KITA, und es gibt auch Kinder, die gar nicht gehen. Du darfst den Wert der KITA nicht überbewerten. Klar sind hier geschulte Pädagogen am Werk und es gibt in der KITA viel Programm, dass man so zuhause nicht bieten kann, allein der Umgang mit vielen Kindern.
Aber denkts du nicht, dass für denen Sohn auch der Umgang mit dem Vater quality time bedeutet? Glaubst du, er geht lieber in den Kindergarten, als mit dem Papa zusammen zu sein?
Sobald er in die Schule kommt, ist damit sowieso Schluss, da muss der Kleine dann Montag bis Freitag anwesend sein.
Es wird uns heutzutage immer suggeriert, Kinder müssen schon von klein auf gefördert werden auf Teufel komm raus, das erzeugt in vielen Eltern Stress und man bekommt das Gefühl, jeder Tag, an dem nicht pädagogisch richtig mit dem Kind umgegangen wird, ist ein verlorener Tag. Lass dich da nicht irritieren, ich denke, der Tag mehr mit dem Papa ist für deinen Sohn weit schöner als all die tolle Pädagogik, die mit ihm in der KITA gemacht wird.
Liebe Grüße
Nike

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Hallo.

Ich bin zwar nicht vom Papa meiner Kinder getrennt, habe aber gleich zwei Kinder mit Sprachproblemen, daher gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Bei beiden Kindern habe ich erstmal keine Logo vom Arzt bekommen, da er sagte, der Knoten würde vielleicht im Kindergarten platzen. Beim Großen war es dann auch so: 3 Wochen nach Kiga-Start redete er. Trotzdem war er im kindergarteneigenen Sprachförderungsprogramm, das zweimal pro Woche mit einer speziell ausgebildeten Therapeutin stattfand. Es war kostenlos, daher nehme ich an, vom Land gefördert. Diese Termine waren montags und mittwochs und haben sehr sehr sehr geholfen! Er hätte da aber tatsächlich nicht fehlen dürfen (außer mal bei Krankheit), da der Platz dann weg gewesen wäre.

Bei der Kleinen war es genauso, nur wegen Covid schwieriger. Die Förderungsgruppe ist nun erledigt, da sie jetzt sehr gut spricht, stattdessen sind montags nun die Termine für die Vorschüler und die Schul-Kooperation.

Was ich damit sagen will: es ist im Interesse des Kindes, dass es regelmäßig im Kindergarten ist. Und spätestens in der Vorschule sind viele Termine bindend für die Kinder, wenn auch noch nicht so, wie später dann in der Schule. Da kann das Kind auch nicht montags zuhause bleiben.

Jeder Elternteil muss seine Arbeitszeit um die Kinderbetreuung herum planen. Das ist einfach so, wenn man ein Kind bekommt. Und gerade der Kindergarten ist nicht mehr nur Betreuung, sondern auch ein wichtiger Teil der Entwicklung des Kindes.

Kann man nicht einen Kompromiss finden? Z. B. Einmal im Monat kann der Papa das Kind auch montags behalten, solange es noch nicht in der Vorschule ist. Oder alternativ: der Vater geht montags mit dem Kind in die Logo und Du schilderst dem Kinderarzt die Lage, so dass er euch jetzt schon ein Rezept gibt?

LG

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Selbst mein Kind, das gut spricht, profitiert von der Kita.
Jede Woche kommt er mit neuem Input, neuen Wörtern oder Sätzen nach Hause, die wir so nicht nutzen.
Wir haben uns damals auf den Kopf gestellt, frisch gekocht, gemeinsam am Tisch gegessen- aber das Essen hat ihn nicht interessiert. In der Kita hat es 2-3 Tage gedauert und er fing das Futtern an. Die anderen Kinder haben einen riesigen Einfluss auf ihn, den wir nicht bieten können.

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Ihr lieben beiden,

danke dass ihr an dieser Stelle ähnliche Erfahrungen mit euren Kindern kundmacht.. Das zeigt mir, dass ihr meinen Standpunkt irgendwo versteht. Das was ihr schreibt ist das, wie ich’s eigentlich gemeint habe.
Mein ausgangstext ist leider wirklich eher unsachlich und wirkt versteift, war einfach zu aufgebracht in diesem Moment.

Umso schöner dass ihr beide elterlichen Seiten seht und mir/meinem Ex nichts vorwerft.

Grade da derzeit unglaubliche erkältungswellen rumgehen und fehltage gehäuft vorkommen, wünsche ich mir, dass er nach nicht mal 2 Monaten in der Einrichtung so oft es geht dabei ist.

Die Entfernung hab ich damals bereits minimiert, in dem ich von meinem damaligen Bundesland in das hiesige meines Ex gezogen bin und mich hochschwanger an der Uni hier eingeschrieben habe. Bevor der kleine da war trennten uns sogar 150km. Leider hat er sein Wort nicht gehalten, nach der Geburt nach Möglichkeiten zu suchen, auch mit einem Umzug der Entfernung entgegenzuwirken, damit eben der Umgang erleichtert wird. Er ist jetzt sogar noch ein Stück weiter weg gezogen (Arbeitsplatz hat sich nicht verändert).

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Ich sehe ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen Tagesmutter und Kita. Und nur von Die bis Do (kannst ja gucken, dass du den Freitag noch bekommst) in die Kita zu gehen ist doch schön.
Ich denke nicht, dass dein Kind da was verpasst und eine Routine ist es auch.

Aber ich finde es schon auch krass, dass du keine Wochenenden mit dem Kind hast. Das würde ich ändern und da musst du dem Vater auch nicht komplett entgegen kommen. Schaut nach einem Mediator, einer Beratung oder irgendwas, was euch da unterstützt.

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Ich persönlich würde die Zeit mit dem Vater als wichtiger einstufen als die Zeit im Kindergarten und ihn daher am Montag auch beim Vater lassen.

Du merkst sprachliche Verbesserungen bei deinem Kind. 4 oder 5 Tage machen da aber keinen großen Unterschied und die Veränderungen werden auch bald stagnieren.

Mein Eindruck ist aber, dass dich eher die Distanz zwischen euch stört.

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Ich verstehe ein Stück weit deine Sorgen, als junge Mutter hat man ständig das Gefühl alles richtig machen zu müssen und sein Kind mit allem was nur geht, fördern zu müssen und jeder "verpasste" Tag kann ein schlechtes Gewissen hervorrufen.
Auch wenn du das jetzt nicht so ganz siehst, aber ich glaube, dass ein sich kümmernder Vater, dem Kind auf lange Sicht gesehen, viel mehr bringt, als ein KiTa-Tag in der Woche mehr. AUCH was seine Sprachförderung angeht.
Das Beste was ihr eurem Kind mitgeben könnt, ist das Gefühl, dass er seinen Eltern (beiden Eltern!), sehr wichtig ist. Der Vater hat dafür nur die Wochenenden Zeit und die Tatsache, dass er um jeden einzelnen freien Tag "kämpft", empfinde ich als Außenstehende, als sehr positiv.

Ich persönlich, habe schon auf KiTa-Tage meines Sohnes wegen der Großeltern verzichtet. Wenn sie den Wunsch hatten, etwas mit ihm unternehmen zu wollen, dann hat mein Kind den Tag dort verbracht. Spätestens wenn die Schule anfängt, fällt diese Möglichkeit weg.

Die Bindung, die mein Sohn zu den Großeltern hat, ist mit nichts zu ersetzen! Das Gefühl, von so vielen Menschen bedingungslos geliebt zu werden, ist für ein Kind viel mehr wert, als ein KiTa-Tag in der Woche mehr.

Überlege es dir noch einmal, was für deinen Sohn wirklich einen Mehrwert hat. Einen Tag in der Woche mehr bei seinem Vater und dessen Familie, oder ein KiTa-Tag in der Woche mehr, mit eher "fremden", die ihn mit Sicherheit nicht sein Leben lang begleiten werden. Ich glaube nicht im Geringsten, dass dieser eine Tag in der Woche, seiner Sprachförderung im Wege steht. ;-)

#winke