Hallo,
die neue DDT 2023 ist seit ein paar Tagen verfügbar. Ich frage mich, ob das Ding, das ja keine Rechtskraft besitzt, am Jahresende bei nem Glühwein zusammengewürftelt wird oder ob man sich wirklich Gedanken macht, wie sie zusammengesetzt werden soll!?
Natürlich kosten Kinder Geld und der Unterhalt ist richtig und wichtig. Mir geht es auch gar nicht darum, ob man Unterhalt zahlen soll oder nicht, sondern darum, wie viel unterm Strich noch übrig bleibt.
Der Eigenbedarf ist von 1160€ auf 1370€ gestiegen, während die Verdienstgrenzen erneut unangetastet blieben.
463€ beträgt der Mindestunterhalt. Geld, das man auch erstmal verdienen muss. Es ist ja für das Kind toll, wenn der Unterhalt aufgrund der Infaltion stärker berücksichtigt wird, aber irgendwie vergisst man, dass der Unterhaltspflichtige ebenso die Folgen der Inflation zu spüren bekommt.
Wir reden hier von 39,50€ mehr im Monat. Für den einen ist es viel und für den anderen nicht. Warum man die Erhöhung nicht durch das Kindergeld vorantreibt, erschließt sich mir nicht.
In meinen Augen ist das System der DDT veraltet. Ebenso finde ich, dass Elternteile, die den Ex-Partner mit voller Absicht vom Kind fernhalten, gar keinen Anspruch auf Unterhalt haben dürften. Das wäre dann wenigstens konsequent.
Düsseldorfer Tabelle 2023 - Wo soll das noch hinführen?
Hallo zusammen,
weil ich der Erhöhung der Unterhalts in meinem Fall auf 50 Euro pro Monat nicht glauben konnte, bin ich auf der Suche nach Informationen hier gelandet. Ich möchte mal für bastychen eine Lanze brechen, denn das war er beschreibt entspricht absolut meiner Meinung. Und einigen Damen (nicht alle) die hier auf seinen Post geantwortet haben, sollten mal inne gehen und tatsächlich versuchen sich in seine Lage zu versetzen.
Für alle die es nicht glauben, ja es gibt auch Väter die ihre Kinder genauso lieben wie die KM. Per se sind wir nach einer Trennung aber schon die Verlierer. Man sieht seine Kinder i.d.R. alle 2 Wochenenden, nicht gerade üppig. Bei Unstimmigkeiten mit der KM wird schon mal gerne das Aufenthaltsrecht gebeugt. Insbesondere wenn die Kinder klein sind, ist das ein Pfand gegen welches man nicht ankommt. Fair? Sicher nicht. Ich bin ebenso wie bastychen der Meinung, dass die monatlichen Zahlungen ein Muss sind und Väter die dem nicht nachkommen es nicht Wert sind. Selbstverständlich müssen die Mütter sich beruflich einschränken, so lange das Kind klein ist und sie übernehmen primär dann die Erziehung.
Hier müsste die Düsseldorfer Tabelle überarbeitet werden. Je kleiner einer Kind, je mehr gehört die Mutter unterstützt. Wird das Kind älter, fallen auch höhrere Kosten an. Auch das ist klar, aber so sehr wie jedes Jahr in der DDT? Hm, da habe ich meine Zweifel. Meine Tochter ist 15 und ich zahle bisher 502 Euro und 100 Euro extra für die Schule. Dann noch etwas in den Bausparvertrag und Handy. Ab Januar dann 552 Euro Unterhalt, schlappe 600 Euro mehr im Jahr. ich bin selbständig, aber verdiene ich da automatisch mehr jedes Jahr? Wird für mich Strom, Gas, Lebensmittel, Benzin nicht auch teurer? Und wie bastychen muss auch ich mich um meine Altersvorsorge kümmen, Krankenkasse wird auch immer teurer.
Was ich damit sagen will ist, dass die Beträge in der DDT ab einer bestimmten Altersstufe überarbeitet werden muss. Mütter können sehr wohl ab einem bestimmten Alter voll oder auch teilzeit arbeiten gehen. Aktuell spielt das Einkommen der Mutter keine Rolle, warum eigentlich nicht. Sie könnte mehr als der KV verdienen und es spielt keine Rolle. Es ist auch ein Unterschied ob man alleine mit dem Kind oder in einer neuen Partnerschaft lebt.Hier fallen nur noch die Hälfte der Kosten an was berücksichtigt werden müsste.
Noch eine kurze Anmerkung zum Thema "Titel". Meine Ex-Frau war der Meinung, dass ich als Selbständiger 3 Jahre lang zu wenig Unterhalt gezahlt hatte. Daraufhin Neuberechnung durch das Jugendamt mit dem Ergebniss, dass Ihr Anwalt meiner Bank einen Pfändungsbeschluss zustellte und die kurzerhand meine Konten sperrte. Ich konnte weder meinen geschäftlichen Verpflichtungen nachkommen, noch Tanken oder mir Lebensmittel kaufen. Ist das fair? Das Ergebniss war übrigens eine kleine Nachzahlung und ca. 5.000 Euro an Gerichts- und Anwaltkosten. Ist das fair? Sie zahlte übrigens auch, da ihr Anwalt die Beträge viel zu hoch berechnet hatte und sich daraus der Streitwert ermittelte.
Das alles hier ist kein Jammern, es ist ein Aufruf endlich etwas zu ändern damit es für den Zahler fairer wird mit dem auch der Empfänger leben kann.
T.
Schön, dass sich hier auch mal ein Vater zu Wort meldet. Ich bin da komplett bei dir, wen wundert es auch?! ;)
Die Sache mit der Pfändung ist echt der Hammer. Genau aus diesem Grund habe ich schon sehr früh, bevor überhaupt irgendwas mit Unterhalt tituliert wurde, eine eigene Firma gegründet. Ich wollte auf keinen Fall, dass ich geschäftlich handlungsunfähig werde, wenn die KM auf eigenartige Gedanken kommen sollte.
Zum anderen wollte ich mir ein angemessenes Gehalt zahlen, welches eben nicht auf einer Einnahmen-Überschuss-Rechnung beruht. Ich hafte also nicht mit meinem privaten Vermögen. Heißt auch, dass das Firmengeld gar nicht erst in irgendeine Berechnung fällt.
Wer hier auf die Idee kommen sollte, dass man sich künstlich arm rechnet, der irrt gewaltig. Natürlich gibt es solche Fälle. Möchte ich gar nicht abstreiten.
Der Punkt ist, dass die ganze Geschichte bzgl. Umgang und Unterhalt in vielen Fällen nicht fair behandelt wird.
Hallo,
ich schreibe mal aus meiner Sicht als Ehefrau eines Unterhaltpflichtiges Mannes (2 Kinder 7 und 16 Jahre alt).
Wir standen beide sprachlos vor der DDT.
Es ist gar kein Thema, dass Unterhalt für die beide Kinder bezahlt werden muss. Die Frage ist, knapp 1000€ Unterhalt + 500€ Kindergeld…. verbrauchen zwei minderjährige Kinder wirklich so eine große Summe?
Diese DDT, die zwei Menschen mit Gehaltsunterschied I.H.v. 300€ in der selben Stufe einträgt, ist nicht nur veraltet sondern auch sehr dreist.
Ich hoffe für allen hier, dass es besser wird…
Wir sind nicht getrennt und haben drei Kinder. Wir spüren die hohen Kosten so deutlich wie jeder andere. Rate wer bei uns in der Familie zurücksteckt. Richtig. Wir Eltern. Damit die Kinder alles bekommen, was sie brauchen und sich eben auch ab und zu wünschen. Welchen Baum darf ich jetzt anbellen?
Das ist mir schon klar, dass jeder die Inflation zu spüren bekommt. Allerdings eben auch der Unterhaltspflichtige! Das sollte man halt auch bedenken. Fair wäre gewesen, den Eigenbedarf zu erhöhen oder auch das bereinigte Einkommen, um die Infaltion abfedern zu können.
Ich verstehe nicht ganz, was du sagen möchtest. Aber warum sollte der Kindesunterhalt nicht an die hohen Lebenshaltungskosten angepasst werden? Warum sollte der betreuende Elternteil die Mehrkosten alleine tragen?
Zumal der Selbstbehalt im Vergleich zum Kindesunterhalt deutlich gestiegen ist. Es kann durchaus sein, dass man dadurch sogar weniger Unterhalt zahlt als zuvor, trotz der knapp 40 € Erhöhung. Findest du das fair?
>> Ebenso finde ich, dass Elternteile, die den Ex-Partner mit voller Absicht vom Kind fernhalten, gar keinen Anspruch auf Unterhalt haben dürften. <<
Manche Elternteile wollen ihre Kinder gar nicht mehr sehen und ziehen auch das hälftige Kindergeld vom Unterhalt ab.
Was wäre dein Alternativvorschlag, wenn für dich die DDT veraltet ist?
Interessant
"Ich verstehe nicht ganz, was du sagen möchtest. Aber warum sollte der Kindesunterhalt nicht an die hohen Lebenshaltungskosten angepasst werden? Warum sollte der betreuende Elternteil die Mehrkosten alleine tragen? "
Doch doch, der Unterhalt sollte schon an den hohen Inflationskosten angepasst werden. Natürlich soll das betreunde Elternteil die Mehrkosten nicht alleine tragen. Ich sage allerdings auch, dass der Selbstbehalt noch immer zu niedrig ist. Ebenso hätte man endlich das bereinigte Einkommen etwas höher schrauben müssen."
"Zumal der Selbstbehalt im Vergleich zum Kindesunterhalt deutlich gestiegen ist. Es kann durchaus sein, dass man dadurch sogar weniger Unterhalt zahlt als zuvor, trotz der knapp 40 € Erhöhung. Findest du das fair? "
Es gibt genügend Fälle, die nun mehr zahlen müssen. Der Selbstbehalt ist in meinen Augen nicht fair gestiegen. 210€ mehr ... klasse. Jeder weiß, was die Mieten in Großstädten mittlerweile kosten. Als wenn diese 210€ es herausreissen würden.
Ich habe eine Mutter im Bekanntenkreis, die von ihrem Ex nun etwas weniger Unterhalt bekommt. Unterm Strich hat sie dennoch mehr, da das Kindergeld stieg. Für sie macht es keinen Unterschied, ob das Geld aus der linken oder rechten Tasche kommt, denn es ändert sich ja für nichts am Betrag, der ab Januar höher ist.
"Manche Elternteile wollen ihre Kinder gar nicht mehr sehen und ziehen auch das hälftige Kindergeld vom Unterhalt ab. "
Ich bin in solchen Fällen dafür, dass diese Elternteile eben nicht das hälftige Kindergeld abziehen dürfen. Muss ich ganz klar sagen. Es ist für mich ein kompletter Unterschied, ob man sich bewusst der Vater- oder Mutterrolle entzieht oder ob man von seinen Pflichten und auch von seinen Rechten absichtlich ferngehalten wird.
" Was wäre dein Alternativvorschlag, wenn für dich die DDT veraltet ist? "
Hier denke ich, dass es auf die Einzelfälle ankommt. Diese müsste man sich anschauen. Das passiert zum Teil, aber eben nicht vollständig. Unterschreibt man beim JA den Titel, gelten hier die Werte der DDT und zwar dynamisch (so kenne ich es). Geht es über ein Gericht, schaut sich ein Richter (hoffentlich auch objektiv) die Situation des Unterhaltspflichtigen an. Soll heißen, wie sind die Mietverhältnisse, Einkommen, Ausgaben etc. Wir reden jetzt auch nicht von Luxusgütern und einer gehobenen Wohnung, die nicht sein muss.
Wie gesagt, ich bin mehr für Einzelfallentscheidungen. Die DDT ist eh ein Witz. Keine rechtliche Bindung, sondern es ist eh nur eine Empfehlung. Wenn es eh nur eine Empfehlung ist, warum dann nicht jeden Fall selbst entscheiden lassen?
Sieh das doch Mal losgelöst vom anderen Elternteil. Stell dir vor, das Kind hat eine Begabung (Musik, Sport o.ä.) und lebt überwiegend im Internat. Welchen Betrag bist du bereit für das Kind monatlich aufzuwenden für Wohnen, Essen, Kleidung, Betreuung, Versicherung, Schulsachen, Hobbies, Ansparen, Fahrtkosten, Zahnspange usw.?
Bei deinem Beispiel kann man jedoch davon ausgehen, dass die Eltern entsprechendes Einkommen haben. Da stellt sich in der Regel ja nicht mehr die Frage, ob ein Elternteil den Lebensunterhalt in dieser Form aufwenden kann oder nicht.
Dar geht es nicht. Mit geht es darum, ob du bereit wärst, dein Kind zu finanzieren, wenn die emotionale Ebene (also der Gedanke an die Ex-Frau) wegfallen würde.
Kinder haben ist eben teuer. Das muss man sich wohl oder übel vorher überlegen.
Kommst du persönlich dadurch in finanzielle Schwierigkeiten? Wenn du auf Mitleid aus bist, dann müsstest du hier schon mal die finanzielle Situation von dir und deiner Expartnerin schildern.
Och mir geht es nicht um Mitleid. Dazu bin ich zu gestanden. Mir geht es eher darum, dass ich die DDT einfach nicht mehr zeitgemäß finde. Dass der Unterhalt erhöht wurde, ist völlig okay. Dass aber die Verdienstgrenze unbedacht blieb (mal wieder), ist völlig daneben.
"Kommst du persönlich dadurch in finanzielle Schwierigkeiten? Wenn du auf Mitleid aus bist, dann müsstest du hier schon mal die finanzielle Situation von dir und deiner Expartnerin schildern. "
Ja, ich komme in finanzielle Schwierigkeiten. Ist einfach Fakt. Durch die Inflation muss ich mich derbe einschränken. ich lebe oftmals ab einem gewissen Zeitpunkt von meinen Ersparnissen, um meine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Und hier reden wir nicht von irgendeinem Luxus, sondern von meiner Altersvorsorge.
Ich betreibe eine eigene Firma, während meine Ex auf Teilzeit arbeitet, obwohl sie Vollzeit gehen könnte. Unser Sohn wird ganztäglich durch die Schule und Hort betreut. Ihr Lebensgefährte ist ebenfalls selbstständig. An Geld mangelt es dort nicht. Sie würden auch ohne Unterhalt bestens zurechtkommen. Ich verrate dir mal was: Damals, als ich gerade meine Selbstständigkeit begann, war sie arbeitslos. Ich hatte ihr vorgeschlagen, das WM konsequent umzusetzen, was wir eh schon nach der Trennung machten. Antwort: Dann werde ich ja keinen Unterhalt bekommen. Das sagt doch einiges aus.
Nur mal zum Verständnis: Ich zahle keine Sozialversicherungsbeiträge, außer die, zu denen ich gesetzlich verpflichtet bin. Heißt aber auch, dass ich mich um meine Altersvorsorge selbst kümmern muss, um im Alter nicht Vater Staat auf der Tasche zu liegen. Es ist echt nicht einfach, diesen Spagat hinzubekommen.
WM vor 14 Jahren? 🤔
Btw. Es klingt wie immer nach Neiddebatte. Was muss diese Ex nur für eine schreckliche Person sein, dass du mit ihr intim wurdest und gar ein Kind gezeugt hast. Steh zu deiner Verantwortung.
Weißt du, ich finde du jammerst zu sehr.
Ich finanziere drei Kinder weitgehend UND bringe Zeit auf sie zu betreuen. Zwei Kinder leben im Wechselmodell. Klar die zählen nur die Hälfte des Monats als Esser, aber Wohnraum benötigen sie dennoch, ebenso manche Anschaffungen in Doppelversion und da der Vater weniger verdient als ich, übernehme ich etliche Kosten mehr. Das kleine Kind (anderer Vater) ist immer bei mir und bekommt Unterhalt in Höhe des Unterhaltsvorschusses. Ja, manchmal seufze ich, aber im Großen und Ganzen kriegen wir das hin. Und jetzt überleg nochmal, wie viel Grund du zum Jammern hast, wenn du ein Kind finanzierst und dir deine freie Zeit nach Arbeitsschluss selbst zur Verfügung steht.
1. wäre es doch toll, nur weil ich meine Situation erkläre, dass das kein automatisches Jammern ist, sondern eine Darstellung meiner Situation zum besseren Verständnis.
2. Du weißt also, wie mein Alltag nach der Arbeit aussieht? Interessant... Wusste echt nicht, dass du nach der Arbeit neben mir sitzt und mir dabei zuschaust, wie ich auch meine Arbeit stehen und liegen lasse, sobald mein Bonuskind nach Hause kommt, um ihr ne warme Mahlzeit auf den Tisch zu stellen.
Ebenso war mir nicht klar, dass du nach meiner Arbeit neben mir am Esstisch sitzt und mir zuschaust, wie ich meinem Bonuskind die Brotdose für die Schule fertigmache oder mich um Dinge im Haushalt kümmere. Ich bin meist unterhalb der Woche um 21 Uhr in der Kiste und habe um 18 Uhr, manchmal etwas früher, öfter auch später, erst Feierabend. Na klasse, du denkst wirklich, ich würde hier noch großartig Freizeit haben? Na da täusch dich mal bitte nicht, denn den Zahn kann ich dir ziehen.
Dann bekommst du jetzt einen Satz geschenkt, denn wir Mütter uns in welcher Konstellation wir auch stecken ständig anhören dürfen: Das hast du dir doch so ausgesucht!
Hmm..ich finde Unterhalt ist ein schweres Thema. Ich bin alleinerziehend. Ich hatte oft, wenn cih darüber mal nachgedacht habe, ein schlechtes GEwissen. weil er so viel zahlen muss, bzw. weil ihm sowenig von einem Einkommen bleibt.
Aber weißt du
1. ich war vollzeit beschäftigt (mit Ausbildung und Studium) und habe von Bafög gelebt und das Geld einfach gebraucht. Ich lebte trotzdem sehr nah am Existenzminimum
2. die Nerven die ich aufbringen musste, die Sorgen die ich ums Kind hatte, den Stress, wenn es krank war, das was ich rund um die Uhr an Organisatorischer Leistung aufbringen musste. Die Freizeit die ich eingebüßt habe. Die herausforderung rund um die Uhr zuständig zu sein, nicht mit mir alleine zu sein, mental beim Kind zu sein. Die Verantwortung die ich getragen habe, die Kraft die ich aufbringen musste, um Entscheidungen fürs Kind abzuwägen und zu treffen,..und und und die wurden mir nicht bezahlt. Aber die habe ich dem Vater abgenommen. Das alles hat er ja in meine Hände gegeben, indem er lediglich 14-tägig am Wochenende kommt. Das ist in Geld nicht aufzuwiegen...ehrlich nicht.
Sein Leben ging quasi einfach weiter. Es ist wahnsinnig viel Verantwortug, emotionale herausforderung, mentale Arbeit, organisation, Präsenz, sich selbst zurücknehmen und mehr ein Kind großzuziehen. man muss sein Leben völlig umkrempeln...das alles einfach abzugeben kostet eben...
Wenn dadurch z.B verhindert wird, dass alleinerziehende auch ncoh finanzielle Sorgen haben müssen...dann ists schon gut gewesen.
Ich weiß nicht, wie es bei euch damals ablief und ob du den Umgang in einem größeren Umfang wolltest, er ihn aber ablehnte.
Allerdings kann ich dich schon verstehen. Ich sag ja immer wieder, es kommt echt auf die Einzelfälle an. In meinem Fall war es ja so, dass ich mich auch nach der Trennung kümmern wollte, was mir allerdings unmöglich gemacht wurde. Ich hatte ja zudem angeboten, dass ich unseren Sohn zu mir nehme oder weiterhin das WM mit ihr durchziehe.
Ich wollte gar nicht erst alle 14 Tage mein Sohn sehen, sondern viel regelmäßiger. Wenn sich der Unterhaltsempfänger aber bewusst dafür entscheidet, dies abzulehen, dann muss man halt auch mit den Konsequenzen leben. Wie es in deinem Fall war, kann ich gar nicht beurteilen.
Wie war es denn bei euch? Hättest du den KV stärker einbinden wollen oder eher nicht?
Mir wurde die Möglichkeit komplett genommen. Da hilft es auch nicht, wenn man Umgang einklagt, wenn das Kind es gar nicht möchte.
Hmm..ja da ist deine Situation ganz anders.
Ich wäre jederzeit offen dafür gewesen, dass er mehr Umgang hat. Er war aber noch nciht so weit. Es stand daher nie zur Debatte. Er musste erst eigene Entwicklungen durchlaufen. Reif werden, Verantwortung für sich selbst übernehmen, z.B. clean werden...dann hat er langsam gelernt mehr Verantwortung zu übernehmen. Seit unsere Tochter 7 Jahre war ist sie dann auch noch einen Tag unter der Woche zu ihm. ab dem 11 Lebensjahr fing es an, dass sie in den Ferien erstmals zu ihm ging. Sie ging dann irgendwann tatsälcih die Hälfte der Ferien zu ihm. Jetzt ist sie fast 16 und seit Oktober leben wir das Wechselmodell (also wirklich 50/50). Tolle Entwicklung.
Und kürzlich, als wir zwecks Wechselmodell gesprochen haben, hat er mir erstmal gesagt, dass er weiß, dass ich mich um sie gekümmert habe als er es nciht konnte. und auch wenn er es nicht sagen kann weiß ich, dass er weiß, dass ich vieles aufgefangen haben, ich ihm den Rücken freigehalten habe, dass er sich selbst entwickeln kann und ich die vater-Kind Beziehung wie meinen Augapfel beschützt habe. So war es möglich,dass die beiden eine wunderbare Beziehung aufbauen, ohne,d ass sie mitbekommen hat, dass er viele Jahre nicht wirklich zuverlässig da war. Er auf Abwegen unterwegs war, er keinerlei Verantwortung übernommen hat, er keine Erziehung übernommen hat usw. Sie hat eine gute Beziehugn zu Mama und Papa und hat sich von beiden immer geliebt gefühlt und hat sich immer von beiden verlässlich versorgt gefühlt. Das ist toll.
Für dich tut es mir Leid, wenn du gerne mehr Kontakt hättest. Es sit schade, wenn Eltern da keinen Weg finden. Und ja, ich kann verstehen, wenn man sich dann einfach doppelt ungerecht behandelt fühlt. Man hat nicht die Beziehung die man zum Knd haben möchte und muss so viel zahlen. Und gefühlt, zahlt man vermtulich an die Mutter...auch, wenn man ja eigentlcih dem Kind zahlt.
Gilt dann im Umkehrschluss, wer keinen Unterhalt zahlt, verwirkt das Recht auf Umgang? Wäre ja mal konsequent.
Ich weiß nicht, wie es aktuell aussieht. aber vor einigen Jahren war es noch so, dass 50% der Kinder von Alleinerziehenden gar keinen Unterhalt bekamen, 25% bekamen Mindestunterhalt.
"Gilt dann im Umkehrschluss, wer keinen Unterhalt zahlt, verwirkt das Recht auf Umgang? Wäre ja mal konsequent. "
Zumindest das Recht dazu, dies umzusetzen, fände ich nicht verkehrt.