Hallo zusammen
Ich muss mich hier kurz ausheulen.. Alleinerziehende Mamis und Papis; Könnt ihr mir bitte ein wenig Licht ins Dunkeln bringen und ehrlich sagen ob sich das alles lohnt? :( Ich bin am Ende.
Ich (w 25) wurde ungeplant von meinem (Ex) Freund schwanger und es ging dann auch nicht lange bis er dann aus diesem Grund mit mir Schluss gemacht hat. Er will kein Kind und das sehe ich zumindest auch ein. Aber komplett alleine durch eine Schwangerschaft zu gehen ist purer Horror. Mich plagen seit Anfang an Existenzängste, riesengrosse Schuldgefühle gegenüber dem Baby und eine grosse Trauer. Leider ist das auch noch nicht alles..
Da ich Studentin bin, kann ich mir eine eigene Wohnung als Alleinerziehende nicht finanzieren und ich kann ebenso mit einem Baby auch nicht in eine Studenten-WG ziehen. Darum habe ich im März meinen Bruder (Fast 30 und wohnte da noch bei den Eltern) gefragt, ob er mit mir eine WG gründen möchte. Er hat zugesagt und ich bin ihm dafür wirklich sehr dankbar. ABER. Leider klebt seit Anfang an die ganze Arbeit an mir und das überfordert mich komplett. Wohnungssuche, Mietvertrag, den ganzen Papierkram, Hausratsversicherung, Wohnungsprotokoll (Es gab viele Makel in der Wohnung), Umzug etc. Dann zahlte ich auch alles da er kaum Geld hat; Mietkaution, Umzugswagen, Möbel, jeden Teller/ Gabel usw., Putzmittel etc. UND ich musste dann auch im 7./ 8. Monat noch alle Möbel selber zusammen bauen, da von seiner Seite nie was kam. Ich musste alles selber einräumen, Lampen aufhängen, rumschrauben, bohren etc.. Alles hing an mir und leider gibt es kein Ende da der komplette Haushalt jetzt an mir klebt. Er putzt nie, liegt nur faul rum und spült nicht einmal sein Geschirr. Manchmal vergisst er sogar seinen Mietanteil zu zahlen. (Dafür prahlt er umso mehr rum wie toll er ist weil er seine arme, schwangere Schwester im Studium so "unfassbar unterstützt") Ich kann langsam echt nicht mehr. Ich habe schon so oft mit ihm darüber geredet dass er im Haushalt auch mithelfen soll aber er entschuldigt sich dann nur und fällt dann schnell wieder in sein altes Muster.. Ich bin jetzt in der 37. Ssw. und todunglücklich. Ich habe total Angst dass ich das alles nicht gebacken kriege. Ich falle immer mehr in eine Depression und ich fühle mich so wertlos und überfordert. Bitte sagt mir dass diese Hölle sich für das Baby lohnen wird.. :(
Liebe Grüsse
Ninabanani
Schwanger, allein, Studentin und am Ende
Hey Liebes, als erstes musst du das unbedingt mit deinem Bruder klären und ihn wirklich mal zur Besinnung bringen..vor allem im Wochenbett wirst du darauf angewiesen sein das er dich unterstützt, und später mit Baby wirst du schon alle Hände voll arbeit haben da muss sich dein Bruder wenigstens um sein eigenen Kram kümmern.
Und da deine Schwangerschaft jetzt schon mit Depressionen verbunden ist, kann es passieren das der Babyblues ziemlich krass wird, war bei mir auch so aber das geht vorbei!
Nimm alles an Unterstützung an was du kriegen kannst..
Es wird besser aber die Zeit nach der Geburt kann noch mal ein ziemlich hartes Tief werden.
Ich persönlich hatte auch nicht diesen ersten magischen Moment in dem ich mich sofort in mein Baby verliebt habe, wenn das bei dir der Fall sein sollte mach dir da bitte keine Vorwürfe, das ist völlig normal.
Wichtig ist auch das du alle Anträge schon so gut es geht vor der Geburt fertig machst das du nur noch die Daten des Kindes eintragen musst und dann abschicken kannst. Mach dir dein Wochenbett so gemütlich wie es geht und sch*** dann auch auf den Haushalt und lern dein kleinen Schatz ganz in Ruhe kennen..
Die Hormone werden sich wieder einpendeln und die Depressionen werden wieder weniger aber gib dir selbst Zeit dafür.
Also für mich hörst du dich nach einer Frau an, die das ganz wunderbar alleine gewuppt bekommt. Schade, dass die vermeintliche Hilfe und Unterstützung durch den Bruder sich eher als eine zusätzlichen Belastung herausgestellt hat! Langfristig würde ich mir an deiner Stelle wohl eine eigene kleine Wohnung suchen, wenn da keine Hilfe kommt.
In meinen Augen:
1)Große Aussprache mit dem Bruder! (Evtl auch mit Unterstützung der Eltern). Viele ganz direkte Ansagen! Nichts durch die Blume. Er behandelt dich scheinbar so, wie vorher eure Mutter oder Eltern- also behandle ihn so zurück! Bestimme, was er wann macht. Ich glaube, er sieht einfach Dinge nicht und hat null Idee wie man einen Haushalt führt… wie auch, wenn es ihm niemand beigebracht hat!
Sag ihm auch ganz klar, dass es so wie es ist, für dich keine Unterstützung ist.
Ich hoffe wenigstens seine Anwesenheit ist schön für dich ☺️
2) hast du Freundinnen, die dich abwechselnd mal im Wochenbett unterstützen können? Dir was zu essen vorbei bringen oder mal einen Einkauf übernehmen?
Deine Eltern evtl?
3) auf jeden Fall Unterhalt vom Kindsvater für dich und das Kind einfordern!! Nur weil er damit nichts zu tun haben will, heißt das nicht, dass du alleine alles wuppen musst! Die Finanzielle Unterstützung steht die in den ersten 3 Jahren zu und deinem Kind bis zur abgeschlossenen Berufsausbildung. Wenn er die Vaterschaft nicht freiwillig anerkennt, dann gerichtlich (er zahlt das Gericht und die Feststellubg usw, wenn er wirklich der Vater ist!- also keine Scheu das auch einzufordern 😉)
4) langfristig etwas suchen, was dich glücklicher macht als die Situation jetzt.
Du wirst da schon etwas finden!!! Ich denke mal; die Hormone tragen dazu bei, dass man schon schnell in eine depressive Stimmung verfällt.. du schaffst das schon! Jetzt ist erstmal wichtig: die Geburt von deinem Baby. Ihr beide! Und alles andere schaust du von Zeit zu Zeit ❤️
Für mich hört sich das wirklich so an, als ob es zwar ein etwas steiniger Weg ist, du aber durchaus stark genug bist, den gut und sicher zu gehen!!🍀
Hey,
Ich bin zwar nicht in deiner Situation, aber wir haben ein Kind bekommen, als mein Mann noch studiert hat. Daher würde ich dir raten, dich mal an das Studierendenwerk zu wenden. In der Regel gibt es da viele Möglichkeiten, angefangen von Wohnheimen für Studierende mit Kind (also, das ist dann eher eine kleine 2-Zimmer-Wohnung mit Bad und Küche, hat aber evtl. eine Warteliste), finanzielle Beratung, Betreuungsangebote (bei uns gab es zum Beispiel eine Krippe/Kindergarten, ganz toll, wo bevorzugt Kinder von Studierenden angenommen wurden), Organisation des Studiums. Du musst ja nicht alles annehmen, aber lass dich mal beraten, oft gibt es viele gute Möglichkeiten und ich finde das Studium eigentlich eine ganz gute Zeit für ein Kind. Und von Wartelisten kann man sich immer noch streichen lassen, wenn man es doch nicht braucht.
Alles Gute und viel Kraft für dich und dein Kind! Du klingst wie eine starke Frau, die das gut schaffen wird!