Ich versuche mich kurz zu fassen und schreibe jetzt auch nicht die komplette Geschichte von A bis Z (einige werden sich wahrscheinlich eh an meine Posts erinnern).
Wir sind getrennt, 2 gemeinsame Kinder, Wechselmodell, Kommunikation läuft gerade über ein Buch, mehr nicht.
Gestern folgendes: wir machen gerade mit dem kleinen eine Diagnostikphase durch, ich hatte reingeschrieben, er soll ihn direkt zu mir bringen, nicht in die Schule. Ich warte und warte, versuche ihn kurz vor 8 anzurufen, geht nicht ran. Also die Lehrerin angerufen, Kind ist in der Schule. Die hat ihn dann wieder los geschickt.
Ich begrüße das Kind und sage, na hat Papa den Termin vergessen (nicht in einem bösen Tonfall oder so). Kind erzählt mir eine Geschichte, dass der pap sehr wohl dran gedacht hätte, er selbst es aber vergessen hätte. Der Papa hätte sie gar nicht zur Schule gebracht. Sie sind allein gekommen und mussten den ganzen Weg laufen (da wurde ich stutzig, ist nämlich weit). Und deswegen hätte er es vergessen .
Mag für einige eine Kleinigkeit sein, aber da der Vater sich in sämtlichen Bereichen aus seiner Verantwortung stiehlt, finde ich das einfach nicht gut fürs Ego des Kindes.
Ich würde heute gern nochmal mit den kleinen reden, weiß aber nicht richtig wie. Ich möchte natürlich nicht, dass er noch mehr in Loyalitätskonflikte gerät. Aber mir wer sich wichtig, ihm zu vermitteln, dass das Papas Fehler war und er ihn nicht schützen muss.
Hat jemand eine Idee oder würdet ihr es dabei belassen?
Falls wieder Tipps zum Jugendamt, Beratung oder ähnlichem kommen. Alles schon probiert. Es fühlt sich niemand so wirklich zuständig, selbst nicht das Jugendamt. Zu Beratungen und Elterngesprächen geht er nicht oder nur, wenn es ihm passt. Einen Streit über Rechtsanwaltes will ich aufgrund der Psyche dieses Mannes nicht riskieren.
Mit ihm reden ist ebenfalls schwierig, wir sehen uns zwar Freitag, aber da sind die Kinder dabei .
Es gibt noch eine Idee der Hilfe über die Schule, aber die ist noch nicht spruchreif (Richtung Kindeswohl nicht gewährleistet).
Wie reagieren?
Hey!
Ich habe den Eindruck, dass du dich in eine Duckmäuschenhaltung begibst. Aus Angst vor "der Psyche des Mannes". Hm.
Was erhoffst du dir von der Schule? Dass sie den unangenehmen Part übernehmen, eine Kindeswohlgefährdung anzuzeigen? Hat die Lehrerin das schon angesprochen?
Ich würde an erster Stelle zum Jugend gehen und die Missstände melden, bevor ich später auch als Teil der Kindeswohlgefährdung gesehen werde. Hast du schriftlich darauf hingewiesen? Sollte das Jugendamt nicht helfen, würde ich mir einen Anwalt nehmen und mit ihm die Situation abwägen.
Wo genau liegt denn die Kindeswohlgefährdung? Weil die Kinder zur Schule laufen? Ich bin mir nicht sicher, ob die Punkte überhaupt ausreichen.
Im übrigen schließe ich mich Butterstulle an.
Liebe Grüße
Schoko
Ja das mag so rüberkommen. Hab ich auch lange gemacht und keine klare Kante gezeigt. Das hat sich mittlerweile geändert.
Nein, die Gefährdung liegt darin, dass der kleine in der Schule extrem aufflog ist von Zeit zu Zeit (aggressives Verhalten, verweigert Aufgaben). Deswegen jetzt zum einen Teil endlich die ADHS Diagnostik, die ohne seine Zustimmung lange nicht möglich war. Und zum weiten nimmt er das alles nicht ernst. Zu Elterngesprächen bezüglich des Verhaltens kommt er selten oder gar nicht. Er arbeitet nicht mit daran, das zu ändern, indem er zum Beispiel mit beiden Jungs spricht. Sondern bestärkt sie eher noch (die beiden sollten die Pausen getrennt verbringen). Um die gesundheitliche Sorge kümmert er sich kaum.
Ja die Schule sieht das mit dem Risiko auch so. Eine Gefährdung ist es nach Einstufung noch nicht. Aber so ist das Kindeswohl nicht gewährleistet.
Ja ich war beim Jugendamt, habe sämtliche Punkte auf den Tisch gelegt, es wurde alles schriftlich aufgenommen, hieß dann aber trotzdem, wenn der Vater nicht zu einer gemeinsamen Beratung will, können wir auch wenig machen. Vielleicht muss ich einfach nochmal hingehen.
Das mit dem Anwalt ist immer leicht gesagt. Das kostet echt viel und der Anwalt für Familienrecht bei dem ich wegen des Unterhaltes war, hat mir davon abgeraten. Da das bei so einer Persönlichkeitsstruktur schwierig ist und ja trotzdem Umgang stattfinden würde, selbst bei alleinigem Sorgerecht . Das vergessen immer viele. Und ich weiß einfach, wie versteckt manipulativ dieser Mensch sein kann.
Ich fürchte, man muss einfach jede einzelne Verfehlung protokollieren.
Hol die Schule mit ins Boot. Hat dein Kind ein Hausaufgabenheft? Dann soll die Lehrkraft entweder ins Heft schreiben, dass die Hausaufgaben nicht gemacht wurden oder dir eine Mail mit allen Versäumnissen der Woche schicken. Du wiederum protokollierst die Ungänge und fügst die Probleme zusammen.
Dann musst du, wenn sich ein klares Bild ergibt, auf Beendigung des WM klagen. Ja, Umgänge wird es dennoch geben- aber ich fürchte, das weiß man, wenn man sich den Mann als KV aussucht und ein Kind in die Welt setzt.
Dir muss halt klar sein, dass dein Kind auch manipuliert wird, wenn du brav vor der Schlange kuschst. Nurwegen einer Persönlichkeit den Mund zu halten, finde ich als Kind eines solchen Mannes auch nicht richtig.
Mir gingen ein paar Dinge durch den Kopf:
- handelt es sich wirklich um adhs mit einer Sozialverhaltensstörung oder sind die Aggressionen Teil des Loyalitätskonfliktes? Wenn dein Kind jedes Mal Ärger bekommt, weil die Hausaufgaben nicht da sind, dann ist es natürlich auch unter Druck. Falls die Diagnose "kein ADHS" ist, könntest du vielleicht mit den Ärzten über die Zustände mit dem kv sprechen. Einen Teil haben sie schon mitbekommen. Vielleicht können sie ihre Gedanken dazu im Befund niederschreiben. Dann sammelst du gegen den kv.
- Wenn es adhs ist, könnte das unzuverlässigen Verhalten des kv auch auf adhs zurückzuführen sein. Ich habe selbst adhs und bei uns zieht sich die Problematik wie ein roter Faden durch die Familie (meines Vaters).
Ich versteh es nicht. Dein Problem ist jetzt, dass die Kinder allein gelaufen sind und der Weg weit ist?
Ja, das ein Kind dann den Termin aus den Augen verliert ist möglich, blöd gelaufen und das hätte dein Ex besser steuern müssen, aber das die Kinder mehr allein machen ist ja nicht per se gefährlich.
Mein Ex ist da ähnlich "locker" und nein, ich finde es nicht gut, aber nur weil ich es doof finde, muss es ja nicht per se falsch sein.
Nein, mein Problem ist, dass das Kind das nur erfunden hat mit dem alleine gehen. Der Vater hat sie wie immer zur Schule gebracht. Das Kind hat aber das Vergessens des Termins auf seine Schultern genommen.
Das finde ich problematisch
Dass mir nicht alles gefällt was und wie er was macht, ist was anderes. Wird aber andersherum genauso sein. Das ist nicht das Thema
Ah okay....
Ich würde es heute nicht mehr ansprechen. Vielleicht ergibt sich ja mal ein so ganz allgemeines Gespräch zu diesem Thema
Mit den Kindern würde ich nicht reden, um sie nicht noch mehr zu belasten.
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen: Dein Partner wird sich nicht ändern, egal, was du tust oder an wen du dich wendest.
Ich habe so viel Energie und Wut und Zeit und Hirnschmalz darin verwendet, den anderen doch noch zu ändern, im Nachhinein betrachtet hätte ich diese Energie lieber für mich und meinen Sohn aufgewendet.
Der Vater ist nicht verlässlich? Dann kann er die Kids vor einem wichtigen Termin nicht haben. Ein Wechselmodell klappt mit so einem Partner eh nicht. Unterhalt ist leichter einzuklagen als Verantwortung… vielleicht entlastet dich und die Kinder dann doch das klassische Residenzmodell?
Ja du hast recht, ich muss da einfach noch mehr an mir arbeiten. Die einzige Idee des Jugendamtes war, die alleinige Sorge für Gesundheitsfragen zu beantragen. Das würde mich immerhin dahin entlasten, dass ich nicht immer auf sein ok warten muss.
Das Residenzmodell kommt aus oben genannten Gründen nicht in Frage und zumindest der Große möchte das auch nicht.
Ich finde, man sollte die Kinder bzw. das Kind nicht zu sehr damit belasten. Ich finde, das ist ganz klar eine Sache zwischen euch Erwachsenen und da gehört es auch geklärt! Nehme den Vater am Freitag kurz zur Seite, ruf ihn an oder schick ihm zur Not eine Nachricht.
Sie ist überall blockiert, kann also weder anrufen noch eine Nachricht shcicken. Er verweigert jegliche Kommunikation - außer über dieses Mitteilungsbuch. Was ja aber augenscheinlich auch nicht funktioniert.
Deswegen konnte sie ihn ja auch nicht an den Diagnostiktermin erinnern.
„Ich begrüße das Kind und sage, na hat Papa den Termin vergessen (nicht in einem bösen Tonfall oder so).“
-Damit hast du als getrennt lebende Mutter eigentlich schon alles falsch gemacht, was man falsch machen kann und wunderst dich dann, dass das Kind den Vater möglicherweise in Schutz nimmt..🤷🏽♀️
Man merkt dir leider deine Gedanken über den Vater mit solchen Aussagen an und leider kannst du gegenüber deinen Kindern anscheinend nicht neutral bleiben.
Was hättest du denn gesagt, wenn das Kind sich gewundert hätte, warum es aus der Schule wieder zurück muss? Im Affekt kommuniziere ich sicher nicht immer wertfrei, da magst du recht haben
Du solltest die Verantwortung da lassen, wo sie hingehört:
Hey, schön, dass du da bist. Wir müssen jetzt zum Termin bei XY. Komm!
Ist das echt so schwer???
Auch ich würde da nicht mehr weiter reden. Außer deinen Sohn beruhigen, dass das gar nicht schlimm ist und Fehler passieren! Und es nicht seine Schuld ist.
Du musst aber nicht explizit erläutern, warum es die Schuld des Vaters ist.
Ich wäre mehr als unglücklich mit diesem Modell und doch, da würde ich so langsam wohl doch anwaltlichen Rat suchen.
je mehr du deinem Kind/deinen Kindern einredest, dass es Papas Schuld war, um so weiter dreht sich die Spirale. Ich würde es lassen. Dem Kind vermitteln, dass es nicht so schlimm ist, weil ja noch alles geklappt hat....mit dem Vater SPRECHEN, wohlwollend (!). EIn Wechselmodell, welches für alle Beteiligten un vor allem die Kinder gut sein soll, übr ein Buch führen zu wollen...ist kompletter Irrsinn. Ein Wechselmodell verlangt eine absolut gute und saubere Kommunikation. Die Kinder mit Befindlichekeiten der Eltern, Abwertungen, Schuldzuweisungen etc. zu belasten, geht gar nicht. Kinder lieben - in der Regel - erstmal bedingungslos. Sie werden durch sowas immer in einen Gewissenskonflikt getrieben.
Du sprichst die Psyche Deines Mannes an...was ist da los? wenn er nicht stabil ist, kann es sehr wohl Teil des Krankheitsbildes sein, dass Dinge nicht optimal laufen, was schade ist, aber gelöst werden muss....zum Wohl der Kinder. Daher hier einmal mehr: sachlich, wohlwollen, nicht vorwürflich...konstruktiv nach Lösungen suchen. Vor allem im vorliegenden Fall: Du hast bisher die Aussage des Kindes, Dein Mann hat sich (scheinbar?) noch nicht dazu geäußert...da warte ich doch erstmal ab, was der jetzt eigentlich dazu zu sagen hat, bevor ich weiter in so halben Sachen herumstocher?
Schreib ggf. Deinem Kind alle Termine auf. vereinbart, dass Du ihn ggf. vor an der Adresse des Vaters abholst. Kannst Du Dein Kind telefonisch erreichen - dann rufe ihn am Vorabend an und erinnere nochmal. Ich weiß jetzt nicht wie alt die Kids sind, aber ggf. wäre da schon was machbar mit etwas Eigenverantwortung. Freilich sollte die hauptverantwortung dennoch beim Papa liegen...aber es schadet auch nichts, das Kind da aktiv einzubinden.
> Ein Wechselmodell verlangt eine absolut gute und saubere Kommunikation.
Das Gegenteil ist der Fall. Mit so einem Elternteil ist das Wechselmodell die Lösung mit den wenigsten Berührungspunkten. Stichwort "Parallel-Parenting".
Die Behauptung, im Wechselmodell müsse viel und gut kommuniziert werden, wird durch Wiederholung nicht richtiger. Ich stimme aber zu, dass eine gute Kommunikation absolut wünschenswert wäre. Aber wenn diese gerade so gar nicht geht, ist das Wechselmodell die Gestaltung mit den wenigsten Konfliktpunkten.
"Das Gegenteil ist der Fall. Mit so einem Elternteil ist das Wechselmodell die Lösung mit den wenigsten Berührungspunkten. Stichwort "Parallel-Parenting"."
Ich kenne den hier beschriebenen Fall nicht im Detail. Gut möglich, dass die Kommunikation mit dem anderen Elternteil eher schädlich und daher zu vermeiden ist.
ABER:
Puh, ein 50/50 Wechselmodell ohne zu kommunizieren und jeder macht rücksichtslos seins, das ist wohl das widerlichste und schizophrenste, was man Kindern antun kann. Solche Kinder müssen quasi zwei Persönlichkeiten ausbilden. Würde mich nicht wundern, wenn daraus völlig gespaltene Erwachsene werden, die jegliche Beziehungen vermeiden.
Kinder sind Menschen mt Gefühlen, keine Verhandlungsmasse.
Ich musste erst alles durchlesen, um zu verstehen, dass dein Sohn gar nicht wirklich gelaufen ist. Das geht aus deinem Ausgangspost nicht so deutlich hervor.
Dann ist die Sache ganz klar: Du sagst bei der Begrüßung, der Papa habe etwas vergessen, und dein Sohn nimmt seinen Vater in Schutz.
Du solltest gar nichts mehr dazu sagen. Wenn du deinem Sohn erklären möchtest, dass sein Vater die Schuld für irgendetwas trägt, wird er ihn umso mehr verteidigen.
Also arbeite weiter an dir, mit deinen Äußerungen bewusster umzugehen, auch wenn's schwer fällt.
Danke für deine Rückmeldung. Habe durch eure Antworten nochmal gemerkt, dass ich weiterhin an mir arbeiten muss.