Wann war es für euch GENUG?

Wann war es für euch genug und ihr habt den Schritt zur Trennung gewagt?
Trotz Kinder... Vielleicht sogar trotzdem noch sehr kleinen Kindern..
Wann wodurch wusstet ihr und konntet euch sicher sein, dass es Trennung trotz Kinder unumgänglich ist ?

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Na, ich finde bei vielen Frau ist es eine Kopfsache. Sie bekommen ein Kind und aufeinmal stürzen sie in eine völlige Sinnkrise.

Es kommen dann Aussagen wie: "Kein Mann schaut mich mehr an", oder "Ich will mein altes Leben zurück"...
Oder " der Mann kümmert sich nicht um die Kids". Entschuldige mal, wenn er arbeiten muss und dafür sorgen muss dass ihr als Familie nen Dach über den Kopf habt, dann ist es klar dass er nicht so viel Zeit mit den Kids verbringen kann wie die Mama.
Und dann denke ich: Okay, du trennst dich also weil der Mann sich zu wenig um die Kids kümmert. Aber dann ist Trennung unlogisch, denn dadurch erreichst du ja nur eins: dass er sich noch weniger kümmern kann. Also, was soll das Ganze eigentlich??

Dann gibt es die Frauen, die die Situation völlig verkennen: Sie verlieben sich in die Kids und meinen dann: Ich brauche keinen Partner mehr, er ist nur noch ne Last. Sie verstehen aber nicht dass das nur ne Phase ist... Oder die Frauen die sich tatsächlich trennen wegen der Art Erziehung: Sie sind nicht in der Lage mit dem Partner Kompromisse zu schließen, wollen das alles exakt
so gemacht wird wie sie sich das vorstellt, und der Mann kann nur noch mit dem Kopf nicken. Wenn er ne andere Ansicht in Sachen Religion oder Schule hat, dann ist sie schon auf Krawall aus, denn sie gibt kein Millimeter nach... Sie tuen so als wenn
das Kind alleine ihnen gehört, beschweren sich aber dass der Mann sich nicht kümmert! Wirklich exakt so ticken viele! Wie soll der Mann sich voll als vollwertiger und gleichberechtigter Elternteil fühlen, wenn er bei wichtigen Entscheidungen nichts zu melden hat? Dann braucht man sich auch nicht wundern wenn er nie voll in seinem Vatersein aufgeht, da sind viele Frauen selbst dran schuld, denn sie nehmen dem Vater jegliche Möglichkeit ein guter, verantwortungsvoller Vater zu werden. Ich habe schon so viele Begründugen gehört, wo ich nur gedacht habe: Das sind doch keine richtigen Probleme.
Und dann meinen sie der Partner sei an allem schuld, weil sie überfordert sind, oder oder oder...

Wenn man sich alles negativ einredet, dann wird es auch negativ, egal was der Partner dann macht!
Oft würde es helfen einfach mit dem Partner zu reden. Und, ihr müsst euch Paar-Zeit nehmen. Nicht nur Kids, Kids, Kids,das können nämlich viele Frauen auch sehr gut, nur noch an den Kindern kleben. Und: ihr müsst euch die Zeit geben um das Gröbste zu überstehen, also ja keine voreiligen Entscheidungen, das sind nämlich meistens die falschen.
Eine Familie ist mit das Größte was einem passieren kann, kann aber auch sehr anstrengend werden.
Nur, die Mühe lohnt sich. Die Belohnung kommt wenn man die schwierigste Phase überstanden hat.

Irgendwie habe ich das Gefühl dass man heutzutage erst Kinder bekommt um sich DANN zu trennen... Warum?
Kann man sich nicht vorher trennen?? Muss man den Kindern das Ganze Leid antun?? Kinder wollen einen heile Familie, mit Mama und Papa. Warum wird heute so wenig um die Familie gekämpft?? Und wenn sie dann die Familie aufgegeben haben, ne gewisse Zeit vergangen ist, merken viele dass es doch nicht so eine tolle Entscheidung war. Dann ist aber das Leid geschehen und eine Familie ist für immer zerrüttet...

Deswegen mein Rat: So lange du siehst dass der Partner auch möchte, kämpfe um deine Familie. Kämpft beide. Und wenn ihr wirklich alles versucht habt, über mehrere Monate, und das dann nicht klappt, dann habt ihr wenigstens alles getan.

Bearbeitet von --LaBelle--
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Danke für die tolle und ausführliche Antwort! So im Nachhinein weiß ich, dass es bei uns für Kinder definitiv zu früh war. Wir kannten uns als Paar gar nicht richtig , da bin ich schon gewollt schwanger geworden. Nach Kind 1 gewollt Kind 2 direkt hinterher. Keine Zeit für uns als junges Paar. Der Alltag ist anstrengend, der Kleine ist nachts noch immer ständig wach, immrr nur Stress. Alles muss schnell gehen. Abends schweigend auf der Couch oder jeder macht was anderes, alleine..wenn man denn überhaupt noch was machen kann. Die Energie ist bei uns beiden am Ende. Es gab leider einen großen Vertrauensbruch meinerseits und anschließend mehrere seinerseits. Seitdem endet jede Diskussion in gemeinen Streit. Häufig auch vor den Kindern. Er sagt fiese Sachen wie , dass ich nur an mich denke und mir die Kids egal wären. Wohlgemerkt Regel und tue ich alles für die Kinder. Aber mal eine Runde abends spazieren, wenn alle Schlafen, mal was essen gehen mit einer Freundin oder auch mal hin und wieder feiern gehen - das brauche ich einfach. Da fülle ich meine Reserven wieder auf.
Glaube allem in allem hätten wir schon viel früher einiges ändern müssen , bevor es zum Vertrauensbruch kam.
Der Zustand hält nun seit Herbst letztes Jahr an. Als Eltern funktionieren wir meistens gut. Gemeinsame Ausflüge sind toll. Die Kids lieben uns beide unendlich und wir sie natürlich. Aber als Paar ist es eigentlich schon seit der 2. Schwangerschaft vorbei 🫡😔

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Ja genau mein Humor,
Sich trennen weil man sich zu wenig um die Kinder kümmert . Das ist wie wenn man 50€ weg schmeißt, weil man keinen 200€ Schein haben kann.

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Nachdem mir klar, war dass ich so nicht bis Ende meiner Tage leben will.

Ich war einfach nicht glücklich. Ich habe aber den Schritt erst gewagt, als die Elternzeit vorbei war und ich zurück im Job.

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Unsere Kinder waren 14 Monate, 4 und 6 Jahre alt. Ich hatte aufgrund häufiger aufgeflogener Lügen schon länger ein schlechtes Bauchgefühl, das wurde aber immer so manipuliert, dass ich dachte, ich spinne halt. Dann hat er sein MacBook zu Hause vergessen und ist zur Arbeit gefahren... Beim Anschalten sprang mir direkt der synchronisierte SMS-Text ins Auge mit ausschweifenden Liebeserklärungen. Halt bloss nicht an mich, sondern an eine Kollegin. Ich hab 3 Sekunden gebraucht, dann hab ich ihn angerufen, dass er seine Sachen holen kann und wir besprechen müssen, wie wir das Haus verkaufen. Den Job hatte ich im übrigens kurz vorher besorgt, weil er wo rausgeflogen war und nicht in die Gänge kam. Als Facharzt. Aber egal... Heute (10 Jahre später) gehts und gut, das war definitiv die richtige Entscheidung.

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Meine sind knapp 2 und knapp 3.
Dann war bei dir die Nachricht an seine Kollegin der letzte eindeutige Funken, der noch gefehlt hat zum Schritt sich zu trennen. So eindeutig ist es bei uns leider nicht. Oder ich denke es nur. Vertrauensbrüche gab es nämlich beiderseits.
Es freut mich sehr , dass du für dich all die Jahre später sagen kannst es war richtig. Wie haben es denn die Kinder aufgenommen? Lebt ihr im Wechselmodell?

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Hey :-) Ja richtig, das war die letzte Bestätigung für mein Bauchgefühl, dass es so nicht weitergehen kann. Nein, kein Wechselmodell, wollte er nie. Sie sind recht regelmäßig jedes zweite Wochenende bei ihm und seiner Frau und in den Pfingst- und Sommerferien jeweils zwei Wochen. Für die Kinder war weniger die Trennung von ihm schlimm, mehr der Umstand, dass wir uns drei Jahre zuvor ein Haus gekauft hatten, das keiner allein halten konnte und ich deshalb mit ihnen umziehen musste. Das Haus war in einer Sackgasse mit über 20 gleichaltrigen Kindern, das war schon sehr tolles Dorfleben. Wir sind nicht weit weggezogen, 12 km, und ich hatte großes Glück, ein bezahlbares Einfamilienhaus zu finden. Hier ist es auch schön, aber eben nicht ihre vorherige Umgebung. Das war schlimm. Aber sie haben später alles erklärt bekommen und auch verstanden.

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„Wann wodurch wusstet ihr und konntet euch sicher sein, dass es Trennung trotz Kinder unumgänglich ist ?“

Als mein Exmann von seiner Affäre zu Hause abgeholt wurde .

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Wann wodurch wusstet ihr und konntet euch sicher sein, dass es Trennung trotz Kinder unumgänglich ist ?

Als er mit seiner Ex-Frau mit meinem Auto in den wochenendurlaub nach Dänemark gefahren ist und mir aber erzählt hat, er würde sich in Flensburg bei einem neuen Arbeitgeber vorstellen. Später fand ich dann sogar eine SMS wo er seinem Ex-Schwager schrieb, was soll ich tun wenn die Liebe nur einseitig ist....(Er liebte sie wohl immer noch obwohl wir da auch schon sieben Jahre verheiratet waren)

Als dann noch sein Geburtstag anstand und er mir mitteilte, dass er diesen mit seiner ex-familie feiern möchte und ich bitte mit einer Freundin essen gehen könnte, war für mich der Ofen aus.

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Kind 2 war 16 Monate alt.

Wir haben uns auseinander gelebt. Gemerkt habe ich es, als ich mich beim Nachhause kommen nur noch auf meine Kinder gefreut habe. Mein Ex-Mann war uninteressant. Von ihm war ich in erster Linie nur noch genervt. Ihm ging es jedoch nicht anders. Daher haben wir es einvernehmlich durchgezogen.

Kinder sind beim Papa geblieben, weil das gewohnt waren.

Ich bin heute knapp 10 Jahre später der Meinung, dass es die absolut richtige Entscheidung war. Es war auch absolut der richtige Zeitpunkt. Keiner von beiden hat gelitten. Wir konnten daher wirklich gut Paar und Elternebene trennen. Unsere Kinder sind eigentlich ganz glückliche Trennungskinder. Wir haben im Patchwork 4 Erwachsene an erster Front die sie auf Händen tragen.

Wenn du das Gefühl hast nicht mehr glücklich zu sein und das Gefühl hast, dass es nicht mehr zu retten ist, dann geh den Weg der Trennung. Kinder dürfen NIEMALS der Grund sein um eine unglückliche Ehe weiter zu führen. Meistens geht es trotzdem schief und die Kinder leiden. Sie leiden während der unglücklichen Ehe und sie leiden, wenn der Kampf zwischen Mama und Papa so weit fortgeschritten ist, dass sie Eltern und Paarebene nicht mehr trennen können.