Liebe Community, ich muss einmal meine Gedanken und Gefühle mit euch teilen, und erhoffe mir, dass es jemanden gibt der die gleichen Erfahrungen gemacht hat.
Ich bin seit 1,5 Jahren vom Kindsvater getrennt. Wir haben 2 Kinder zusammen die knapp 3 und 2 Jahre alt sind. Die Kinder leben bei mir und ich mache auch alles alleine. Sonntags kommt der Papa und unternimmt was mit den Kindern. Da er selbständig ist und eben viel arbeitet hat er nur Sonntag frei. Ab und an sieht er die Kinder auch unter der Woche während der Arbeitszeiten. So viel mal zu den Rahmenbedingungen. Warum wir getrennt sind wird sich aus meinem Text erschließen. Die Gründe waren vielfältig aber es war keine leichtfertige Entscheidung. Mir ist ein harmonisches Miteinander sehr wichtig aber es ist so schwer das mit ihm dauerhaft aufrecht zu erhalten. Wie gesagt sind wir jetzt schon einige Zeit, 1,5 Jahre getrennt aber immer noch ist unser Verhältnis eine Achterbahnfahrt. Mal läuft es richtig gut und dann eskaliert es wieder komplett. Und immer noch nehmen mich diese Eskalationen sehr mit und belasten mich. Ich würde so gerne einfach endlich frei von ihm sein aber ich weiß nicht wie ich das anstellen soll. Ich beschreibe einfach mal unser Verhältnis damit ihr ein besseres Bild bekommt. Ich glaube nämlich das er ein psychisches Problem hat weil ich das alles nicht mehr als normal empfinde. Irgendwas Richtung Narzissmus und Borderline. Ich will ihm das nicht unterstellen aber es ist einfach nicht normal. In der Beziehung habe ich es schon als nicht normal empfunden aber jetzt nochmal mehr. Ich habe in meinem Leben bisher noch keinen Menschen kennengelernt mit dem ich solche massiven zwischenmenschlichen Probleme hatte. So wie es mit ihm eskaliert, so kenne ich es einfach nicht. Und vielleicht hat da jemand wie gesagt Erfahrungswerte. Also in der Beziehung war es so, dass es grundsätzlich alle 4-6 Wochen geknallt hat. Ich konnte mich schon darauf einstellen. Am Ende war immer ich Schuld an allem. Also reden konnte ich mit ihm nie weil er nie was eingesehen hat und grundsätzlich ich an allem Schuld war. So ist es bis zum heutigen Tag. Irgendwann habe ich aufgegeben und mich zurückgezogen und diese Eskalationen einfach nur über mich ergehen lassen. Er ist ein Mensch auf den ich mich nicht verlassen kann. Er hat mir in der Beziehung und auch nach der Trennung so oft den Boden unter den Füßen weggezogen mit seinen Worten und Taten. Mittlerweile kann ich ihn sehr gut einschätzen zu was er in der Lage ist aber durch unsere gemeinsame Kinder bin ich dem trotzdem noch ausgeliefert. Ich weiß gar nicht wo ich so richtig anfangen soll. Vielleicht mal ein Beispiel von heute. Heute hat er mich angerufen und gesagt er möchte die Kinder sehen ich soll zu ihm auf die Arbeit kommen. Also habe ich das gemacht. Ich wollte noch was aus der Apotheke kaufen die direkt bei ihm um die Ecke ist. Ich habe überlegt ob ich davor gehen soll oder erstmal zu ihm und hab mich dann entschieden unser kleines Kind bei ihm zu lassen und dann mit dem Großen kurz hinzugehen. Ich muss dazu sagen, ich wollte kinderpflaster kaufen für unser großes Kind und es hat sich auch schon richtig darauf gefreut und wollte unbedingt zur Apotheke und hat mich die ganze Zeit am Arm gezogen. Also bin ich zu ihm rein, unser kleines Kind ist direkt zu ihm und unser großes Kind wollte wie gesagt nicht rein sondern zur Apotheke und ich habe dann noch in der Tür gesagt ich gehe kurz zur Apotheke. In dem Moment wollte unser kleines Kind auch mit und hat sich losgelöst von ihm. Er hat sich richtig aufgeregt. Warum komme ich wenn ich gleich wieder gehen will. Ich habe ihm dann die Situation erklärt mit den Pflastern aber er hat mir gar nicht zugehört. Ich wäre ja sofort wieder zurück gekommen. Ende vom Lied war das unsere Kinder geweint haben und er zu mir gesagt hat ich soll gehen, ich würde seine gute Energie zerstören. ALLES NUR WEGEN PFLASTERN DIE ICH KURZ KAUFEN WOLLTE MIT UND FÜR UNSERERN SOHN. Dann kamen whats app Nachrichten das ich ihm die Kinder emfremden würde, das alles immer nur so läuft wie ich es haben will, dass ich sein Glück zerstöre...es kam der Vorwurf warum ich ihm die Kinder nicht öfters bringe...und genau so läuft es meistens ab. Wegen etwas total Banalen eskaliert es auf diese Art und Weise. Ich bin wirklich überhaupt nicht so wie er mich darstellt. Er kann jederzeit die Kinder sehen. Er kann mit ihnen Sonntags machen was er will. Ich rede ihm nicht rein. Ich fange alles auf was die Kinder betrifft. Er kann seiner Selbständigkeit nachgehen wie er mag. Er muss sich keine Gedanken machen. Ich fordere ihn nicht ein bei Aufgaben rund um die Kinder. Das habe ich anfangs gemacht und das war ihm auch nicht Recht und er hat es auch nicht gerne gemacht und ich hatte dann zusätzlichen Streß. Deswegen ist heute mein Motto: Er kann die Kinder immer sehen und sich an ihren Leben beteiligen aber ich trage sie ihm nicht hinterher. Wenn er wie heute anruft und sagt ich soll kommen dann mache ich das aber der Anruf und die Initiative muss von ihm kommen. Einfach so komme ich nicht. Ich habe auch meine Grenzen. Aber ich entfremde ihm ganz sicher nicht die Kinder oder halte sie ihm vor. Ich bin der Meinung er kann froh sein wie ich das alles alleine stemme und was ich ihm für ein Leben ermögliche. Nochmal er kann einfach machen was er will. Er hat keine Verpflichtungen sondern kann sich selber aussuchen wann er was machen will. Was das finanzielle angeht läuft es für ihn auch gut. Ich habe freiwillig auf den Betreuungsunterhalt verzichtet und er zahlt für beide Kinder 500 Euro Unterhalt. Weil ich nicht mehr Geld von ihm haben will. Im allgemeinen ist er mir gegenüber ein sehr respektloser Mensch. Ich habe das erst mit der Zeit verstanden. Er interessiert sich für mich als Person nicht und das was ich sage hört er meistens auch nicht. Ein gutes Beispiel war vor wenigen Wochen. Nachdem er die Kinder Sonntags zurück gebracht hat war er noch da und wir haben uns unterhalten. Irgendwie hat er dann gesagt das er sich sicher ist das wir eines Tages wieder zusammenkommen und das wir ein drittes Kind kriegen. Ich bin fast umgekippt. Ich habe ihn gefragt wie er denn auf sowas kommt. Ich habe ihm gesagt, dass ich zufrieden bin mit meinem Leben und so wie es läuft also das ich nicht wieder mit ihm zusammen sein will als Liebespaar. Und er weiß auch das ich kein drittes Kind möchte. Weder mit ihm noch mit sonst jemanden. Das habe ich ihm wirklich schon so oft gesagt wie ich dazu stehe. Und ich finde es unverschämt mir das dann einfach so aus dem Nichts zu sagen. Er nimmt mich gar nicht Ernst. Er wollte dann wissen warum wir eigentlich getrennt sind. Ich habe das gefühl er vergisst einfach alles was passiert ist. So viele Dinge sind passiert. Und es gibt so viele Gründe warum wir getrennt sind und dann will er allen Ernstes von mir in 5 minuten hören warum wir getrennt sind? Ich meine wenn er das gespräch gesucht hätte um darauf einzugehen was alles zwischen uns passirt ist und warum es passiert ist dann wäre das etwss Konstrultives gewesen aber so habe ich mich einfach nur verarscht gefühlt. Ende vom Lied war auch hier das ihn meine Reaktion aufgeregt hat und er wütend gegangen ist und dann noch an der Tür die Worte gesagt hat "dann Gründe ich eben eine neue Familie". Das hat mir wieder den Boden unter den Füßen weggezogen. Er ist einfach von seiner ganzen Art sehr impulsiv, er stellt in solchen gefühlsstarken Momenten Behauptungen auf und beschuldigt mich für Dinge die einfach nicht wahr sind. Nach der Trennung hat er zum Beispiel auch behauptet ich hätte das alles geplant. Mein Plan war es schon von Anfang an alleinerziehend zu sein und ich hätte ihn sozusagen als Erzeuger missbraucht. So eine respektlose Scheiße durfte ich mir anhören.
Nun frage ich mich einfach was muss ich ändern damit es für mich besser läuft. Wie gesagt mir ist ein harmonisches Miteinander wichtig. Mir ist wichtig das er als Papa Teil ist. Mir ist wichtig das die Kinder ein harmonisches Miteinander zwischen uns mitkriegen. Und teilweise klappt das auch aber dennoch eskaliert es wie oben beschrieben und das zieht mich einfach runter und belastet mich trotz Trennung. Ich denke es hilft nur noch Distanz. Also wirklich gar nichts mehr mit ihm über whats app zu kommunizieren. Ihn von mir aus Kinderbilder zu schicken etc. Sondern er soll an Sonntag kommen. Soll die Kinder abholen und bringen. Und wenn dann darüber hinaus von ihm was kommt ok aber ich wahre Distanz. Ich will einfach endlich meinen Frieden. Ich muss noch dazu sagen wir wollten im Sommer in seine Heimat zusammen damit die Kinder auch den Teil der Familie sehen. Seit Anfang des Jahres ist es ein Hin und ein Her. Erst wollte er alleine gehen, dann alleine mit unserem Großen. Ich habe ihm dann klipp und klar gesagt das er ohne mich nicht mit den Kindern alleine in den Urlaub gehen kann. Versteht mich nicht falsch. Unsere Kinder sind klein. Haben noch nie bei Papa übernachtet. Waren außer dem Sonntag noch nie mit Papa alleine weg. Da lasse ich ganz sicher nicht meine Kinder für 2 Wochen alleine mit Papa weit weg fahren. Das wäre fahrlässig und unverantwortlich von mir. Irgendwann hat er es dann verstanden und ca. 2 Monate stand wirklich der Plan das zusammen zu machen. Heute durfte ich mir auch wieder anhören das er nicht mit mir in den Urlaub will etc. Ja ist ok aber dann gehen die Kinder halt auch nicht mit. Diese Auswirkungen von seinen Worten und Taten versteht er gar nicht. Alles ist immer im Moment und aus einem Impuls heraus. Jetzt steht der heutige Tag auch wieder zwischen uns. Ich habe dann noch geantwortet auf das was er gesagt hat unter anderem das er dann eben bitte alleine in den Urlaub soll aber jetzt kommt nichts mehr. Und so läuft das auch oft ab. Irgendwann wird einfach geschwiegen um dann einfach wieder weiterzumachen als wäre nichts gewesen. Da wird nichts geklärt oder ausgesprochen.
Eskalationen mit Kindsvater
Hallo, du hast im zweiten Teil schon gute Gedanken formuliert.
Er wird sich nicht ändern, er wird sich nicht reflektieren oder selbstkritisch hinterfragen, denn er kann das nicht.
Also: Grenze dich weiter ab. Auch emotional. Wenn er anfängt, auf dich zu schimpfen, dann Zucker die Schultern und geh. Wenn er wieder über die Gründe der Trennung reden will, dann sag nur "du kennst meine Gründe" und geh. Wenn er mit dir wieder zusammen sein will, mehr Kinder haben will... "ich seh das anders" und gehen.
Mein Ex ist auch so, es hilft mir nur, mich innerlich klar von ihm zu distanzieren. Was er gut macht, hebe ich hervor und lobe ihn dafür, dadurch ist der Kontakt ganz in Ordnung. Bei allem anderen bin ich auf Distanz. Und meine Tochter sieht ihn nur, wenn er es plant und regelt. Das ist sehr selten, dann aber ganz gut.
Liebe TE, oh man, deine Situation klingt so ähnlich wie bei mir. Bei uns ging es auch immer wieder einige Wochen gut. Solange ich die Füße still gehalten habe und gemacht habe was er sagt und das Kind so wie er es möchte zu Verfügung stellte war alles gut. Hatte ich eine andere Meinung oder anders gehandelt, knallte er durch und ich wurde mit Vorwürfen etc. überschüttet.
Ich wollte auch alles harmonisch für das Kind und ein stabiles und liebevolles Verhältnis unterstützen, aber irgendwann nachdem ich die xte Beschimpfung bekommen habe, hat es mir gereicht. Bis ich mich auf meine "Hinterfüße " gestellt und laut und deutlich Stopp gesagt habe hat es gedauert. Mein Selbstwertgefühl ist ganz klein geworden obwohl ich im Job und privat eigentlich eine gestandene Frau bin.
Es gibt bei uns keine harmonische Beziehung, das Kind merkt es doch wenn man es ihm vorspielt und auch bei euch werden es die Kinder merken. Zieh einen Strich und fahr eine klare Linie.
Regelt den Umgang, zur Not vor Gericht, klare Linie wer wann die Kinder hat und nicht mal so mal so nach Laune. Dann kann dir nicht vorgeworfen werden, dass du die Kinder entfremdest oder entziehst. Regelt Feiertage, Geburtstage etc. und dann grenze dich ab. Verweise auf seine Zeit und auf deine Zeit. Schreib auf ob und wann du ihm Umgang und Üernachtungen vorgeschlagen hast.
Keine Gespräche über euch, ausschließlich Absprachen bzgl. der Kinder. Auf Unterhalt zu vetzichten finde ich schwierig. Der Unterhalt steht den Kindern zu, nicht dir.
Sei stark und lass ihn emotional nicht so nah an dich ran.
Was du ändern kannst, damit es für dich besser läuft?
Vielleicht mal dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein herausholen und nicht 1,5 Jahre nach der Trennung deinem Ex nach der Pfeife tanzen.
Wieso sollte er sich ändern? Er kommt doch mit seinem Verhalten durch. Immer wieder.
Du bist nicht dafür da, um für Harmonie zu sorgen.
Er sagt spring und du machst es. Er möchte besucht werden und du läufst los. Ich kann das Bedürfnis, dass die Kinder ihren Vater sehen verstehen. Aber es ist nicht deine Aufgabe, dass er die Kinder sieht, sondern seine. Und wenn er sich nicht in der Lage sieht, außerhalb der Arbeit einen anderen Tag als Sonntag freizuschaufeln, dann kannst du da nichts für.
Der Unterhalt steht übrigens deinen Kindern zu. Wieso also darf er Teile davon für sich behalten?
Lass den Unterhalt vom Jugendamt klären und den Umgang genauso. Ich würde sogar noch anregen, dass es ja schön wäre, wenn er die Kinder auch einen Nachmittag unter der Woche nimmt oder sie mal bei ihm schlafen. Nicht möglich, wegen Arbeit? Dann wird ja ganz schnell klar, wer das Problem ist. Und das bist nicht du.
Du bist viel zu lieb.
- Wenn er die Kinder sehen will, soll er sie holen. Wieso bringst du ihm die? Es ist ganz klar geregelt, dass der Umgangsberechtigte sich darum (und um evtl. Kosten) grundsätzlich selbst zu kümmern hat.
- Wieso nur 500 Euro Unterhalt? Du sollst ihm nicht entgegen kommen, denn das Geld gehört letztlich deinen Kindern und nicht dir. Rechtlich gesehen hast du nicht mal das Recht, auf Unterhalt zu verzichten. Seine Unterhaltspflicht richtet sich nach seiner Leistungsfähigkeit.
Gib ihm nicht nach. Du bist ein Mensch, du bist wertvoll, ihn brauchst du nicht, um deinen Wert oder Nichtwert zu definieren.
Also zumindest finanziell würde ich dir raten, eine Beistandschaft beim Jugendamt einzurichten. Dann rechnet ihm ein Beistand vor, was er zu zahlen hat.
Viel Erfolg für Dich!