Bald Alleinerziehend, schwanger mit 2. Kind und frisch arbeitslos

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und ziemlich am verzweifeln gerade.

Meine 9 jährige Beziehung neigt sich dem Ende zu. Es läuft schon lange nicht mehr so richtig, aber man hat dennoch trotzdem immer Hoffnung auf Besserung und glaubt an die Beziehung und den Partner. es ist schon lange ein auf und ab. Es geht 2 Monate gut und dann kommt ein heftiger Streit von dem ich mich mental einfach nicht mehr erholen kann. Kurzgefasst: Toxische Beziehung.
Wir haben eine 6 jährige Tochter zusammen und wie das Leben so spielt, nun auch ungeplant schwanger.
Zuerst war es ein Schock für beide, später dann Motivation für uns an der Beziehung zu arbeiten. Das ging wieder paar Wochen gut bis dann wieder ein heftiger Streit kam.
Ich kann mental einfach nicht mehr und bin auch okay mit dem Gedanken mich von ihm zu trennen.
Meine einzige Sorge ist meine aktuelle Situation.
Ich wäre alleinerziehende Mutter von einem Kind das im September eingeschult wird. Ich bin in der 16. Woche schwanger und das Baby kommt im Dezember. Ich hab absolut keine Familie im Umkreis und auch keine zuverlässigen engen Freunde. Mein Partner war schon immer der hauptverdiener und wir konnten gut davon leben.
Unmittelbar vor der Schwangerschaft habe ich meine Arbeit gekündigt, es gab zu viele Unstimmigkeiten und die Arbeitszeiten liesen sich nicht mehr mit der Zeiten meines Partners vereinbaren und auch nicht mit der Betreuung unserer Tochter.
Nun stehe ich vor dem reinsten Trümmerhaufen.
Ich habe Angst vor der Zukunft. Ich weiß absolut nicht wo ich anfangen soll.
Mein ALG ist so gering da ich nur Teilzeit gearbeitet habe, dass ich Angst habe nicht über die Runden zu kommen geschweige denn überhaupt eine Wohnung zu finden. Wer nimmt eine arbeitslose Schwangere mit Kind :(
Ich bin nun auch am Bewerbungen schreiben aber ich sehe meine Chancen bei null, zumindest wenn ich ehrlich bin und sage das ich ein Kind erwarte.
Ich fühl mich so alleine. Ich habe mich die letzten Jahre immer an letzter Stelle gestellt um für die Familie da zu sein und nun habe ich nichts.
Gibt es hier jemanden der in der gleichen oder ähnlichen Situation war?
Ich habe mich auf das zweite Kind gefreut, mittlerweile habe ich einfach nur noch bedenken und Zweifel :(

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Hey :)

Ich hatte so etwas ähnliches. Hatte eine Beziehung 3,5 Jahre und ein Kind aus vorheriger Partnerschaft. Mein Kind sollte im September eingeschult werden und ich bin ungeplant trotz Pille schwanger geworden.

Da er mich zwingen wollte, abzutreiben, hat er mich so 2 Monate nach der Einschulung verlassen. Baby kam dann im März. Ich war komplett alleine, auch ohne Job weil Ausbildung war im Juli vor der Einschulung erst fertig geworden..

Fast forward: das 2. Kind wird jetzt im August auch eingeschult und wir haben es geschafft. Auch ohne Support aus dem näheren Umfeld. Du bist eine Löwin. Nimm halt Sozialleistungen in Anspruch wenn nötig, du wirst noch genügend Jahre einzahlen müssen.

Du packst das schon💪

Bearbeitet von Heiligenhaus2
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Hallo du,
ich war auch in einer toxischen Beziehung und bei Trennung den positiven Test in der Hand.
Meine große ist acht und die kleine nun acht Wochen .

Bin Alleinerziehend und es ist schwer sich zu teilen mit den Schulaufgaben der großen und dem Baby. Meine kleine ist aber auch sehr unruhig und hat Probleme . Die große sehr Mama bezogen und durchaus auch eifersüchtig. Jeddoch hilft sie auch, wickelt die kleine usw.

Ich kann verstehen das dir die neue Situation Angst macht..
Ich hatte bei der ersten SS keine Arbeit mehr da gekündigt und bin nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten gegangen . Klar war es schwer was zu finden was passt von den Krippenzeiten aber es hat geklappt .

Finanziell hast du mittel wie Wohngeld , Kinderzuschlag, für die große kannst du wenn du Kinderzuschlag hast auch Schulgeld beantragen (sind ca 100 Euro )und das das Schulessen bezahlt wird.

Für deine allgemein Situation empfehle ich dir ruhig Mal zu einer Beratungsstelle zu gehen einfach Schwangerschaftsberatung. Man geht Optionen durch kann seinen Gefühlen Luft machen und die haben oft auch Ratschläge und Tipps :)

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Hast du denn einen guten Kontakt zu deinen Eltern und könntest vielleicht in deren Nähe ziehen? Insbesondere wenn deine Tochter noch nicht eingeschult wurde, ist das ja vielleicht eine Denkbare Alternative. Natürlich muss man dann bedenken, dass es dem Papa noch möglich sein sollte, trotz Entfernung seine Kinder sehen zu können.

Aber auch wenn ihr euch trennen solltet, ist der Vater doch nicht automatisch aus dem Leben der Kinder. Es gibt ja viele Modelle fernab von einem 14 tägigen Rhythmus. Er kann und sollte dich ja trotzdem in allem unterstützen. Habt ihr darüber schon Mal gesprochen.?

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Hallo liebe Vee,
was bedrückt dich aktuell am meisten?
Du schreibst, dass etwa alle zwei Monate so ein schlimmer Streit war. Dann schaffst du es kaum, dich davon zu erholen.
Läuft es immer wieder nach einem ähnlichen Schema ab bei so einem Streit? Oder das gleiche Thema?
Wäre es denkbar, das mal mit einer außenstehenden Person fachlich zu betrachten?
Das könntest sogar du alleine.
Manchmal kann man so ein Schema überwinden. Je nachdem, wo es hakt. Und tatsächlich sogar stärker daraus hervorgehen, weil man sich doch immer irgendwie mies fühlt (auch wenn man die Teile des anderen sieht).
Du sagst, es neigt sich und läuft schon lange nicht mehr.
Mach dir doch mal die Punkte klar, wo sich etwas zum Negativen verändert hat. Was dazu beigtragen hat, also, auch äußere Entwicklungen.
Nicht krampfhaft an einer Beziehung festhalten. Das meine ich nicht.
Aber es ist doch viel Gutes, was ihr miteinander erlebt habt und die gemeinsame Tochter - und für euch alle so eine heftige Umstellung, wenn ihr euch jetzt trennt.
In Beziehung bleiben kostet, aber es lohnt sich auch. Bestenfalls wachsen beide in ihrer Persönlichkeit.
Überleg mal, ob es sich lohnen würde, euch nochmal einer in den anderen hineinzuversetzen. Und ob es jedem von euch beiden möglich ist, euer Leben mal aus der Perspektive des anderen zu betrachten, ja, sogar zu spüren.
Die Existenzangst ist ja nun zusätzlich schwer. Der Unterhalt für ihn dann auch kaum zu stemmen.
Das sind zwar "nur" äußerliche Überlegungen, also finanziell-materiell. Aber das legt sich eben auch auf´s Gemüt.
Wie ist euer Umfeld, das ihr als Familie habt? Hat er auch nicht wirklich Freunde und keine Familie vor Ort? Wo leben deine wirklichen Freunde oder fehlen sie überhaupt?
Eine gute Beratung lotet das alles aus mit dir. Hast du eine Idee, wo du dich hinwenden könntest?
Schwangerschaft ist eine anstrengende Zeit, ja, kann auch eine glückliche sein, aber doch anstrengend, weil man sich innerlich so sehr auf das Kommende einstellt. Jetzt mit der Einschulung und wie das alles werden soll. Für deine Tochter ist es bestimmt schön. Weiß sie von der Schwangerschaft?
Hab gut acht auf dich, liebe Vee, und liebe Grüße von Kyra