Vater Südamerikaner, Visum, wie soll es weitergehen?

Hallo,

Ich erhoffe mir von diesem Beitrag ein paar neue Gedanken, Meinungen, Ideen zu meiner Situation.

Ich habe ein Kind von einem Südamerikaner. Er ist 26, ich 32 Jahre alt. Ich bin Erzieher von Beruf, eher ein Freigeist. Bisher habe ich mir immer zeitweise Jobs gesucht, auch immer nur 30Stunden oder Schichtarbeit sodass ich viel Freizeit hatte.

Ich liebe es zu reisen, ob mit Auto, Fahrrad oder Flugzeug. Wohne in einer Großstadt, bin in eine zwei Zimmer Wohnung umgezogen wegen des Babys. Vorher hatte ich eine sehr günstige Mini Wohnung.
Jetzt zwei Zimmer und Garten. Beides ca. 50qm.

Der Vater meines Kindes ist Biologiestudent, hat jetzt seinen Bachelor fertig. Auch er wohnt in einer großen Stadt.

Er wollte das Kind nicht. Wir kannten uns auch nicht gut und haben überhaupt nur drei Wochen miteinander verbracht.

Als ich dann entschieden hatte das Kind zu bekommen war er zuerst geschockt aber er hat immer gesagt dass es meine Entscheidung ist. Er war entschieden dagegen.
Dann wollte er gerne dass ich zu ihm komme. Das wollte ich nicht.
Generell könnte ich mir das vorstellen aber die erste Geburt und dann abhängig sein von einem fast fremden, das war mir zu viel.

Nun ist unser Kind bald ein Jahr alt.
Er ist ein Sonnenschein und auch wenn es oft sehr hart ist alleine und ich mir sehr gewünscht hätte die schönen Momente teilen zu können, so bin ich jetzt sehr glücklich mit meinem Knirps.

Nun zum eigentlichen Thema. Als der Vater mir geschrieben hatte dass er jetzt eine Freundin hätte - das war vor vier Monaten - habe ich gemerkt dass mich das sehr trifft.
Ich konnte das aber ganz gut verarbeiten, es war dann geplant dass ich über Winter in sein Land reise, damit die beiden sich kennen lernen.
Er sagte er wolle diese Frau nicht verlassen und das ändere nichts an seinem Wunsch seinem Kind nah zu sein.

Nach zwei Wochen schrieb er dann er hätte Schluss gemacht und wolle nach Deutschland kommen.

Nun möchte er gerne das Familienzusammenführungsvisum beantragen und bräuchte dafür das Sorgerecht.

Das will ich nicht und gleichzeitig will ich es unserem Kind nicht verwehren zu beiden Elternteilen eine Beziehung aufzubauen.
Ich bin so hin und hergerissen und alle raten mir davon ab ihm das Sorgerecht zu geben oder zu ihm zu reisen.

Wäre ich in seinem Land, so bräuchte ich eine schriftliche, notariell bestätigte Ausreise Genehmigung.

Ich kann die Bedenken meiner Freunde nachvollziehen und habe ja auch welche. Andererseits habe ich absolut keinen Grund ihm zu misstrauen.

Dazu kommt dass ich denke er hat so eine andere Einstellung. Er möchte gerne dass ich ihm das Flugticket bezahle. Er würde dann in Deutschland arbeiten gehen und es zurückzahlen.
Das wäre für mich kein Ding aber er sagt Sachen wie du musst mir jetzt sagen ob ich kommen soll oder nicht, denn ich muss entscheiden ob ich Kühlschrank und Waschmaschine kaufe und von meinem Vater ausziehe oder ob ich Geld spare für die Reise.

Oder er findet Reisen generell Geldverschwendung.

Ich kann das ja verstehen, er kommt aus einem eher “armen” Land und hat wohl noch nie viel Geld verdient.

Auch kann ich mir nicht vorstellen mit ihm zusammenzuwohnen. Ich nöchte quasi meine Freiheit nicht aufgeben. Habe drei Jahre Elternzeit und würde auch gerne reisen.

Dann denke ich wieder das ist absolut egoistisch aber eben eine Einmalige Situation.

Vielleicht wäre es auch toll wenn er käme. Ich wünsche mir auch sehr ein Geschwisterchen für uns.
Und es wäre toll jemanden zu haben der sich auch verantwortlich fühlt.

Soviel erstmal, ich hoffe das ist nicht zu durcheinander und danke fürs Lesen.

Nun frage ich mich, was ich tun soll.

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Sorry , aber hast du irgendwie die Augen zu?
Ein Mann den du kaum kennst, ein Kind bekommst.
Der will das Kind nicht , geht zurück.
Hat zeitweise eine neue Frau an der Seite.
Jetzt wo er alleine ist, und anscheind Geld braucht, will er zu dir zurück ??
Und du denkst ernsthaft über ein Geschwisterkind nach ?
Da fehlen mir echt die Worte.

Wenn er herkommen will , soll er das klären .
Aber denke da bitte an dein Kind.

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Er ist ja nicht gegangen, er war ja nie hier.
Ich denke schon an mein Kind aber darf ich ihm denn den Vater vorenthalten?

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Du enthälst ihm doch nicht das Kind vor wenn du ihm nicht das geteilte Sorgerecht gibst! Er kann das Kind doch trotzdem treffen? Das hat doch nichts mit dem Sorgerecht zu tun. Außerdem will er das Sorgerecht nicht wegen dem Kind sondern damit er hier hin darf. Das Kind spielt für ihn da keine Rolle

Bearbeitet von ElVerde2
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Puh, das ist ja wirklich ein ganz schönes Wirr-Wart.

Also ich würde an deiner Stelle das alles über das deutsche Jugendamt regeln bzgl. Umgangsrecht. Ist die Vaterschaft denn anerkannt? Zahlt er Unterhalt? Auf keinen Fall würde ich in sein Land reisen und im schlimmsten Fall dort dann festsitzen. Ich würde mich darauf konzentrieren, dass die beiden Kontakt haben und dass du ihn erstmal besser kennenlernst. Da die Sache über Ländergrenzen hinausgeht, macht es eventuell auch Sinn sich anwaltlich beraten zu lassen. Ich stelle mir ein geteiltes Sorgerecht schwierig vor über so eine Entfernung. Das Kind kann ja nicht mal eben alle 2 Wochen zwischen zwei Ländern hin und herpendeln.

Auch würde ich generell von irgendwelchen Schnellschüssen abraten wie ein Geschwisterkind in die Welt setzen. Das finde ich sehr unvernünftig, in eurer Situation.

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Hallo,

Wie meinst du das denn mit dem Kontakt und dem Kennenlernen?
Über das Handy?

Er hat die Vaterschaft anerkannt und jetzt die Unterhaltsforderung bekommen.

Er wird das wohl nicht zahlen, denn er kann ja gerade so für sich selbst sorgen wenn ich das richtig einschätze und das Geld hat ja dort auch einen anderen Wert.

Ich habe mich schonmal von einem Anwalt bzgl. des Visums beraten lassen.
Das geteilte Sorgerecht wäre ja dann von Nöten wenn er nach Deutschland käme.
Es wäre quasi Bedingung für das Visum.

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> Und es wäre toll jemanden zu haben der sich auch verantwortlich fühlt.

Ähm ja. Dass er das kann, hat er ja oft genug bewiesen. Das war jetzt Ironie...

Ich denke eher, er hat nach dem Ende der Beziehung realisiert dass sich da eine Chance für ihn auftut. Wach auf.

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Klar das ist ja auch eine Chance für ihn. Er hat das schon auch so zu mir gesagt, dass sein Blick sich verändert hat und ein Studium in Deutschland für ihn ja auch eine Chance wäre.

Mit der Verantwortung, da hatte er ja bisher auch wenig Gelegenheit. Er hat immerhin die Vaterschaft anerkannt. Dafür musste er eine Reise von zwei Tagen machen.

Bearbeitet von Lina19992
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"Er hat immerhin die Vaterschaft anerkannt. Dafür musste er eine Reise von zwei Tagen machen."

Was ein ziemliches "Schnäppchen" ist um dafür eine Aufenthaltsgenehmigung zur Familienzusammenführung zu bekommen....

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Hey!

Naja, beides ist doch völlig risikohaft, oder?

Wenn du ihn vor Ort besuchst, darfst du im worst case nicht mehr ausreisen.
Und ihm das Sorgerecht geben, ein Visum nach Deutschland beantragen wird dich Unmengen kosten. Dann hast du ihn hier. Als Biologe ohne Deutschkenntnisse sehe ich auch keine rosige Zukunft.

Du willst gerne viel reisen- wenn der Vater sorgeberechtigt ist und das ABR hat, rennst du hinter ihm her.

Überleg es dir gut. Papa kennenlernen wäre toll, aber doch nicht um jeden Preis. Flug zahlen, Krankenversicherung und die Verköstigung vor Ort. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich selbst finanziert, nachdem er sich schon den Flug bezahlen lässt.

Ich würde es nicht machen.

Liebe Grüße
Schoko

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Was meinst du mit den Kosten?

Der Anwalt mit dem ich redete sagte ich wäre nicht für ihn verantwortlich wenn er käme.
Ich sehe ja auch das Risiko aber ich fühle mich schlecht, ihm quasi schon im Voraus etwas zu unterstellen.

Weißt du wie ich meine?

Ich weiß nicht wie hoch der Preis sein darf. Hab einfach so ein schlechtes Gewissen es meinem Kind zu verwehren.

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Dein Anwalt ist ja lustig. Was machst du denn mit dem Kerl, wenn er nach Deutschland eingereist ist? Der wird doch zwangsläufig bei dir wohnen (müssen - oder lässt du ihn auf der Straße schlafen) und du musst für seinen Lebensunterhalt aufkommen. Wenn er nicht mal seinen Flug selbst zahlen kann, hat er ja auch kein Geld für eine Unterkunft, etc. Wie schnell er einen Job findet, ist auch völlig unklar (wie gut spricht er Deutsch?).


Du hast ihn nur drei Wochen live (während eines Urlaubs?) erlebt, kennst ihn also gar nicht richtig. Das wäre mir zu riskant. Wenn er sich als fauler Macho, Tyrann, etc. entpuppt, hast du ihn am Hals. Ich denke zudem, dass dem Mann nicht klar ist, was die Vaterschaftsanerkennung nach deutschem Recht bedeutet. Auf Unterhaltszahlungen würde ich ich nicht einstellen.

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Wenn du mit ihm keine Familie haben willst, dann bitte kein Sorgerecht geben, auf keinem Fall. Er kann mit einem Touristenvisum einreisen und sich ne Arbeit suchen. Er nutzt dich warscheinlich nur aus.

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Ach, jetzt verstehe ich.
"Familienzusammenführung" ist dauerhaft, die TE ist für ihn verantwortlich und das Touristenvisum ist auf 3 Monate beschränkt und er ist für sich selbst verantwortlich, oder?

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Auf einem Touristenvisum kann man sich, wie der Name schon sagt, keine Arbeit suchen.

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Was sollst du tun?

Ihn auf jeden Fall NICHT das Sorgerecht geben! Und ihm NICHT das Leben in Deutschland bezahlen. Und auf keinen Fall noch ein Kind mit ihm bekommen! Such dir dafür einen Mann, der auch Vater sein möchte und den du liebst.

Er hat bislang kein Interesse am Kind gezeigt. Erst jetzt wo er alleine ist und wohl Geldsorgen hat, möchte er sich von dir aushalten lassen.

Wenn er jetzt wirklich Interesse hat das Kind kennen zu lernen, dann soll er sich ein Touristenvisum holen. Im Zweifel geht das über Frankreich auch leichter. Sobald er in der EU ist, kann er sich frei bewegen.
Lass ihn das Flugticket selbst zahlen um zu zeigen, dass er es ernst meint.

Du bist nicht verantwortlich für diesen Mann. Er ist nur zufällig der Erzeuger deines Kindes.

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"Lass ihn das Flugticket selbst zahlen um zu zeigen, dass er es ernst meint." Und um ihm zu zeigen, dass du ihn nicht aushalten wirst.

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Aber bin ich denn nicht verantwortlich dafür dass mein Kind seinen Vater kennenlernt?

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Auf keinen Fall das Sorgerecht geben, das würde alles noch zusätzlich verkomplizieren.

Mein Vater kommt auch aus Südamerika und ich weiß leider, dass viele Männer dort ganz anders ticken. Andere Frauen, andere Kinder... und für die Männer ist es vollkommen ok.

Meine Empfehlung: Erzähl deinem Kind von ihm, dass es nicht geklappt hat und dass es später, wenn es möchte, ihn kennenlernen kann. Du musst ihn ja nicht schlecht reden.

Ist doch schön, dass ihr zwei alleine gut klar kommt! Das würde ich nicht aufgeben.

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Denkst du denn nicht dass sich über die Generationen auch in Südamerika die Einstellungen ändern?

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Sein Verhalten zeigt ja, dass zumindest ER diese Einstellung nicht geändert hat.

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er dich 3 Monate besuchen, wenn du die Krankenkasse bezahlst, weil ihr ein Kind habt. Das musst du im Vida alles vor weisen, und wenn er nicht ausreist, kann man dich zur Rechenschaft Ziehen. Er kann nicht in Deutschland leben und arbeiten schon gar nicht, du musst ihn unterhalten. Einecht auf einen Arbietsplatz, hat er nur, wenn er mit dir verheiratet ist.
Du willst von einem dir fremden auch noch ein 2 . Kind ? nicht dein Ernst

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Das wurde mir von der Beratung anders erklärt.

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Gingen die in der Beratung davon aus, dass er hier arbeiten wird?

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Hi,

hör bloß auf deine Freunde, auch wenn ich deine Gedanken bzw. den Wunsch dem Kind den Kontakt zum Vater zu ermöglichen nachvollziehen kann und richtig finde.
Aber um Kontakt zum Kind aufzubauen und zu zeigen, dass er zu mehr bereit ist, u.a. die Sprache zu lernen, reichen ja erst mal ein paar Wochen.
Bei der Suche nach einer Unterbringung kannst du ihn ja unterstützen, ggf. dich auch am den Kosten beteiligen - über die Semesterferien vermieten Studenten ja gerne unter.
Und ja, ggf. würde ich den Flug auch Hälfte zahlen.
Ich würde mir da aber erstmal einen Plan vorlegen lassen.
Glaubst du er findet schnell Arbeit?
Steht er bspw. schon mit Instituten und potentiellen Arbeitgebern in Kontakt?
Hat er sich informiert, wo es passende Jobs geben könnte?
Gibt es online Sprachkurse, die er schon jetzt belegen könnte? Auch hier wäre ich an deiner Stelle durchaus bereit mit zu beteiligen (je nach finanzieller Situation).
Würde er zunächst auch fachfremde Jobs machen?
Gibt es vielleicht auch Master-Programme, die einen Aufenthalt ermöglichen?
Aus meiner Sicht alles Sachen, worum er sich kümmern muss.
Wenn er das wirklich will, würde er dir von sich aus seinen (realistischen) Plan präsentieren.

Wenn er eher der Typ ist, der denkt jeder hat auf ihn gewartet, du regelst und zahlst alles, würde ich gar nichts machen.

Und das mit dem Geschwisterkind ... wie meinst du das denn? Davon ist ja hoffentlich erst die Rede, wenn er sich bewiesen, einen Job hat und euch der Weg wieder dauerhaft zusammengeführt hat, oder?

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Er sagt er möchte nicht als Tourist einreisen weil er eben etwas erreichen will, eine Perspektive haben möchte und er meint das wäre ja Geldverschwendung weil er ja dann wieder abreisen müsste, also öfter fliegen.
Das meinte ich mit unterschiedlicher Einstellung zu Geld.

Er hat schonmal Kontakt zu den Unis gehabt. Da würde er im Winter anfangen zu studieren. Das fand ich nicht gut weil ich denke es ist echt hart im Dezember nach Deutschland zu kommen. Deshalb hat er dann den Vorschlag mit der Familienzusammenführung gemacht weil er meinte er könnte dann einreisen und erstmal arbeiten gehen.

Das sind die Pläne die er sich ausgedacht hat.

Ich würde ihn als lieben, sensiblen, auch traumatisierten, jungen Mann beschreiben. Ich denke nicht dass er sich aushalten lassen möchte.

Das mit dem Geschwisterchen meine ich eher als Ding das meine Gedanken beeinflusst. Ich wünsche mir noch ein Kind und von einem anderen Mann würde es die Sache natürlich noch komplizierter machen.

Natürlich habe ich jetzt nicht vor das gleich anzugehen, also so ganz durchgeknallt bin ich nicht^^

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Mit dem Winter ist richtig, aber ich denke es ist immer hart.
Ich glaube, ein Urlaub im Spätsommer und dann Studiumsbeginn ist einfacher. So hat er direkt Anschluss an Kommolitonen, kann bis dahin etwas die Sprache lernen, im September evtl. Unklarheiten bei der Uni direkt vor Ort klären und sich ggf. bzgl eines Nebenjobs für Dezember kundig machen.
Bei der Zusammenführung müsstest du dann eine Verpfluchtungserklärung unterzeichnen, oder? Das würde ich eher nicht tun.

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