Schwanger aus dem Urlaub zurück, schaffe ich das?

Hallo ich bin neu hier und habe mich hier extra angemeldet in der Hoffnung auf Austausch.

Meine Situation ist Folgende: Bin Ende 20, habe eine abgeschlossene Berufsausbildung und studiere im Moment bei einer Behörde (bekomme Geld für mein Studium, was allerdings grade so reicht um mein jetziges Leben zu finanzieren). Ich wohne in einer 1,5 Zimmer Wohnung. Wollte schon immer mal Kinder haben.

Nun war ich im Urlaub und habe dort wen kennengelernt, uns ist etwas schiefgegangen, und das Ergebnis ist dass ich jetzt schwanger bin. Noch ganz frisch. Ich bin wieder zurück in Deutschland und muss mich jetzt natürlich entscheiden ob ich mit diesen Umständen dieses Kind bekommen kann.
Ich denke schon einige Tage nach und war auch schon beim Frauenarzt und müsste ich mich jetzt sofort entscheiden würde ich es behalten.
Der Vater weiß Bescheid und sagt auch egal wie ich mich entscheide versucht er mich zu unterstützen, allerdings ist es so dass er nicht einfach so nach Deutschland kommen kann (Drittstaat). Außerdem kennen wir uns ja nur wenige Wochen.
Realistisch betrachtet wird es so sein, dass ich mit Schwangerschaft und dem Kind dann alleine sein werde. Mein Studium könnte ich pausieren und wieder aufnehmen, aber ist das realistisch mit Kleinkind & alleinerziehend?
Hab halt finanzielle Ängste + Wohnraum + bin ich dem wirklich gewachsen?
Bin ne Power Frau schon immer gewesen und traue es mir prinzipiell auch zu aber so richtig sicher bin ich mir eben auch nicht, weil die Gesamtsituation alles andere als einfach ist.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen erzählen würdet.

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Du hast dem werdenden Vater bereits Bescheid gesagt.

Bitte bedenke je nach Drittstaat:

1. Du wirst voraussichtlich keinen Unterhalt von ihm bekommen. Ob du dann Unterhaltsvorschuss kriegst, weiß ich nicht - denn eigentlich gibt es ja einen Vater. Schlimmstenfalls landest du bei Hartz. Hast du eventuell Ersparnisse zum überbrücken?

2. Will er das Kind kennen lernen? Zeit mit ihm verbringen? Würdest du ihn wiedersehen wollen?

3. Kulturcrash. Selbst die Heimat meines Mannes (EU, katholisch) ist jedes mal ein echter Schock. Lies dich ein in Erfahrungen mit Menschen aus dem Drittstaat. Überleg dir, ob und wie viel Kontakt du halten möchtest. Ob du seine Familie kennen lernen möchtest. Will er überhaupt, dass seine Familie von dem Kind erfährt?

4. Je nach Drittstaat musst du auch die Augen offen halten, wie dort potenziell die "Rechte" von Kindern sind. Von Vater entführt Kind über Beschneidung bis Zwangsheirat gibts ja alles auf der Welt.

5. Hast du Familie, die dich unterstützen kann? Du brauchst auch mal einfach PAUSE. Babys sind unfassbar anstrengend. Vor allem der Schlafmangel & dann 24/7 Körperkontakt 😵‍💫


So genug negatives. Du bist innerlich schon in das Kind verliebt, das liest man deutlich raus. Also hast du dich bereits entschieden: du wirst das Kind bekommen!

Alles andere lässt sich lösen, Hauptsache die Mutter liebt ihr Kind.

Ich bin absolut kein Abtreibungsgegner. Im Gegenteil, ich finde, nicht jedes Kind muss ausgetragen werden. Aber nach meiner Fehlgeburt (was gleich abläuft wie eine Abtreibung) kann ich dir sagen: die Hormone werfen dich in ein tiefes tiefes Loch, und das hat keinen Boden. Wenn du nicht zu hundert Prozent hinter der Abtreibung stehst, dann wirst du es sehr bereuen. Und sollte es dann später nicht klappen mit einem Kind, dann wirst du dem jetzigen nachtrauern. Für immer!

Ich finde deine Situation im Übrigen auch gar nicht so schlecht um ein Kind zu bekommen. Du bist kein Kleinkind mehr, sondern eine gestandene Frau. Dein Leben ist eh gerade im Umbruch. Dann dauert der Umbruch eben ein, zwei Jahre länger, so what. Du bist gerade mit dem Einkommen eh gewohnt, mit wenig auszukommen, müsstest deinen jetzigen Standard nicht noch weiter runter fahren. Du willst eh irgendwann mal Kinder - worauf warten? Auf Mr. Right? Wie lange?

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Geh doch bitte zu Caritas oder Diakonie und lass dir erklären, welche Hilfe und Unterstützung du bekommen kannst.

Am Anfang braucht das Kind nur wenig Platz, der Wohnraum reicht erst mal.
Wenn du stillst, braucht das Kind am Anfang auch wenig Geld, fast alles für Babies/Kleinkinder gibt es gebraucht in guter Qualität auf Kinderkleiderbasaren.

Wie lange geht dein Studium noch?

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Vielen Dank für deine Nachricht!
Ich habe jetzt für Montag einen Termin zur Beratung bekommen. Und einen Tag später eine weitere Beratung innerhalb meiner Behörde. Ich hoffe es hilft mir bei meiner Entscheidungsfindung.

Noch 1,5 Jahre müsste ich studieren.

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Hey, ich war mal in einer ähnlichen Situation. Habe meine Tochter während meines Studiums bekommen, sie allein großgezogen, weil es mit dem.Vater nicht geklappt hat.
Ich hatte durch meine Mutter Unterstützung beim Babysitten, wenn ich lernen musste oder arbeiten. Ich habe nach 1,5 Jahren das Studium wieder aufgenommen und dann zu Ende studiert..ohne mein Netzwerk hätte das allerdings nicht funktioniert.
Zu dieser Zeit , war ich leider als Studentin in einer Grauzone, heißt, dass ich , wenn ich hätte Leistungen beziehen wollen , hätte ich mich exmatrikulieren müssen. Ich weiß nicht, wie das aktuell geregelt ist.
Ich würde dir auch raten, dich auf jeden Fall beraten zu lassen.

Es ist auf jeden Fall machbar mit Kind zu studieren. Ich bereue keine Sekunde 🩷
Aber ich hatte auch ein Anfängerkind und Unterstützung, was es mir wirklich erleichtert hat , es durchzuziehen.

Alles Gute für dich🫶

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Hey, vielen Dank für deine Nachricht! 🫶

Nächste Woche habe ich mit der Frauenvertretung meiner Behörde einen Beratungstermin um dahingehend mehr Infos zu bekommen welche Möglichkeiten bzgl des Studiums bestehen.
Am Wochenende werd ich außerdem endlich mit meiner Mutter sprechen und mal schauen was sie sagt auch bzgl Unterstützung ihrerseits.

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Das hört sich nach einem guten Plan an🙂

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Hi
Das ist echt eine schwierige Situation. Das mit dem Kinder bekommen hast du dir sicher anders vorgestellt.

Hast du Familie die du einspannen könntest? Klär das unbedingt ab ob die dich unterstützen würden. Sowas ist total wichtig, gerade wenn man das sonst so alleine machen muss.

Im Endeffekt musst du dabei auf dein Herz hören. Es ist wirklich nicht leicht ein Kind alleine großzuziehen. Überleg dir was dir wichtig ist im Leben (dein Studium?) und was du erreichen möchtest. Wäre es ok für dich das alles aufzugeben für das Kind?
Alles liebe und ich hoffe du kannst für dich die richtige Entscheidung treffen

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Hi, vielen Dank für deine Nachricht!

Ich habe nur meine Mutter + Stiefvater (und 3 sehr gute Freundinnen) die mich unterstützen könnten. Ich werde am Wochenende mit meiner Mutter sprechen und sehen wie sie es sieht.

Ich hoffe nach meinen zwei Beratungsgesprächen nächste Woche und dem Gespräch mit meiner Mutter meine Entscheidung etwas besser treffen zu können 🙏

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Warum schreibst Du "nur"?--Ich finde das ist ganz schön viel an Unterstützung.

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Ich denke auch, wenn du es willst, geht’s. Die kleine Wohnung wäre für mich kein Hindrnis, bis ins Kindergartenalter kannst du so überbrücken. Klar sind manche Sachen schwerer und manche auch gar nicht. Aber wenn du ein Kind willst…warum nicht dieses?
Ich bin übrigens auch pro Choice und finde völlig in Ordnung, wenn du dich gegen das Kind entscheidest.
Beim Vater würde ich sagen - Augen auf. Je nachdem woher, könnte es sein, dass du ihm grade eine Aufenthaltserlaubnis auf zwei Beinen schenkst… Das muss nicht so sein. Ich wäre aber erstmal vorsichtig und würde mich auf mich und meine Entscheidung konzentrieren. Falls du das Kind willst, ist später (auch viel später) noch Zeit, den Vater herzuholen. Allzuviel Unterstützung würde ich mir - je nach Kultur, es hört sich aber nicht nach dem fortschrittlichen Skandinavien an - ohnehin nicht erwarten.

Im Fall eines aus dem Urlaub mitgebrachten Fötus kann man mit gutem Gewissen Ur mäßig detailliert den Vater angeben, finde ich. Wer mit „Ben aus Bremen“ im Bett war und dabei aus Versehen schwanger geworden ist, kann durchaus Untrhaltsvorschuss berechtigt sein.
Wir als Gesellschaft geben für dümmere Sachen als für Kinder Geld aus…