Wechselmodell mit Narzissten

Hallo zusammen,

Ich komme aus einer sehr schwierigen Beziehung mit einem Narzissten, der die Kontrolle liebt. Er hat mir und meinen Sohn (6 Jahr) das Leben ziemlich schwer gemacht, Druck, laute Worte, Beschimpfungen und Schuldzuweisungen waren an der Tagesordnung, leider hat unser Sohn auch vieles adaptiert und reagiert aggressiv, zu einer Psychologin möchte ich demnächst auch mit ihm gehen. Nun möchte mein Ex ein Wechselmodell, was ich mir derzeit aufgrund der Verfassung des Kindes nicht vorstellen kann, er kommt zusätzlich auch noch in die Schule, evtl in ein oder zwei Jahre , aber mein ex lässt überhaupt nicht mit sich reden. Ich bin völlig verzweifelt, weil ich wirklich Angst um ihn habe. Kennt jemand solche Situationen?

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Aus deinem Text ist kaum entnehmen, was gegen ein Wechselmodell spricht.

Ein 6 jähriger der aggressiv wann und auf was reagiert?
Warum genau findest du ,dass er zum Psychologen sollte?

Geht dein Sohn denn sonst gern zu seinem Vater?
Was erzählt er von den Besuchszeiten?

Liebe Grüße

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Wer hat denn die Narzissmusdiagnose gestellt? Du? Hat Dein Ex gf. im Gegenzug für Dich Hypersensibilität diagnostiziert? Was ich sagen will: was sollen wir Dir hier sagen? Wir lesen den Bruchteil einer halben Wahrheit.

Was Du empfindest als "das Lebenschwer machen", ist subjektiv, das muss objektiv betrachtet nicht unbedingt genauso für alle anderen rauskommen. Wenn keine Kindeswohlgefährdung entsteht und er gut für sein Kind sorgt, dann wäre der Kindesentzug m. E. langfristig schädigender und schlimmer fürs Kind als ein vernünftiger Umgang zwischen den Eltern und vernünftiges Co-Parentingm ggf. eben im Wechselmodell.

Vielleicht versucht ihr zunächst mal, die Schwierigkeiten in der Paarbeziehung nicht automatisch auf die Elternbeziehung zu übertragen. Was genau bedeutet denn, "reagiert aggressiv"? was macht Dein sohn denn, in welchen Situationen reagiert er so? Kinder spiegeln nicht selten das Verhalten der Eltern, wenn diese ständig im Clinch liegen, dann ist das auch psychisch enorm anstrengend für das Kind...zu einer schwierigen und das Kind prägende Paarbeziehung gehören aber in aller Regel zwei. Auch Du wirst nicht unfehlbar sein und auch Dein Part in der Paarbeziehung wird Auswirkungen auf das Kind haben...

Stell Dir doch mal vor, Dein Ex käme zu Dir, würde Dir erzählen du bist Narzisstin oder irgendwie anderweitig psychisch belastet, das sei nicht gut fürs Kind, deswegen kannst Du es nur noch an zwei Wochenende im Monat sehen und vielleicht mal noch an einem Nachmittag. Vermutlich würdest Du ziemlich im Dreieck springen. Warum sollte es dem Vater anders gehen? Wenn er sein Kind liebt, und davon geht man erstmal aus, dann möchte er es sehen und Einfluss auf sein Leben, sein Wohl, seine Erziehung haben, möchte die Bindung halten etc. pp.

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<<< evtl in ein oder zwei Jahre <<<

Was soll da anders sein?

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Hallo, ich möchte dir gerne antworten, ohne deinen Ausgangspost in irgendeiner Weise in frage zu stellen, oder irgendwelche Diagnose einzufordern. Mit einem Narzissten umzugehen ist definitiv sehr schwierig und du wirst sehr viel Unterstützung brauchen. Ich empfehle auch dir, dich wenn möglich therapeutisch begleiten zu lassen. Wende dich dazu auch dringend an einen Familienanwalt, der dich vorsorglich berät, sollte dein Ex wirklich das WM einklagen. Lege direkt fest, welchen Umgang du selbst möchtest, ein minimum muss es natürlich geben, kann ja aber auch sein, du stimmt mehr zu, aber eben keinem WM. Arbeite kooperativ mit dem Jugendamt zusammen, wahre aber immer konstruktiv deine Grenzen. Versuche zu jedem Termin eine Begleitung mit zu nehmen. Als Unterstützung und auch als Zeuge. Dokumentiere alles, was den narzisstischen Missbrauch deutlich macht. Argumentiere immer aus der Perspektive des Kindeswohl, nicht als deiner eigenen missbräuchlichen Stellung, dass interessiert Familiengerichte leider wenig. Versuch den Kontakt so konstruktiv und gering wie möglich zu halten. Sachliche Fragen, beantwortest du deinem Ex, alles andere musst du ignorieren. Auch wenn du dich noch so sehr im Rechtfertigungszwang wiederfindest. Es bring nichts. Stärke deinen Sohn. Gib ihm emotionalen halt. Sprich neutral über seinen Vater. Ich wünsch dir viel Glück.

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