Sohn möchte manchmal nicht beim Papa schlafen

Hallo. Meine Kinder sind 10 und 8.
Geregelt ist (seit kurzem), dass die Kinder jeden Mittwoch beim Papa schlafen und jede zweite Woche Mittwoch bis montag.
Der große ruft allerdings öfters mal mittwochs oder Sonntags an, dass er nach Hause möchte, bei mir schlafen möchte. Er kann keinen richtigen Grund nennen, einfach "ein Gefühl".
Der papa reagiert oft traurig, beleidigt und sauer. Dann kommt dann auch mal sowas wie "fahr doch" oder "ja, ich kann dich ja nicht festhalten" usw. Ich bin dann meistens am Telefon und weiß nicht was ich machen soll. Wir wohnen 2 min voneinander entfernt, so dass selbst wenn ich sage "nein, komm nicht", der Sohn sich einfach auf den weg macht und zu mir kommt.
Mein Ex gibt mir die Schuld, sagt ich müsse nein sagen, er würde es jetzt auch so machen (mit unserer Tochter) usw. Ein Gespräch mit mir beim Jugendamt möchte er nicht. Er führe seine Gespräche alleine, mich bräuchte er dazu nicht.

Eure Meinung?
Rechtslage?

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Vorab:Mit der Rechtslage kenne ich mich nicht aus und ich bin auch nicht getrennt lebend( verfüge also diesbezüglich über keine eigenen Erfahrungen).
Was mir jedoch auffällt ist eine ziemlich unerwachsene Haltung des Vaters. Der Umgang mit den Elternteilen wird ja nicht zum Wohl der Eltern, sondern zum Wohl der Kinder festgelegt. Statt sauer zu reagieren, könnte der Vater den Sohn ablenken, irgendeine Vereinbarung mit ihm treffen(" Oh, schade! Ich dachte, wir könnten xyz machen. Beim nächsten Mal? Hand drauf!")bis es eine Routine und Normalität erreicht hat und der Sohn sich dort wohler fühlt.
Außerdem finde ich es seltsam, dass der Vater einerseits deine Kooperation fordert und andererseits das Gespräch und konstruktive Lösungen verhindert.
Vermutlich würde ich meinem Sohn sagen, dass der Papa sich gefreut hatte,etzt ein bißchen enttäuscht ist und deshalb so reagiert, aber dass er deshalb kein schlechtes Gewissen haben soll, weil es ja nicht die Aufgabe von Kindern ist Erwachsene zufriedenzustellen.und dass der Papa ihn sehr lieb hat- egal wo er ist.
Ich würde meinen Sohn NICHT zurückschicken, weil es ja irgendeinen Grund gibt, warum er gekommen ist( auch wenn er ihn nicht benennen kann).
Und all diese Dinge würde ich exakt so kommunizieren.( Daß es als Paar nicht geklappt hat, ändert nichts an der Tatsache, dass es als Eltern gemeinsam weiterhin klappen MUSS. Auch der Vater sollte einsehen, dass ' Alleingänge" diesbezüglich kontraproduktiv sind).Alles Gute!

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Danke für deine Antwort.
Ich hatte hier schon einmal einen Text verfasst, der in eine ähnliche Richtung geht. Damals habe ich sehr viel Gegenwind erfahren, dass ich mich bei den Papatagen und Wochenenden rauszuhalten habe und die beiden das miteinander klären müssen. Und dass der Sohn lernen müsse, dass es bei Papa andere regeln gibt usw.

Aber genau da ist der Knackpunkt. Mein Sohn soll den Streit klären, obwohl der Papa der Erwachsene ist??? Nein, das sehe ich nicht ein. Der Vater erzieht mit belohnen und bestrafen, mit Beschämung usw.
Mein Sohn hat lediglich mal Sonntags gesagt, dass er jetzt schon nach Hause möchte. Bis montag ist ihm zu lange. Man muss dazu sagen, dass mein Sohn gerade die Schule gewechselt hat und niemandem in seiner Klasse kennt. Er tut sich sehr schwer und hat deswegen vielleicht Heimweh. Die Reaktion des papas: "dann brauchst du auch gar nicht mehr bis montag bleiben. Und am Sonntag Abendbrot kannste bei Mama essen".

Ich werde definitiv das Jugendamt einschalten. Mein Sohn möchte ja zum Papa, aber eben manchmal nicht dort schlafen. Und anstatt dass mein ex da empathisch drauf reagiert oder sich zumindest mal die Gründe anhört, reagiert er so. Er macht es nur schlimmer, lässt sich aber nix sagen. Ich bin die blöde. Er sagt zum Sohn "Fahr doch" und erwartet dann von mir, dass ich unseren Sohn abweise oder vor der Tür stehen lasse.

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Wie lange seid ihr denn schon getrennt? Ich weiß dass hier oft die Meinung herrscht man muss als Mutter den Umgang zum Vater mehr fördern. Aber ich finde auch alles hat seine Grenzen. Man sollte das Kind ermutigen zum Vater zu gehen und das ganze so gut es geht fördern. Aber wenn sich die andere Seite so kindisch verhält was will man da machen.

Mein Ex kümmert sich auch zu wenig um die Kids und mittlerweile gehen sie dann einfach heim. Wir haben bei uns eigentlich strengere Medienzeiten und anfangs haben wir dann bewusst nichts mit den Kids gemacht damit sie sich quasi hier langweilen. Aber er sagt wenn sie sich langweilen dann geht doch heim. Und das machen sie. Und ich hab auch keine Lust mehr was zu fördern was anscheinend nicht gefördert werden möchte. Ich bin trotzdem hinterher dass sie regelmäßig hingehen und er hat dann jedes Mal aufs Neue die Chance sich zu kümmern.

Bei dir würde ich mal abwarten. Wie eng war denn das Verhältnis vor der Trennung? Manchmal wird es ja auch wieder besser. So Phasen wo sie nicht so zu Papa wollen oder weniger bekomme ich auch bei total engagierten Papas mit. Meist legt sich das dann schnell wieder wenn der Umgang bestehen bleibt und die Zeit dort weiter gut genutzt wird.

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Guten Morgen ,

Bei uns gilt die Regel " Wenn ihr nicht zum Papa wollte , dann müsst ihr nicht." Bei meiner Tochter (jetzt 11) fing es auch so an. Sie wollte von heute auf morgen nicht mehr. Sie sagte sie fühlt sich nicht danach. Und das war vorallem kommen okay für mich. Dem Papa war es egal da es für ihn eher eine Pflicht als ein Vergnügen war. Mein Sohn ging allerdings weiterhin jeden 2 Tag für eine Stunde zum Papa. Doch das wurde auch weniger bis nun seit gut 2-3 Monaten gar kein Kontakt mehr besteht.

Ich hatte mir das Jugendamt vor ein paar Monaten zur Hilfe geholt, weil der Kindesvater der Meinung war ich müsste mich an feste Zeiten halten doch er könnte tun und machen was er will. Es war ein Horror. Wehe die Kinder kamen 5 Minuten zu spät , da ging die Welt in Flammen auf.
Allerdings sind diese Gespräche freiwillig. Das Jugendamt lädt den Kindesvater zwar zu einem Gespräch ein. Aber wenn er nicht möchte dann ist es eben so.

Ich kann dir eine Familien Beratungsstelle empfehlen. Bzw eine Erziehungshilfe. Ich bin da hingegangen weil mein Sohn so geklammert hatte. Jeden Morgen war es ein Kampf und unendlich viele Tränen ihn zur Schule zu bringen. Sie lernten mein Sohn kennen und haben viele Gespräche geführt. Mal mit mir und mal ohne mich . Vielleicht findet ihr den Grund weshalb er nicht mehr möchte oder sie können vielleicht sogar mit dem Papa sprechen .


Alles gute dir

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Hi 🙋🏼‍♀️

man man man, emotionale Erpressung geht doch immer nach hinten los. Da hätte ich auch kein Bock mehr.
Dein Ex sollte wirklich mal die Füße still halten. Dein Sohn ist alt genug, um seine Wünsche zu äußern und die müssen respektiert werden. Das heißt ja nicht, dass er seinen Papa nicht mag oder Ähnliches, nur möchte er vielleicht grad einfach lieber zuhause sein. Ich würd ihn dann einfach wieder zu mir holen und der Papa soll sich doch mal überlegen, was dem Jungen so gefällt und wie man es ihm schöner machen könnte. Ich würde da wirklich kein großes Ding draus machen, er ist halt jetzt in dem Alter, wo er schon klar sagen kann was er will und was nicht. Da muss auch niemand beleidigt sein, könnte in ein paar Wochen ja schon wieder ganz anders ausschauen.
Vielleicht findest du ja noch raus, was ihn beim
Papa grad so stört, aber um Himmels Willen, dein Kind braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, auch wenn der Papa zickt.

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Grundsätzlich finde ich ja, dass ein Umgang regelmäßig geführt werden sollte und eben eine feste Regelung haben sollte und dann eben nicht so viel hüh und hott machen.

Aber so wie du es beschrieben hast, habe ich das Gefühl, dass es so ist, dass euer Sohn ein Problem damit hat von Papa aus zur Schule zu gehen, sondern das lieber von Mama aus macht. Ich finde Wechselmodelle gut, aber es gibt eben Kinder, die brauchen EINEN festen Wohnsitz, EIN festes zu Hause.

Das kennt man doch von sich selbst. Ich möchte auch bevor ich am nächsten Tag arbeiten gehe zu Hause sein und runter kommen usw. Als mein Mann und ich noch nicht zusammen lebten, habe ich mich auch unwohl gefühlt, wenn ich von ihm aus zur Arbeit gefahren bin.
Die Töchter meines Mannes hatten wir auch früher bis Montag, das wollten die Mädels nicht mehr. Es sollte Sonntag nach Hause gehen.

Und man muss die Kinder auch individuell betrachtet. Vielleicht findet die Tochter es gut und dann kann das Modell für sie bleiben. Vielleicht findet sie es sogar toll exklusive Papazeit zu haben. Das wäre dann ja möglich, wenn man die Umgangszeiten des Sohnes anpasst.

Ich würde euren Sohn erst mal fragen, warum er denn dann nach Hause möchte. Vielleicht machst du es als Mama mal alleine, vielleicht traut er sich Papa nicht den wahren Grund zu sagen. Und dann versuche deinen Sohn zu unterstützen das weiter zu geben.

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Meine Kinder sind 3 und 6, und noch können die Kinder nicht alleine zwischen mir und meiner Ex selbst fahren. Aber jedes Mal wenn ich sie bei der Mama abhole (passiert zum Glück selten), heißt es, will nicht zu Papa, und den kleinen muss man teils mit Gewalt zerren. Und bei mir gibt es dann nach paar Tagen das gleiche Lied "wir wollen zu Mama". Es frustriert und demotiviert mich enorm: ich reiße mir den Hintern auf, damit die Kinder bei mir alles haben und schöne Zeit verbringen, und dann sowas. Leute, kommt mal selbst in diese Situation, und redet dann von Unreife des Vaters!

Die Mutter will eigentlich dass die Kinder bei mir bleiben, und versucht sie auch dazu zu überreden. Auch pädagogisch finden wir beide es richtig, dass die Kinder Umgang mit Frust und Sehnsucht lernen sollen, und dass die Erwachsenen nicht nach ihrer Pfeife tanzen. Ich weiß nicht, wie es in 3-4 Jahren sein, wenn der große die Strecke alleine von mir zu ihr fahren kann.

Bearbeitet von phscha
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Wenn ihr so dicht zusammen wohnen tut lässt doch einfach die Kids jeden Tag entscheiden wo sie schlafen möchten

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