Hallo,
Ich habe mich vor 6 Wochen von meinem Partner getrennt. Wir haben ein Kind zusammen vom 5 Jahren. Nun ist es so, dass die beiden ein sehr gutes Verhältnis miteinander haben. Unser Kind liebt den Papa genauso sehr wie es mich liebt. Mein Ex ist wahnsinnig eifersüchtig und spinnt sich die wildesten Dinge zusammen. Ich bin bereits mit unserem Kind ausgezogen, er kann es immer sehen, wir wohnen nur 5 min Fußweg auseinander. Unser Kind möchte gerne bei Papa sein und auch schlafen aber sobald ich nicht nach seiner pfeife tanze wirft er alles über Board und das Kind ist das leidtragende. Es nervt mich mittlerweile einfach. Kann man anwaltlich etwas Regeln lassen, damit es feste Tage gibt, wann unser Kind beim Papa ist? Damit auch unser Kind weiß, dann bin ich bei Papa und dann eben nicht. Ich muss jedesmal die Tränen trocknen wenn er wieder einen Rappel bekommt und alles absagt. Hat jemand Erfahrung und kann mal berichten?
Sorgerecht Erfahrung
Man kann sich Unterstützung holen.
Zunächst z.B. beim Jugendamt in Form eines Vermittlungsgespräches, oder bei einer Erziehungsberatungsstelle.
Solltet ihr euch da nicht einigen können bliebe der gerichtliche Weg. Es würde hier allesding um ein Umgangsverfahren gehen, nicht um ein Verfahren zum Sorgerecht (wie in deinem Titel steht).
Hoffe ihr findet einen Weg. Für das Kind stelle ich es mir doppelt bitter vor, wenn der Papa ums Eck wohnt, er so in greifbarer Nähe ist und das Kind vermutlich wenig Szenarien kreieren kann, welche zu einem "der Papa kann wirklich nicht, es liegt nicht daran, dass er mich nicht sehen will" führen. Für das Kind es es vermutlich "was soll da nciht gehen, ich laufe über die Straße und da ist er" und wenn es dann noch sieht sein Auto steht da, oder er verlässt das Haus und kommt wieder oder so....das ist wäre wirklich doppelt Mist für das Kind finde ich. So könnte es sich im Kopf wenigstens zum Schutz noch eine Geschichte zusammenreimen, warum der Papa keine Zeit hat, obwohl er das Kind unbedingt bei sich hätte.
Ich würde mir einen externen Dritten suchen, der dabei unterstützt Eltern- und Paarebene zu trennen.
Ich nehme an, dass bei euch noch ne Menge Gefühle reinspielen und die darf man schlicht nicht über das Kind austragen.
Ich würd hier nicht gleicht mit Anwalt & Gericht kommen, sondern eine Trennungberatung, die bieten auch AWO & Co. an, nutzen.
> Ich bin bereits mit unserem Kind ausgezogen,...
Ja, da wäre ich auch angefessen. Warum zieht das Kind mit aus? Warum nicht "habe ich mit unserem Kind ein weiteres Zuhause begründet". Ich finde, bei euch spricht viel dafür, dass das Kind bei beiden Eltern ist. Es liebt beide, es will zu beiden und du bist auch offen, dafür, dass es bei Papa ist. Gute Voraussetzungen!
Aus meiner Sicht:
Es ist unbedingt wichtig, möglichst genaue Regeln aufzustellen. Idealerweise kannst du den Ferienkalender 2028 aufschlagen und für jeden Tag sagen, bei wem das Kind ist. ZB nach geraden und ungeraden Kalenderwochen teilen und dazu alle erste Ferienhäften in geraden Jahren bei A und in underaden Jahren bei B.
Ihr könnt auch die Wochentage teilen etc. Bei 5 Min Fußweg ist das ja auch denkbar. Dann hat Mama immer Klavier-Dienstag und Papa immer Fußball-Donnerstag. Dann müssen auch die Stollenschuhe (oder Klavier!) beim Wechsel hin und her.
Ergo:
Klare Termine vereinbaren. Diese Regeln geben euch allen Sicherheit. Ihr zeigt, dass ihr euch einigen könnt, dass ihr fürs Kind da seid und verlässlich seid. Auch fürs Kind ist es vorhersehbar. Damals war mein jüngeres Kind mit den Wochentagen noch nicht ganz so sicher aber wollte immer genau wissen, wie viel Nächte noch und wir haben es an der Pinnwand gezählt. Euch Erwachsenen auch Planbarkeit für das Jonglieren zwischen Beruf und Kinderbetreuung.
Die Termine darf bitte das Kind auch nicht je nach Laune umwerfen, sonst seid ihr gnadenlos erpressbar, wenn es das kapiert. TE, es gibt nichts, was mehr schmerzt als ein "dann geh ich halt zum anderen Elternteil" und das wegen einer Lappalie wie Hände Waschen.
Vielleicht könnt ihr einen vorläufigen Plan machen. Du kannst einen Vorschlag machen, je fairer, desto eher geht der ohne Knatsch durch. Hattet ihr bisher eine Aufteilung nach Wochentagen, die ihr zunächst unverändert fortführen könnt?
Für Details und Sondersachen (Ferien) könnt ihr ja noch moderierte Gespräche führen.
Mit Sorgerecht hat das ganze rein gar nichts zu tun.
Es ist umgangsrecht.
Versucht euch zusammenzusetzen, Mediation, Jugendamt, Beratungsstelle etc.
Falls es so nicht klappt sollte der Umgang gerichtlich festgesetzt werden.
Es braucht eben ein festes Konstrukt. Der Rest kann sich ergeben.
Hast du ihn gefragt, bevor du ausgezogen bist mit eurem Kind? Mit ihm gesprochen?
Hey!
Ich drücke dir morgen die Daumen!
Hoffentlich ist es nicht notwendig, über eine Regelung nachzudenken.
Liebe Grüße 🍀
Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.
Oh doch, Umgang lässt sich sehr wohl erzwingen, nämlich dann wenn Kind und/oder betreuender Elternteil diesen nicht wollen.
Nur wenn der Umgangsberechtigte nicht möchte, ist kein Zwang möglich.
Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.