Laut Buschmann soll die Unterhaltsreform für mehr Gerechtigkeit sorgen – vor allem für die Väter, die sich kümmern und ihre Kinder zu mehr als 30 Prozent betreuen, denn davon gäbe es laut Buschmann immer mehr.
Gleichzeitig sollen mehr "Erwerbsanreize" für die Mütter entstehen. Dabei, und das ist ihm sehr wichtig zu betonen, soll es auf keinen Fall ein Mütter- oder Väter-Gesetz sein, sondern vielmehr ein Familiengesetz.
Fairer soll es also werden. Doch ist es das wirklich? Oder verschärft es die Probleme nur, statt sie zu lösen?
Unsere Autorin hat sich dazu Gedanken gemacht:
https://www.eltern.de/familie-urlaub/familienpolitik/unterhaltsreform---vaeter-werden-fuer-die-care-arbeit-bezahlt--muetter-bleiben-drauf-sitzen--13891194.html
(Wie ) würde die Umsetzung der Reform euer Leben beeinflussen?
Viele Grüße
Thea vom URBIA-Team
Unterhaltsreform im Reality-Check
Derzeit ist es so, dass der Elternteil, der die Kinder mehr als das klassische Residenzmodell betreuen will ( auch die Kosten an den Tagen trägt, die im Unterhalt enthalten sind) erst ab 50:50 eine finanzielle Entlastung erfährt. Selbst wenn es nur ein Tag im Monat unterschied ist.
Da finde ich eine gestaffelte Anpassung des Unterhaltes nur fair. Der Unterhalt steht den Kindern zu und sollte da, wo sie sich aufhalten, zur Verfügung stehen.
Das klassische residenzmodell ist ja immer seltener, aber ein Wechselmodell schafft auch nicht jedes Elternpaar.
So können z.b. beide ihre Arbeitszeit den Gegebenheiten anpassen.
Ich hatte 2019 mit Frau Giffey (damals Bundesministerin) schon erwartet, dass diese Reformen umgesetzt werden. Da bekam sie wohl zu viel Gegenwind.
Nun also ein neuer Anlauf. Ich muss ehrlich sagen, ich finde es auch fair, wenn das Engagement von Vätern finanziell berücksichtigt wird. Ein Vater möchte ebenso seinen Kindern nicht nur die Couch im Wohnzimmer vorhalten, erst recht nicht, wenn viel mehr zeitliche Anteile da sind. Er verköstigt die Kinder ebenso, möchte mit ihnen einen Urlaub machen usw.
Je mehr sich ein Vater einbringen kann, desto mehr bleiben der Mutter auch freie Zeitanteile und Chancen, sich beruflich besser einzubringen.
Richtig Alleinerziehende, wo sich ein Vater nicht kümmert (nicht will oder nicht kann) werden durch so eine Reform ja nicht schlechtergestellt.
Das ist auch ein Schritt für die Gleichberechtigung der Frau: die berufliche und finanzielle Unabhängigkeit zu fördern.
Aber sehe ich es richtig: aktuell geht man von 30:70 aus bei der Berechnung des Unterhalts.
Wenn einer (im Artikel die Frauen) mehr als 70% übernimmt, wird das auch zukünftig nicht zusätzlich bezahlt.
Aber wenn jemand mehr als 30% übernimmt, wird das finanziell berücksichtigt....
Schon ein Schieflage oder?
„ aktuell geht man von 30:70 aus bei der Berechnung des Unterhalts.“
Keine Ahnung, wo das stehen soll in der DDT. M.E. ist das nicht definiert aktuell.
Denn auch, wenn jemand gar nicht betreut, zahlt er den KU nach DDT. Und wenn jemand 30, 35, 40 oder 45 % betreut, zahlt er auch vollen KU nach der DDT.
DAS ist ein Ungleichgewicht! Und da muss man ran.
Ich finde es korrekt, dass ein mehr als Standard betreuender Vater (irgendwo muss man ja eine Grenze ziehen - es werden daher die 30% diskutiert) finanziell entlastet werden soll, denn Umgang kostet nun mal Geld, und es wird regelmäßig erwartet, dass man im Rahmen des Umgangs das Kind gut ernährt, Unternehmungen macht, das Kind hier und dorthin fährt, abholt und bringt, das Kind natürlich ein eigenes Zimmer hat, man mit dem Kind Urlaub macht. Wovon soll das bezahlt werden, wenn der UET bis zum SB geschröpft wird?
Kinder kriegen sollte kein Geschäftsmodell sein, es sind beide für die Betreuung und auch für die Finanzierung verantwortlich. Und ich möchte hier keinesfalls alle KMs über einen Kamm scheren, das liegt mir fern. Aber in meinem Freundeskreis gibt es mittlerweile sehr viel PW und die Frauen wollen keine paritätische Betreuung, da sonst der KU wegfällt. Am liebsten erweitertes RM mit vollem KU. Finde den Fehler.
Ich finde im Übrigen das Modell in UK gut. Es gibt einen Bedarf des Kindes, der auch nicht ins Unermessliche steigt, nur weil der UET viel Geld verdient. Da hat ein 12 jähriges Kind eben einen Bedarf(!) von x Euro. Und jeder Tag, denn der UET betreut, wirkt sich prozentual mindernd aus beim KU. Also der Bedarf wird festgelegt für den Fall, dass null vom UET betreut wird und jeder Tag Betreuung wird dann angerechnet. Beim WE gibt’s gar keinen KU, da ja jeder zur Hälfte betreut und das sollte das Ziel sein. Just my 5 Cents.
Ich kann die Reform nur unterstützen und finde sie mehr als überfällig. Es gibt so viele Väter, die eben locker 30-40% betreuen, vollen Unterhalt zahlen, ebenso die Kosten für ein weiteres Kinderzimmer haben, das Kind verköstigen usw. usw. Da ist es doch sehr unfair, dass diese Väter auch noch den vollen Unterhalt, der ja auch noch in den letzten Jahren stark gestiegen ist, zahlen. Der Stimmungsmache im Artikel kann ich nicht folgen. AEs die gar keinen Unterhalt erhalten sind schlichtweg nicht die Mehrheit und diese werden ja in der Reform auch nicht schlechter gestellt.
Tja, was soll man zu dem Artikel eurer Autorin sagen, liebes Urbia Team?
"Augen auf bei der Autorenwahl" fällt mir dazu ein.
Vielleicht hätte eure Autorin einmal nicht nur im Alleinerziehenden Forum lesen sollen, in dem immer nur die Rede von den unzuverlässigen, treulosen KVs die Rede ist, sondern hätte auch einmal einen Blick ins Väterforum werfen sollen.
Das erweiterte Residenzmodell als ggf. Kindeswohl gefährdend darzustellen, weil es ja eine Zumutung ist 3x/Woche beim Vater zu schlafen wow...einfach nur wow... Dachte immer es wäre wichtig und gut für Kinder, zu beiden Elternteilen einen regelmäßigen und guten Kontakt zu haben, aber vielleicht irren sich in dem Punkt ja alle anderen.
Und von einer lediglich "Handvoll " moderner Väter zu sprechen die sich kümmern wollen.... eure Autorin muss wirklich viel schlechte Erfahrung mit Männern gesammelt haben...
„(Wie ) würde die Umsetzung der Reform euer Leben beeinflussen?“
Wenn die Mutter meiner Stieftochter das Kind nicht zum Erpressen von überobligatorischem Unterhalt hätte benutzen können, wäre die Tochter heute vielleicht keine psychisch kranke Studentin …
Es wird Zeit, dass „unser Kind gehört mir“ aufhört.
Das sehe ich auch so. Die Autorin scheint ein sehr negatives Männer-/Väterbild zu haben.
Aber vielleicht liegt es daran, dass gerade ich nur von der "handvoll" moderner Väter umgeben bin. In meiner bubble ist das Wechselmodell der aktuelle Standard und die Wochenendväter die Ausnahme.
So pauschal kann ich das gar nicht sagen.
Meiner Meinung nach, kommt es auch drauf an, wie sich ein Vater vorher eingebracht hat. Mein Exmann zum Beispiel wollte, dass ich nicht arbeiten gehe und die Kinderbetreuung und Haushalt alleine übernehme. Wieso sollte es nach einer Trennung anders sein? In meinem Fall hat er sich nach der Trennung genauso wenig um unsere Kinder gekümmert. Aber das hälftige Kindergeld durfte er behalten.
Ich bin der Meinung bereits in einer Ehe müsste alles gleichberechtigt aufgeteilt sein, die Kinderbetreuung, der Haushalt, Termine der Kinder, etc. Und warum sollte man erst nach einer Trennung einen Anreiz schaffen, damit die Frau arbeiten geht? Wieso nicht schon in der Ehe? Ich finde, man sollte zum Beispiel die Familienversicherung ab dem dritten Lebensjahr des jüngsten Kindes einstellen. So löst man das Problem schon davor.
Auch haben es die Männer wesentlich einfacher als die Frauen mir der Kinderbetreuung. Sie haben sie in der Regel in den Ferien und an den Wochenenden. Was ist mit dem Alltag? Wenn man schon 30/70 oder 40/60 das ganze aufteilt, dann sollte auch die Betreuung der Männer in die Schulzeit fallen und sie nicht nur der Spaßpapi sein. Ich bezweifle sehr, dass manche Feder das wirklich wollen.
Naja, also mein Partner und ich teilen uns die Aufgaben im Haushalt, Einkauf, etc.
Hätte er gewollt, dass ich nicht arbeiten gehe, hätte er sich wen anders suchen dürfen. Sorry, aber was soll ich mit einem Hinterwäldler. Ich mache mich doch nicht anhängig von einem Mann.
Ich kenne einige Väter, die genauso einen Anteil Elternzeit nehmen, wie die Mutter.
Nach der Elternzeit kann Frau genauso wieder ins Berufsleben einsteigen.
Es gibt immer Männer, die kümmern sich nicht gut nach einer Trennung um die Kinder, genauso gibt es alleinerziehende Väter. Es gibt alles. Es gibt eine große Mehrheit an Vätern, die wollen ihre Kinder aufwachsen erleben und nicht nur von der Ferne sehen.
Manchmal zeigen Menschen erst später ihr wahres Gesicht. Ich habe immer gesagt, dass ich arbeiten möchte und habe das auch getan. Nur nach Kind zwei wollte er das eben nicht mehr.
Ich habe nicht gesagt, dass alle Männer sich nicht kümmern wollen. Natürlich gibt es solche und solche. Aber in diesem Artikel geht es um den Unterhalt und die Kürzung dessen. Ich wollte u.a. darauf hinweisen, dass es eben auch Väter gibt, die sich nicht oder fast nicht kümmern und trotzdem das halbe Kindergeld bekommen. Und das sind nicht wenige.
Das würde garnichts verändern, denn wie nicht gerade wenige ist mein Expartner überhaupt nicht leistungsfähig und auch nicht willens etwas daran zu ändern. Wie wäre es mal da Anreize zu schaffen? Entweder das Kind mehr zu betreuen oder sich anzustrengen und wenigstens den mindestuntehalt zahlen? Meine Tochter hat seit ihrer Geburt noch nie einen Cent Unterhalt bekommen. Ich habe auch nicht viel Geld und muss alles alleine bezahlen, weil der feine Herr einen Selbstbehalt hat. Habe ich eine ln Selbstbehalt und Geld nur für mich? Nein... Reine Klientelpolitik ist das mal wieder von der FDP.
Es würde nicht schaden, sich die vielen vielen Eckpunkte beim
BMJ mal durchzulesen, bevor du de FDP auf eine Klientelpolitik reduzierst.
Auch 2019 unter Giffey als damalige Bundesfamilienministerin (und nicht FDP) gab es schon Vorstöße, die versackt sind.
Es lohnt sich auch ein Blick in das Presseportal beim FSI - Forum für Soziale Inklusion e.V.
Da bekommt man auch eine andere Sicht auf Klientelpolitik (kleiner Hinweis an die Autorin des Artikels auf Urbia hier).
Tut mir leid, dass dein KV sich nicht angemessen kümmert/zahlt, dass hat aber nichts mit den vielen Vätern zu tun, die genau das Gegenteil tun und sich wünschen, aber benachteiligt werden.
Ehrlich gesagt täuschst du dich da.
Der Selbstbehalt hat im wesendlichen den Effekt das vermieden wird das der KV Geld als KU bezahlt, und dann gleichzeitig bedürftig wird und das aus der Sozialkasse wieder aufgefüllt wird.
Anstelle kannst du die Zuschüsse direkt selber beantragen (außer dein Einkommen ist entsprechend hoch).
Letztlich wird durch den Selbstbehalt also nicht der KV, sondern die Sozialkasse = der Beitragszahler geschützt.
Schade das die Autorin ganz offensichtlich aus dem feministischen Lager kommt und hier reines Vaterbashing betreibt. Das mag eine Meinung sein, hat mit Journalismus aber nichts zu tun.
Ganz im Gegensatz zu den Reformvorschlägen will sie ja nocht mehr Zahlungspflicht für den KV (komischerweise schreibt sie ausschließlich davon das der Vater zu zahlen hat).
Schon solche Aussagen wie "Der KV darf die Hälfte vom Kindergeld behalten" sind ja ganz offensichtlich falsch, denn der KV bekommt dieses ja gar nicht. Das Kindergeld sowie die Kinderfreibeträge sind aus Ausgleich des Mehraufwandes durch die Kinder gedacht. Hier zu fordern das natürlich nur die Betreuungsaufwand, nicht aber der Kostenaufwand, auszugleichen ist klingt schon sehr an den Haaren herbei gezogen.
Mit keinem Wort geht sie auf das kleine Detail an das, wenn das Kind nur zu 49.9999999999% beim KV aber sagenhagte 50.0000000001% bei der KV betreut wird, selbstverständlich der KV den vollen UH zu zahlen hat.
Oder wie war das gleich während eines Auslandsjahres? Der KV hat natürlich den vollen UH weiter zu zahlen. Immerhin steht die KM ja auch permanent als Ansprechpartner für das Kind zur Verfügung (per Telefon und CO).
Die Autorin scheint sehr dem alten Rechtsprechungsduktus verfallen zu sein das im Falle einer Trennung dem "armen Hascherl" das sich von dem "bösen Monster" getrennt hat jetzt auch alle Vorzüge zuzustehen haben.
Ganz getreu dem Motto:
Der Mann geht Fremd: "Die arme arme Frau. Klar muss die sich trennen und alles bekommen"
Die Frau geht Fremd: "Die arme arme Frau wird schon ihren Grund gehabt haben. Klar muss die sich trennen und alles bekommen"
Was ist denn mit den Müttern? Warum immer nur die „armen Väter“? Es gibt genug Kinder, die beim Vater wohnen
> Was ist denn mit den Müttern? Warum immer nur die „armen Väter“? Es gibt genug Kinder, die beim Vater wohnen
Der Gesetzestext ist geschlechtsneutral.
Auch eine KM, die im WM 'nur' 47% betreut, müsste nach geltemdem Recht Unterhalt zahlen, obwohl sie eine Wohnung mit Kinderzimmer mietet, hungrige Teens bekocht und durchfüttert und und an 4,95 Wektagen pro 14-Tage-Intervall bei den Hausaufgaben hilft u.s.w.
Der Gesetzentwurf adressiert lediglich einige krasse Ungerechtigkeiten, die aus alten Zeiten stammen.
Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.
> 5. Kinder sollten steuerlich mehr gefördert werden, nicht kinderlose Ehen.
Während mir der Rest des Beitrags deutlich zu einseitig und unreflektiert erscheint, haben die Autorinnen hier einen Punkt.
Voller Freibetrag für alle Personen, die von einem Einkommen versorgt oder unterstützt werden. Also auch für Kinder im Studium oder sonstige Unterhaltsberechtigte.
Im Gegenzug das Ehegattensplitting streichen.
Das würde Familien massiv stärken. Auch Menschen, die Angehögige finanziell unterstützen.
Das wird indessen nie kommen. Dinks (double income no kids) sind zwar nicht die Wählermehrheit aber unter Politikern ein sehr verbreitetes Lebensmodell.
100% Zustimmung! Aber an des Ehegattensplitting wollten sie ja auch mal ran eigentlich...