Hallo
das ist wohl der hundersiebenundachzigste Beitrag von mir zum Thema Leider kommt nun mal jede Woche ein neuer Punkt auf, der mich ratlos macht und ich schätze die vielfältigen Erfahrungen hier sehr und ich konnte den Schwierigkeiten bis jetzt souverän begegnen.
Im Juni hatte mich mein Ex mit Nachrichten zugespammt, weil ich nicht so gelaufen bin, wie er das gern gewollt hat. Ich hatte dazu gute Gründe. Habe nicht provoziert, aber nun mal Grenzen gesetzt. Daraufhin habe ich ihm geschrieben, dass ich ihn nun während meines Urlaubes mit unserem Sohn per Whatsapp blockiert werde und ihm auch einen Termin genannt, wann ich wieder für ihn erreichbar bin. Daraufhin hat er unserem Sohn (12) geschrieben, dass ich gemein zu ihm bin und er mich deswegen bei Whatsapp blockiert und die Kommunikation nur noch über ihn laufen kann.
Ich habe dann den Kontakt auf E-Mail verlagert und ihm wöchentlich einen "Newsletter" geschickt. Nach 3 Wochen hat er das erste mal geantwortet. Seit dem läuft unsere Kommunikation so. Allerdings neigt er aktuell wieder dazu mich vollzuspammen, weil er unbedingt ohne Inbezugnahme des Jugendamts ein Wechselmodell einrichten will. Ich stimme dem Wechselmodell im Prinzip zu, das habe ich ihm und der Frau vom Jugendamt gesagt, aber ich will eine klare Vereinbarung.
Seit wir per mail kommunizieren, weigert er sich, mit mir in einem Raum zu sein. Er will auch nicht mit mir reden.
So kam es, dass wir Anfang September dieses Jahr getrennt beim Jugendamt waren, um die Umgangsregelungen aufzufrischen (Mein Ex hat sich mehr Freiheiten gewünscht um seinen Sohn öfter sehen zu können. Ich habe die gewährt. Er sieht ihn nun seltener, weil er die vereinbarten Zeiten aus eigenem Antrieb verkürzt) Die Dame vom Jugendamt war sehr langsam beim verschriftlichen der Gespräche und heute habe ich die Vereinbarung gesehen, in der zwei Punkte stehen, die ich definitiv nicht gesagt habe und einem stimme ich auch definitiv nicht zu.
Mein Ex hat sich - weil die verschriftlichung der Vereinbarung so lange gedauert hat - bereits sehr paranoid geäußert, dass ich mit der Frau vom Jugendamt unter einer Decke stecken würde und ihn fertig machen wolle. Nun weiß ich ja, warum ihn das so aufgeregt hat, auf das Schriftstück zu warten - er hat selbst etwas mit ihr besprochen, was er bewusst gegen meinen Willen durchsetzen wollte.
Ich habe meinem Ex geschrieben, dass wir wegen des Wechselmodells wenigstens ansatzweise einig werden müssen und dass sich dafür moderierte Gespräche bei der Familienberatung eignen würden, denn die Dame vom Jugendamt hat keinen Bock auf Streit in ihrem Büro und auch keine Lust, sich ewig mit den Eltern rumzuschlagen. Sie will am liebsten klare Vereinbarungen, die sie in 20 Minuten runterschreiben kann und dann ihre Ruhe.
Mein Ex verweigert diese Kommunikation und versucht nun mit "Gewalt" seine Vorstellungen an mir vorbei umzusetzen.
Nach dem Erlebnis, dass sich die Dame vom Jugendamt von meinem Mann Sachen diktieren lässt, die nicht in meinem Interesse liegen, möchte ich, dass die Termine wieder gemeinsam stattfinden.
Aber was, wenn er das nicht mit macht?
Langsam bin ich echt sauer auf die Dame vom Jugendamt! Sie weiß, dass wir eine gestörte Kommunikation haben und dann klärt sie nicht, sondern lässt sich instrumentalisieren!
Jugendamtsgespräche funktionieren nicht - handhabe?
Ich würde dir mal raten ein Gespräch beim Anwalt zu suchen und dich beraten zu lassen. Klar Gericht ist doof und sowas, aber es zieht und zieht sich doch sowieso. Der Anwalt kann dir dann auch alle deine Möglichkeiten nennen. Ich glaube ihr habt mit 11 Monaten es echt lange versucht selber hin zu bekommen und wenn eure Sachbearbeiterin nicht hilft, dann suche dir woanders Hilfe.
Hallo!
Eine Anwältin habe ich seit der Trennung. Sie hat mir gesagt, dass ich auf eine Klärung beim Jugendamt hoffen soll.
Ja gut, aber wenn eure Betreuerin da nicht weiter kommt, dann hilft das auch nicht.
Ich finde auch, dass man sich nicht einmal an einen Tisch setzen mehr soll von der vom Jugendamt einfach falsch. Also da müsste deinem ex mehr klar gemacht werden, dass so ein Verhalten echt nicht geht. Es geht um ein Kind und das hat mit der Trennung und den Problemen zwischen den Eltern nichts zu tun.
Kann man eine andere Sachbearbeiter beim Jugendamt fragen, wenn diese mit eurem Fall nicht vorran kommt?
Bitte halte durch bis eine Lösung gefunden wurde.
Wenn ich es richtig verstehe seid ihr alle 3 mit dem WM einverstanden.
Und ihr könnt zumindest über Mail kommunizieren (also der Kommunikationsweg ist frei)
Was genau sind die Punkte, die du vorab besprochen haben willst?
wie es abläuft.
wechseltag
welche wochen
schulsachen hin und her bringen
management der lebensmittelintoleranzen unseres sohnes und somit die essensversorgung (geht nicht über die essensversorgung der schule)
musikschule
Kleidung
Finanzierung der Klassenfahrt
Hausaufgaben im Krankheitsfall besorgen
Ferien
Urlaub
...
alles
Mein Ex hat bisher nur den Samstag als Wechseltag vorgeschlagen und gemeint, dass der Junge am 24.12. bei mir ist und am 31.12. bei ihm. Samstag ist blöd und das andere war schon im März mit dem Jugendamt geklärt.
Also ich verstehe deinen Wunsch voll und ganz und eigentlich wäre es die Aufgabe des VAters sich auf das Gespräch einzulassen. Aber er tut es nicht. Ihr habt 2 Möglichkeiten. Zerfleischen und vors Gericht, oder loslegen ohne Gespräch.
Im Grunde gibt es, vor allem da euer Kind schon Teenager ist, nicht viel zu besprechen.
Es gibt einen Wechseltag (der wir gewählt und wenn er sich als schlecht erweist muss man darauf reagieren), dann ist ja auch klar welche Wochen. Halt immer im Wechsel. Schulsachen nimmt das Kind mit, wenn es beim Vater ist muss er sehen wie es zu dir kommt, wenn das Kind bei dir ist siehst du wie das Zeug zum Vater kommt (immer in Absprache mit eurem Kind). Für Essen, Schulsachen, Krankheit ist der zuständig bei dem das Kind ist. Und das Kind selbst natürlich. Gleiches gilt für Hobbys, Musik usw.
Ferien müssen ja unabhängig vom WM besprochen werden. Wie habt ihr das bisher gemacht? So läuft es weiter. Gibt es keine Absprache, läuft das WM einfach durch....
Solche Dinge können ja auch noch besprochen werden, wenn das WM läuft, genauso wie Geldfragen...
Ihr werdet das alles nciht vorab besprechen können. Muss aber auch nicht. Viele Dinge, kann man erst besprechen, wenn es soweit ist.
Bzgl. Unterhalt und Finanzen werdet ihr ggf. einen Anwalt brauchen.
Also im Grunde könntest du ihm schreiben
"Hans ich finde wirklcih, dass ein gemeinsames Gespräch nötig und unsere Pflicht gewesen wäre. Ich hätte das WM gerne so vorbereitet, dass es für unseren Sohn gut startet und nicht so viele Unsicherheiten bestehen. Da du leider dabei bleibst das nciht zu wollen, müssen wir jetzt so starten.
Als Wechseltag bietet sich Tag X aus Gründen Y an. Mein Vorschlag wäre in der Kalenderwoche XY zu starten. DAnn wäre Sohn in der Kalenderwoche XY bei dir, und die Woche drauf bei mir und dann eben immer im Wechsel. Im Anhang befindet sich ein Jahreskalender, da habe ich mit rot deine Wochen und mit blau meine Wochen markiert. Wenn du die Ferien anders planen willst, dann möchte ich das noch in diesem Jahr für das kommende Jahr machen (bitte um Rückmeldung bis XY ob du für die Ferien den wöchentlichen Rhythmus ändern möchtest).
Also ich bringe dir Sohn, samt seiner Sachen erstmals am XY und bringst ihn dann am XY mit seinen Sachen zurück. Ich bitte dich insbesondere bzgl. der Lebensmittelunverträglichkeiten wirklich zuverlässig zu sein. Wenn du da noch Fragen hast kannst du dich jederzeit melden, aber Sohn weiß eigentlich was zu beachten ist."
Liebe Chipstuete, ich habe mir überlegt, ob ich hier im Beitrag schreiben soll, weil ich mich nicht für qualifiziert genug halte, dir eine Antwort zu geben, die dir weiterhelfen könnte. Und ich kann dir leider auch keine "das-funktioniert-100-prozentige" Lösung für dein Beziehungsproblem anbieten.
Du siehst, ich schreibe dir dennoch und zwar nur aus einem Grund: Ich möchte dir Mut machen, die Entscheidung, die du letztendlich alleine treffen musst, durchzuziehen. Du hast viel über eure Beziehung geschrieben und auch wenn wir nur die eine Seite hören, glaube ich dir, wie kräftezehrend die Monate gewesen sein müssen.
Ich kann mir vorstelle, wie schwierig es emotional ist, eine Mail von ihm zu bekommen. Wie man beim Öffnen dieser Mail (obwohl man noch nicht den Inhalt kennt) vielleicht bereits den ersten Adrenalinstoß bekommt, weil der eigene Körper bereits mit Abwehr reagiert.
Es gibt Menschen, die einen seelisch so sehr auslaugen, dass man körperlich reagiert. Und da empfinde ich manche Beiträge von einigen Usern hier, die dir raten, das Wechselmodell einfach so auszuführen, wie blanker Hohn. Du hast doch mehrfach beschrieben, wie unzuverlässig der Mann ist und dass das Kind ja ebenso darunter leidet, wenn es sieht, dass der Vater die Abmachung nicht einhält.
Nicht jeder Urbia User kennt toxische Beziehungen und ich kann demjenigen nur sagen, dass er sich glücklich schätzen kann. Aber wenn man das Pech hat, mit jemandem kommunizieren zu müssen, der einen seelisch missbraucht hat, dann ist jeglicher Kontakt aufs neue eine Herausforderung.
Wenn du mich fragst, was ich tun würde, ich würde wohl den Weg über das Gericht gehen. Denn ich glaube nicht, dass dieser Mann sich ändern wird was Absprachen angeht. Ich kann mir gut vorstellen, dass er eine gewisse sadistische Freude empfindet, dich mit Emails zu bombardieren.
Leider sind manche nicht in der Lage, eine friedliche Trennung in Anspruch zu nehmen und möchten der Gegenseite weiterhin schaden. Damit zeigt er ja auch deutlich, dass sein Sohn nicht an erster Stelle steht.
Wenn du Prozesskostenhilfe in Anspruch nehmen musst, dann mach das. Ich wünsche dir auf deinem Weg alles Gute und vor allem einen fähigen Anwalt, der dich unterstützt und dir zumindest etwas Last abnimmt.
Danke dir für deine Worte! Es tut sehr gut, wenn mir validiert wird, wie kräftezehrend der Umgang in einer solch toxischen Beziehung, wie wir sie führen, sein kann. Hätte ich nicht so viel Angst und wäre selbstbewusster, hätte er nicht so viele Unsicherheiten, die er ausloten müsste. Ihm wäre einfach klar: So. und So. fertig.
Aber nein. Er versucht Widerstand zu zermürben, weil er es eben so von mir kennt. Ich war immer mürbe. Irgendwann habe ich immer gemacht, was er wollte. Und ich habe irre Angst davor, das Maß zu verlieren, wenn ich jetzt standhaft bleibe. Jede Woche überlege ich neu. Deswegen schreibe ich hier so oft. Ich möchte nicht die Böse sein und das weiß er genau.
Keine Lösung kann 100% richtig sein.
Mir tut es leid, wie unser Sohn in diesen ganzen Strudel gerät.
Am 5.11. geht es zur Kur. Nicht mehr lang.
Am 29.10. habe ich mit der Frau vom Jugendamt einen Termin. Vielleicht gibt sie mir ja einen Rat.
Hallo,
das Jugendamt kann Eltern dabei unterstützen, eine Umgangsregelung zu finden.
Gelingt das nicht oder kommt es immer wieder zu Scherereien zwischen den Eltern, ist das Familiengericht an der Reihe.
Bitte wende Dich hierzu ans Jugendamt oder direkt ans Familiengericht.
Alles Liebe
Danke dir. Wir werden sehen, was die Zeit bringt.
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Ich würde einfach mal den Sohn fragen was er eigentlich will.
Ob er dieses Wechselmodell überhaupt will ect.
Persönlich finde ich dieses Wechselmodell eh Quatsch.
Denn wenn ihr euch jetzt schon so an die Kehle springt (besonders der Vater dir)...wie soll es dann werden wenn das Kind eine Woche bei ihm ist bzw war.
Also ich persönlich würde mit dem Kind ausdrücklich darüber sprechen und es notfalls gerichtlich klären.
Es ist halt schade für die Kinder, wenn es erst immer öfter so weit kommen muß.