Schwanger und wenig Vertrauen in den werdenden Vater - ADHS, Borderline, Narzist, Drogenkonsum

Hallo zusammen!

Jetzt möchte ich doch gerne einmal etwas zu meiner Situation schreiben. Habe es mich lange nicht getraut bzw. dachte, dass muss ich alleine lösen. Aber vielleicht hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir ein paar gute Ratschläge geben oder mir einfach nur von seinen Erfahrungen berichten.

Derzeit befinde ich mich in der 27. SSW. Den Kindsvater habe ich im Februar diesen Jahres erst kennengelernt und es hat sich eine gute Freundschaft daraus entwickelt. Da wir beide gerade am umziehen waren, konnten wir uns super gegenseitig unterstützen und haben viel Zeit miteinander verbracht. So kam es auch zu dem ein oder anderem techtelmächtel. Er hat mir dann aber schnell klar gemacht, dass er keine Beziehung will und ich habe daraufhin erstmal den Kontakt abgebrochen, da ich gefühlstechnisch Abstand brauchte. Bis ich dann nach 2 Wochen den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt. Wir haben nicht immer verhütet, ich war mir aber recht sicher, dass ich nicht so ohne weiteres schwanger werden kann. Bin 38, habe PCOS mit allem was dazu gehört und bin in der davorigen langjährigen Beziehung kein einziges Mal schwanger geworden, trotz aktiven Versuchen.

Jedenfalls war ich total perplex, dass es wohl irgendwie geklappt hat. Die kleine Maus ist absolut gewollt und ich freue mich sehr auf sie. Habe viel Unterstützung durch meine Familie. Freunde sind recht rar, da ich gerade erst wieder hergezogen bin in die Heimat.
Dem KV habe ich natürlich direkt mitgeteilt, dass ich schwanger bin. Er war erstmal geschockt, hat sich aber dann sehr gefreut. Er ist ebenfalls 38, hat keine Kinder und hatte das Thema für sich eigentlich auch schon abgehakt. Wir hatten uns zusammen gesetzt und überlegt, wie wir das jetzt am besten angehen wollen. Eine Beziehung kam für ihn immer noch nicht in Frage und auch für mich war das Thema zu dem Zeitpunkt schon vom Tisch. Vor allem wegen seines psychischen Zustands war mit schnell klar, dass ich auf Dauer damit nicht klar kommen würde. Bei ihm wurde ADHS, Borderline und eine narzistische Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.

Entsprechend ist auch sein Verhalten. Sehr wirre Gedankengänge/Sprünge, wenig Empathie, unpünktlich und unzuverlässig beim Einhalten von Terminen, paranoide Züge, emotionale Achterbahn, Depressionen... Er kifft den ganzen Tag, bis sein Bürgergeld aufgebraucht ist (sagt immer, er will aufhören, tut es aber nicht). Seine Wohnung ist seit April bewohnt, hat aber immer noch kaum Möbel oder Tapeten an der Wand. Er bekommt psychologische Hilfe vom jobcenter, aber die erste Maßnahme wurde beendet weil er nie hinging. Jetzt versucht er es gerade wieder.

Mir gegenüber ist er sehr zurückhaltend. Erkundigt sich nicht, wie es mir geht oder fragt, ob er was für uns tun kann. Wenn ich mich nicht mit Updates von den Vorsorgeuntersuchungen melde, kommt einfach nichts. Und selbst dann bietet er von sich aus keine Hilfe an. Es wurde jetzt eine SSD bei mir diagnostiziert. Er ist gelernter Koch. Ein Angebot, mal ab und an für uns zu kochen kam aber nicht. Auch mein gebärmutterhals hatte sich jetzt innerhalb von 2 Wochen von über 5cm auf 3,2cm verkürzt, weshalb ich mich schonen sollte. Ein Angebot, mal für mich einzukaufen (ich würde ihm das Geld dafür natürlich geben) kam auch nicht. Sprich, wenn ich irgendwas will, muss ich explizit äußern. Freundschaftlich ist dieses Verhältnis jedenfalls schon lange nicht mehr und wie ein werdender Vater verhält er sich auch nicht. Wenn ich ihm deswegen Vorwürfe mache, fühlt er sich direkt persönlich angegriffen. Aber nicht, weil es nicht stimmen würde, sondern weil er ja selbst um die Probleme weiß und darunter leidet... es dreht sich halt alles nur um ihn. Außerdem hat er Angst, ich könnte ihm sein Kind vorenthalten. Ich sage ihm immer wieder, dass ich mir auf jeden fall ein Vater für meine Tochter wünsche und mich freue, dass er so hinter seinem Kind steht. Und ich werde mir sicher nichts ausdenken, nur um ihm eins reinzuwürgen. Ich habe ihm aber auch gesagt, dass ich Angst habe, dass er unsere Tochter vernachlässigen könnte auf Grund seiner Erkrankung. Dass er sich emotional nicht auf sie einlassen könnte oder sie irgendwo vergisst. Oder Termine vergisst. Oder sie nicht richtig beaufsichtigt. Dass aber auch sowas nicht zu einem Entzug des umgangsrechts führen würde. Aber er kommt JEDES Mal wieder mit dieser Story. Obwohl ich ihm null Grund dafür gebe und ihm nich nie auch nur ansatzweise damit gedroht hätte. Für ihn ist das Thema gaslighting total präsent und er merkt garnicht, dass er eigentlich derjenige ist, der sich diese horrorzenarien ausdenkt.
Es ist super anstrengend, mit ihm darüber zu reden und ihn zu beruhigen. Dabei bin ich doch schwanger und hab eh schon so viele Sorgen. Und dazu kommt eben, dass ich mich um einen angemessenen Umgang mit dem Vater bemühen muss, damit unsere Tochter später so wenig Probleme wie möglich mit der Situation hat. Es ist so anstrengend und ich würde mir natürlich wünschen, dass er für mich da wäre und nicht andersrum.... er plant dafür schon fleißig, welche Küchengeräte und Geschirr er benötigt, sobald die kleine bei ihm übernachten kann. Natürlich direkt sobald ich abgestillt habe... Er tut rein garnichts für mich/seine Tochter während der Schwangerschaft aber plant schon seine besuchszeiten. Ich kenne ihn ja kaum, wie soll ich unter solchen Umständen vertrauen zu ihm aufbauen?

Sorry für den langen Text, aber das musste mal von der Seele. Bitte spart euch Kommentare wie "warum bist du dann von ihm schwanger geworden?" - ganz ehrlich, selbst wenn ich gewusst hätte, dass es klappt, hätte ich es vermutlich trotzdem gemacht. Ein Kind war immer mein größter Wunsch und ich hätte alles dafür getan. Die Umstände jetzt sind leider nicht mehr zu ändern, aber trotzdem ist es ein riesen Glück für mich. Ich möchte nur eben jetzt das beste aus der Situation machen. Vor allem für meine Tochter.

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Hey!


Ich würde dir einfach raten, dich mal zu den verschiedenen Krankheitsbildern beraten zu lassen. Dann wird sein "merkwürdiges Verhalten" schon irgendwie klar werden. All das, was du ansprichst, passt einfach zu seinen Diagnosen.
Der Sozialpsychiatrische Dienst vor Ort kann dir weiterhelfen.
Dort könntest du ansprechen, wie der Umgang mit ihm zu gestalten ist. Wäre er überhaupt erziehungsfähig? Kann er das Kind alleine betreuen?

Hm. Ansonsten ist es schon hart, dass der KV diese ganzen Diagnosen hat. Ich glaube, die meisten Diagnosen wären einzeln schon ein Grund, zu laufen. Aber er hat diese 4 Baustellen alle.

"wie soll ich unter solchen Umständen vertrauen zu ihm aufbauen?"
Meine ehrliche, sachlich-autistische Meinung: gar nicht.

Lass dich professionell beraten, ein Anwalt ist vielleicht auch keine falsche Adresse, um sich über Rechte und Pflichten zu informieren.

Was geht dir denn noch durch den Kopf?


Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Hallo Schoko!

Danke für deine Antwort. Da ich psychisch ebenfalls nicht ganz auf der Höhe bin, habe ich mich bereits häufiger mit diversen krankheitsbildern auseinander gesetzt. In einer Tagesklinik läuft einem sowas ja häufiger über den Weg. Und ich kann mir auch vorstellen, wie schwer es derzeit in seiner Position sein muss. Das ändert leider nur nicht viel. Denn ich bin eigentlich diejenige, die jetzt Unterstützung bräuchte. Ich kann mich nicht noch um seine Wahnvorstellungen kümmern und ihm alle 2 Wochen wegen der selben Sache immer wieder gut zureden.

Eine Freundin meinte jetzt, ich solle mal zu einer Elternberatung gehen, das klingt eigentlich ganz gut. Vielleicht versteht er bei aussenstehenden besser, wie seine Situation zu beurteilen ist.

Anwalt oder dergleichen will ich ja eigentlich garnicht einschalten. Mir ist es wichtig, dass meine Tochter mit Vater aufwächst. Und das Verhältnis soll durch irgendwelche rechtsstreitereien nicht zusätzlich belastet werden. Das ist ja eigentlich genau das, wovor er auch so angst hat.. Dass ich ihm sein Kind wegnehmen will.

Mein vorrangiges Anliegen ist wirklich, wie ich eine gute Basis mit ihm schaffen kann, ohne immer gut zureden oder Abstriche bei meinen Bedürfnissen machen zu müssen. Es geht immer nur um seine Probleme und (irrationalen) Ängste. Auf Absprachen oder terminvereinbarungen kann ich mich ebenfalls nicht verlassen. Diese Aussichten und das derzeitige "alleine sein" machen mich etwas traurig.

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"Mir ist es wichtig, dass meine Tochter mit Vater aufwächst."

Bitte bitte nicht! Der Mann ist ein Narzisst und hat Borderline! Alleine das erstere disqualifiziert ihn schon als Vater. Es gibt so viele geschädigte Kinder, deren Elternteile Narzissten sind und die darunter ihr ganzes Leben lang leiden. Aber Narzisst UND Borderline? Sorry, dass ich hier mich wiederhole, aber das ist mehr als mit dem Feuer spielen, was du da tust.

Nimm mir meine Worte nicht böse, bitte, aber ich bekomme Bauchschmerzen wenn ich das hier lese "Mein vorrangiges Anliegen ist wirklich, wie ich eine gute Basis mit ihm schaffen kann, ohne immer gut zureden oder Abstriche bei meinen Bedürfnissen machen zu müssen."

Das wirst du aber zwangsläufig immer wieder und wieder tun müssen, weil er nicht nur eine antisoziale Persönlichkeitsstörung hat sondern dazu noch eine emotional instabile. Dein Kind sollte nicht mit jemandem aufwachsen, der manipuliert, seine Emotionen nicht in den Griff hat und dazu KEINE Empathie gegenüber anderen besitzt! Ja, nicht nur gegenüber dir hat er keine Empathie, sondern gegenüber sein Kind ebenfalls. Er wird sich immer als das Opfer ansehen und deinem Kind auf Dauer schaden, weil dein Kind nicht begreift, warum der Papa plötzlich so emotional reagiert.

Bitte schütze dein Kind vor diesem Menschen und regle den Umgang (wenn du ihm Umgang gewähren möchtest) mittels Jugendamt/Gericht, wenn du den Kontakt zu ihm beibehalten willst.

Mit solchen Menschen kann es keine gute Basis geben. Das ist nun einmal die Wahrheit.

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Da wirst du gar kein Vertrauen aufbauen können. Aber ich denke, dass muss dir vorher klar gewesen sein. Wie hier schon geschrieben wurde, solltest du zu den entsprechenden Stellen gehen, die sich mit den Krankheiten auskennen und dir einen klaren Umgang empfehlen können.

Ich kenne es aus meiner damaligen Praxis jedenfalls nur so, dass diese Väter grundsätzlich keinen alleinigen Umgang mit den Kindern hatten. Das höchste der Gefühle war der begleitete Umgang.

Was ich mich aber ehrlich darüber hinaus frage, ist, warum viele mit fremden Leuten ungeschützten Geschlechtsverkehr hat,ohne vorherige ärztliche Abklärung. Dabei können sämtliche Krankheiten übertragen werden und jedes Kind wird eigentlich über Geschlechtskrankheiten aufgeklärt. Aber je älter die Leute werden, desto mehr wird das vernachlässigt und dann zack ist man schwanger oder schwer krank. Sorry, ich meine nicht ausschließlich dich. Ich hatte das jetzt im Allgemeinen aufgeworfen, weil es eben bei dir ebenso war.

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Danke für dein Feedback im ersten Teil deines Posts.

Auf den zweiten Teil gönn ich mir jetzt erstmal einen unmoralischen KFC burger. ^^

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Mach das und lass es dir schmecken 😋

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Hast du dir meinen Post überhaupt durchgelesen? Mehr kann ich zu deinem Kommentar echt nicht sagen, weil es voll am Thema vorbei ist.