Hallo,
ich habe mich ein bisschen quer hier durchgelesen. Noch bin ich keine alleinerziehende Mutter, aber ich werde in 7 Monaten eine sein, weil der leibliche Vater nichts vom Kind wissen will.
Ich bin selbst alleine mit meiner Mutter aufgewachsen und ich weiß, es war manchmal hart für sie.
Ich lese momentan viel und finde sogar Mütter, die im Nachhinein bereuen, Mutter geworden zu sein.
Ich habe und hatte stets einen sehr ausgeprägtem Kinderwunsch, aber eben mit Familie usw.
Ich bin 34, hatte Gebärmutterhalskrebs und weiss nicht, wieviele Chancen ich noch hätte, ein Kind unter vermeintlich besseren Umständen zu bekommen.
Die Frage 'bereut ihr es?' ist vielleicht etwas zu hart. Meine Mutter hat mir mal gesagt ‘Ich bin froh dass du hier bist und es ist alles gut wie es ist, aber hätte ich damals gewusst, wie hart es ist, hätte ich es nicht getan'
Könnt ihr das nachempfinden? Ich habe am meisten Angst davor, JEGLICHE Zeit für mich aufzugeben, da eben kein Vater da ist, der mich emotional und auch im Alltag unterstützen kann.
Ich freue mich auf eure Gedanken,
Liebe Grüße
Würdet ihr es wieder so machen?
Wird definitiv viele Situation geben die es dich bereuen lassen. Aber auch wenn du es nicht behältst, insofern ziemlich sinnlos sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Menschen bereuen immer. Denke optional sind die Chancen nur höher, bei sich dafür zu entscheiden, das eine Zeit kommt wo du stolz auf dich sein kannst und Liebe + schöne Momente eh alle Umstände aufwerten.
Hi! Ja,bereuen ist das falsche Wort die Kinder liebt man ja trotz allem. Ich bin nun schon fast 8 Jahre alleinerziehend und es zerrt sehr an der Substanz. Dieser Spagat zwischen Erziehung Arbeit Finanzen Selbstfürsorge Sorgen der Kinder, alles alleine aufzufangen. Die Planung von Urlaub, Tagesabläufe zu gestalten wenn mal alle frei haben.
Der Vater der Kinder holt sie schon seit Jahren nicht mehr die Verwandten kann ich in die Tonne treten.Die sehen das nicht.
Dazu gesellt sich oft das schlechte Gewissen den Kindern keine gesunde Familien bieten zu können.
Trotz allem noch die Laune zu behalten fällt oft schwer.
Es ist alles schaffbar aber du bleibst eben auf der Strecke.
So geht's mir jedenfalls.
Im besten Fall findest du einen neuen Partner der dass alles mitträgt.
Liebe Grüße und alles Gute Kopf hoch .
Ich bin nun seit gut 1,5 Jahren alleinerziehend. Die Kinder waren 1 und 2 bei der Trennung. Es ist hart, man wächst aber rein, gute Organisation ist bei mir das A und O. Ich habe eine ganz klare Regel: Wenn ich abends die Kids ins Bett bringe, dann mache ich danach nichts mehr. Keinen Haushalt, Arbeit etc. Die Einschlafbegleitung hing gerade etwas über 1 h. Ganz ehrlich ich habe es genossen und nehme mir abends ganz bewusst diese Zeit. Bin extra noch etwas mit liegen geblieben, dieses leise Atmen entschleunigt und beruhigt ungemein und die Spülmaschine kann ruhig bis morgen warten, die läuft nicht weg😉Jetzt habe ich Zeit für mich und irgendwann sind die Kinder so groß dass auch mein Alltag wieder nur mit gehört. Mittlerweile finde ich es schön alleinerziehend zu sein. Ich muss mich nicht mit Partner absprechen, die Kids und ich sind spontan und wir genießen einfach das „Hier und Jetzt“.
Also Nein, ich bereue es nicht. Dennoch war es eine harte Entscheidung die mich traurig gemacht hat, mittlerweile sage ich es war eine gute Entscheidung und würde es immer wieder tun!
Ich finde es toll dass Du Dir schon mal Gedanken machst und auch weisst dass es kein Zuckerschlecken sein wird.
Meine Ehe ist in der SS zerbrochen, als meine Tochter 8 Monate alt war bin ich ausgezogen, mein Exmann hat sie das letzte Mal gesehen als sie 15 Monate alt war.
Meine Priorität war immer meine Tochter, dass ich nach der Arbeit noch Zeit hatte für sie, dass wir in der Freizeit zusammen Sachen unternommen habe. Es ist auch toll mit den eigenen Kindern nochmal die Welt zu entdecken.ich habe auch sehr darauf geachtet dass sie mit anderen Kindern Kontakt hat, habe mir einen Freundeskreis aus Familien und Alleinerziehenden aufgebaut. Das hat eigentlich ganz gut geklappt.
Ich war auch oft müde und oft traurig dass sie ohne Papa und ohne Geschwister aufwächst.
Heute ist sie 16, eine tolle, glückliche junge Frau, sie sagt auch sie hatte eine schöne Kindheit.
Nein, bereuen tue ich es absolut nicht. Und glaub alles was Du an Liebe und Zeit und Geduld investiert wird sich ausbezahlen. Und vergiss nie Dein Kind zu geniessen, sie werden so schnell gross.
So wie Du schreibst hat Dir Deine Mutter doch schonmal gut vorgelebt auch zu zweit eine Familie zu sein. Sie würde Dich doch sicher auch unterstützen.
Alles Gute Euch
Hallo liebe Eva,
Ich bin in einer etwas anderen Situation als Single Mom by Choice, aber die Gedanken zur fehlenden Me Time, Autonomie und Überforderung kenne ich nur zu gut.
Mein Sohn ist zwar erst 18 Monate alt, aber es gab natürlich schon Tage, wie beispielsweise letzte Woche, an denen ich es kurz bereut habe, diesen Weg gegangen zu sein, wenn ich komplett erschöpft versucht habe, zu arbeiten während er mit Norovirus kämpfte (aber trotzdem eine schier endlose Energie zeigen kann) und der Wäscheberg ins Unermessliche wuchs.
Aber dann, so klischeehaft wie es klingt, kommt das kleine Wesen zu dir gerannt, legt dir mitten in einer Telekonferenz zum Qualitätsmanagement den Kopf aufs Knie, lacht dich an und sagt ganz ernsthaft "L Momma luv" und alles ist komplett egal.
Ich empfinde den "Verlust" der Me Time als nicht so schlimm, bzw als nicht gegeben, weil ich abends immer noch ein paar Stunden habe wenn L schläft und als sehr introvertierte Person am Glücklichsten zu Hause mit einem Buch bin. L und meine unmittelbare Kernfamilie (Brüder und Eltern) zählen für mein Intro-Selbst nicht als "Menschen" (aka Interaktion mit ihnen kostet keine Energie), daher macht es mir überhaupt nichts aus, nur mit dem Mini zusammen den Tag zu verbringen, das ist fast so gut wie ganz alleine.
Für mich war DAS Thema die finanzielle Sicherheit, und dass ich trotz Teilzeitarbeit ausreichend für zwei Personen und zwei Katzen sorgen kann. Daher bin ich erst spät Mutter geworden, weil ich in diesem Bereich ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis bis hin zur Existenzpanik verspürt habe und dieses erst lösen musste.
Emotionale Unterstützung habe ich bisher nicht vermisst, ich bin aber auch eine rational-mathematische Natur und mache fast alles mit mir selbst aus. Der Alltag kann stressig sein, aber es hilft, die eigenen Prioritäten schonungslos ehrlich anzusehen und durchzugehen. Dann bleibt eben die Spülmaschine unausgeräumt, aber ich bin mit L im schönsten Abendlicht im Blätterregen durch die Pfützen gehopst. Wenn man das nicht aushalten kann ist es vielleicht eher wahrscheinlich, dass man das Muttersein bereut, bzw wenn man den Prioritätenkonflikt nicht präventiv für sich selbst löst und entscheidet?
Was für mich extrem wichtig ist, ist dass ich im Zweifel einen Weg finde, um Konflikte auflösen zu können- mehr Arbeitszeit über längere Zeit in der sehr guten Kita, teils chaotische Haushaltsverhältnisse über mehr Hilfe, männliche Vorbilder über engen Kontakt zum Opa und den Onkeln. Das hängt für mich mit dem Prioritätenmanagement zusammen und musste vor Geburt (bei mir vor KiWu-Behandlung) entschieden sein. Ich denke, dies ist ein großer Teil dessen, weswegen ich das Muttersein nicht bereuen werde: Ich bin sehenden Auges, unter Berücksichtigung aller Umstände, die ich mir vorstellen konnte hinein gegangen und würde durch Reue meiner eigenen Person und ihren Entscheidungen eine Absage erteilen.
Auch wenn du jetzt schon schwanger bist, ich kann mir vorstellen, es hilft, einmal wirklich alle Szenarien rational aufzustellen (bei mir war's ein Excel, aber das ist vielleicht too much): Wo sind meine absoluten Grenzen, ab denen keine Kompromisse mehr möglich sind? Ist es wahrscheinlich, dass ich mit einem Kind an diese Grenzen gelange? Was wäre die Konsequenz? Und andersherum: Wo wäre meine Grenze, dieses Kind nicht zu bekommen? Was wäre die Wahrscheinlichkeit, dass ich diese Entscheidung bereue? Welche Konsequenzen hätte das?
Und dann:Wie ist mein Plan, wenn ich das Kind bekomme,finanziell, vom Zeitmanagement her, sollte ich den Wohnort wechseln, die Arbeitgebenden? Das Gleiche für wenn ich das Kind nicht bekomme. Dann hat man beides Schwarz auf Weiß vor sich und kann vielleicht besser entscheiden.
Ich schicke dir egal was wird ganz viele gute Gedanken und Kraft- es ist ein Marathon, aber man entdeckt bei Kilometer 35 dann doch noch ungeahnte Kräfte 🙂.
Viele Grüße Lia mit 👦🏻L, 18 Monate alt
Vielen Dank für deine ausführliche Einsicht.
Ich finde mich da tatsächlich wieder, insofern dass ich normalerweise alles in meinem Leben genau plane (und dazu stets excel verwende :D), kalkuliere und mir vorab Gedanken mache.
Seit 10 Jahren begleitet mich mein Therapeut und ich habe auch mit ihm schon sehr oft über das Mutter werden gesprochen und mir sein Feedback eingeholt.
Ich mache mir keine Sorge, dass ich es schaffen KANN. Ich habe in jungen Jahren den Tod meines ersten und einzigen Ehemannes überstanden, schwere Krankheiten, eine Menge Altlasten meiner Kindheit und Familie ab- und aufgearbeitet. Ich bin mittlerweile eine sehr resiliente und reflektierte Frau geworden.
Nun bin ich mit 34 nicht alt, aber gynäkologisch auch nicht mehr jung. Der Krebs hängt mir im Nacken, mein Arzt sagte mir ich 'spiele russisch Roulette', solange die Gebärmutter bleibt.
Ich hatte mir das alles anders vorgestellt. Nun frage ich mich, behalte ich das Kind aus Angst, ich könnte es sonst bereuen, keine Kinder zu bekommen oder will ich es wirklich?
Mein Leben lang war es für mich absolut selbstverständlich, dass ich Mutter werde. Das war für mich stets DER Sinn meines Lebens - eine Familie zu gründen. Und dass es jetzt so, ohne Familie passiert (damit meine ich ohne Partner), macht mich einfach unfassbar traurig und es kommt mir vor, als würde ich den schwereren Weg gehen. Andererseits bin ich ein sehr familiärer und häuslicher Mensch. Ich hatte nie wirklich berufliche Ambitionen, trotz sehr guten Abschlüssen und naturwissenschaftlichem Studium. Mein Lebensmittelpunkt sind stets die Menschen, die mir nahestehen, mein zu Hause und meine Hunde.
Ich weiß nicht, woher diese riesige Angst und diese großen Zweifel plötzlich herkommen. Vor 3 Monaten war ich mir selbst noch ganz sicher, dass ich zur Not via samenspende schwanger werde und auch alles alleine durchziehe. Ich habe darin sogar positive Aspekte gesehen.
Und jetzt…?!?
Fühl dich einfach nur ganz fest gedrückt. Ich bin mir auch ganz sicher, dass du dein Leben mit oder ohne Kind wunderbar meisterst.
Ich möchte nicht übergriffig sein, aber vielleicht könnte es dir helfen, wenn dein Frauenarzt deine Hormon- und Nährstoffevel einmal nachmisst. Du klingst so stark und positiv in deiner Einstellung, dass ich mir vorstellen könnte, dass dir etwas Körperliches ein wenig auf die Psyche schlagen könnte? Gerade wenn du über deinen Lebensplan schreibst, und mit deiner Geschichte im Hintergrund kann es einfach sein, dass deine Angst nicht rein psychisch begründet ist. Und wenn ja: Auch da findet sich eine Lösung. Hast du jemanden zum Reden? Eine beste Freundin oder Freund vielleicht? Meine beispielsweise ist ein komplett anderer Typ als ich und kinderfrei glücklich, aber ich kann mit ihr alles bereden (und umgekehrt), wir ergänzen uns da gut.
Alles, alles Liebe für dich, und egal was wird: Du triffst für dich die richtige Entscheidung, als die wunderbare, starke und mutige Frau, die du bist🤗
LG Lia
Nein
Ich bin sehr glücklich und dankbar meine 8 Kinder zu haben.
Aber ich hätte es definitiv bereut keine Kinder zu haben