Umgangsrecht Baby/Kleinkind 50km entfernung

Vorab, ich werde mir am Montag direkt einen Beratungstermin beim Jugendamt machen hätte nur vorher schon ein paar Informationen über meine Aussichten, da mich dieses Thema in den Abendstunden gewaltig runterzieht.

Als mein Sohn 2 Monate alt war zog sein Vater zurück in seine Heimat, ca. 50km weit weg.
Mein Sohn war ein schreibaby und der Vater hat ein gewaltiges Problem seine Gefühle, darunter auch Wut usw. im Griff zu halten, was er selber genauso wiedergibt (vor mir zumindest).
Mittlerweile ist mein Sohn 11 Monate alt, und der Vater kam zu Beginn jedes Wochenende, wo der kleine fast ein halbes Jahr alt war 1 Monat garnicht und seitdem dann wenn’s ihm passt vorbei.
Das eine Mal wurde er sogar nicht wieder erkannt. Aktuell ist es so dass er jedes 2. Wochenende für 1 Nacht, 15 Uhr - 13 Uhr nächster Tag bei uns ist. Er sagt er benötigt seinen Freiraum und Zeit für sich.
Ins Bett gebracht hat er den kleinen noch nie, da ich ihn noch in den Schlaf stille und jegliche anderen Versuche in großem Geschrei enden. Meines Erachtens ist er noch nicht soweit, ist auch schön und gut. Allgemein ist der kleine sehr an mir gebunden, zum einen durchs stillen und zum anderen weil ich nunmal seine primäre Bezugsperson bin. Darauf folgt meine Mutter. Seinen Vater würde ich bisher schon fast nur als Spielfreund einstufen, da er eben nicht so häufig da ist und es nicht gebacken kriegt mit ihm alleine zu sein. Damit meine ich, dass er erst mit ihm spielt, nach kurzer Zeit sagt er mir ich soll aufpassen und verkriecht sich auf Klo. Durch die Tür höre ich wie er Videos schaut und lacht. So läuft das jedes Mal, mindestens 4-5 mal während der wachphasen des kleinen und dauert immer 15-20 minuten. Danach legt/setzt er sich aufs Sofa weil ich mich dann ja mittlerweile mit meinem Sohn beschäftige.

Nun zum Problem.
Gestern fing er nun an dass es sein gutes Recht ist, den kleinen übers Wochenende zu sich zu holen. Seine Idee dabei ist dass er das Wochenende bei seiner Mutter verbringt und den kleinen mitnimmt, damit seine Familie auch mal Zeit mit ihm hat.
Ich habe dort 3 mal mit dem kleinen übernachtet, 2 mal mit 3 Monaten und einmal mit 9 Monaten, ansonsten ist die Umgebung und die Leute fremd für ihn.
Die Vorstellung ihn nun einfach mitzugeben obwohl er mich braucht bereitet mir große Bauchschmerzen.
Ich verwehre niemandem den Kontakt, ich habe die Oma schon mehrere Male eingeladen, jedoch kam in den ganzen 11 Monaten abgesehen von kurz nach der Geburt NIEMAND vorbei.
Man erwartet von mir dass ich mit ihm dort hinfahre.
Gestern warf er mir vor dass ich seine Familie auf Abstand halten würde. Ich sagte zu ihm dass ich dort einfach nicht übernachten möchte. Beim letzten Mal kam der kleine nicht zur Ruhe und war total aufgedreht. Die Nacht wurde er mindestens stündlich schreiend wach, das möchte ich einfach nicht. Ich erwähnte auch nochmal dass seine Familie jederzeit vorbeikommen können und dass sie das eigentlich auch wissen, es ist doch nicht meine Aufgabe da hinterher zu rennen damit die Kontakt zu deren Enkel/neffe/… haben.

Das Gespräch wurde dann jedenfalls damit beendet, dass es sein gutes Recht ist den kleinen übers Wochenende abzuholen, ich in der Zeit feiern gehen soll um mich abzulenken und den kleinen wenn ich so weitermache zu sehr an mich binde und er dort niemals schläft.

Er ist 11 Monate alt und kennt die Leute und Umgebung wie gesagt nur flüchtig, kann er ihn so wirklich einfach mitnehmen??? Auch wenns wohl kein Gewicht hat aber ich traue ihm das solange ohne mich nicht zu.. ich stille ihn noch. Der Vater kann nicht alleine mit ihm sein, ist dann auf die Hilfe seiner Familie angewiesen. Wenn er keine Hilfe hätte würde er beim 1. quaken direkt ausflippen. Das tut er hier beim wickeln schon wenn der kleine zappelt und das wickeln ein wenig schwieriger ist. Dann schreit er ihn an oder schimpft zumindest.
Er wacht nachts immernoch im 2h Takt auf, wenn ich dann 2 Nächte normal schlafen konnte, ist das doch auch für mich hart mich wieder umzustellen und an dieses nächtliche aufwachen zu gewöhnen?

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Das Kind ist unter 12 Monate alt und seine Hauptnahrung ist Muttermilch. Ich vermute stark, dass er noch nicht so viel isst, um das komplett damit auszugleichen.

Und nein, du bist auch nicht verpflichtet, abzupumpen und die Flasche zu geben. Und das würde ich auch gar nicht anfangen.

Sammel alles, was du schriftlich hast bzgl. Umgang.
Mit ihm und auch die Angebote an seine Familie und nimm das mit. Schreib dir genau auf, wie oft und wie lange er da war und sich ALLEIN! um das Kind gekümmert hat, ohne das du eingreifen musstest.
Notiere auch, was er gemacht hat. Das ist jetzt ein wenig Arbeit, zu versuchen alles zusammen zu tragen, aber damit hast du auch etwas in der Hand.

Ich vermute auch stark, dass seine Familie da nun Druck macht und er das jetzt deswegen so durch prügeln will.

Mach dir keinen Kopf. Euer Sohn ist noch viel zu klein und hat keinerlei Bezug zu ihm und wenn er merkt, dass das mit Hürden verbunden ist, vermute ich stark, wird sein Interesse ganz schnell schwinden.

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Ich schreibe mir seit paar Monaten tatsächlich schon auf wann er da ist und was er gemacht hat. Auch wenn er wieder für Ärger gesorgt hat.
Die Zeiten die er mit ihm alleine verbringt werd ich in Zukunft noch dazu schreiben.

Wenn er merkt dass das mit Hürden verbunden ist wird er total an die Decke gehen. Immer wenn irgendwas war, bin ich seiner Meinung nach schuld gewesen und wurde von ihm runtergebuttert. Er wird immer extrem (!!) persönlich

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Dann wird in solchen Momenten das Gespräch sofort abgebrochen und er hat zu gehen.
Notfalls mit polizeilicher Unterstützung.

Schläft er das Wochenende bei euch oder fährt er nach Hause/Hotel?
Wenn er bei euch schläft - nein. Er kann sich ein Hotelzimmer nehmen oder fährt abends nach Hause. ER hat die Entfernung geschaffen, soll er zusehen.

Mach dich stark, zeig ihm, dass die Dudelei vorbei ist und er mit dir nicht machen kann, was er will.

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Ich würde sagen: du gewöhnst dich schon daran.

Für ein ganzes Wochenende mitgeben würde ich das Kind, wenn es der Vater in Alltagssituationen versorgen kann. Das bedeutet, er sollte das wickeln, füttern, beruhigen und in den Schlaf bringen allein hinbekommen.

Als Vater müsste er sich a) mehr einbringen und b) an seiner Impulskontrolle arbeiten. Letzteres wohl mit professioneller Hilfe, wenn er es bisher nicht geschafft hat.

Seine Idee, euer Kind zu seiner Familie zu bringen und sich so aus der Verantwortung zu ziehen, ist einfach nur armselig.

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Ich bin ganz deiner Meinung.
Er kann ihn gerne mal abholen und Zeit mit ihm verbringen, aber NOCH nicht über nacht.. er hat ihn noch nie zu Bett gebracht, er hat keine Geduld und ihn treiben Kleinigkeiten zur Weißglut.

Ebenso können seine Familienmitglieder gerne mal vorbeikommen, ich habe sie schon mehrfach eingeladen, aber niemand bemüht sich weil sie von mir erwarten dort hinzufahren.

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Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Jugendamt oder Gericht hier Zustimmung würde, dass er das Kind jetzt schon ohne dich mit zu sich (50km weit weg von dir) mit nimmt. Das wäre fatal für die Psyche des Kindes. Das Urvertrauen würde enorm gefährdet werden.

Aber da er es fossiert muss ein Plan her, dass es in nicht all zu ferner Zukunft (damit meine ich mehrere Jahre) liegt, dass das möglich ist m dazu muss der KV aber eine sichere Bindung zu dem Kind aufbauen. Das geschieht natürlich nur wie meine Vorschreiberin formuliert hat, wenn er in der Lage ist das Kind ohne Ausraster versorgen kann und ihn in den Schlaf begleiten kann. Mach dir dazu schon mal Gedanken. Wenn du dazu schon mal Ideen äußern kannst, zeigst du dass du ein Interesse daran hast, dass das Kind eine Bindung zum Vater aufbauen kann.

Vielleicht wäre es möglich, dass der KV auch mal bei euch ein ganzes Wochenende verbringt und in einem Hotel oder ähnliches Schläft und schon mal Zeit mit ihm alleine verbringt ohne dass du da bist. Angefangene mit einer halben Stunde bzw. wenige Stunden und das auf einen Tag erhöhen bis es damit endet, dass er das Kind in den Schlaf begleitet. Vielleicht zunächst begleitete Umfange, da du dir ja gerechtfertigt Sorgen um seine Wutanfälle machst. So ein bisschen wie eine Kita Eingewöhnung. Mama ist erst ein paar Minuten weg und irgendwann mehrere Stunden.

Wenn das sicher läuft, kann er anfangen das Kind bei sich einzugewöhnen. Dass er ihn mit nimmt. Wenn er dort sicher ist, dann kann über die ersten Übernachtung gesprochen werden. Bis dahin ist es aber ein laaaaaanger Weg!

Oma kann das Enkelkind bei dir besuchen. Vielleicht ja auch mal mit dem KV zusammen.

Mein Sohn hat mir ca. 1,5 oder 2 das erste mal alleine eine Nacht bei meiner Mama geschlafen. Aber da hatte meine Mutter eine entsprechende Bindung zu ihm. Sie war regelmäßig auch mal über Nacht hier, wir waren regelmäßig auch über Nacht dort. Und selbst da hat er zunächst nach mit gefragt. Aber Oma hatte eben eine Stunde sichere Bindung, dass sie ihn trösten konnte in der Phase als er mich vermisst hat. Und ich hatte ein gutes Gefühl, weil ich mich auf meine Mutter verlassen konnte, dass sie sich bei mir meldet, wenn er sich nicht von ihr beruhigen lässt. Und trotzdem habe ich in dieser Nacht kaum ein Auge zu bekämpfen 😄.

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Das klingt echt vernünftig.
Ich wäre sogar bereit ihm meine Wohnung zu überlassen und dass ich mich dann zu meiner Mutter verdufte.
Das Thema hatte ich mit ihm nun besprochen und er beharrt darauf dass der kleine mit in seine Heimat zu seiner Familie fährt. Er lässt komplett außer Acht wir es ihm dabei ergeht, Hauptsache seine Familie hat Zeit mit dem kind.
Ich sagte ihm dass es mir am liebsten wäre wenn der kleine vorerst die Nächte durchschläft und nicht mehr stündlich die Brust verlangt und dass er sich selber äußern kann was er möchte oder wo der Schuh drückt. Damit meinte ich nicht dass er Hochdeutsch sprechen soll, aber schon dass er sich verständigen soll.
Darauf kam nur „wenn es nach mir geht traut der kleine sich niemals ohne mich dort zu übernachten und dass er das zu lernen hat“ .
Das stimmt aber überhaupt nicht… nur weil ich es nicht von jetzt auf gleich will sondern schrittweise und gewisse Bedingungen habe, welche meiner Meinung nach voll gerechtfertigt sind.

Ich werd mir hilfe beim Jugendamt holen und versuchen es wie du sagst schrittweise anzugehen. Er war noch nie länger als 2h mit ihm alleine und selbst da fühlte er sich „lächerlich mit einem Baby alleine im Wohnzimmer zu hocken“. Spazieren gehen mag er ja auch nur kurz zum einkaufen oder so

Bearbeitet von Avocadi
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Es klingt ein bisschen danach, als würde seine Mutter Kontakt zum Enkelkind haben wollen und er versucht es nun so durchzusetzen. So verhält sich doch kein KV, der echtes Interesse an seinem Kind hat 🙄.

Ich drücke deinem Sohn die Daumen, dass er vom System geschützt wird und nicht aus den sicheren Händen seiner Mutter so mir nichts dir nichts raus gerissen wird 💕!

Und dir wünsche ich ganz viel Kraft das durchzustehen, dass du immer die Kraft behältst deinen Sohn so gut es geht zu beschützen!

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Hallo,
Nun ja, es ist auch sein Kind und was und wo er in seiner Umgangszeit macht geht dich streng genommen nichts an. Sicherlich sollte er erst einmal langsam die Umgangszeit steigern, bevor er ihn mehrere Tage hat. Wahrscheinlich bekommt er Druck von seiner Familie. Du kannst ja z.B. auch abpumpen und ihm ein/ zwei Flaschen für alle Fälle mitgeben. Aber darüber hinaus wird euer Sohn wohl auch schon Brei essen, bzw. am Familientisch mitessen.
Steigert die Betreungszeiten und in zwei / drei Monaten nimmt er ihn dann einfach erst einmal für ein paar Stunden und dann länger mit. Wir schon klappen, schließlich hast du dir diesen Mann als Vater deines Kindes ausgesucht.
Viel Erfolg ! Lerne loszulassen, das bringt dir auch neue Freiräume.
Alles Gute !

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Mach dir keine Sorgen. In dem Alter ist es noch zu früh für ein Wochenendbesich beim Vater/bei den Großeltern.

Das sind grobe Richtlinien:
Danach ist bei Kleinstkindern ein Umgangsrecht von einmal wöchentlich für wenige Stunden vor oder nach dem Mittagsschlaf des Kindes einzuräumen. Das Umgangsrecht beim Kleinkind beläuft sich auf einmal pro Woche für bis zu vier Stunden. Ist das Kind zwei bis drei Jahre alt, kommt ein 14-tägiges Umgangsrecht von Samstagvormittag bis Sonntagabend in Betracht. Ist das Kind im Schulalter, besteht ein Umgangsrecht an jedem zweiten Wochenende von Freitagnachmittag bis Sonntagabend, manchmal auch bis Montagmorgen bis Schulbeginn.

https://www.scheidung.org/umgangsrecht/#umgangszeiten-und-umgangsdauer

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Mit so einem Ablauf/steigerung wäre ich auch vollkommen einverstanden. Dann kann der kleine sich verständigen, er schläft (hoffentlich) durch, stillen werde ich bis es dann soweit ist dass er über Nacht bleibt wahrscheinlich auch nicht mehr.
Er macht sich überhaupt keine Gedanken was das mit unserem Sohn macht wenn er ihn hier einfach entreißt, er würde es doch jetzt noch garnicht verstehen wo es hin geht und warum Mama nicht da ist. Die Vorstellung bricht mir das Herz ..
Ich hoffe sehr dass alles gut ausgeht…

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Hast du ihm mal erklärt, dass es beängstigend und traumatisch für den Kleinen wäre? Und dass er gar keinen Bezug zu seinen Großeltern hat? Und hast du ihm gesagt, dass das Besuchsrecht geregelt ist und Papa-Wochenenden frühstens ab Kindergartenalter in Frage kommen? Wenn er dann immer noch darauf pochen sollte, dann würde ich das Jugendamt anrufen.
Dein Ex scheint tatsächlich nur an sich und seine Familie zu denken. Mach dir keine Sorgen. Das Jugendamt wird mit Sicherheit auf deiner Seite sein.
Zum Thema "bis dahin schläft er durch/ich stille nicht mehr" usw: mein Sohn ist gerade 2 geworden und wacht jede Nacht alle 2 Stunden auf, manchmal alle 30 Min. Er wird noch zum Einschlafen und nachts gestillt (obwohl ich eigentlich nur 6 Monate stillen wollte) und kann nur von mir ins Bett gebracht werden. Er weigert sich in der Kita oder mitm Papa zu schlafen. Er wäre also auch mit 2 Jahren nicht soweit irgendwo zu übernachten. 😅

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