Hallo,
ich bin neu alleinerziehend. Mein Noch-Mann zieht in 10 Tagen aus und die Kinder (11 und 14) bleiben bei mir wohnen.
Um es vorweg zu sagen - ich will die Kinder nicht vom Vater fern halten.
Leider ist es so, dass die Ehe und vor allem das letzte Jahr für mich sehr heftig war (wen es interessiert - siehe Beiträge Forum Trennung).
Mein Noch-Mann (daran muss ich mich noch gewöhnen) hat sich im letzten Jahr von den Kindern sehr entfremdet aufgrund seines Verhaltens.
Er hat sich immer mehr aus der Verantwortung für die Kinder zurückgezogen und ich habe immer mehr auffangen müssen (z.B. wollte er nicht mehr zum Sport fahren, lernen usw.).
Ich habe ihn oft gebeten, etwas für die Kinder zu machen und sich einzubringen. Entweder kam nichts oder er wollte sie als "Highlight" zum Gottesdienst mitnehmen (worauf Teenager super viel Lust haben und nicht wollten - da war er dann beleidigt).
Also musste ich notgedrungen alles auffangen. Und genau das wirft er mir vor - ich hätte ihn rausgedrängt.
Jetzt steht der Auszug an und er achtet weiter nicht auf die Kinder. Gestern fehlten plötzlich Sachen der Kinder. Es war Spielzeug (Lego, Spiele), die noch aus seiner Kindheit stammen. Er hatte es den Kinder vor vielen Jahren gegeben. Nun sagt er, dass es seins sei und er es mitnähme. Also habe ich die Sachen schnell neu gekauft, damit die Kinder weiter ihre Sachen haben. Da ist er ausgerastet und hat gesagt, dass ich nur verhindern wolle, dass die Kinder einen Anreitz hätten, ihn zu besuchen.
Dazu muss man sagen, dass beide Kinder ganz klar sagen, dass sie nicht in feste Zeiten für Besuche gedrückt werden wollen. Bei einem 14 Jahre alten Teenager entspricht das auch der Standartrechtsprechung.Und die Kleine will dieselben Rechte haben.
Da der Vater nur 2 Strassen weiter zieht, konnte ich erreichen, dass es erstmal keine festen Zeiten gibt, die Kinder aber immer Kontakt zu ihm haben können, wie und wann und so oft sie möchten.
Er sagt jedoch jetzt dauernd, ich hätte sicher vor, ihm die Kinder vorzuenthalten.
Im Moment sind beide Kinder aufgrund seines Verhaltens vom Vater sehr entfernt. Er unternimmt leider auch nichts, um das zu ändern. Vielmehr soll ich aufgrund meiner Wohlverhaltenspflicht die Kinder aktiv anhalten, notfalls gegen ihren Willen zu ihm zu gehen.
Beide Kinder (und ich schon gar nicht) kennen seine neue Wohnung nicht. Hat er nie angeboten. Er hat 3 Zimmer und ich bin davon ausgegangen (siehe Spielsachen), dass ein Zimmer ein Kinderzimmer wird. Ist aber nicht so. In den dritten Raum kommt der Schreibtisch und die Akten. Und irgendwann vielleicht (wörtlich) eine Schlafcouch für die Kinder. Die Spielsachen kämen im Karton in den Keller.
Ich frage nich, wie die Kinder sich so länger bei ihm aufhalten sollen.
Seid gestern fängt er auch wegen Unterhalt an. Es geht NUR um den Kindesunterhalt. Für mich verzichte ich freiwillig drauf. Jetzt rechnet er sein netto möglichst klein und wollte fast 1000 Euro monatlich an Fahrtkosten abziehen. Da er jedoch vom Arbeitgeber ein Jobticket hat und mit den Öffis genauso schnell wie mit dem Auto ist (beides ca. 45 Minuten) hab ich mich da dagegen gestellt. Ich übernehme schon alles alleine für die Kinder (selbst Sonderbedarf wie z.B. eine seit einem Jahr bereits gebuchte Jugendreise).
Er tobt wegen dem Unterhalt und meint, dass ich mit dem Kindergeld am Ende mehr hätte als er und er ja Vollzeit arbeitet. Ihm bleiben nach Abzug von allem (Unterhalt, Miete, Versicherungen, Auto) ca. 1700 Euro zur freien Verfügung.
Ich weiss echt nicht mehr weiter. Ich möchte nur, dass es den Kindern gut geht und möchte ihnen trotz allem, was mir passiert ist (z.B. hat er mir am Wochenende erst wieder körperlich mit einer Schlagbewegung mit einem Buch gedroht) den Kindern den Vater zu erhalten.
Selbst heilig Abend habe ich ihn zu uns eingeladen. Und ihm angeboten, am 1. oder 2. Feiertag auch die Kinder zu sehen. Da fährt er aber lieber zu seiner Mutter.
Und es kommt nichts als Vorwürfe, Drohungen usw.
Ich habe richtig Angst vor der Zukunft und einem ewigen Kampf.
Ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben... entschuldigung für den langen Text.
Neu alleinerziehend
Moin,
deine Kinder sind alt genug, um über den Umgang nicht streiten zu müssen. Sie wissen, dass sie jederzeit zum Vater können, sag ihnen das regelmäßig, damit sie genau das ggf wahrheitsgemäß beim Jugendamt oder Gericht aussagen können. Falls dein Ex-Mann ein gutes Verhältnis und Kontakt zu den Kindern will, muss er selbst etwas dafür tun. In der Wohnung ihres Vaters werden sie nach deiner Beschreibung kaum jemals übernachten wollen.
Wegen des Unterhalts würde ich zum Jugendamt gehen. Nach dem, was du schreibst, wird es in dieser Sache schwierig mit deinem Ex, und den Stress und den Konflikt würde ich auslagern. Es gibt genug Baustellen als Eltern bzgl. der Kinder; alles, was du nicht auskämpfen musst, belastet dich nicht. Ich hoffe, du hast alle relevanten Papiere gesichert (Steuerbescheide, Gehsltsabrechnungen, Bankpapiere...).
LG, Kate
"Ich hoffe, du hast alle relevanten Papiere gesichert (Steuerbescheide, Gehsltsabrechnungen, Bankpapiere...)."
Ich hoffe nur die gemeinsamen, also Steuerbescheide, bei gemeinsamer Veranlagung.
Alles andere wäre unter Umständen strafrechtlich zu bewerten.
Geh den offizielen Weg über JA oder Anwalt, er muss die letzten 12 Gehaltsabrechnungen vorlegen, ebenso Auskünfte über Zinsen etc.
Da würde ich jetzt nicht mit Belegen kommen an die du auf dubiose Weise gekommen bist.
Papiere habe ich....
Zum Glück alles online mit Steuer usw. Und Einkommen kann er nicht verheimlichen - sein Arbeitgeber gibt dem JA Auskunft.
Ich bin ja eigentlich immer dafür, für seinen Unterhalt selbst aufzukommen. Aber in deinem Fall (habe deine anderen Treads gelesen) würde ich mir das doch nochmal überlegen, ob du freiwillig auf deinen Unterhaltsanspruch verzichten möchtest.
Der Vater wohnt 2 Straßen entfernt, lass dir nicht einreden, dass du ihm die Kinder vorenthalten willst. Das ist Quatsch. Heilig Abend würde ich ihn auch nicht einladen, er kann die Kinder doch vorher/morgens bis nachmittags sehen?
Es klingt, als ob du gerade eine sehr schwierige Zeit durchmachst und dir große Sorgen um die Zukunft machst. Du versuchst, das Beste für deine Kinder zu tun, indem du ihnen den Kontakt zum Vater ermöglichst, während du gleichzeitig mit seinem Verhalten und den Drohungen umgehst. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der Kinder zu achten und dich rechtlich beraten zu lassen, um dich und deine Kinder zu schützen. Hol dir Unterstützung, wenn du kannst – du machst das Beste, was du kannst, für die Zukunft deiner Kinder.
Hallo!
Jetzt schau erst mal, dass dieser negative Klotz aus eurer Wohnung auszieht.
Mein Noch-Mann war auch so. Hat nichts gemacht, damit die Kinder zu ihm wollten, aber rumgenörgelt, ich würde sie von ihm fernhalten.
Das hat sich bedeutend verbessert, als ich den Umgang beim Jugendamt geklärt habe. Danach hat er übel Stress gemacht und erzählte herum, ich hätte ihm beim Jugendamt angezinkt. War nicht so. Mir war einfach klar, dass der Mann nicht in der Lage ist, sich an Abmachungen zu halten und habe nun mal jemand offizielles dazu geholt.
Seit der Trennung betreibt er Rosinenpickerei. Macht einen auf Superdaddy, aber unser kleiner Sohn darf einfach nicht bei ihm schlafen.
Seit Oktober sind seine Bemühungen, einen auf Superdaddy zu machen fast komplett eingeschlafen, weil er sich eine größere Wohnung für das Wechselmodell gesucht hat und aus einem mir noch unbekannten Grund selbstverständlich davon ausgeht, dass wir das auch durchführen.
Ich habe mich dann etwas quer gestellt und verlangt, dass es für das Wechselmodell a) eine Elternvereinbarung beim Jugendamt gibt und b) moderierte Gespräche. Danach ist der Konflikt völlig aus dem Ruder gelaufen. Ich bin aktuell psychisch schwer angeschlagen. Der Anwalt/Onkel meines Noch-Mannes hat ein bisschen vermitteln können. Seit dem herrscht Frieden. Außerdem hat mein Noch-Mann den Start des Wechselmodells nach hinten verschoben. Mal sehen.
Was ich dir raten kann ist, dir so schnell wie möglich einen Anwalt zu suchen. Ihr habt viel zu klären. Dein Mann klingt nach einem egoistischen Menschen, den weder die Kinder noch dich interessieren. Verzichte nicht aus Gutem Willen auf Dinge, die du brauchst! Würde er das für euch tun?? Ganz bestimmt nicht!
Er hat "nur" 1700EUR für sich??? Ooooch der Aaaarme! In Hunger und Elend wird er leben müssen!
Aktuell habe ich 1000EUR für uns drei zur freien Verfügung. Klappt gut.
Halte den zu Weihnachten von dir fern! Es geht niemandem gut damit!
Ich finde deinen ganzen Aktionismus extrem kontraproduktiv.
Lass ihn doch erstmal in der neuen Wohnung ankommen, lass die Kinder erstmal ein Gefühl dafür bekommen, was sie wollen. Lass die Drei einen Weg finden, wie sie mit dem Platz auskommen. Deine Versuche den Kindern das Spielzeug zu ersetzen.... Wofür? Wenn er ihnen später was schenkt, erfährst du es nicht immer.
Das mit Weihnachten ist völliger Quatsch. Das erzeugt zu der ganzen emotional aufgeladenen Situation noch mehr Druck.
Ihr trennt euch gerade, da bleibt für die Kinder nichts wie es war. Deinem Verhalten nach könnte man meinen, du willst jetzt auf Biegen und Brechen diese Familie erhalten, andererseits bei den Kindern gut dastehen.
Versuch Abstand zu kriegen und ruhiger zu werden.
Nur beim Unterhalt, da darfst du auf den Tisch hauen. Wenn ihm sein Geld nach Unterhalt nicht reicht, dann muss er halt mehr arbeiten.
Ich muss da was klarstellen...
Ich habe mich getrennt. Nach jahrelanger und massiver emotionaler Gewalt.
Wenn ich meinen Gefühlen freien Lauf ließe, würde ich ihn nie wiedersehen wollen. Ich habe starke Angst vor ihm, vor allem vor seinen Jähzornausbrüchen.
Daher möchte ich ganz sicher nicht auf "happy family" machen. Diese Familie gibt es nicht mehr. Meine Familie sibd meine Kinder und ich sowie im erweiterten Kreis meine Eltern und die Familie meines Bruders.
Aber ich bin nicht allein - da sind die Kinder. Und deren Bedürfnisse stehen an erster Stelle. Und gerade die "Kleine" möchte auch Papa.
Und deswegen handele ich so.... und wenn ich an den heilig Abend denke, dann graut es mir davor.
Aber was soll ich tun? Er hat ein Recht auf Umgang (ich kann seine Gewalt nicht beweisen - emotionale Gewalt hinterlässt keine sichtbaren Spuren) - für ein Umgangsausschluss reicht es nicht. Und die Kinder haben ein Recht auf ihren Vater.
Also muss ich für die Kinder mich irgendwie mit ihm arrangieren.
Und dabei geht es mir gerade sowas von mies. Aber was soll ich denn sonst tun?
Hallo!
Ich kann deine Angst und dein Gefühl der Machtlosigkeit gut verstehen. Und leider auch gut nachempfinden.
Emotionale Gewalt lässt sich nicht nachweisen. Ich kann den Missbrauch meines Mannes zum Teil durch Whatsapp-Chatts nachweisen. Die habe ich nach der Trennung gesichert und gespeichert. In den Chatts ist ein bisschen zu erahnen, was er abgezogen hat.
Ich war beim weißen Ring, die haben mir aber gesagt, dass meine Kinder als Zeugen befragt werden, wenn ich meinen Noch-Mann anzeige. Das wollte ich ihnen auf keinen Fall antun.
Ich bin 4 Monate nach der Trennung in Psychotherapie gekommen. Leider hat die Therapie das Auftreten eines PTBS nicht verhindert und aktuell bin ich bis auf weiteres wegen einer schweren Depression arbeitsunfähig und darf zum Glück nächste Woche in die Tagesklinik.
Ich denke, wenn ich hätte gleich Antidepressiva nehmen können, wäre es nicht so schlimm geworden. Leider waren die Nebenwirkungen schwerer als die Wirkung, weswegen ich jetzt unter geschützten Bedingungen auf die richtigen Medis eingestellt werde.
Das nur mal als Punkt, den du auch bedenken musst. Der Streit mit so einem Menschen kann unglaublich Reserven ziehen.
Schlimm sind die Auswirkungen der jahrelangen emotionalen Gewalt. Der Selbstwert ist komplett im Eimer. Das Führen einer neuen Beziehung wird zum Kraftakt. Man muss höllisch aufpassen, dass man sich nicht an den nächsten A*** bindet. Auch mit den Kindern muss sich ein neuer Umgang eingrooven. Harmlose Begebenheiten werden dich brutal in deine alten Ängste zurückkatapultieren.
Aber du rockst das! Du hast diesen Menschen jahrelang ausgehalten. Du bist noch da. In dir schlummern Kräfte, von denen weißt du nur noch ncihts!