Wie ist es so ganz alleine mit Kind?

Hallo,
also bei uns wird es vermutlich auf eine Trennung raus laufen und ich hab so Angst davor alleine mit Kind zu sein.
Der Vater muss dann ca 5-6 h entfernt wohnen, da er es sonst finanziell nicht schafft. Unsere Tochter ist 16 Monate und dadurch kann sie auch nicht 14 tägig zu ihm oder er zu ihr. Ich wär also wirklich alleine. Kita geht sie auch erst nächstes Jahr im September. Ich habe total Angst vor dem allem.
Die Kleine hängt wirklich sehr an ihm. Er ist im Umgang mit ihr auch wirklich total liebevoll. Nur ich kann nicht mehr mit ihm. Es ist einiges vorgefallen und ich fühle mich einfach so unwohl.
Gibt es wen in einer ähnlichen Situation? Wie schafft ihr es? Habt ihr euch auch wieder auf eine neue Partnerschaft einlassen können nach einiger Zeit?

1

Hallo.

Ja, es ist erst mal ein schier unüberwindbarer Berg, vor dem man steht. Aber mit der Zeit regelt und pendelt sich alles ein. Es braucht dafür Mut, Perspektiven, Zuversicht und ein gutes soziales Umfeld.

Mein Ex-Mann hat sich kurz vor Weihnachten 2015 Knall auf Fall abends nach dem gemeinsamen Zubettbringen unserer Kinder und Gesprächen über die anstehenden Feiertage (Essen, Geschenke, etc.) getrennt. Die ersten Monate hat er die Kinder (damals 4,5 und knapp 6 Jahre alt) kaum besucht. Nachher ca 4 Tage pro Monat. Mittlerweile seit drei Jahren nur durchschnittlich 15 Tage in den Sommerferien - Tendenz sinkend.
Ich hatte eine wahnsinnig gute Unterstützung von meiner Familie, Freunden und sogar meinem Arbeitgeber. Es war organisatorisch eine große Herausforderung, aber es hat funktioniert. 1,5 Jahre nach der Trennung habe ich meinen jetzigen Partner kennengelernt. Mittlerweile mit ihm zusammen ein Haus gekauft und zwei gemeinsame Kinder bekommen.

Hab den Mut und nimm Hilfe aus deinem Umfeld an. Frage eventuell auch aktiv nach Hilfe. Du musst nicht alles alleine schaffen.
Ich wünsche euch und vor allem dir, dass ihr einen Weg findet, bei dem keiner auf der Strecke bleibt. Ich wünsche dir hilfreiche Menschen in deinem Umfeld, die dich auch in schwachen und schwierigen Momenten unterstützen und auffangen. Und genieße die kleinen Glücksmomente am Wegesrand, denn die gibt es auch in einer scheinbar sehr trüben und dunkelwirkenden eigenen Welt.
Viel Kraft für die kommende Zeit.

Mir hat auch viel das Lied "Ich wünsche dir Zeit" von Eli Michler und die chinesische Weisheit "Auch der längste Weg beginnt mit einem ersten Schritt." geholfen. Suche dir auch ganz persönliche Dinge, die dir Kraft geben und dich aufbauen.

Und als Abschluss ein Spruch von meiner Oma: "Wenn einem die Sch***e bis zum Kinn steht, sollte man nicht auch noch den Kopf hängen lassen."

2

Vielen lieben Dank für deine richtig tolle Nachricht! Das macht mir wirklich Mut und du hast in so vielen Punkten recht.
Ich werde versuchen mir ein Netz aufzubauen und das dann Schritt für Schritt angehen und nicht zu weit denken.
Auch die Worte deiner Oma sind absolut richtig und die werd ich mir wo aufhängen, damit ich mich nicht hängen lasse!!! Ich will nur das Beste für meine Tochter und dazu darf ich mich nicht hängen lassen!!!
Vielen vielen Dank für deinen Beitrag, deine Worte haben mir scho sehr weiter geholfen !!!!