Zwischen 2 Stühlen stehen...

Hallo liebe Community, vorweg an alle ein frohes und gesundes neues Jahr 🤗🍀!!

Folgende Situation bereitet mir zunehmends Sorgen:

Ich, w ,35 habe aus einer früheren Beziehung ein Kind, 7 Jahre alt .
Trennung ist 3 einhalb Jahre her .
Mein Kind lebt lm Wechselmodell bei mir und seinem Vater, dagegen konnte ich damals rechtlich nichts ändern ,es ist ja an und für sich in Ordnung wenn eln Kind bei beiden Elternteilen aufwächst- für das Kind sind schließlich beide Elternteile verantwortlich.

Seit knapp 1 Jahr bin ich wieder in einer festen Beziehung.
Mein Kleiner und mein Partner haben sich am Anfang sofort verstanden und schön miteinander Lego gespielt usw, wir haben Ausflüge gemacht, ich war erleichtert dass die beiden sich gut verstehen.
Mein Partner unterstützt mich/uns finanziell sehr, ist sich auch nicht zu fein für Aufgaben im Haushalt oder meinem Erstklässler bei den Hausaufgaben zu helfen (der Vater schaut da überhaupt nicht drauf ,schon mehrfach hatte ich mit der Lehrerin Gespräche, Kind wird auch des Öfteren zu spät zum Unterricht gebracht)

Immer wieder fällt mittlerweile auf, dass mein Kind massiv vom Kindsvater manipulativ bearbeitet wird ,um u a zwischen mir und meinem Partner einen Keil reinzutreiben.

Sei es , dass er uns klipp und klar sagt, dass wir bloß nicht heiraten sollen, "denn Marco als Stiefvater geht ja gar nicht, sagt der Papa " oder es werden auch über mich Lügen erzählt. Beispiel:
Mein Expartner hat unserem Kind doch tatsächlich erzählt, dass die Schwangerschaft damals erstmal nicht gewünscht war und ich abtreiben wollte ,mein Kind fragte zutiefst erschüttert,als es nach dem Umgang wieder bei mir war, ob dies stimmt und ob ich wirklich wollte, dass das Baby in meinem Bauch damals sterben sollte ....🥹🤦🏻‍♀️.

Mein Partner ist oft sehr wütend über dieses manipulative Gerede ,leider adressiert er seine Wut teilweise auch an mein Kind.
Dies kann ich absolut nicht akzeptieren und ich habe mich neulich schützend vor meinem Sohn gestellt und wütend gesagt, es kann kein Kind was dafür, wenn ihm so massiv das Gehirn gewaschen wird!!!"

Nachdem mein Kind dann an jenem Abend schlafen war, hatten wir ein recht unschönes Gespräch .
Ich bat meinem Freund, hier doch mehr Verständnis mitzubringen und dass er seine Wut anderweitig (sprich an den Kindsvater) adressieren möge.

Übrigens wird gegen meinem Ex nun ein Verfahren eingeleitet( Änderung/Reduzierung des Umgangs ,auch weil dieser in elne andere Kommune umgezogen ist, 20 km von der Schule entfernt , Kindswohlgefährende Aktionen wie z. B Kind ohne Autositz fahren & Horrorfilme mit FSK16 gucken lassen).

Hat damit jemand Erfahrung gemacht?

Habt Ihr evtl. Tipps, wie ich mich Zukunft
bestmöglichst verhalte?
Elne Trennung kommt nicht in Frage, ich liebe meinem Freund sehr, wie auch mein Kind .
Es tut mir sehr weh, gefühlt zwischen dem Stühlen zu stehen ,aber dann denk ich mir ,mein 7-Jähriger muss das ja auch 😢..!

Vielen lieben Dank und viele Grüße 🩷

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Deinem Freund müssen zum Wohle des Kindes klare Grenzen gezogen werde: Er hat derartiges Verhalten zu unterlassen. Dein Sohn lebt ohnehin in einer schwierigen Situation und kann nicht auch noch ein weiteres Spannungsfeld gebrauchen. Ihr seid erwachsen und könnt Euer soziales Umfeld einerseits aussuchen und ihm andererseits auf Augenhöhe begegnen. Das kann er nicht und ist das schwächste Glied in der Kette, das emotional abhängig von Euch ist und Loyalitätskonflikte hat. Außerdem wird er auch mitbekommen, dass er ( scheinbar) auch für Konflikte zwischen dir und deinem Freund verantwortlich ist.
Ich würde deinem Freund mitteilen, dass du es sehr positiv findest, dass er sich so um deinen Sohn kümmert, du ihn liebst, aber im Notfall deinen Sohn schützen wirst und dich trennen müsstest, wenn sich nichts ändert.

2

"leider adressiert er seine Wut teilweise auch an mein Kind."

Wie genau darf man sich das vorstellen?


Wie du dich bestmöglich verhältst - meiner Meinung nach, indem du immer deinem Kind den Rücken stärkst und es bei jeder Entscheidung vor Augen hast.

3

... Nachdem mein Kind dann an jenem Abend schlafen war, hatten wir ein recht unschönes Gespräch .
Ich bat meinem Freund, hier doch mehr Verständnis mitzubringen und dass er seine Wut anderweitig (sprich an den Kindsvater) adressieren möge.

Ich kann mir euer Gespräch vorstellen.

Dein Partner schient ja keine eigenen Kinder zu haben. Loyalitätskonflikte bei Trennungskindern sind noch einmal eine besondere Sache, in die sich ein Außenstehender erst mal hineinversetzen muss und auch die getrennten Eltern selbst handeln ja sehr häufig nicht korrekt. Deinem kinderlosen Partner da einen Strick zu drehen ist weder fair noch macht es deinem Kind das Leben leichter und eure Beziehung und den Haussegen ebenfalls nicht besser.

Inhaltlich hast du natürlich 100% recht, dass der Unmut über die blöden Aktionen des Vaters nicht beim Kind landen sollten oder Antworten über das Kind ausgerichtet werden. Aber leider gibt es diese Aktionen des Ex und sie belasten euer Familienleben. Verständlicherweise regt das deinen Partner auf, wenn derartige Querschüsse von deinem Ex kommen. Als Trennungs-Mutter hast du dich nicht nur vor dein Kind zu stellen, sondern deine gesamte neue Familienkonstellation vor dem Ex zu schützen.

Schlaf einmal darüber und ergründe, was oder wer wirklich euer Problemfall ist. Dein Partner ist nämlich nicht Problemfall. Sein konkretes Verhalten war falsch, aber als Kinderloser muss er es erst mal nicht besser wissen. Suche das freundliche Gespräch mit deinem Partner über Loyalitätskonflikte bei Trennungs-Kindern. Damit hat er die Chance, sein Verhalten zu überdenken und anzupassen. Dass du deswegen mit deinem Partner streitest ist aus dem Mama-Impuls heraus kurzfristig verständlich aber doch weder zielführend noch hilfreich für das Kind oder euch. Dein Kind hat es ja nicht besser, wenn ihr euch streitet. Lediglich der Ex "gewinnt", wenn er übers Kind einen Keil zwischen euch treiben kann, weil du so darauf anspringst und deinen Partner angreifst.

Es ist und bleibt aber vornehmlich deine Aufgebe, die Konflikte mit dem Ex abzufangen, zu regeln und dessen Querschüsse fern zu halten. Was willst du fürs Kind? Willst du ihm vorleben, wie eine intakte Beziehung funktioniert und erwachsene Menschen miteinander Konflikte lösen? Dann gehe deinen Partner da nicht an sondern such ein ruhiges besonnenes Gespräch. Mache dir vorher ganz klar bewusst, dass nicht dein Partner sondern dein Ex die Störimpulse setzt und diese nur in Gestalt des Verhalten deines Parnters in eurem Heim Einzu halten. Starte das Gespräch nur, wenn du deinen Partner als langfristigen Verbündeten in der Sache siehst und nicht als deinen Gegner.