Hallo,
gibt es hier jemanden der in den USA lebt und arbeitet, z.B. wegen einer neuen Beziehung, und der einen funktionierenden Umgang mit seinen Kindern hat, die in Deutschland wohnen ? Kind ist 5.
Ich habe schon mehrere Jahre dort gearbeitet und hatte damals 12 Tage im Jahr Urlaub, praktisch wird ein Umgang sehr schwierig sein, aber mit dem passenden Vertrag/Job, 1 Monat unbezahlt ect. vielleicht möglich.
Ich weiß von Umgangsregelungen wo das Kind dann im Sommer 2 Monate beim Vater in Griechenland ist, aber das ist näher dran und urlaubstechnisch nicht so limitierend.
Hintergrund: Wegen einer Beziehung überlege ich in die USA zu ziehen, einige Jahre wären das sicherlich, sie ist Einzelkind und die Eltern brauchen Hilfe. Unsere long-distance Beziehung ist jetzt am Ende. Wir kennen uns schon lange. Nun habe ich einen gerade 5 jährigen Sohn mit einer anderen Frau, wir haben ein sehr gutes, enges Verhältnis, er ist genauso oft bei mir wie bei der Mutter. Stand jetzt bleibe ich hier in D, aber es ist hart. Dazu kommt, dass der Umgang mit der Mutter für mich ungesund ist, diese mir jetzt den Umgang mit unserem Kind beschneidet und außerdem sind passende Stellen hier rar gesät.
Grüße
Eddy
Arbeiten in den USA und Umgang mit den Kindern in Deutschland - hat da jemand Erfahrungen ?
- Was heißt "Ihre Eltern brauchen Hilfe"? Krank, beeinträchtigt, Pflegefälle?
- Welche Möglichkeiten gäbe es für ihre Eltern ansonsten?
- Wie sollte der Umgang ablaufen? Soll dein Sohn in den Ferien alleine in die USA fliegen?
- Würde die Mutter zustimmen?
Ich persönlich würde das nicht machen. Ich würde auf alle Fälle in der Nähe meines Kindes wohnen bleiben und es so oft wie möglich sehen wollen.
Eltern sind in den 80ern. Die Mutter hat einige Probleme, fällt hin ect. Vielleicht hat sie noch 3 Jahre. Es ist ein anderer Kulturkreis und von der Tochter wird erwartet, dass sie sich kümmert. Natürlich gibt es immer die Möglichkeit externe Hilfe in Anspruch zu nehmen und ich an ihrer Stelle würde nach D ziehen. Theoretisch könnten die Eltern ja auch mitziehen, aber das ist z.B. versicherungstechnisch alles höchst schwierig.
2x5 Wochen im Jahr z.B. Das ist am Ende von den Tagen her nicht weit weg von jedes 2te Wochende plus einen weiteren Tag in 2 Wochen (10 aus 52 // 3 aus 14). Einmal USA einmal in D. Da ist natürlich das Thema Schule.
Was die Mutter dazu sagt... keine Ahnung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Mutter selber zurück in ihre Heimat zieht!
Ach so. Deine Freundin lebt in den USA?und du in D?
Also ne Fernbeziehung?
Pendelt halt dann ihr beide diese 3 Jahre?
Steht das nicht zur Diskussion?
2x5 Wochen?
Wie soll das geh'n, wenn der Kleine zur Schule geht?
Er hat nur 1x im Jahr so lange Ferien.
Die Eltern deiner Freundin brauchen Hilfe, dein Kind braucht aber auch dich.
„Dazu kommt, dass der Umgang mit der Mutter für mich ungesund ist, diese mir jetzt den Umgang mit unserem Kind beschneidet“
Meinst du nicht, dass der Umgang umso schwieriger wird, wenn du mehrere tausend Kilometer weiter weg wohnst?
Sorry, aber dafür habe ich kein Verständnis. Ich bin keine, die sagt, dass man kein Leben mehr haben soll. Aber wenn ich dabei mein Kind auf halber Strecke lasse und damit unsere Beziehung drastisch gefährde, dann hat alles andere keine Priorität für mich.
Kannste machen, klar. Aber bist dann halt ein Witz von Vater. Sorry, schöner kann man es nicht ausdrücken. Sein Kind verlassen für ne Frau?
Und ja, nichts anderes ist das. Wenn die Liebe zu deinem Kind nicht so stark ist, dass sie dich in seiner Nähe hält, solltest du vielleicht wirklich gehen.
Für keinen Job und für keine Person dieser Welt würde ich ans andere Ende der Welt ziehen und meine Kinder zurück lassen. Unglaublich, dass es echt Menschen gibt die sowas tun wollen.
Glaubst du wirklich jemand wird dir hier Tipps geben, wie das machbar ist?
Ich meine - du ziehst auf einen anderen Kontinent. Da ist dann so ein Ozean zwischen dir und deinem Kind.
Wie soll das funktionieren?
2 Wochen im Jahr dein Kind sehen reicht dir?
Ernsthaft?
Ich kann da nur den Kopf schütteln.
Du verlässt dein Kind.
Das ist es, was du tust, wenn du das durchziehst.
Du wirst für ihn ein Fremder sein. Mit fünf Jahren wirst du irgendwann eine verblasste Erinnerung sein und bei Besuchen wie ein Fremder.
Willst du das?
"Stand jetzt bleibe ich hier in D, aber es ist hart. Dazu kommt, dass der Umgang mit der Mutter für mich ungesund ist, diese mir jetzt den Umgang mit unserem Kind beschneidet"
Das klingt dann aber eher als würdest du nach einer Gelegenheit/Ausrede suchen zum weglaufen.
Es ist genauso dein Kind und es ist gerade mal 5 Jahre alt. Praktisch würde es ohne Vater aufwachsen wenn du gehst.
Naja, wenn die Beziehung zu deinem Sohn so stabil empfindest, wird sie es schon irgendwie aushalten...Dein Kind hat ja keine andere Wahl. Wie es ihm damit geht, ist eine andere Frage. Dein Kind wird dich krass vermissen und wird ohne wirklich präsenten Vater aufwachsen. Du wirst Meilensteine verpassen. Längere "Urlaube" bei dir werden einerseits voller Vorfreude und Aufregung und andererseits krass stressig für dein Kind sein.
Natürlich könnt ihr viel telefonieren, videochatten etc., aber auch das muss aktuell noch von der Mutter unterstützt werden. Wenn du das Gefühl hast, sie handelt da nicht so beziehungsfördernd, wird's damit auch schwierig. Aus der Ferne kannst du dann nichts machen.
Ich hätte arge Bauchschmerzen, du mutest deinem Kind da schon echt was zu.
Ihre Eltern brauchen Hilfe.
Und dein Sohn braucht seinen Vater.
Das wäre ein Armutszeugnis.
Hier mal eine Betroffene. Mein Vater ist US Amerikaner und ist kurz nach der Scheidung meiner Eltern zurück in die USA gegangen, da war ich 4. Damals gab es noch keine Videotelefonie und Internet funktionierte mit 64k Modems. Und es hat trotzdem toll geklappt. Wir haben regelmässig telefoniert und Briefe geschrieben. Als ich 5 war hat mein Dad mich den Sommer in die USA geholt und ist einmal zusammen mit mir geflogen.
Ab 6 bin ich dann zweimal im Jahr alleine mit dem Rotkäppchen Service geflogen.
Und ich fand das super! Wir hatten trotz der Distanz ein tolles Verhältnis und als Kind meine Ferien in den USA zu verbracht zu haben, gehört zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen. Mein Vater hatte ein Haus mit Pool, das war für mich als Kind grossartig. Ich bin dadurch praktisch zweisprachig aufgewachsen, was noch heute toll ist, weil ich nahezu perfekt Englisch spreche.
Und durch die Distanz hat sich auch das Verhältnis zwischen meinen Eltern gebessert.
Natürlich hatte ich meinen Vater nicht im Alltag, aber wir hatten trotzdem ein prima Verhältnis. Und in der Oberstufe habe ich dann ein Jahr bei ihm gelebt und war auf der High School.
Ich fand es bereichernd, so aufzuwachsen.
Danke für deine Antwort. Ich hatte jetzt an 2x 5 Wochen gedacht, das ginge natürlich nicht mit einem normalen Job. 1x USA und einmal ich nach D. Das wäre auch mein unteres Limit vom Umgang her, sonst mache ich das nicht. Mein Sohn würde 4-sprachig aufwachsen, wenn er oft bei mir/uns wäre. Wegen der Schule gingen längere Zeiten ja nicht, besonders in der Grundschule. Noch sind es nur Überlegungen, ich suche nach Lösungen.
Also ich war immer 6 Wochen im Sommer und Ostern oder Weihnachten dort. Das Alleine fliegen mit Rotkäppchen hat immer toll geklappt, war aber auch ein Direktflug nach NYC. Dort hat mein Dad mich abgeholt.