Hallo
Also zuerst einmal will ich es als gutes Zeichen herausheben, dass ich mich so lange nicht mit Schwierigkeiten und so gemeldet habe. Tagesklinik und Antidepressivum leisten gute Arbeit.
Naja, aber nun arbeite ich seit 1 Woche wieder voll und es ist arg kraftraubend und es geht mir - wie erwartet - schlechter.
Auslöser war, dass ich einen Gesprächstermin beim Mediator für Ende März organisiert habe. Ich hatte diesen Termin im Zusammenhang zum Wechselmodell als Bedingung genannt. Mein Ex wollte ja gar nicht mehr mit mir reden und ich habe Gespräche als Bedingung gemacht.
Aktuell läuft das Wechselmodell eher so wie "Rent a Kid". Von paritätisch kann man nicht reden. Mein Ex geht bei vielen Kleinigkeiten davon aus, dass das mein Job ist. Er gibt unserem Sohn in der Woche was zu essen, wenn der Junge bei ihm ist und am Wochenende schauen sie fern. Manchmal ist seine Freundin mit ihren Kindern da.
Wir sind wegen dem Kleinkram schon ein paar mal aneinander gerasselt. Ich bemühe mich, in einem freundlichen Ton Probleme anzusprechen, nicht mehr gar zu sachlich zu "klingen", sondern eher normal. Was schwer ist. Die Kommunikation läuft über SMS.
Er nimmt Kritik sofort persönlich, macht mir klar wie wichtig er ist und wie viel er zu tun hat
Schwierig ist für mich das freundlich bleiben, weil es häufig um Blödsinnigkeiten geht. Zeug, was er zu klären hat, schiebt er auf mich ab und unser Sohn ist der leidtragende.
Beispiele: Ummelden des Kindes bei der GKV auf seine Adresse. Musste ich ändern und dumme Sprüche lesen.
Herumschleppen der Spielekonsole zwischen den Wohnungen. Ich habe das Gerät dann einbehalten und gesagt, dass unser Sohn es herumtragen darf, wenn ein Case dafür existiert, da bereits Teile verloren gegangen waren.
Mehrfach wechselt unser Sohn mit völlig verdreckter und teilweise kaputten Sachen (ich rede hier nicht von Kleinigkeiten, sondern massivem Verschleiß) zu mir, weil der Vater keine neue Kleidung kauft, Sohnemann also effektiv nur eine Wechselhose bei ihm hat, und der Vater "nicht genug Sachen zum waschen hatte".
Ich habe im Januar Kleidung zum Vater gegeben, aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er auf Grund des starken Wachstumsschubes neue Hosen in der neuen Größe kaufen soll. Hat er nicht gemacht.
Außerdem trägt er vereinbarte Kosten nicht. Wenn ich ihn darauf hinweise, wird er rotzfrech.
Den Unterhalt ließ er von seinem Anwalt berechnen. Der ist meiner Meinung nach fehlerhaft. Darum habe ich gesagt, dass ich das nicht zahle - meine Anwältin sagte mir, dass mein Ex den Unterhaltstitel von 2024 (Residenzmodell) nicht auf Wechselmodell geändert hat und wir notfalls den gesamten Unterhalt vom Vorjahr eintreiben könnten. Sie geht aber nicht weiter in Aktion, solange die Kosten nicht geklärt sind.
Ich kann den Unterhalt aktuell nicht berechnen lassen, weil ich im Oktober einen Kredit aufgenommen hatte, um die Anwaltskosten + Auszahlung an meinen Ex bezahlen zu können, als es um unsere Wohnung ging. Mein Ex hat diesen Vorgang durch seine Schlampigkeit verzögert - wenn ich pech habe, warte ich bis Juni. (hier sind mir die Hände gebunden und ich muss hoffen, dass mein Ex in Aktion tritt) Jetzt liegt ziemlich viel Geld auf meinem Konto, was ja gar nicht meins ist und verplant ist. Trotzdem liegt es da und wenn ich einen Beratungsgutschein beantragen will, dann sagen die im schlimmsten Fall, dass ich ja Geld für den Anwalt habe.
Jetzt drängt mich mein Ex, endlich den Unterhalt zu zahlen oder berechnen zu lassen.
Dabei machte er deutlich, dass er das Geld nicht braucht und "gewinnbringend" anlegen will.
Tja und im Hinterkopf der Termin beim Mediator, der für mich völlig sinnlos sein wird, da ich nichts gegen die Blödheit und das unkooperative Getue meine Ex tun kann.
Das Wechselmodell läuft - so rein technisch - reibungslos. Ich bin ganz froh um die Wochen ohne Kind. Auch wenn ich Sohnemann sehr sehr lieb habe, ist es ohne nun mal weniger anstrengend.
Ich fühle mich so wütend! Ich bin wieder machtlos! Ich habe furchtbare Angst um mein Studium. Manchmal würde ich es gern hinwerfen um diese Last los zu sein. Durch die Depression bin ich nicht mehr belastbar. Es ist gerade alles sehr schwer. Aber das Studium soll meine berufliche Zukunft sichern.
Gestern kam eine Mail von der Anwältin, was nun wird. Ich kann ihr nichts neues sagen.
Heute kam ein Brief vom Notar, was denn nun mit unserer Scheidungsfolgenvereinbarung ist. Ich kann nichts sagen.
Ich fühle mich so verlassen.
Ich versuche jetzt trotzdem die Unterlagen für die Beantragung des Beratungsgutscheins zusammen zu suchen. Vielleicht wird es ja doch was.
Kann mich wer trösten?
Auskotzposting... es kommt alles auf einmal...
Ich drück dich mal, aber wie immer der Tipp: Choose your fights.
Mein Ex betreut das Kind auch "nur", alles andere ist meines. Ich hab schon soviel Klamotten an seinen Haushalt verloren, weil ich alles aussortiere und das Kind dann neu eingekleidet weg geht.
Ich unterstelle meinem Ex kein Böswilligkeit mir gegenüber. Ich halte ihn einfach nur für einen Egoisten, der nur sich im Blick hat.
Und somit kümmere ich mich von mir aus einfach um alles und es fein für mich.
Versuche es auch. Denn du vertraust seinem Tun doch eh nicht.
Aus diesem Grund hab ich aber kein schlechtes Gewissen, dass ich dafür den steuerlichen Alleinerziehenden Status hab. Das nehm ich als meine Vergütung für Orga und Mehraufwand an Klamotten.
Das Thema Unterhalt haben wir zum Glück nie aufgemacht.
ich versuche aufzupassen, dass ich mich nicht in sinnlosen Kämpfen verrenne.
Aber ich lasse eben auch nciht alles mit mir machen.
Aktuell fahre ich die Strategie, dass ich sofort ne klare Grenze ziehe, wenn der Ex mal drüber latscht. Was draus wird, dokumentiere ich. Meistens klappt es aktuell. Aber das sieht gerne in einem Moment, in dem ich mich sicher fühle, ganz schnell anders aus.
Exchen ist gerne für fiese Überraschungen gut. Und ich lasse mich nicht auf sein Niveau herunter.
Ich habe irgendwann mal den Spruch "Choose your fights, Baby" aufgeschnappt und ich rufe ihn mir immer wieder bei jeder Auseinandersetzung oder eben Aufreger ins Gedächtnis.
Aktuell kämpfe ich nicht wegen n paar Hosen, oder ner Spielekonsole. Ich erkämpfe mir die Einsicht meines Ex, dass er sich nicht mehr alles erlauben kann und sein Hirn selbst benutzt, wenn es was zu tun gibt.