Hallo,
nachdem mein Ex auf seinem Wunsch hin ca ein Jahr keinen Kontakt zu unseren Jungs hatte, besteht nun stundenweise Umgang.
Auch der Umgang war relativ gut zwischen uns Eltern.
Gerade mein großer (9) freut sich sehr seinen Papa wieder zu sehen.
Aus diesem Grund habe wirklich unterstützt wo ich konnte.
Habe ihm ua seine zeitlichen Wünsche wo es ging ermöglicht, sei es den Tag verschieben oder einen zusätzlichen Nachmittag.
Er hat momentan keinen Führerschein. Er wohnt zwar ca 30 km weg, hat aber seinen Arbeitsplatz fußläufig zu meiner Wohnung.
Habe daher auchden Umgang in meiner Wohnung ermöglicht, oder die Kinder bei ihm abgeholt.
Akut nun folgende Situation:
Meine Oma ist verstorben, persönlich hat er sie seit der Trennung vor ca 4 Jahren nicht mehr gesehen.
Trotzdem wollte er mit zu Trauerfeier.
Diese fand nicht öffentlich auf einem Friedhof statt, sondern im engsten Familienkreis in den Räumen eines Bestatters.
Ja, da wollte ich ihn einfach nicht dabei haben.
Das versteht er nicht. Es kamen Nachrichten mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen ich würde ihm keinen Abschied zugestehen.
Geantwortet habe ich ihn nichts, obwohl ich ihm einfach Liebende gerne meine Sicht der Dinge nochmal dargelegt hätte.
Ich habe Angst, dass die Kinder darunter leiden und er die Umgänge wieder aussetzt.
Wie würdet ihr reagieren?
VG
Wie weit dem Ex den Kindern wegen entgegen kommen?
Moin,
na, dein Ex hat nicht viel anderes als sich selbst auf dem Schirm, richtig? Wieso sieht er sich vier Jahre nach eurer Trennung und seitdem ohne Kontakt zu deiner (!) Oma als zum engsten Kreis gehörig? Wenn die Familie entscheidet, im Familienkreis Abschied zu nehmen, akzeptieren das selbst langjährige Nachbarn und Freunde. Aber der Ex der Enkelin nicht?
Der Tod eines nahestehenden Menschen ist belastend genug. Belaste dich nicht zusätzlich mit den Befindlichkeiten deines Ex. Wenn ihm so wenig an euren Kindern liegt, dass er die Umgänge als Mittel zur Erpressung nutzt, bereite deine Kinder darauf vor. Aber spring nicht über jedes Stöckchen, das er dir hinhält.
LG, Kate
Erst einmal mein Beileid für dich. Und volle Rückendeckung ebenso.
"Ich möchte in meiner Trauer allein/ ohne dich sein." wäre der Satz, den ich wählen würde. Damit stehst du zu deinen Bedürfnissen, ohne ihn zu kritisieren.
Falls ihm sein Bedürfnis nach Abschied ernst ist und nicht nur vorgeschoben, wäre es für dich denkbar, ihm die Stelle des Grabs mitzuteilen? So könnte er dort später noch einmal hingehen.
Weißt du warum er unbedingt dabei sein wollte? Hatte er zu deiner Oma ein besonderes gutes Verhältnis? Hatte er den Gedanken, er "müsste" dorthin, weil es so üblich sei? Ging es ihm um die Kinder? Wollte er dich verletzen? Wenn du sein Motiv identifizieren kannst, hast du vllt. leichter eine Chance so gezielt zu reagieren, dass die Situation sich in deinem Sinne und im Sinne der Kinder löst.
Du hast bereits viel Entgegenkommen gezeigt, um den Umgang zu ermöglichen. Die Trauerfeier war eine private Familienangelegenheit, und du hast das Recht, zu entscheiden, wen du dabei haben möchtest. Sein Wunsch, Abschied zu nehmen, ist nachvollziehbar, aber er hatte jahrelang keinen Kontakt zu deiner Oma.
Am besten bleibst du ruhig und sachlich. Falls er das Thema nochmal anspricht, kannst du ihm in kurzen Worten erklären, dass die Trauerfeier nur für den engsten Kreis gedacht war und es keine persönliche Entscheidung gegen ihn war. Auf Vorwürfe musst du nicht eingehen.
Wichtig ist, dass er den Umgang mit den Kindern nicht als Druckmittel benutzt, das wäre für die Kinder unfair. Falls er den Kontakt erneut abbricht, liegt die Verantwortung bei ihm, nicht bei dir.