Nestmodell oder Alternative ?

Hallo ihr lieben,
Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier zu 100% richtig bin aber wenn es um das Thema Trennung und Betreuung der Kinder geht denke ich dürfte es hier am ehesten passen.

Folgende Situation: mein Exmann und ich haben bereits seit Anfang 2024 massive Probleme gehabt und konnten trotz Paartherapie nicht wieder zueinander finden. Unsere Kinder sind mittlerweile 11 und fast 3.
Das Thema räumliche Trennung habe ich nachweislich im Oktober 2024 auf den Tisch gebracht. Angesprochen aber natürlich auch schon früher. Mein Ex ignoriert das Thema aber sehr gekonnt und irgendwie ist es seither so dahin gedröppelt. Wir verstehen uns sehr gut daher war das irgendwie nie ein Thema. Es war halt bequemer so.
Natürlich geht das nicht auf Dauer, daher habe ich im Januar 2025 erneut ein Gespräch gesucht und ihm klar gemacht, dass es für mich so absolut nicht mehr funktioniert, denn mittlerweile nagt es an meinen Nerven. Ich fühle mich hier im Haus nicht mehr wohl. Wir haben also daraufhin ausgemacht vorübergehend die Wochenenden abzuwechseln mit der Betreuung und unter der Woche schläft jeder einen weiteren Tag auswärts. Natürlich ist das keine Dauerlösung.
Zumal mein ex an seinen Tagen trotzdem hier im Haus bleibt was mich hochgradig annervt.
Er will trotz Trennung das Haus nicht verlassen und ich finde leider mit den Kids nichts bezahlbares um auszuziehen.
Wir haben also über das Nestmodell nachgedacht.
Mit einem Anwalt habe ich bereits ok Takt bzw. habe mir auch einen gesucht der meine Interessen vertritt, wegen des Unterhalts ist klar, dass die Aufteilung nicht 50/50 sein darf.
Aber wie macht man es denn mit dem Nestmodell. Wie setze ich das am besten um ?

Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen ? Ich wäre euch über Ansätze sehr dankbar.

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Mir fehlen gerade etwas die Worte, aber immerhin bist du ehrlich.

Damit du Anspruch auf Unterhalt bekommst, bestehst du auf mehr Betreuungszeit. Wow so direkt hat sich da sie hier glaube ich noch keine KM getraut zu sagen. Es ist offensichtlich, das es dieser Grund ist, da die Argumente gegen das Wechselmodell eben irgendwelchen wilden Geschichte sind.

Ich hoffe, dass der KV einen guten Anwalt hat.

Bearbeitet von TabaLilly
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Naja auch wenn wir das Nestmodell wählen würden bleibt deutlich mehr als 60% an mir hängen. Das war bisher so und wird auch weiterhin so bleiben

Warum darf man das Thema Unterhalt nicht ansprechen ? Wir haben nur einen Kindergartenplatz bis 13:00 genehmigt bekommen weil es einfach keine Plätze gibt und er war da sehr deutlich, dass er die Nachmittage nicht übernehmen kann. Dementsprechend kann ich nicht vollzeit arbeiten gehen.

Ich weiß nicht, wie du auf deine Aussage mit dem Anwalt bei ihm kommst. Ich habe weder vor ihn über den Tisch zu ziehen noch Ähnliches.
Klar er sollte sich einen suchen, sofern er sich nicht fair behandelt fühlt, aber ansonsten reicht auch ein Anwalt wenn man einvernehmlich mit dem ganzen umgeht.

Ich habe jahrelang zurückgesteckt und ihn unterstützt damit er seine Firma aufbauen kann und obwohl wir keinen Ehevertrag haben werde ich ihn hier nicht ausnehmen. Ich muss aber schauen, dass ich mit meinen Kindern über die Runden komme.

Und klar wäre es mir lieber wenn er mehr Zeit mit den Kindern verbringt, aber das wird nicht passieren. Da habe ich mir bereits jahrelang den Mund fusselig geredet. Die Arbeit war immer wichtiger,

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"Mit einem Anwalt habe ich bereits ok Takt bzw. habe mir auch einen gesucht der meine Interessen vertritt, wegen des Unterhalts ist klar, dass die Aufteilung nicht 50/50 sein darf."

Meine Antwort war explizit auf diese Aussage gemünzt. Damit sagst du, damit ich unterhalten bekomme, sollte er weniger als 50% betreuen. Es wäre ein andere Sache gewesen, hättest du geschrieben "Er möchte die Kinder nicht zu 50 % betreuen, daher muss Unterhalt berechnet werden". Das sind feine Unterschiede.

Das was du jetzt schreib's, besagt ja, dass er die 50 % selbst auch gar nicht will. Natürlich sollst du dann entsprechenden Unterhalt bekommen.

Dass du ihm davor den Rücken frei gehalten hast, dass er die Firma aufbauen kann, ist von der aktuellen Situation erst mal zu trennen. Auch wenn ich verstehen kann, dass man deshalb bestimmte Ansprüche bzw. Anforderungen an den Ex hat. Betreuungssituationen können sich ändern. Das gilt für die Zeit in einer Partnerschaft als auch danach. Mein Mann hat zunächst auch Vollzeit gearbeitet und ich habe nur wenige Stunden gearbeitet. Das haben wir geändert. Warum sollte sich so was nach einer Trennung nicht ändern können/ dürfen?

Aber der Fall scheint ja bei euch klar zu sein. Nur weiß ich nicht, ob ihr dann das Nestmodell finanzieren könnt. Habt ihr schon eine Idee wie ihr das machen wollt? Haus und jeder seine eigene Wohnung?
Was spricht für dich dagegen dir für dich und die Kinder eine Wohnung zu suchen und dann wechseln sie zum KV während des Umgangs? Ich glaube nicht, dass er dann das Haus halten kann, aber das sollte nicht deine Sorge sein.

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"wegen des Unterhalts ist klar, dass die Aufteilung nicht 50/50 sein darf"

Kannst du nochmal genauer erklären, was du damit meinst? Falls du wirklich darauf spekulierst, Unterhalt zu bekommen, und deswegen bewusst den Umgang zwischen Kindern und Vater klein halten willst, ist das ein starkes Stück.
Wer kümmert sich denn aktuell wieviel? Habt ihr es gerade 50:50 aufgeteilt? Nach deiner Schilderung wird er vermutlich keine Schwierigkeiten haben, zu belegen, dass er mindestens die Hälfte übernimmt. Das zu ändern, wird schwierig.
Wenn er im Haus bleiben will, kannst du auch nicht einfach mit den Kindern ausziehen. Da müsste er zustimmen. Vielleicht wird er auch schon von einem Anwalt beraten und der hat ihm gesagt, dass er auf keinen Fall ausziehen soll.

Das Nestmodell ist teuer umzusetzen, da ihr dann drei Haushalte finanzieren müsstet. Könntest du das mit Unterhalt überhaupt (da du schreibst, dass du gerade keinen bezahlbaren Wohnraum findest)?
Wenn du erwirkst, dass ihr keine 50:50 Aufteilung habt und du somit trotz Nestmodell Unterhalt bekommen würdest, müsstest du davon auch die ganzen Kosten für eure Kinder decken. Ich kenne solche Fälle nicht, da das Nestmodell eigentlich typisch für 50:50 Umgang ist, aber du müsstest dann deine eigene Miete und den kompletten Mietanteil von den Kindern am Haus decken. Ich könnte mir vorstellen, dass der Unterhalt da möglicherweise gar nicht reicht.

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Ich möchte absolut keinen Umgang verhindern. Das war etwas falsch ausgedrückt.
Er kann keine 50% abdecken und mir wurde während der Beratung erklärt, dass beim Nestmodell egal in welchem Betreuungsumfang kein Unterhalt zur Debatte steht.

Aktuell mache ich unter der Woche alles alleine (auch alles was zum Haushalt gehört also einkaufen, Wertstoffhof, Wäsche etc) und am Wochenende verbringt er in Summe vllt einen Tag mit den Kindern. Also wir sind weit weg von 50/50.

Im Gespräch hat er deutlich gesagt, dass er nicht ausziehen möchte, weil eine Trennung nicht in Frage kommt. Dies hängt aber mit seiner Firma und dem fehlenden Ehevertrag zusammen. So offen war er bereits.

Sofern man sich auf 50/50 einigt könnte ich ja auch meine Stunden erhöhen und dann wäre das finanzielle (auch ohne Unterhalt) kein Thema mehr.
Aktuell verdiene ich auf 20h 2500 brutto, was finde ich sehr gut ist.

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Das verstehe ich nicht. Du schreibst, dass beim Nestmodell kein Unterhalt zur Debatte steht, aber weiter oben schreibst du, dass du Unterhalt möchtest.
Dann wäre doch das Nestmodell ohnehin nicht das Richtige, oder verstehe ich da was falsch?

Mit deinen Zusatzinfos kann ich aber die Gesamtsituation besser verstehen. Wenn er ohnehin keine 50% abdecken könnte und nachmittags auch nicht zur Verfügung steht, ist das Nestmodell wohl eher nicht geeignet.
Ich würde in der Situation vorschlagen, dass ihr nachträglich einen Ehevertrag oder eine Scheidungsfolgenvereinbarung festhaltet. Wenn es ihm in erster Linie um seine Firma geht, könntet ihr darin etwas Entsprechendes festhalten, damit die Firma "geschützt" ist. Vielleicht ist er im Gegenzug bereit, auf das Haus zu verzichten, damit du und die Kinder dort wohnen bleiben können. Auch auf Kindesunterhalt, Trennungsunterhalt, Entschädigung (weil du wegen ihm und seiner Firma nur Teilzeit arbeitest) könntet ihr euch dabei schriftlich einigen, so dass es sich am Ende hoffentlich für alle fair anfühlt.

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Im Gegensatz zu den anderen verstehe ich es so, dass du dich mehr um die Kinder kümmern kannst/musst/willst als er.
Beim Nestmodell müsst ihr nicht zwingend 3 Haushalte finanzieren. Bei guter Absprache reicht auch ein zusätzliches kleines Appartement oder ein WG-Zimmer. Die Kinder bleiben immer im Haus und die Eltern sind abwechselnd in dem kleinen Appartement. Wenn das in der Nähe ist, kannst du natürlichlich auch nachmittags die Versorgung der Kinder übernehmen und abends in das Appartement verschwinden. Und wenn du bei den Kindern übernachtest, ist er in dem Appartement. Ihr braucht dazu viel Kommunikation

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Ja so hatte ich es auch verstanden.
Das wäre für die Kinder am besten. Zumindest wenn ich mir mal die Alternativen überlege,

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Meinst du wirklich, ihr könnt euch ein kleines Apartment teilen? Er macht die Woche über jetzt schon nichts im Haushalt, da räumst du vielleicht erst mal seinen Dreck weg, bevor du dich wohlfühlen kannst.
Warum will er das Haus nicht verlassen? Ich finde die Idee Firma gegen Haus gut. Er konnte die Firma nur aufbauen, weil du ihm den Rücken frei gehalten hast. Du wirst dich viel mehr um die Kinder kümmern, also brauchst du mehr Platz. Was versteht er daran nicht?

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Klar wegen des Unterhalts geht 50/50 auf keinen Fall. Habe extra einen Anwalt der nur meine Interessen vertritt… puh du scheinst ja in erster Linie nur das Kindeswohl im Auge zu haben… wirkt null so als ob du dich trennen willst, aber alle Annehmlichkeiten plus extrakosten für dich! Warum sind so viele Menschen so falsch und wollen andere übervorteilen? Nur weil du dein Mann ätzend findest und ihn seit langem negierst, willst du auch noch schmutzig und null wohlwollend agieren? Erzählst was vom 2. Mal ansprechen nach nem Jahr Funkstille zu diesem Thema und in Wirklichkeit hast du dich bereits seit langem getrennt und tust noch so als ob nur er sich ändern müsste? Sag mal kann es sein, dass rein zufällig ein Arbeitskollege, Fitnessstudio Bekanntschaft, oder Nachbar seit gewisser Zeit im hinter- eher Vordergrund deine Entscheidungen beeinflusst? Wieviel hast du denn in dem Jahr in die Beziehung gesteckt? Wie oft hast du einen Paarabend organisiert? Babysitter und los geht’s? Wie oft im Monat war es dir die Beziehung wert? Nehme an weil du ja alles gegeben haben wirst und er ohnehin immer doof, faul, Egoistisch oder was auch immer war nie etwas organisier hat dass du das also selbst in die Hand genommen hast. Nehmen wir mal den Zeitraum zwischen deinem ersten und zweiten Mal ansprechen. Zeitraum glaub ich ein Jahr, davor hatte er es schleifen lassen, aber du aus Bequemlichkeit auch nichts gemacht hast, laut eigener Aussage, finde ich die Schuld deinem überrumpelten Partner zu geben ziemlich daneben. Du scheinst weder deutlich kommuniziert zu haben noch scheint er das verstanden zu haben, war ja auch lediglich 1x Thema in den letzten 12-15 Monaten. Da ist dann die direkte Trennung und ausnehmen als gute Partnerin total logisch. Denn du hast ja alles getan. Die vielen Überraschung, die häufigen Gespräche wie sehr du ihn noch begehrst, du immer hören möchtest wie es ihm geht und was er braucht um die Beziehung nicht mehr als Selbstverständlich anzusehen und sich dementsprechend mind. 2 Tage die Woche als Paar gönnt? Oder nur einen? Sind 4-5 im Monat. 4x12=48 Tage im Jahr bewusst als Paar genutzt um sich und den Partner zu zeigen, dass man auch noch Mann und Frau und nicht nur Mama und Papa ist. Also wieviele Tage hast du organisiert? Ich meine nicht Tierpark Sonntag Vormittag mit Kindern. Also wieviele Tage in den letzten 12-48 Monaten?

Und wenn du darüber nachdenkst verstehst du vielleicht warum mich das Gejammer der armen armen ungesehenen Ehefrau so nervt! Ist halt auch Müll wenn du nach Hause durch die Tür kommst und deine Frau hat kein freundliches Wort übrig sondern ist genervt und arbeitet sich jetzt an ihrem Mann ab. Was bei ihm los war, welchen Druck er hat, welche Probleme er hat zusätzlich zu dem was seine Frau ihm auflädt nachdem der Frust endlich ein Kanalisationsrohr gefunden hat.

Sorry wir waren eben noch bei der Anzahl, der Tage, die du für eure Paarbeziehung aktiv geworden bist? Wieviele Tage war dir die Ehe und Beziehung wert? Bei deinem Ansinnen hier, ist eher nicht er das Problem. Ich sehe dich als unfair und keinerlei reflektion der eigenen Anteile daran.

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Ich finde es ja rührend, wie du dich hier seitenlang bemühst, Tipps zur Rettung der Ehe an die Frau zu bringen.

Die TE schildert im übrigen sehr klar, dass ihr Mann anscheinend seine Arbeit nicht auf das Familienleben abstimmen konnte oder wollte. Das kann man so machen, muss sich aber dann nicht wundern, wenn sich die Erde in der Zwischenzeit weiter gedreht hat.

Das Paar hat sich bereits vor einem Jahr getrennt und lebt offenbar nur noch deswegen in der gemeinsamen Wohnung, weil anderer Wohnraum nicht so leicht zu finden ist.

Der Drop ist gelutscht.

Wozu also sollte sich die TE Gedanken um die Schuldfrage machen? Die ist im deutschen Scheidungsrecht seit 50 Jahren irrelevant.

Es geht nur noch darum, die Wohnsituation zu klären und das im besten Interesse der Kinder.

Bei einer Scheidung bleibt nichts so wie es war. Wenn er weiter so arbeiten möchte, wie bisher, wird er wahrscheinlich schon mit 14-tägigen Umgangswochenenden an seine Grenzen kommen.

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Wusstest du, dass zum scheitern einer Ehe immer zwei gehören und deine Ausführungen absolut keinen Einfluss darauf haben ? Du hast doch keine Ahnung wie die letzten Jahre in unserem Leben gelaufen sind und wer welche Entscheidungen getroffen hat.
So hart es für dich klingen mag, aber mein Ex kann in der Betreuung nicht unterstützen und das wird sich in Zukunft auch nicht ändern.
Und sorry, aber die Kinder vor dem tv zu parken um noch am Laptop weiter arbeiten zu können anstatt sich zusammen an den Tisch zu setzen anstatt zb zu basteln ist in meinen Augen keine wertvolle gemeinsame Zeit mit den Kindern. Dann soll er lieber weniger Zeit haben, aber die dann auch aktiv mit den Kindern nutzen. Da haben alle etwas davon.
Sollte er irgendwann das Bedürfnis haben Teil ihres Lebens zu sein bin ich die letzte die dazwischen steht.