Meinungen gesucht

Hallo

Wir sind früher als Familie jedes Jahr zum Festival Mediaval gefahren. Das ist ein Mittelalterfestival in Selb in Bayern (sorry an die Bayern - ich meine natürlich in Oberfranken!)
Mein Mann war letztes Jahr mit unserem Sohn, ohne dem große (18)n oder mir Bescheid zu geben. Für den Großen war das ganz schön blöd - er wäre ja gern mitgegangen, ich hatte zu dem Zeitpunkt anderes im Kopf, fand es aber blöd, dass ich jede Ortsabwesenheit über 100km meinem Ex mitteile und er eben nicht (ich weiß, dass ich das nicht muss)
Das Wochenende, an dem das stattfindet, fällt dieses Jahr auf meine Woche.
Also habe ich Karten gekauft und meinem Ex geschrieben (es gibt keinen mündlichen Kontakt), dass wir karten haben. Unser großer Sohn überlegt noch, ob er mitkommt, da wir dieses Jahr zelten werden.
Das Lineup ist dieses Jahr ungewöhnlich stark an den Ursprung-Gothics orientiert. Aber das ist mir eigentlich recht egal, ich bin wegen der Festival-Athmosphäre da und werde bereits eine Woche vorher als Mitarbeiter anreisen. Am Wochenende bin ich mit unserem Sohn dann als normaler Gast da.
Von meinem Ex kam dann der Hinweis, dass er dagegen ist, dass unser Sohn bei Bands wie Goethes Erben dabei ist. Die Formulierung war tatsächlich genau so. Für mich klang das so, als wäre es tatsache, dass ich unseren Sohn zu sowas mitnehmen würde.

Ich bin tatsächlich bis zur Schwangerschaft mit unserem zweiten Sohne 2012 glühender Goethes-Erben-Fan gewesen.
Allerdings habe ich mich dann davon abgewendet - wie auch von allem anderen ursprünglich Gothic-mäßigen wie Lacrimosa oder L'aime Immortelle, weil mich die Musik runtergezogen hat und ich das nicht mehr wollte. Ich habe mich dann stärker an Pagan-Folk orientiert und vertrete christliche Werte, was ich letztes Jahr mit dem Wiedereintritt in die Kirche offiziell gemacht habe. Das weiß mein Ex alles. 2021 hatte er mich auf ein Goethes Erben Konzert eingeladen und ich habe sehr deutlich gemacht, wie schlecht ich das fand und dass ich damit wirklich absolut nichts mehr anfangen kann.


Tja und unter diesem Wissen schreibt mir mein Noch-Mann: "(...) bin aber dagegen, dass er [unser Sohn] bei Goethes Erben oder ähnlichen Bands oder Aufführungen dabei ist."

Ich habe seine Nachricht als unnötige Unterstellung empfunden. Als ob ich nicht wüsste, wie ich mit unserem Sohn umgehen muss. Mein Ex kennt das Festival und er ist während des Festivals immer eigene Wege gegangen und hat mich mit den Kindern alleine gelassen. Wie es den Kindern mit dem Festival ging, war ihm immer egal.

Ich halte es seit dem Wechselmodell so, dass ich meinem Ex nicht sage, was er zu tun hat. Ich musste aber schon mehrfach wegen seiner groben Nachlässigkeit (bitte glauben - es gab jetzt jede Woche kleinere und größere Vorfälle, weil er sich verhält, als habe er noch nie davon gehört, wie man sich um einen 12jährigen kümmert) "ums Eck" darauf hinweisen, dass er in Aktion treten muss. Wie gesagt: nur wenn es wirklich notwendig ist. Nicht bei dem Kleinscheiß.
Es ist also nicht so, als müsse er sich gegen spitzzüngige Hinweise von mir mit Retourkutschen wehren.

Wie wärt ihr mit dem Spruch umgegangen? Ignorieren? Überzeugen? Ich bin gerade ratlos.

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Es sind Meinungen gefragt:
Dieses Problem ist hausgemacht - und unnötig wie ein Kropf.
Es gibt überhaupt keinen Anlass dem Ex Informationen über Veranstaltungen zukommen zu lassen, die in der Zeit liegen, die euer minderjähriger Sohn bei dir ist.
Meine Meinung: Chipstüte, du kannst nicht loslassen und du provozierst. Warum tust du das?

Wie ich reagieren würde? Ich würde auf keinen Fall auf seine Nachricht reagieren.

Bearbeitet von sanne1973
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Ich weiß, danach hast du nicht gefragt, aber warum hast du dem Ex überhaupt Bescheid gegeben? Hättest du doch nicht tun müssen und du weißt doch, dass er nur Stress macht.

Ich kenne die Bands nicht und kann dazu nichts sagen. Aber ich erinnere mich an deine anderen Beiträge und rate noch immer den Kontakt wirklich nur noch aufs nötigste zu beschränken.

Jetzt hat der Ex wieder genau das erreicht, was er wollte. Dich zu stressen und das du dich gedanklich mit ihm beschäftigst.

Und ja ich würde jeden dummen Spruch von diesem Herrn ignorieren und mich nicht mehr rechtfertigen für Dinge, die keinerlei Rechtfertigung benötigen. Macht er doch ebenso wenig.

Bearbeitet von Kris7
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ach, ich wollte rücksichtsvoll sein. Nicht, dass er Karten für den Kleinen kauft und fragt, ob er mit ihm hin kann.
Es sind nämlich einige seiner Lieblingsbands dabei.

Ja, du hast wohl recht. Einfach ignorieren.

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Naja, im schlimmsten Fall würde er mit dem Kleinen ebenfalls dahin gehen.

Ist ja lustig, dass dort einige seiner Lieblingsbands auftreten, aber dich kritisiert, weil du dahin gehen willst ;)

Der will dir nur die Freude verderben.

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Meine Antwort an den Vater: "keine Sorge, war auch nicht der Plan."

Thema abgehakt.

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Auch ne sehr gute Antwort.

#pro

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Finde ich auch die genau richtige Antwort. Kein Drama draus machen und gut ist.

Passt auch, egal ob er sich ernsthaft Sorgen macht oder ob er wirklich nur gerne ne blöde Anmerkung dalassen wollte 🤷‍♀️

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Guten Morgen.

Ich hätte ihm nichts gesagt. Der Festivalbesuch liegt in deiner Umgangszeit. Du wolltest nichts tauschen.
Hätte er Karten gekauft und erst danach mit dir über einen Tausch der Umgangszeit gesprochen, wäre es sein Problem und sein Geld.

Zieh dir nicht unnötige Dinge auf den Tisch.
Wenn nichts schriftlich vereinbart ist, dass eine Ortsabwesenheit von x Kilometern dem anderen Elternteil mitgeteilt werden muss, dann mach es auch nicht.

Lass die Aussage von ihm unkommentiert oder schreib den Satz von einer Vorrednerin als Antwort und dann freu dich auf das Festival.

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Wie wäre es, Chipstüte du würdest liebe Menschen in deinem Umfeld oder Menschen, die dir hier immer wieder hilfreiche Antworten geben im Vorfeld per PN kontaktieren und nachfragen, ob die Nachricht, die du gerade an den Ex schreiben willst, wirklich notwendig und hilfreich ist.

Vorsorge, statt Nachsorge!

Kris7(10), hat mich auf diese Idee gebracht.

Bearbeitet von sanne1973
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Das ist eine gute Idee und ich würde definitiv antworten ❤️

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Hallo!

Das ist eine sehr liebe Idee!
Ich weiß noch nicht, ob ich darauf eingehe. Aber danke für das Angebot!

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Ich kann dich einfach nicht verstehen... echt nicht...

Nachdem was du hier bisher geschrieben hast. Warum zum Geier informierst du ihn und warum beschäftigt dich diese Anmerkung so? Das kann doch kein Stück überraschend sein.

Schreib ihm: das du schon groß bist und einschätzen kannst was dein Kind verträgt und gut ist das. Oder am besten: ignoriere ihn.

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Was gibts da nicht zu verstehen?
Ich war 22 Jahre lang seine Frau.
Meine Mutter hat mich als Kind "Stück Sch***", Brechmittel oder P*ssnelke genannt. Von Klein auf. Aus dieser Familie bin ich zu ihm, der mir so viele nette Sachen sagte und Zeit mit mir verbringen wollte.
Dass er mich schlecht behandelt und gedemütigt hat, ist mir erst aufgefallen, als das nicht mehr mit mir gemacht wurde. Als ich vor 10 Jahren in die Firma kam, in der ich jetzt arbeite, ist mir nach einigen Jahren aufgefallen, wie die Kollegen mit mir umgehen. Dass das so ganz anders ist, als das, was ich kenne.
Vorher war ich immer zu allem zu dumm, zu langsam, ich konnte nichts richtig machen und plötzlich hatte das, was ich gemacht und gesagt habe, Gewicht. Meine Kollegen schätzen mich und meine Chefin unterstützt mich während meines Studiums.
Ich habe angefangen den Respekt einzufordern, den ich auf Arbeit aber nicht bei ihm bekommen habe. 2017 war ich drauf und dran, mich zu trennen, aber er wollte mir die Kinder nehmen und er drohte mit Suizid. Ich hatte Angst. Und ich habe beschlossen, dass es nun mal normal ist, dass man sich nicht immer gern hat und dass ich schon mit seiner Art zurecht komme. Wir haben halt nebeneinander hergelebt und er hat sich gelegentlich von mir genommen, was er brauchte und wenn ich es nicht geben wollte, dann hat er mich halt weichgeklopft. Mit Trennung gedroht. Mir klar gemacht, dass man so jemanden wie mich nicht mögen KANN, dass ich allein sein werde, dass ich einfach verklemmt bin, dass ich mehr geben muss, um eine gute Frau sein zu können.
Ich habe es leider wieder geglaubt.
Ich hatte so furchtbare Angst davor, nie wieder jemanden zu finden.
Ich habe mich so abstoßend gefühlt, obwohl mir von außen so viel Wertschätzung und Hilfe entgegen kam.

Wenn du nicht verstehen kannst, warum ich Angst vor ihm habe und versuche alles richtig zu machen, um eine Elternbeziehung haben, mit der wir unserem Sohn gut tun... was soll ich dann dazu sagen?

Der Kerl hält mich 22 Jahre lang klein und du verstehst nicht, wieso ich mich so verhalte.

Ich WILL gern anders. Aber ich habe so eine unüberwindbare Angst was falsch zu machen.

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Wenn dem so ist, dann lässt man den Kontakt doch erst recht so gering wie möglich laufen.

Mein Ex ist recht manipulativ. Jedes Gespräch beschäftigt mich hinterher noch lange. Aus diesem Grund kontaktiere ich nur wenn nötig. Trotz WM. Unsere Kinder sind ähnlich alt, man muss nicht mehr viel klären.

Aber du willst jeden Pups geklärt haben, du willst alles möglich verschriftlicht, per Gericht bestimmt whatever haben. Obwohl das unnötigen Kontakt bedeutet.

Anstatt einfach die Füße still zu halten, dein Leben zu leben und den Ex Ex sein zu lassen. Du brauchst Abstand. Ganz viel. Ganz weit und das ist möglich.

Ich dachte du bist in Therapie. Da sitzen deine Ansprechpartner.


Ich bin raus. Versprochen.

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Liebe Chipstuete!

Ich sehe das Problem darin, dass du dich schnell angegriffen fühlst und das Gefühl hast dir wird abgesprochen was du in deiner Ehe erleiden musstest.

Tatsächlich möchten dir hier aber sehr viele helfen und du schlägst nur um dich. Wenn du dich im realen Leben auch so verhältst wundert es mich tatsächlich nicht wenn sich viele von dir abwenden oder sich auf die Seite deines Ex stellen, auch wenn du im Recht sein magst.

Aus der Opferrolle herauszutreten bedeutet nicht, dass Dinge die passiert sind und passieren weniger wahr sind. Es bedeutet daran zu wachsen und nach vorne zu sehen. Das wäre nicht nur für dich wichtig sondern auch für deine Kinder.

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Ich verhalte mich in der Realtität nicht so. Ich bin hier in einem Forum und ich gebe zu, dass ich laufen lasse, weil ich nichts habe, was mir gerade hilft.

Jeden RAt probiert.
So viel Energie darein gesteckt, alles richtig zu machen und dann wird mir nur gesagt, was ich alles falsch mache.

Nein. in der Realität habe ich mich im Griff. Ich sage nichts mehr. In der REalität bin ich ein Sonnenscheinchen.
Super, oder?
Ist total angenehm

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Hast du mal überlegt, ob du dich einer Selbsthilfegruppe anschließt?
https://narzissmus-selbsthilfe.de/selbsthilfegruppe-narzissmus/
https://www.em-life-forum.de/narzissten/familie.html

Dir fehlt anwaltliche Hilfe?
https://anwalt-narzissmus.de/narzissmus-hilfe/

Bearbeitet von sanne1973
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Ich glaube, Dir hilft letztlich nur die Erkenntnis, dass Du, soweit ihn etwas betrifft, es NIE richtig machen wirst, aber dass es nicht Deine Schuld ist.
Informierst Du ihn, erntest Du Kritik.
Machst Du es nicht, brichst Du Absprachen, die es nie gab.

Leb Dein Leben, informiere ihn über das, was die Kinder betrifft, aber wisse, dass er eh motzen/meckern/schimpfen/kritisieren wird. Du kannst da nichts ausrichten, weil das seine Verantwortung ist.

Alles was Du tun kannst, ist Dich zu ändern, Deine Einstellung zu ändern, und für Deine Söhne da zu sein. Wenn er sie manipuliert, wirst Du nichts tun können, denn alles, was Du tust, kann und wird er versuchen, gegen Dich zu wenden und schlecht aussehen zu lassen.
Ja, natürlich wird er über die Kinder gehen, weil das das einzige ist, was Dich wirklich trifft. Sei für sie da, fange sie auf, sei die Mutter, die Du ihnen immer warst. Und egal was passiert - und ich fürchte, es wird weitergehen - dann kannst Du Dir nichts vorwerfen, und Deine Söhne verstehen vielleicht irgendwann, wie ihr Vater ist.

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Danke dir!

So wird es sehr wahrscheinlich laufen.