wie mache ich Ihr das klar ? - Hundeangst-

Hallo,
wir haben keinen Hund - und bei uns in der Nachbarschaft sind viele Hunde, kleine wie grosse. Wir hatten noch nie ein Problem - egal mit Hund oder Besitzer - damit.
Heute fuhren meine Tochter und ihre Freundin ( haben zuhause einen Hund ) mit dem Rad in Nachbarschaft umher. Sie sagten mir, ob sie die Nachbarin XY besuchen dürften, die hat Hasen und Meerschweinchen gleich im angrenzenden Garten. Die Nachbarin hat auch schon gesagt, dass sie jederzeit kommen können. Also erlaubte ich ihnen das auch heute, aber dann mit der Bitte, nach dem Besuch gleich wieder zu kommen und nicht dauernd die nachbarin aufhalten von ihrer Arbeit...
Jedenfalls hat die Nachbarin einen Hund - da war nie ein Problem, Heute aber, sprang der Hund auf meine Tochter zu und leckte ihre Hand, meine Tochter Angst und rannte schreiend davon, nicht dass sie sogar auf einen Baum gesprungen wäre, das andere Mädchen stand nur da und verstand gar nicht was da jetzt abgeht. Jedenfalls hat sich meine Tochter nicht beruhigen lassen, die Besitzerin nahm dann ihren Hund aus den Hof und schickte unsere Mädels !berechtigt! erstmal heim und rief mich an.
Jedenfalls behauptet sie nun, dass "ich die Angst auf mein Kind übertrage und dass mein Kind ein Problem hat und sie vorsichtig sein soll, denn dieses Verhalten hat sie noch nie erlebt ".#schock#kratz Ich meinte dann, dass ich sie verstehe und mit meinem Kind spreche, denn ihr Verhalten, so stimme ich ihr zu, kann auch daneben gehen, der nächste Hund macht aus ihrem Gerenne ein Spiel und rennt hinter ihr her und bei ihrem Geschrei, beisst vielleicht mal ein Hund weil er erschrickt.#schwitz
Aber, dass meine Tochter eben diese Situation noch NIE in ihrem Leben hatte, dass ein Hund ihr sooo nahe kam, denn da war ja ich mit dabei und da verhält sie sich nicht so. Ich bin auch keine Mama die ihr Kind dann nach hinten schiebt und sagt, weg mit dem Tier oder so.
Sagen wirs mal so, ich habe "Respekt" vor grossen Hunden, bin jetzt nicht scharf darauf grossartig angesprungen, angeleckt oder beschnüffelt zu werden.
Ich vermittle auch meinem Kind nicht, dass die Hunde beissen oder so, aber ich sage ihr schon, wir kennen den Hund nicht, also erstmal Abstand halten.
Ist dieses Verhalten denn wirklich so gravierend.
Bin mal gespannt was ihr so meint, hab ich da wirklich was falsch vermittelt.

Gruß
Angelika

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>>aber ich sage ihr schon, wir kennen den Hund nicht, also erstmal Abstand halten.<<

Hallo Angelika!
Das ist schon einmal ein guter Ansatz. Nur leider fehlt die weitergehende Erklärung, was man tun kann, wenn der Hund nicht dort bleibt wo er ist, sondern auf einen zu(gerannt) kommt.
Gerade dieses Wissen hilft Kindern (aber natürlich auch Erwachsenen) ungemein.
Erkläre Deiner Tochter, daß sie auf gar keinen Fall schreiend davon rennen darf, EGAL ob der Hund bellend oder vielleicht sogar knurrend auf sie zugelaufen kommt. Denn gerade das löst in den meisten Hunden den Drang aus hinterherzulaufen. Und ein Kind hat weder die Kraft, noch die Schnelligkeit, die ein Hund hat.
Also muß es etwas nutzen, was es dem Hund überlegen macht, nämlich seine Intelligenz, in dem es weiß, wie es reagieren muß (bei jüngeren Kindern kommt es immer gut ihnen zu sagen, daß sie schon sehr klug sind).
Die Hände in solchen Fällen locker hängen lassen, dann still stehen bleiben und keinen Augenkontakt suchen.
Wenn der Hund dann eine Hand anschleckt, was soll's, man kann die Hände ja waschen. Und sollte die Angst zu groß werden, kann man ja noch die Augen zu machen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Kinder viel selbstsicherer im Umgang mit Hunden werden, wenn ihnen einfach mal erklärt wird, wie Hunde überhaupt 'ticken'. Und wenn man das ein paarmal übt, dann ist es irgendwann kein Problem mehr.
Bei uns war mal ein 9-jähriger Junger, der vor Angst nicht aus dem Auto aussteigen wollte, als er unsere Hündin sah. Am Ende des Nachmittags und nach ein wenig 'Nachhilfeunterricht' ging er frei und ohne Angst mit unserer Hündin (70 cm Schulterhöhe) über das Grundstück.
Viele Grüße
Trollmama

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Danke für Deine Antwort. Es ist nur so, man kann nun mal nicht "jede" Situation, die im Leben passieren kann, durchspielen. Vieles muss man eben erst erlebt haben !! Weisst wie ich mein ?
Aus der gestrigen Situation her - kann man darüber sprechen und "Lösungen" suchen. Und sie hat es auch verstanden. Aber was die "Angst" aus einer bestimmten Situation macht, darauf habe ich keinen Einfluss. Und wie gesagt, sonst war immer "ich" dabei wenn ein Hund überhaupt näher kam und da war ja der Zuspruch meinerseits da. Und da lief das ganze einfach anders ab...
Ich bin froh, denn es ist gar nicht so leicht überhaupt einen Weg zu finden, der richtig ist. Es ist nicht richtig, wenn ein Kind auf jeden Hund zuläuft, als wärs der beste Freund - und es ist nicht richtig, wie sie sich gestern z.B. verhalten hat. Das einem Kind klar zu machen, wie und was passieren kann und wie ein Hund reagiert... ist manchmal einfach schwer.

Viele Grüße
Angelika

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Ich würde ihr, jetzt, wo sie in einer solchen Situation war, erklären, dass manche Hunde nicht genau wissen, wie sie mit kleinen Mädchen umgehen sollen. Und wenn das irgendwann wieder so ist, dass ein Hund angelaufen kommt und sie weiß nicht, was sie machen soll (weil sie Angst hat, oder weil sie das gerade nicht will), dann soll sie die Arme vor der Brust verschränken und sich einfach umdrehen. Wenn sie mit dem Rücken zum Hund steht, verliert er das Interesse und wenn sie die Arme nicht hochreißt und wegläuft, glaubt das Tier nicht, dass sie spielen will.

Das ist eine ganz einfache Übung, das kann man mit dem Kind richtig "spielen" und sie weiß dann genau, was sie machen soll.

Und wenn sie einen Hund anfassen will, soll sie halt vorher den Besitzer fragen...

Liebe Grüße,
Kali.

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Gibt es bei Euch einen Hundetrainer?

Ich würde da mal anrufen und um Rat fragen. Vielleicht kann sie dort lernen, wie man mit einem (großen) Hund umgeht.

Das Verhalten Deiner Tochter ist gefährlich, weil ein nervöser Hund sie dann vielleicht anfällt, wenn sie sich so aufführt.

Gruß

Manavgat

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Au das weiß ich gar nicht... aber wäre mal interessant das rauszubekommen. Vielleicht mal im Tierheim, da werd ich mal anrufen...
Also wir haben mit ihr gestern gesprochen und sind so verblieben, dass sie stehen bleiben soll, die Hände unten lassen soll und zu der Besitzerin dann sagt, dass sie das nicht mag und der Hund weg soll.
Aber vielleicht wäre eine zusätzliche Unterstützung nicht schlecht, werd das mal mit meinem Mann besprechen. Ich denke dass mit dem Wegdrehen, können wir als Erwachsene leichter einschätzen, aber ich denke auch, dass viele Hunde einfach verspielt sind und dann einfach an ihre Vorderseite geht und da dann weiter schleckt...:-p zumindest kann ich es mir jetzt bei diesem Hund so vorstellen...
Viele Grüße
Angelika

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Hallo.

ich kenne das zwar jetzt nur aus meiner Perspektive (meine Tochter ist noch ein Baby), aber was bei mir etwas gegen meine Hundeangst geholfen hat, war erstmal, einen freundlichen Hund näher kennen zu lernen, um mitzubekommen, daß nicht alle Hunde darauf aus sind, einen anzufallen. ;-)
Dann habe ich gelernt, daß Hunde einen Jagdinstinkt haben und daß es eine ganz schlechte Idee ist, wegzulaufen, sondern daß man am besten ruhig stehen bleibt, wenn sie auf einen zu rennen. Abgesehen davon sind die eh schneller als ein Mensch.

Ich würde mir an Deiner Stelle einen Menschen mit einem lieben Hund suchen und mit dem und Deiner Tochter eine langsame Annäherung versuchen. Sie wird dann bestimmt ihre Angst vor diesem Hund verlieren und so mehr über das Verhalten von Hunden lernen.

Leider reagieren viele Leute mit völligem Unverständnis auf Leute mit Angst vor Hunden, aber daß man z.B. vor einer dicken Winkelspinne, die nun wirklich harmlos ist, Angst hat, finden sie normal. #kratz
Mein Mann hat z.B. Angst vor Schlangen und machte sich solange über meine Hundeangst lustig, bis ich ihn mal gefragt habe, was er machen würde, wenn jeder Hundebesitzer statt eines Hundes eine (selbstverständlich ganz friedliche) Schlange hätte und damit spazieren gehen würde. Dann war er plötzlich ganz kleinlaut.

Mittlerweile habe ich keine Angst mehr, wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, oder vor Hunden, die sich friedlich durch eine Menschenmenge bewegen. Mit Hunden, bei denen ich weiß, daß die friedlich sind, spiele ich auch und streichele sie. Aber ich würde nie einen fremden Hund einfach anfassen und um Hunde, die mir suspekt erscheinen, mache ich immer noch einen Bogen.

Das reicht auch für den Alltag, finde ich. Deine Tochter braucht kein Hundefan zu werden, und man kann auch von Hundebesitzern erwarten, daß sie Rücksicht darauf nehmen, daß es Leute gibt, die Angst vor ihrem Liebling haben.


Viele Grüße
Heike