Muß Mama eine Freundin sein?

Hallo Leute, ich habe da mal eine Frage:
Muß die Mama eine Freundin für das Kind, ich denke im speziellen an die Tochter, sein?
Ich war immer der Meinung: Ich bin die Mama und möchte nicht die Freundin meiner Töchter sein.
Stehe ich damit falsch oder alleine da?
Eine Mutter ist Einzigartig. Freunde kommen und gehen. Die Mutter ist immer da.
Ich habe eine Bekannte, die wollte immer die Freundin sein. Die Tochter kam zu ihr an, besprach ihr Liebesleben mit ihr, sie sind zusammen bummeln gegangen, teilweise sogar tanzen. Also, wie sich Freundinnen eben benehmen. Aber der Respekt zur Mutter blieb auf der Strecke. Die Tochter beschimpft ihre Mutter, wie sie es auch mit ihren Freundinnen tut. Sie läßt ihre pubertären Launen an ihr aus. Meine Bekannte weiß überhaupt nicht damit umzugehen.
Ich bin der Meinung, daß einfach der Respekt vor der Mutter fehlt. Oder bin ich altmodisch?
Meine "Kleine" hat, als sie mal sauer mit mir war, gesagt, "Du bist nicht mehr meine Freundin". Ich sagte ihr darauf, daß möchte ich auch gar nicht sein. Ich darf Deine Mama sein.
Wie macht Ihr das? Seid ihr Mama oder Freundin? Oder könnt Ihr Beides verbinden?
Liebe Grüße Karola

1

Hallo Karola,

schwierige Frage ;-)

Also ich denke, wenn Mutter und Kind harmonieren, dann darf das Kind seine Mutter ruhig als "Freundin" ansehen.

Es ist ja nichts Schlimmes dabei, wenn ein Kind seiner Mutter Geheimnisse anvertraut, die andere Kinder nur ihren besten Freund(inn)en anvertraut. Nur kann dieses Kind umgekehrt nicht erwarten, daß die Mutter ihrem Kind genauso intime Geheimnisse anvertraut.

Z.B. Liebesleben: nur weil mein Kind mit mir offen mit sein Liebesleben redet, würde ich trotzdem Diskretion über mein Liebesleben bewahren ;-)

Problematisch wird es nur dann, wenn man als Mutter wirklich mal den "Erziehungsberechtigten" rauskehren muß. Wenn das Kind dann nicht versteht, daß die Mutter halt nicht nur eine Freundin bzw. Vertraute des Kindes ist, sondern vor allem die Mutter, dann ist das problematisch. Aber in einer normalen Mutter-Kind-Beziehung ist das dem Kind auch dann klar, wenn es seine Mutter als Freundin ansieht.

Im Übrigen hätte es mir davor gegraust, wenn meine Mutter z.B. mit mir in die Disko gegangen wäre.

"Meine "Kleine" hat, als sie mal sauer mit mir war, gesagt, "Du bist nicht mehr meine Freundin". Ich sagte ihr darauf, daß möchte ich auch gar nicht sein. Ich darf Deine Mama sein. "

Ich weiß jetzt nicht, wie alt dein Kind zu dem Zeitpunkt war, aber je nach Alter finde ich den Spruch ganz schön hart (natürlich war der Spruch des Kindes auch nicht nett). Wenn sie gesagt hätte "Du bist nicht mehr meine Mama!" bzw. "Ich hab dich nicht mehr lieb!", hättest du dann auch gesagt "Das möchte ich auch gar nicht sein" bzw. "Ich hab dich auch nicht lieb"?

LG,
J.

2

Hallo Karola!

Ich denke, Feundin meiner Kinder (ist im Moment allerdings erst eins) zu sein, geht zu weit. Freunde kommen von "aussen", man geht mit ihnen mehr oder weniger durch dick und dünn, sie können wechseln usw. usf. Aber als Mutter habe ich auch noch die Verantwortung und die Erziehungsaufgabe. Ich kann viell. Vertraute und Mutter für mein Kind sein, aber nicht Freundin. Denn Freunde erziehen nicht, Freunde sind nicht in der gleichen Verantwortung wie Eltern. Ich finde da gibt es schon Unterschiede.

LG


curlysue

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Hallo,

meine Tochter ist 30 und wir machen vieles, was auch Freundinnen machen, shoppen, Wellnesswochenenden, Essen gehen. Sie spricht auch mit mir über intimere Dinge -wenn sie es möchte-. Ich quetsche sie aber nicht aus. Wir streiten auch mal und reden eine Weile nichts mehr, aber meist nur kurz. Wenn sie Rat von mir möchte, fragt sie. Sie hat aber auch richtige Freundinnen, mit denen sie das auch alles macht.

Gruß

Anne#herzlich

4

Hallo!
Interessante Frage, passt auch sehr gut zu meiner momentanen Lektüre „Unsere Kinder brauchen uns“ von Gordon Neufeld. Ich denke nicht, dass ich die Freundin von meinen Töchtern sein möchte, allerdings ihre engste Vertraute und Verbündete, der Mensch an dem sie sich orientieren und auf den sie sich bedingungslos verlassen können. Das ist viel mehr als „Freundin“ zu sein, denn darin steckt eine enorme Verantwortung. Im Gegensatz zu einer Freundschaft, die in meinen Augen auf Gegenseitigkeit beruht, denke ich, dass eine Eltern-Kind-Beziehung immer eine Einbahn-Straße sein sollte. Damit meine ich, dass immer die Eltern die Verantwortung tragen müssen, dass die persönlichen Grenzen aller Beteiligten gewahrt werden und diese Verantwortung nicht auf die Kinder abwälzen dürfen. Nur so können Kinder zu selbstbestimmten, verantwortungsbewussten Erwachsenen heranreifen. Das heißt ja nicht, dass man nicht auch in einer Eltern-Kind-Beziehung zusammen Spaß haben kann, gemeinsame Interessen teilen kann und auch mal miteinander albern kann – ganz im Gegenteil, nur wenn man aktiv am Leben der Kinder teil nimmt, kann man wissen, was sie beschäftigt und rechtzeitig eingreifen, wenn etwas aus der Bahn gelenkt wird. Allerdings darf in meinen Augen dadurch kein Anspruch an die Kinder entstehen, so nach dem Motto: „Ich hab mir Deine Probleme angehört, jetzt musst Du Dir aber auch meine Probleme anhören“, oder „Ich hab das und das für Dich getan, jetzt musst Du mir aber auch auf ewig und immer dankbar sein“.

Soviel von mir dazu *g*

LG
Coli
Mit Jule und Lena (2J 5M)

5

Hallo Karola,

also von mir aus gibt es dazu ganz klar ein NEIN!

Mein kleiner Mann ist erst 4 und ich kenne diesen Spruch auch "Du bist nicht mehr mein Freund" Nein, mein Sohn das bin ich nicht und das werde ich auch nicht sein, ich bin Deine Mutter. Freunde wechseln aber ich bleibe immer Deine Mama :-)

Ich finde es schon wichtig, ein Vertrauensverhältnis zum Kind zu haben und er soll schon wissen, dass ich immerr für ihn da bin aber ich finde es absolut o.k., dass irhendwann mal auch mal Themen gibt, die man eben nicht meinen seinen Eltern bespricht sondern mit Freunden.

Ich bin voll Deiner Meinung!

Lieben Gruß
Kirsten

21

"Freunde wechseln aber ich bleibe immer Deine Mama"

Wieso lernt man dem Kind, daß Freunde wechseln?
Es können lebenslange Freundschaften in Kindergarten oder Schule entstehen! #gruebel
Ich finde es schon richtig, wenn man sagt, ich bin deine Mama, aber nicht deine Freundin.
Aber ich würde das Grundvertrauen der Kinder nicht zerstören, indem ich sage, Freunde wechseln. #schock

22

Hallo Kirsten,
mein Sohn ist 5 und wenn er sauer auf mich ist und sagt "Du bist nicht mehr mein Freund!", dann sage ich "Und Du bist immer mein Freund.". :-D

Nichtsdestotrotz finde ich, bin ich in erster Linie die Mutter und erst in 2. Linie der Freund.

Grüße
Ann

6

Naja, das kann man so und so sehen!

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter und hatte es (bis auf kleinere Ausnahmen) eigentlich auch immer. Meine Mama hat mich sehr früh bekommen (sie war 18) und konnte sich dementsprechend noch sehr gut in mich reinversetzen.

Ich sehe meine Mutter natürlich als meine Mutter, sie war immer für mich da und hat alles getan was Mütter eben so tun. Und das tut sie heute noch. Und sie hat auch mit mir geschimpft und mich mal "in den Hintern getreten" wenn es sein musste. Ich hatte und habe eine Menge Respekt vor ihr und denke sie hat genauso Respekt vor mir!

Allerdings wage ich zu behaupten, dass meine Mutter auch immer eine Freundin für mich war. Ich habe ihr immer alles erzählt, was sich bei mir grad so abspielt. Der erste Kuss, welcher Junge nun wieder aktuell ist, warum der total doof ist und warum meine beste Freundin hinter diesem Typen hinterherrennt. Meine Mutter hat mir neulich gesagt, dass da manchmal Dinge dabei waren, die sie lieber nicht hätte hören wollen, aber sie hat mir zugehört und war eigentlich auch froh darüber, dass ich ihr das alles erzähle.

Denn ganz ehrlich: Wenn meine Tochter 14 ist, wäre ich schon froh darüber, wenn sie mich an ihrem Leben teilhaben lässt und mich teilweise auch als Freundin betrachtet, obwohl ich immer ihre Mutter bleiben werde! ;-)

LG Kristin

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Wie macht Ihr das? Seid ihr Mama oder Freundin? Oder könnt Ihr Beides verbinden?

Ich verbinde beides...Aber in erster Linie bin ich Mama statt Freundin solang sie so klein sind...und ich hoffe,das wenn meine Mäuse älter werden sie mich als Freundin ansehen...

Meine Mama ist auch meine Mama mit der ich aber all das machen kann das ich mit meinen Freundinnen auch tue!
Wir gehen zusammen tanzen,auf Partys,shoppen etc und quatschen über alles #bla

ich finde diese Beziehung die ich so zu meiner Mutter habe toll,und wünsche mir das auch zu meinen Kindern!
Was sich aber,meiner Meinung nach erst entwickelt wenn die Kinder größer sind!

LG einfach-ich #blume

8

Meine Tochter ist 31 und ich behaupte nun mal so, wir haben ein "mütterlich-töchterliches" UND ein freundschaftliches Verhältnis zueinander. Das schließt sich gegenseitig garnicht aus. Ich hab in der Pubertät immer versucht, ihr freundschaftlich das eine oder andere nahezubringen, aber - mir genauso Respekt als Mutter verschafft. NIEMALS hätte sie mich beschimpft - ich machte es mit ihr ja auch nicht. Sogar mit meinem Sohn versuchte ich mehr freundschaftlich umzugehen, da hats aber nicht funktioniert, der brauchte doch mehr "Respektspersonen" als Halt und Führung in seiner schwierigen Zeit. Freundschaftliches Verhältnis muss nicht heißen, miteinander tanzen gehen (igitt da hätts mir gegraust;- und ihre Musik war auch nicht immer mein Fall) ) Einkaufen, bummeln schon eher, gerne auch gemeinsam über die Männer lästern (in diesem Fall Papa und Schwieso) das macht alles wirklich viel Spaß #huepf und es entzerrt so manche Krise, wenn man gemeinsam über Männer lachen kann. Aber ich geh mal davon aus, dass sie auf einen "mütterlichen" Rat hin und wieder auch nicht verzichten mag, besonders seit sie selber Jung-Mami ist. Ich finde, das kommt immer auf die Personen speziell an, der Umgang miteinander, von klein auf. Als meine Tochter klein war, wäre sie nie auf den Gedanken gekommen, dass ich ihre Freundin(oder auch nicht) sei, da war ich Mama. Das freundschaftliche Verhältnis entwickelte sich so langsam mit der ersten Packung "ob" - grins - bei den entsprechenden Gesprächen. So, war nun viel #bla #bla aber kürzer erklären ging schlecht.
LG von Moni

9

Hallo,

Eine Mutter kann nie die Freundin ihrer Tochter sein!
Kann jemand deine beste Freundin sein, wenn sie Dinge sagt wie:
hast du schon deine Zähne geputzt?
kannst du die Strümpfe bitte paarweise und richtigherum in die Wäsche geben?
es ist Zeit für dein Bett!
Guten Morgen, aufstehen!
Nein!
Lass das!
Wo ist (die Schokolade oder oder oder)?
Wie sieht denn dein Zimmer aus?
Nicht popeln!
Machst du mal den Mund zu beim Kauen?
Dieser (dein Lieblings-)Pulli ist zu klein!
...
Dazu kommt, daß man einige dieser Sätze nicht einmal, sondern häufiger, bis regelmässig sagt und der Tonfall dabei gelegentlich dieses unnachahmlich mütterliche Keifen ist.

Was Töchter brauchen, ist eine Art Absolutionsstelle. Töchter bauen Mist und ihr Gewissen hat erst nach ausgestandenem, mütterlichen Gekeife wieder Ruhe. Ganze Religionen bauen auf der Illusion der Widergutmachung durch irgendwelche Ersatzhandlungen.
Rosenkranz beten oder Stubenarrest aufgebrummt bekommen - und die Welt ist wieder in Ordnung.
Und ich, will ich eine beste Freundin, die an den Weihnachtsmann glaubt, pink für eine tragbare Farbe hält, mir dauernd meine Lippenstifte plattmacht, meinen Sohn tyrannisiert und meinen Gatten für eine Art Halbgott hält und keinerlei lästerliche Kritik an ihm verträgt?
Will ich eine beste Freundin, die später ganz sicher nicht so sein möchte wie ich?
Eine beste Freundin, für die Kalorien, Falten, Cellulitis und Schwangerschaftsstreifen Fremdwörter sind?
Brauche ich tatsächlich eine beste Freundin, der Sport Spaß macht?
Eine beste Freundin, die sich den Namen eines Neunjährigen mit schiefen Zähnen auf das Knie schreibt (noch dazu mit Fehlern?)
Eine beste Freundin, die um 19.30 Uhr schlafengeht und weder Kaffee noch Prosecco trinken darf?
Und kommt mir nicht mit später, wenn sie erwachsen ist - dann ist sie mir entweder mit beruflichem Erfolg überlegen oder schleppt bei jedem Besuch eine Horde Kinder in mein ruhiges Heim ...

Zitat von der Hausfrauenseite

L.G.
zwillima