Wegschreien, was tun?

Hallo,

meine Tochter ist ein Jahr alt, hat seit ca 6 Monaten eine Macke, dass sie sich wegschreit.
- wenn sie sich stark anhaut
- wenn es nicht nach dem Kopf geht
- und wenn sie krank ist, ist es noch stärker

Der Kinderarzt sagt es kann weiter nix passieren, aber es geht leider an meine letzten Kraftreserven, auch weil unser großer sich vernachlässigt fühlt.
Schildere mal kurz eine Fall:
Sie ist bei Papa auf dem Arm und ich nehm sie nicht gleich, also hält sie die Luft an, damit ich sie nehm. Am Anfang hat es gereicht, das ich sie angepustet habe, aber jetzt kippt sie trotzdem weg. Selbst wenn ich sie mal wegkippen lasse, sie kommt immer wieder von selbst wieder her. Aber es nervt, weil es unser ganzes Leben einschränkt.
Habt ihr irgendwelche Tipps, was ich tun kann? Bei Schmerz versteh ich es ja noch, aber bei Trotz hört es bei mir langsam auf.

LG
Tine

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Hallo

Versteh ich dich richtig?Sie brüllt bis sie weg bleibt?

Ich glaube nicht,das sie das aus Trotz macht.Klar,Kleinkinder können sich da ganz schön reinsteigern,aber bewußt,macht sie das sicher nicht.Es ist dann die verkettung der Umstände die dazu führen.

Mein Mann hatte als Kleinkind und Kind ähnliches und es war nicht aus Trotz.

Lass es mit einem EEG abklären,es ist einfach nicht normal,das ein Kind so brüllt,das es weg bleibt.Mein Mann musste damals eine zeitlang Medis nehmen und je älter er wurde um so weniger trat es auf.Ich versteh auch deinen Kia nicht,der das mit einem abwinken einfach so abtut.Jedes wegbleiben hängt mit einer ganz kurzen Unterversorgung des Gehirns zusammen und ob das auf Dauer dann gut ist,wage ich zu bezweifeln.

Heute hat mein Mann garnichts mehr,es ging so schnell wie es gekommen istund er kippt nur noch aus den Latschen wenn er Blut sieht #schein :-D

lg

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Nein, so schlimm ist das nicht. Es ist ja kein epileptischer Atemkrampf oder ein Asthmaanfall, wo der Körper wirklich Probleme hat, seinen Atemreflex wiederzufinden. In manchen Fällen können allerdings bestimmte Medikamente hilfreich sein, das stimmt. Vor allem wenn das Kind sich sehr oft wegschreit.

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Deswegen wurde ja damals bei meinem Mann ein EEG gemacht.Kein Arzt kann vom alleinigen Beschreiben beurteilen was wirklich dahinter steckt.Es kann harmlos sein(war es im Grunde bei meinem Mann ja dann auch) muss aber nicht.

lg

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Hallo,

so etwas nennt sich auch Affektkrampf, das wirst Du wahrscheinlich schon vom Arzt gehört haben. Hat er Dir den medizinischen Hintergrund erklärt?


Der Zustand erklärt sich durch eine besondere Anfälligkeit des kindlichen Gehirns gegenüber Veränderungen im Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Durch das z.B. im Trotz ausgelöste, anhaltend kräftige Schreien verliert das Kind beim schnellen Atmen zuviel Kohlendioxyd. Die Reaktion des Blutes verändert sich im Sinne einer Alkalose (= Untersäuerung).
Erst durch den Atemstillstand (Bewusstlosigkeit) sammelt sich wieder ausreichend Kohlensäure im Blut an, um das natürliche Säure-Basen-Gleichgewicht wiederherzustellen. Das Kind erlangt das Bewusstsein wieder und ist (anders als nach einem echten Krampfanfall) wieder völlig in Ordnung.


So ein Affektkrampf ist im Grunde völlig harmlos, denn spätestens wenn sie bewusstlos wird, setzt der Atemreflex wieder ein. Deswegen braucht ihr deswegen auch nicht in Panik ausbrechen. Natürlich musst Du Dein Leben jetzt auch nicht völlig auf Deine Tochter ausrichten. Nur kann man auch sagen, dass die Kleine nichts dafür kann. Manche Kinder reagieren da stark, andere nicht. Wenn das anpusten nicht mehr reicht, dann versuch es mit etwas (!) kaltem Wasser. Wenn es irgendwie möglich ist, lass es nicht zu dominant werden in Eurer Familie. Sie macht das nicht mit Absicht und es ist wirklich harmlos, auch wenn es nicht so aussieht. Nach einem Affektkrampf ist alles wie vorher, sieh es als kurzen Aussetzer und der Alltag geht weiter. Mit etwa 4-6 Jahren verliert sich das meistens komplett, dann ist das Gehirn weiterentwickelt und die Zeit der ersten großen Gefühle vorbei. ;-)

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Meist reicht es schon, dem Kind ins Gesicht zu pusten.

Hilft das nicht, langt es, die Hände unter fliessendes kaltes Wasser zu halten.

Alles kein Drama.Sieht schlimmer aus, als es ist ;-)

LG
Simone

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Liebe Tine...

ich versteh dich nur zu gut....mein Sohn war da auch lange Zeit Weltmeister drin, ohmann, wenn ich daran noch denke....aber, wie schon schön beschrieben: Affektkrämpfe.....sind nicht "schlimm" obwohl sie so aussehen und geben sich irgendwann von alleine!
versuch mal den kalten Waschlappen....aber ansonsten, Geduld....leider das einzige das hilft!

Was man alles mitmacht als Mama gell?;-)

einen schönen Tag noch

Marion