Guten Abend ihr lieben,
heut such ich mal wieder rat bei euch. vielleicht habt ihr tipps.
mein sohni, seit april 2 jahre alt, ist momentan ein kleiner tyrann *sorry*
zur situation: am vergangenen freitag kam unsere tochter zur welt. ich lag bis donnerstag mit ihr im KH. in der zeit war der kleine bei oma, aber jeden tag bei uns zu besuch.
hier zu hause ist der umgang mit der kleinen schwester soooo liebe voll - aber uns eltern wurde der kalte krieg erklärt!
es wird getreten, gespruckt, auf den boden geworfen, gestrampelt und egal was man sagt: Nein!
ablenkung in eskalierenden situationen hilft wenig. ne auszeit in seinem zimmer bringt nur noch mehr unmut, und wenn wir eltern rausgehen kommt er hinter her und bockt weiter und keift uns an.
wir versuchen ruhig zu bleiben und zu erklären - aber nichts hilft.
ein beispiel: vorhin waren wir alle auf couch, der kleine durfte seine schwester auf den arm nehmen, ich kuschelte mit ihm, papa auch. plötzlich legt er sich hin und tritt mich. ich hab ihm gesagt er soll aufhören das tut mir weh. er lacht, tritt heftiger. ich halte sein bein fest und sage nochmals er soll BITTE aufhören es tut weh.
da feiert er sich den arsch ab und tritt erst richtig zu.
tja meine konsequenz: bett gehen. (zeit war eh ran) er weigerte sich. wälzte umher, schrie, trat noch mehr - einfach zum *kotzen*
heute ist einer der tage wo ich mich vor morgen fürchte.
habt ihr tips gegen das ständige NEIN von ihr, gegen das treten etc...?weiß echt nimmer wie ich reagieren soll.
danke schonmal!
michi, trozkopf und abigail
Trotzphase ... ich geh kaputt!
Hallo,
ich habe leider keine konkreten Tipps für Euch. Ich denke nur, ihr müsst Euch einfach noch etwas Zeit lassen, als "neue" Familie zusammen zu wachsen. Mit der Aggression drückt Dein Sohn sicher seine eigene Unsicherheit aus, die ganze Umstellung ist einfach erstmal viel. Lass ihm Zeit, schimpf nicht wegen jeder kleinen Sache, sag nur in aller Deutlichkeit, dass Treten usw. nicht geht. Biete ihm etwas anderes an. Das Nein von ihm ist ja normal und wenn die Mama jetzt nicht auch noch in die Trotzphase kommt und selbst nur auf der "Nein"- Schiene fährt, dann übersteht ihr das sicher ganz gut.
versuch mal Bachblüten (Rescue und Holly) zu geben.
Bei uns hilft das immer gut.
Lg, Peppa
tja willkommen in der Troztphase.
Sage ihm einmal das es weh tut u. sage ihm machst du es noch mal dann passiert das u. das. U. dann muss du es auch machen.
Vielleicht nimmst du dir mal Zeit nur für ihn vieleicht fehlt ihm das auch.
Denk daran es ist eine ganz neue Situation er muss jetzt mama u. Papa mit dem Geschwisterchen teilen.
Lieben Gruss u. ganz viel Kraft
Melanie
danke für eure antworten.
zeit nehmen wir uns sehr viel nur für ihn. die kleine isst und schläft - also haben wir die zeit und nutzen sie.
er wird immer gefragt ob er das und das mit helfen will - er muss nichts. zb. wickelt er immer das baby mit, wird sehr viel gelobt....
ich sehe nie einen grund für seine aggresion. also im vorfeld passiert nichts. er tickt einfach aus. sitzt da, spielt und lacht - und plötzlich geht er ab wie ein zäpfchen. wenn man vorher wenigstens seinen grund erkennen könnte, dann könnte man ja für ablenkung sorgen.
mei, erst die trotzphase - und bald die pubertät :-P
Zu Bett gehen als Stafe zu nehmen finde ich überhaupt nicht toll, denn ein Bett ist keine Strafe! Kinder haben es eh immer schon schwer schlafen zu gehen.
Hallo Michi!
Also für mich hört sich das weniger nach Trotzphase an, sondern ganz eindeutig für ein ganz normales Geschwister-Eifersuchts-Verhalten.
Es ist ja noch ganz frisch und er ist erst 2 Jahre alt - es ist für ihn sehr schwer! Er hat nicht viele Möglichkeiten, seinen Frust (und der ist zweifellos da, alles andere wäre nicht normal) zu äußern.
Ihr müßt jetzt gaaanz viel Geduld mit ihm haben und ihm ganz besonders viel Liebe und Aufmerksamkeit zugedenken. Wenn er tritt oder in sonstiger Weise "zum Kotzen" ist, hol alles aus Dir heraus, was Du an Nerven und Besonnenheit aufbringen kannst. Du sollst natürlich klar machen, dass er Dich nicht treten darf etc., aber versuch es ohne schimpfen und ohne Vorwurf. Bleib in solchen Situationen immer bei ihm, zeig Verständnis, und versuche trotzdem zu zeigen, dass du ihn liebst (egal, wie sehr er grade zum Kotzen ist).
Ich weiß sehr wohl, wie schwer das ist. Aber man kann es schaffen. Und gerade jetzt in dieser für deinen Sohn wirklich schweren Phase, halte ich es für enorm wichtig, ganz stark auf ihn einzugehen - wie beschrieben.
Viel Kraft!
LG, Alemoma
Ich habe ehrlich gesagt eine völlig andere Meinung zu dem Thema! Ich weiß auch jetzt schon, dass ich dafür ziemliche Kritik ernten werde, aber das ist mir egal, weil ich dieses pseudo-pädagogische Gerede echt nicht unterstützen kann!
Ich halte es in der Regel so, dass ich auf mein Bauchgefühl höre und demnach auch - natürlich besonnen - handel! Und im Fall von Trotzphasen ist es meiner Erfahrung nach so, dass die Kinder von den Eltern zu 100% klare Grenzen brauchen. Zieht man das als Erwachsener nicht konsequent durch, geht man unter und die Kinder leiden an einer Art "Größenwahn" und verlieren auf lange Sicht den Respekt vor den Eltern. Ist doch super, als Knirps machen zu können, was man will
Und ich zumindest kann von mir sagen, wenn mich ein Kind mit Absicht tritt werde ich genauso wütend, als wenn es mein Mann wäre. Und das muss das Kind spüren. Natürlich nicht, indem man zurücktritt, aber es gibt ja andere Möglichkeiten. Ich schildere mal einen typischen Ablauf aus unserer Trotz-Zeit:
Luisa fängt wie bei dir auch an, ohne richtigen Grund an, zu treten, zu hauen oder auch gerne an zu kratzen. Dann kam von uns "Hör auf damit, das tut mir weh". Wenn sie weiter machte, wiederholten wir, dass sie aufhören soll und sagten immer dazu "Hauen ist böse" o.ä. Wichtig ist ein sehr bestimmter Tonfall, ich bin auch je nach nervenlage hin und wieder lauter geworden und habe sie sehr streng angeguckt (deine ganze Körpersprache muss stimmen, die "riechen" es, wenn du es nicht ernst meinst).
Kinder sind eben nicht nur Engel, das können ganz schöne Biester sein. Ich finde es schade, dass viele Mütter oft nur gut über ihren Nachwuchs reden und die Schattenseiten, die Kinder wie Erwachsene haben, verleugnen.
So, war Luisa sehr hartnäckig und hat sich richtig reingesteigert, gab es als Androhung die Strafe, dass ich sie nicht bei mir haben möchte, wenn sie nicht aufhört. Nächste Konsequenz: das Kind unter heftigem Protest mit schreien, weinen, kratzen etc. ins Kinderzimmer bugsieren, ab ins Gitterbettchen (NICHT zum Schlafen!!! wichtig! Nur damit sie nicht rauskommen konnte) und ihr sagen, wenn sie wieder lieb ist, darf sie wieder raus! Das ging dann auch mal 20 Minuten und hat mir manchmal auch sehr leid getan, aber wir haben das immer geaschafft, durchzuziehen. Sie hat sich immer von selber beruhigt und war dann wieder lieb und hat sich sogar manchmal entschuldigt, was sehr süß war
So war die Zeit für uns alle einigermaßen erträglich und Hauen ist bei uns absolut kein Thema mehr. Sie haut nicht im Kiga und ist zu kleineren äußerst vorsichtig und rücksichtsvoll!
Also rate ich dir einfach, gib deine natürliche Reaktion (bei mir Wut auf das Kind und sogar Ablehnung) in abgeschwächter Form weiter, daraus lernen Kinder am meisten. Kurze und klare Ansagen haben größere Wirkung als der Versuch, mit dem Kind zu diskutieren. Das geht in dem Alter ohnehin kaum, finde ich. Danach kann über die Situation aber geredet werden, und danach kannst du auch wieder mit Verständnis kommen. Zeig deinem Kind danach unbedingt, dass du es lieb hast, auch wenn es nicht lieb war! Nicht das Kind ist böse, sondern das, was es getan hat!
Ich wünsche dir alles Gute mit deiner neuen Familiensituation!
Hallo jadzia,
im Grunde stimme ich Dir mit Deiner Meinung schon voll und ganz zu. Ich finde aber, in der sensiblen Zeit der frischen Ankunft eines (ersten) Geschwisterchens sollte man etwas vorsichtiger sein, weil man da auch viel kaputt machen kann bzw. nachhaltigen Schaden anrichten kann. Und wenn das Treten vorher nie auftrat und dann plötzlich auftritt, wenn das neue Kind da ist, sieht es für mich wirklich nicht nach Trotz aus.
Es ist natürlich auch genau richtig, das Kind (ab einem Gewissen Alter) logische Konsequenzen spüren zu lassen. Aber wenn ich auf mein Bauchgefühl höre, dann sagt mir das ganz laut, dass man (kleine Kinder) in so einer Situation nicht allein lassen sollte. Also wenn man z.B. dann - wie du es beschreibst - als Strafe ins Gitterbett stellt und dann allein in dem Zimmer läßt, finde ich das nicht gut. Dann sollte man wenigstens in Sichtweite bleiben. Auch ist das keine logische Konsequenz. Logisch wäre meiner Meinung nach (nach deiner Aussage: "Wenn Du das machst, möchte ich Dich nicht bei mir haben.'" das Kind vom Schoß runter zu setzen und sozusagen außer Kratz-, Tret-, Hau-Weite zu bringen.
Ich will gar nicht Deine grundsätzliche Ansicht schlecht reden - wie gesagt, die teile ich. Nur halt mit Einschränkungen.
Ich finde es halt immer schwierig, wenn die Kinder so hilflos der Willkür der Eltern ausgeliefert sind. Das hat für mich nix mit Grenzen-Aufzeigen zu tun, sondern ist eher so etwas wie Macht-Demonstration. Mir fällt es leider schwer, in Worte zu fassen, was ich meine. Ich hoffe, Du verstehst es trotzdem.
Hallo alemoma!
Du hast schon recht, in dieser ungewohnten Situation braucht es sehr viel Fingerspitzengefühl, um nicht im Endeffekt neue Probleme zu produzieren. Aber das Verhältnis zum Geschwisterchen scheint ja sehr gut zu sein und wenn Mama und Papa weiterhin so viel Zeit aufbringen, sehe ich da nicht Gefahr! Jeder muss sich eben neu eingewöhnen, auch und besonders die kleinen.
Was aber leicht passieren kann, wenn man sich immer nur denkt "Ach, er hat es ja gerade so schwer", ist dass man stets zuviel des Guten tut, weil man ein vermeintliches Defizit ausgleichen will. Und schon hat man ein verwöhntes und verzogenes Kind und wundert sich, wie das sein kann. Man hat ja immer alles getan... sowas höre ich ab und zu von den Eltern solcher Kinder und muss in mich hinein Grinsen.
Je normaler die Erwachsenen sich verhalten, umso "normaler" bleiben die Kinder- auch wenn es mal stressiger ist als gewohnt. Das heißt aber nicht, dass man sich weniger lieb haben soll, finde ich. Konflikte müssen in meinen Augen einfach ausgetragen werden und danach ist wieder alles gut. Dadurch hat unsere Tochter zumindest das Vertrauen entwickeln können, egal was auch immer los ist, wir haben uns lieb!
Das mit dem weggehen ist wie ich finde aber super wichtig, damit sich das Kind beruhigen kann. Sonst kann man es auch gleich sein lassen, finde ich.
Und zu deiner letzten Bemerkung: ich finde das gar nicht schwierig, denn Eltern sind nunmal die Bestimmer! Das Kind soll ja nicht direkt wie ein Zirkusaffe abgerichtet werden, aber ich sehe uns als "Chef im Ring" und demnach gehört da hin und wieder eine wie du sagst Machtdemonstration dazu. Natürlich alles in Maßen, aber es gibt einfach gewisse Grenzen, die zu wichtig sind, als dass da Spielraum wäre. Hauen und Treten gehören dazu. Genauso Ehrlichkeit, Respekt voreinander etc. Sonst lassen wir auch gerne mit uns verhandeln, und gerade Papa lässt sich gerne mal um den Finger wickeln
Huch, schon wieder so viel, sorry...