Kind Abends am weinen das er nicht sterben will..

Guten Morgen, #tasse
Ich weiss leider nicht genau wo das Thema hingehört, aber wenn man es genau betrachtet ist es ja eine Erziehungsfrage, ich fang mal an.

Mein 6 Jähriger Sohn kam gestern nochmal aus dem Bett um seine Blase zu leeren, auf einmal hören mein Mann und ich ein lautes schluchzen und weinen.
Da saß mein Sohn völlig fertig auf der Toilette und sagte total verzweifelt "Papa ich will kein Opa werden und sterben, ich will nur so gross werden wie Du, aber nicht sterben #heul" ..

Man dat schlug ins Herz #wolke #schmoll

Der Hintergrund: ein Schulfreund hat wohl vor den Ferien seinen Opa verloren #kerze und meinem Sohn das erzählt und eben dazu gesagt "wir werden alle Opas und sterben"!
Hat er ja auch nicht ganz unrecht.

Nun zu meinem Problem: Was sage ich meinem Sohn? Ich kann ja schlecht lügen und sagen: "Du stirbst nie und du wirst nie Opa"
Gestern habe ich ihm erstmal gesagt das ich alles dafür tun werde, solange ich da bin, das ihm nichts passiert #herzlich

Was ist wenn es jetzt nochmal hochkommt?
Ich will ja nix falsches Sagen #heul

Mein Mann hat auch schon versucht ihm zu erklären das man nicht Opa wird zum sterben, sondern das mein Mann Opa wird, wenn unser Sohn mal ein Kind bekommt (mit seiner Frau). Half aber nüscht.. #schmoll

Jemand schon so Erfahrungen gemacht?

#danke fürs lesen, und sorry das so lang geworden ist #tasse#tasse#tasse#tasse

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Ja,das ist schwierig... :-(

Da wir auch schon in der eigenen Familie mit dem Tod leider Erfahrungen machen mussten(ich verlor vor über drei Jahren mein Kind in der 22.Woche)sind meine Kinder schon ein bißchen geprägt...sie haben schrecklich geweint und getrauert....sie reden heute noch von ihrem Brüderchen,er gehört nun mal für uns dazu wie Mama,Papa und alle Geschwister... :-)

Gestern beim Spazieren sagte meine 9jährige Tochter dann auch aufeinmal "Mama,ich will nicht sterben müssen...." Tja,das macht einen schon traurig... :-(

Aber alles verniedlichen nützt ja nichts....
So sagte ich halt (hach,es klingt so fürchterlich abgedroschen#hicks),daß der Tod zum Leben dazu gehört...wie die Geburt zum Leben,so gehört auch der Tod dazu...,tja...

Wahrscheinlich war ich Dir auch keine große Hilfe.. :-(
ich wünsche dir,daß Du den für Euch richtigen Weg findet,mit diesem leider immer noch Tabu-Thema umzugehen...

Liebe Grüße
Beate

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Hallo!
In meinem Beruf hatte ich sehr viel mit chronisch kranken und sterbenden Menschen zu tun. Mir ist es deshalb seht wichtig, dass meine Kinder früh lernen, dass Krankheit und Tod zum Leben gehören, damit sie nicht irgendwann mit dem Thema konfrontiert werden und dann völlig hilf- und ahnungslos sind.
Dieser Vorsatz ist aber nicht so einfach umzusetzen. Verschrecken will ich sie ja auch nicht. Habt ihr denn Omas und Opas im Umfeld? Wir haben einen sehr alten Bekannten, der heute 91 Jahre alt wird. Er ist ziemlich gut zurecht, aber in der letzten Zeit wird es mit dem Laufen schlechter und er sagt auch oft, dass er eigentlich keine Lust mehr aufs Leben hat. Und so erkläre ich das auch meinen Söhnen: Heinz ist alt und müde. Ihr seht ja selber, dass er immer weniger allein kann und alles sehr langsam geht. Er möchte nicht mehr leben und wenn er stirbt, was bald sein kann, dann dann wird es das sein, was er sich wünscht.
Zudem ist er auch noch Bestatter und hat bis vor kurzem noch gearbeitet. In seinem Laden stehen Urnen und Särge, was die Jungs sehr interessiert und fasziniert und angruselt. Das ist natürlich sehr speziell, aber auch die Gelegenheit habe ich genutzt, ihnen das zu erklären.
So ganz können sie das alles nicht erfassen und manchmal wird mein älterer Sohn auch sehr ängstlich, weil sich vor meinem oder seinem Tod fürchtet.
Ich glaube, man sich erst einmal selber klar machen, welche Ängste man hat und wie man selber mit Tod und Sterben umgeht. Es ist normal und ja auch richtig, dass man sich "fürchtet", aber der Tod ist nunmal totsicher! Ich denke, man muss schon zulassen, dass auch Kinder Angst und Panik haben, aber man ihnen auch schon früh erklären, dass Sterben nicht immer furchtbar sein muss. Gerade bei alten Leuten nicht. Und dass das Werden und Vergehen auch notwendig ist.
Bei meinen Kinder merke ich, dass neben der Angst auch schon eine Art Galgenhumor entwickelt haben.
"Ey, ich dachte alte Leute haben keinen Geburtstag mehr und warten nur noch darauf, dass sie sterben!"
Oder erfragt völlig unvermittelt in Heinz' Gegenwart:"Mama, wann stirbt Heinz?" Keine Ahnung!
Und so wünsche ich mir das. Auf der einen Seite haben sie Respekt vorm Sterben und sind auch mal ängstlich, auf der anderen Seite können sie offen damit umgehen und danach fragen.
Viele Grüße
Susanne

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Auch wir haben schon das Thema Tod durch (die 2. Schwangerschaft endete in der 27. SSW mit einem intrauterinären Fruchttod).
Oft kommen hier immer wieder die Fragen nach dem Tod.
Ich habe einen etwa 1m langen Papierstreifen gebastelt, ähnlich einer Größentabelle. Dort haben wir 100 Jahre eingezeichnet.
Ich habe meinen Kindern erklärt, wieviele Jahre es dauert, bis man ungefähr 90 - 100 Jahre alt ist. So ist es greifbar und verständlich, sie reagieren beruhigt, wenn sie sehen, welch riesige Zeitspanne zwischen Leben und Tod liegt.

Das Mensch oft auch früh sterben, hab ich verschwiegen...
Lg Katrin

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Also meine Tochter sagte das auch schon hin und wieder, dass sie nicht sterben will, und schon gar nicht als Kind, und weinte dann vor Angst. Es gibt immer wieder Momente, wo Kinder mit dem Thema konfrontiert werden, ohne dass wir Erwachsene das beeinflussen können. Und sei es eine Radiomeldung unverhofft beim Kochen oder Essen, dass wieder ein Kind grausam entführt, mißhandelt und getötet wurde. So schnell kannst Du gar nicht zum Radio rennen und es ausmachen, wie die das sagen.

Und dann hatten wir letztes Jahr mehrere Todesfälle in der Verwandtschaft und im Bekanntenkreis#kratz.

Ich versuche auch immer, ihr klar zu machen, dass es unser Ziel sein sollte, möglichst gut auf sich zu achten und lange zu leben. Ich sage ihr auch immer, dass es normal ist, wenn Menschen alt sind, dass sie dann müde werden und sterben wollen. Außerdem weiß sie, dass ihr Jahrgang statistisch gesehen 100 Jahre alt wird. Und das ist ihr Ziel. Und da wir niemanden kennen, der schon 100 ist, weiß sie auch, wie lange das dauert.

Es ist auch erstaunlich, wie sicherheitsbewußt unsere Tochter so ist (z.B. im Straßenverkehr, aber auch in anderen Bereichen). Sie will nämlich lange leben.

Im übrigen versuche ich, nicht verkrampft vor ihr mit dem Thema umzugehen.

Mehr kann ich dazu aber auch nicht sagen. Ist ein sehr schwieriges Thema und jedes Kind ist individuell.

Aber das mit dem Papierstreifen finde ich eine sehr gute Idee.

Außerdem gibt es da doch, glaube ich, sehr gute Bücher zum Thema, weiß aber leider die Titel nicht.

LG Franka