"Hintern versohlen hat noch nie geschadet"...sagt die Oma!

Hallo,

schlagen ist in der Tat unterste Schublade, da musst Du Dir von Deiner Mutter überhaupt nicht rein reden lassen.
Allerdings finde ich das Verhalten Deines Sohnes, wie Du es beschreibst, schon ziemlich krass. Klar, mit 2,5 bocken viele Kinder und haben auch mal Schreianfälle, aber gerade diese Spielplatzgeschichte ist schon heftig.
Da helfen nur ganz klare Ansagen und Konsequenzen. Sobald er seinen Bruder haut oder beisst, muss er aus dem Zimmer raus, wenn er andere Kinder auf dem Spielplatz attackiert, müsst Ihr gehen.
Mir scheint, er sucht extreme Aufmerksamkeit, Kindern ist es oft egal, ob es positive oder negative Aufmerksamkeit ist, die sie erregen.
Ist er eifersüchtig auf seinen Bruder? Fühlt er sich zurückgesetzt? Er kann seine Gefühle mit 2,5 noch nicht so gut verbal ausdrücken, ich kann mir vorstellen, dass es ein Hilferuf von ihm ist, dass er Dich ganz doll braucht.
Machst Du manchmal nur etwas mit ihm allein ohne seinen Bruder? Vielleicht könnt Ihr Euch mal aufteilen, dass Du etwas mit dem Grossen und Dein Mann etwas mit dem Kleinen machst?

Sweety

Hallo,

mit Schlägen würdest Du nicht weiterkommen, das hast Du ja selbst schon erkannt.
Diese Bockphasen sind ganz normal, das wissen alle Eltern und es braucht Dir überhaupt nicht peinlich zu sein.
wenn er auf dem Spielplatz so abdreht, ist es ganz hilfreich, ihn aus dem Spiel heraus zu nehmen und ihn z.B. auf die Bank zu setzen. Da muß er dann den anderen ein Weilchen zuschauen, bis er wieder mitspielen kann. Das bringt in dem Alter viel mehr, als einfach nur nach Hause zu gehen.
Du brauchst Dich auch nicht abmühen, ihn zu beruhigen. Das kann er sehr gut allein. Deine einzige Aufgabe ist es, ihm zu zeigen, dass solch ein Verhalten nicht erwünscht ist und er deshalb ausgeschlossen wird. Kurzen Erklärung diesbezüglich, gegebenfalls eine Entschuldigung, falls er anderen Schaden zugefügt hat...das reicht.

Versuch ihm beizubringen, nach Spielsachen zu fragen, Dinge zum Tausch anzubieten usw.

L.G.
zwillima

Hallo!

Kann deine Wut gegen deine Mama schon ein wenig verstehen. Kinder schlagen ist absolut tabu. Aber vielleicht wollte sie dir damit die Augen öffnen? So wie du die Situationen beschreibst, geht das schon über ein normales Bockverhalten hinaus.

Das der Oma-Vorschlag nicht akzeptabel ist, ist klar, aber vielleicht wärst du bei einer Erziehungsberatung an der richtigen Adresse. Wie soll es denn mal im Kiga werden? Wie soll dein Sohn Freunde finden, wenn er sich nicht an Regeln hält? Was ist mit dem kleinen Bruder? Lässt du die zwei noch gerne alleine zusammen spielen?

Sorry, aber ich hab 4 Jungs, und keiner von ihnen hat sich jemals so krass verhalten. Such dir Hilfe, und lass es dich im Moment nicht kümmern, ob dich irgendwer auslacht oder so! Vielleicht ist es ja wirklich ein Hilfeschrei deines Sohnes?!

LG
Biene

Hallo,

ältere Generationen meinen immer alles besser zu wissen, und ihre Kinder waren natürlich immer ganz lieb.
Ein Hoch auf die Verdrängung!
Einfach die Ohren auf Durchzug schalten oder den Kontakt abbrechen, bis sie einsieht, daß das Dein Kind und Deine Erziehung ist.

Zu Deinem Sohn: Das Verhalten finde ich auch ziemlich heftig. Da würde ich mal andere Seiten aufziehen. Ich würde ihn bei jeder Verfehlung auf dem Spielplatz sofort beiseite nehmen und ihm sagen, daß es so nicht geht. Hilft das nicht kommt er auf die Bank. Bleibt er da nicht sitzen, würde ich ihn in einen Buggy verfrachten und anschnallen und dann dort stehen lassen und mit dem Kleinen spielen gehen, damit der wenigstens was vom Spielplatz hat.
Daß sich größere Kinder lustig machen, würde ich gegen ihn verwenden. "Guck mal, die lachen, weil Du Dich so unmöglich benimmst. Große Kinder benehmen sich anders."
Beruhigen würde ich ihn nicht. Wenn er meint, einen Wutanfall hinlegen zu müssen, bekäme er bei mir nicht auch noch Aufmerksamkeit dafür.

LG
Heike und Merle (22 Monate)

Also ersteinmal möchte ich dir sagen, dass ich es immer schade finde, wie die Eltern hier immer schlecht gemacht werden.
Sicher sieht man das heute anders, aber bei unseren Eltern war das eben noch Gang und Gebe und sie wollen einem doch nur helfen....

Meine Eltern sagen das auch schonmal, aber überlassen es dennoch mir und würden es selber auch nicht bei Niko machen (da sie eh keine Veranlassung dazu hätten. Ist immer das liebste Kind wenn er da ist).

Ich würde Niko auch nicht schlagen, aber ich akzeptiere auch, dass meine Eltern es damals eben anders gemacht haben und ihre Erfahrungen nur versuchen weiterzugeben...

Des weiteren ist das Verhalten deines Sohnes wirklich bedenklich und geht über den normalen Trotz hinaus.
Du musst versuchen herauszufinden woher er so ein Verhalten hat...
Ob er Eifersüchtig ist, du ihn vielleicht zu sehr hintenanstellst seit der Bruder da ist und was er für Möglichkeiten bekommt um Sozialkompetenz zu erlernen..

Mein Sohn geht zu seinen Tageseltern seit er 10 Monate alt ist und hat von Anfang an gelernt, auf andere Rücksicht zu nehmen sich aber aber durchzusetzten...
Könnte dein Kleiner in eine Spielgruppe gehen?

Vielleicht solltest du auch versuchen mehr mit ihm alleine zu machen.
Geh doch mit ihm zum Turnen.
Da lernen Kinder auch viel über den Zusammenhalt in der Gruppe, sich anzupassen, zu helfen und aufeinander acht zu geben...

LG Mannu

Du musst ihn ja nicht gleich verhauen. Aber ich vermute, ein wenig mehr Strenge und Konsequenz würde deinem Sohn nicht schaden.


Gruss
agostea

Wir sind immer recht gut mit einer "auszeit" gefahren. es hat ein paar tage und viel konsequenz gebraucht, bis er (damals 2j) erkannte, dass es so nicht geht und sich auch an die auszeit gehalten hat. manchmal hab ich ihn 20 mal wieder hinsetzen muessen.

diese auszeit haben wir uebrigens ueberall durchgefuehrt. ob zuhause, im restaurant, auf dem spielplatz. da war mir dann herzlich gleich, was die anderen muetter denken. seitdem unser sohn weiss, dass ich konsequent bin, benimmt er sich wesentlich besser (ausnahmen bestaetigen die regel) und das spielen mit anderen kindern laeuft viel reibungsloser ab.

probier's doch mal. brauchst aber starke nerven am anfang....

lg
nicole :)

Schätze mal, Deine Mutter ist in meinem Alter - und ich gebe zu, dass meine Kinder auch mit dem einen oder anderen festeren Klaps erzogen wurden. Allerdings erst dann, wenn sämtliches Reden, ins Zimmer schicken oder sonstige Dinge für die Katz waren
Würde ich heute bei meiner Enkelin nicht mehr machen, ist klar. Dein Knirps ist 3 Monate älter als meine Enkelin, aber tut mir leid, er benimmt sich schon sehr auffallend. Würde Leonie nicht mal ansatzweise probieren. Warum ist es so weit eskaliert ? Eigentlich muss man da schon von Anfang an dagegen wirken. Und wenn der sich am Spielplatz derart benimmt, würde ich ihn mal eine ganze Weile aus dem Verkehr ziehen, das kann den anderen Kinder nicht zugemutet werden, sorry. Wenn er sich derart aufführt, würde ich ihn wirklich mal fester am Arm packen, denn er tut anderen Kindern auch weh.
Und sein kleiner Bruder sieht auch schon, wie es geht ?!? Ist nicht gut. Ich glaube, Du musst Dir einen Fahrplan erarbeiten, wie ihr da rigoros dagegensteuert, sonst läuft alles aus dem Ruder. Es geht sicher ohne Schlagen, aber Konsequenz und auch mal Härte wird wohl sein müssen.
LG Moni

"Ich schimpfe oder schicke ihn erstmal auf sein Zimmer, wo er rauskommen darf wenn er wieder lieb ist...."

Zuerstmal musst Du konkreter sein. Dein Kind kann nichts mit "lieb" oder "böse" anfangen, weil es gerade viel zu viel damit zu tun hat, diese ganzen Emotionen überhaupt mal kennenzulernen. Sie dann auch noch einzusortieren und zusätzlich auch noch in "akzeptabel" und "inakzeptabel" zu unterteilen, ist zu viel verlangt.

Dein erster Ansatz sollte also sein: DU schickst EINDEUTIGE Ansagen an deinen Sohn. Z. B. "Ich erwarte (möchte), dass Du auf dem Spielplatz nicht mit Sand wirfst." Erkläre es im Vorfeld, aber auch abends in "trauter Zweisamkeit", das hilft oft mehr als mitten im Geschehen. Tut er es dann doch, gib ihm eine Auszeit auf der Bank und zwar sofort. Lass ihn dort nicht aus den Augen. Toben darf er, aber bleib bei ihm und biete ihm Trost an. Sch**** drauf, was andere denken oder ob sie Euch anstarren. Völlig egal! Wenn er wieder ansprechbar ist, dann erkläre kurz, was er falsch gemacht hat.

Denn ein häufiges Problem ist auch, dass Mamas (oder Eltern) aus lauter Angst vor dem nächsten Anfall nachgiebig und inkosequent werden: "Jetzt bloß nichts sagen, sonst brüllt er wieder." FALSCH! Ich sage nicht oft, dass etwas falsch ist, aber das ist wirklich kontraproduktiv. Wenn dein Sohn etwas nicht darf, dann musst Du das auch durchsetzen, egal wie groß der Wutanfall ist.

Ich finde es ebenfalls kontraproduktiv, den Spielplatz zu verlassen. Besser wäre, wenn Du von ihm eine Entschuldigung verlangst und wenn es den ganzen Nachmittag dauert. Du kannst ihm anbieten, ihn zu begleiten, aber entschuldigen muss er sich alleine. Dazu kannst Du auch die anderen Eltern ansprechen, dass sie kurz warten: "Mein Sohn muss sich noch entschuldigen!". Ich habe das schon mal gemacht und eigentlich positive Reaktionen bekommen.

Setz dir ganz kleine Ziele: Erstmal die Sache mit dem Sand, dann die Rutsche usw. Erstnal bei den gefährlichsten Dingen anfangen, z. B. "Kein Schubsen auf der Rutsche!" Lobe ihn viel, vor allem, wenn er sich eben "brav" angestellt hat: "Ich fands toll, dass Du gewartet hast." Aber auch, wenn er über seinen Schatten gesprungen ist und sich entschuldigt hast. Lob wirkt mehr als schimpfen. Beobachte ihn und bleib an seiner Seite, vor allem in Situationen, wo es sonst immer Stress gibt. Erinnere ihn daran, was Ihr vorher besprochen habt.

Das Toben als solches kannst Du eigentlich nur abwarten. Es ist einfach große Wut und die muss raus. Vielleicht kannst Du ihm dazu auch ein anderes Ventil anbieten, wie z. B. ein Spielzeug, dass er würgen darf. Kleine Kinder müssen erst lernen, sich "gesellschaftlich akzeptabel" und gemäßigt zu ärgern. Das muss dir nicht peinlich sein.