Hallo
bin echt mit meinem Latein am Ende und hoffe das mir hier jemand einen Tip geben kann oder mir sagt was ich falsch mache...
Sind eine munter, glückliche Patchworkfamilie mit mittlerweile 5 Kindern. (Könnt ja mal VK schauen)
Alles klappt eigentlich supergut, wäre da nicht unser Jeremy...
Er lebt seit einem Jahr bei uns (vorher bei Mama, die es aber nervlich nicht mehr packte)
Er ist ein sehr sensibles aber auch (sehr, sehr, sehr) aggressives Kind!
In der Zeit, als er bei seiner Mutter lebte, fiel er bei ihr und in zwei Kigas (Umzug) stark wegen seines Verhaltens auf. Er prügelte, haute ab, hörte nicht etc
Seine Mutter und seine Schwester hat er regelrecht tyrannisiert! Sie war mit ihm auch im SPZ und bekam einen sehr langen Bericht mit vielen Diagnosen.
Leider klappte es bei ihr aber immer weniger, sodaß er seit einem Jahr bei uns lebt.
Unsere, also eher meine Erziehung tat ihm merklich gut. Feste Regeln, klare Grenzen, viel Liebe und massenhaft Geduld!
Habe mit ihm z.B. eine Strafzettelliste, eine "Was darf ich tun" und eine "das machen wir nicht" Liste erarbeitet, an die er sich auch begeistert gehalten hat!
Von den Auffälligkeiten ist nicht mehr allzuviel übrig geblieben..(waren auch im SPZ , die waren von seiner Wandlung begeistert)
Störung der sensorischen Integration und taktile Wahrnehmungsstörung.
Hatten eigentlich die Hoffnung, endlich "übern Berg" zu sein und das er es jetzt endlich geschafft hat, da bringt er wieder einige Knaller.
Geht am Mamawochenende mit einer Mistgabel und mal mit einem Messer auf seine Schwester los, prügelt Kinder in der Schule so wahl- und sinnlos, das er kurz vorm Rauswurf steht (er ist in der ersten Klasse!!!)
Lügt, klaut (zuerst Stifte von Schulkameraden, jetzt auch Geld aus meinem Pöttchen), haut ab, hört überhaupt nicht mehr, ist uns allen gegenüber sehr aggressiv und "läpsch".
Alle Regeln sind vergessen und selbst Strafandrohung (Stubenarrest) interessiert ihn gar nicht!
Man könnte meinen er sei ein Schwerpubertierender in der "Regeln sind nur für andere"- Phase.
Die anderen Kinder leiden sehr darunter, weil man ihm ja dann viel mehr Aufmerksamkeit schenken muss, und weil er ihnen das Leben zu Hölle macht.
Ich werde mit ihm auf jeden Fall einen Kinderpsychologen aufsuchen müssen, das weiß ich.
Aber vielleicht kennt ja jemand sowas und kann ir da mal Tips geben.
Hab das Gefühl, alles sei für die Katz gewesen. Er ist ja schlimmer als vor einem Jahr.
Verzweifelten Gruß Babysbug
Agressiv ohne Ende! 7jähriger tickt aus
Ist er nur am Mamawochende ausgerastet? Oder macht er das auch bei dir?
lg bambolina
Meist an Mamawochenenden aber die Ansätze sind auch bei uns da. Bisher konnte ich ihn aber bremsen.
Die aggressiven Tendenzen sind aber immer da!
Na ja, er lebt auch erst seit einem Jahr bei euch. Ist nicht einfach für so nen kleinen Kerl.
Dann auch noch das hin und her - sicher sollte man ihm die Mutter nicht ganz entfremden, bzw. vorenthalten - aber definitiv tun ihm die Besuche nicht gut.
Wenn du schreibst, was er sich vorher bei seiner Mutter geleistet hat, ich meine da habt ihr ja schon viel erreicht. So wie er sich verhalten hat, war seine Erziehung ja nicht besonders konsequent und 6 Jahre Inkonsequenz wieder auszubügeln ist auch nicht so einfach.
Kinderpsychologe ist definitiv ne gute Idee. Mach es bald, erfahrungsgemäß kommen Kinder in das Alter, wo sie sich von so einem "Quacksalber" mitunter nichts mehr sagen lassen.
Versuch mal mit ihm abends Schmusestunden einzuführen (oder der Papa), kurz vor dem Zubett gehen. Erkläre ihm, dass du ihn lieb hast, dass du sein Verhalten aber nicht immer verstehen kannst, dass es dir weh tut. Versuche aus ihm heraus zu bekommen, WARUM er das macht. Wie das Verhältnis zu seiner Mutter ist, ob er da gerne hin geht. Macht er das hauptsächlich in der Schule - hat er da Probleme?
Habt ihr Kontakt mit dem JA? Wenn ja, was sagen die, können die dir einen Rat geben?
Konsequenzen wenn er was verbockt hat, ist natürlich richtig, aber wird er auch belohnt, wenn er sich z.B nen ganzen Tag lang lieb verhalten hat?
Bei meinem Sohn hatte ich ne zeitlang auch ziemliche Probleme, nicht so stark wie bei dir, aber mir hats gereicht Obwohl er nicht so verschmust ist (von alleine nicht kommt) habe ich gemerkt, dass er das Kuscheln trotzdem unheimlich braucht. Ein schlichtes "ich hab dich lieb" hat ein (wenn auch schwaches) Lächeln auf sein Gesicht gezaubert.
Wenn er irgendwas mit nem Klassenkameraden angestellt hat oder mir gegeüber unausstehlich war, haben wir abends immer in aller Ruhe darüber gesprochen. Das hat ihm unheimlich viel gebracht.
Kinder ticken anderst, haben oftmals eine andere Denkweise. Und im Gespräch habe ich mitunter auch verstanden, warum er so reagiert hat.
Ich drück dir die Daumen, dass alles gut wird.
liebe Grüße
bambolina
Hallo,
ein schwieriges Kind. Weißt nicht was man da antworten kann, aber ich kenne es von mir, das manche Kinder vom leben geprägt sind, weil sie wenig liebe und zuwendung bekommen haben. Ich hatte auch kein schönes Kinder leben. Was ich nur sagen möchte, das es mit zurückschlagen nicht besser werden kann. Du musst viel Geduld bringen. er kann sich im Laufe der jahre zu einem besseren menschen entwickeln. In einem oder zwei Jahren geht das nicht. es ist schwierig als leicht gesagt, aber es bleibt nichts anderes übrig als durchzuhalten. ich hab auch mit meiner Tochter zu kämpfen. Kindererziehung ist eben schwierig. Viel Glück
Selen.