Hallo
erste Frage steht ja schon in der Überschrift. Kann es sein, dass Nico (übermorgen 19 Monate) jetzt schon in die Trotzphase kommt? Oder gibt es /ist das eine Vorstufe?
Ich glaube viele Mütter denken oft darüber nach, wie sie das Grad zwischen zu streng und zu locker treffen. Ich bin mir auch unsicher, ob ich grade nicht zu streng bin mit dem kleinen. Ich hab klare Regeln gesteckt und die meissten sind wirklich nur zum Schutz meines Sohnes (nicht in Steckdose spielen - nicht alleine Treppe hoch und runter...) und einige vielleicht auch Bequemlichkeit (zum Beispiel musste ich ihm heute den Teller wegnehmen, weil er nur noch gepanscht hat und es sonst eine rießen Sauerei gegeben hätte (die hat mir so schon gereicht)
Meine Schwägerin sagt, dass sie selten was verbietet, warum sollte man Kinder schon so "einzwängen" dafür finde ich das verhalten meines Neffen auch nicht so toll. Ich kann zb. nicht mit beiden Kindern wohin laufen, weil ich meinen Sohn (18 Monate) noch an der Hand halten muss und in der Zeit mein Neffe (3 1/2 Jahre) nicht auf mich hört und auf die Strasse rennt etc.
Könnt ihr mir vielleicht irgendwie eure Meinung dazu schreiben? Gibts für euch zu STRENGE und zu LOCKERE Mütter oder findet ihr das ist jedem selbst überlassen?
LG
Melanie mit Nico (18 Monate)
Wann beginnt die Trotzphase? Und Grad zwischen streng und locker...
Sehe ich genauso, wie du.
solange den Kindern nichts passiert, bei dem was sie tun, was man ja leider manchmal trotzdem nicht verhindern kann, darf meine auch tun und lassen, probieren und anfassen, was sie möchte.
auch wenn sie die fernbedienung anlutscht, die dann 5h nicht mehr funktioniert oder aber gern über unser ehebett krabbelt, obwohl sie anfänglich auch gern noch runtergepurtzelt ist, aufn flokati.
ich denke mir, wenn ichs ihr verbiete, dann macht sie es erst recht, also darf sie es tun, und wenn sie merkt, da tut was weh (vom bett plumpsen) dann findet sie einen weg, vom bett ohne fallen, runterzusteigen ;)
sie lernt ziemlich schnell ganz allein und das finde ich gut so, macht manchmal richtig stolz, zu beobachten, wie schnell die kleinen lernen . .
du machst alles richtig..
Ha! Warte nur, bis die richtige Trotzphase beginnt...
Nee, das ist jetzt tatsächlich so eine Vorstufe, er erkennt, dass er eine eigenständige Person ist und einen eigenständigen Willen hat. Und er widersetzt sich im Moment hauptsächlich aus einem Grund: Weil er es kann! ... und ausprobieren will, was passiert (und nicht, weil er Dich speziell damit ärgern will).
In einem Jahr wird es (neben dem grundsätzlichen Verweigern von Dingen) dann auch mal so sein, dass er Dinge mit Absicht genau deswegen tut, weil er weiss, dass Du es nicht gut findest. Dann wird es nochmal einen Tick anstrengender.
Ich finde den Ansatz von SMART LOVE recht gut, obwohl in dem Ratgeber m.E. auch vieles übertrieben ist, aber im Grossen und Ganzen komme ich damit besser klar als mit dem anderen Extrem (Jedes Kind kann xxx lernen, Warum unsere Kinder Tyrannen werden etc).
Ich glaube, dass man als Eltern nicht perfekt sein kann, und dass es viele Wege gibt, Kinder gut zu erziehen. Es gibt ja ganz verschiedene "strengs" und "lockers", z.B im Bezug auf Fersehen, Ernährung etc. Eltern, die das hier enger sehen, sind oft eher die, die mehr Verständnis für die Entwicklung (Trotzphase, kindliche Neugier, ...) haben, und hier weniger krass regulierend eingreifen.
LG
Hanna
Hallo,
also meiner Meinung nach hat das "trotzen" und der Erziehungsstil (streng oder locker) nichts miteinander zu tun.
Das "Trotzen" beginnt, wenn die Kinder ihren eigenen Willen entdecken und dann von ihren Gefühlen überrannt werden, wenn es nicht nach ihrem Willen geht (sei es, ich untersage es; sei es, seine fähigkeiten reichen nciht aus; sei es, die Naturgesetze lassen es einfach nciht zu) -
Das Trotzen ist gut und wichtig und anstrengend un ddie Kinder brauchen eine liebvolle Begleitung durch diese auch für sie schwierige Zeit.
Zum Erziehungsstil: ich würde mich als logisch-locker-konsequent bezeichnen. Das heißt, ich verbiete - wie Du - ales was selbst- oder fremdgefährdend ist. Daher sind diese Verbote auch für ihn (manchmal auch erst irgendwann) verständlich. alles andere ist erlaubt. Bei Sachen, wo er selbst abschätz, ob er sich das zutraut (wie hoch er auf eine Leiter klettert) habe ich ein auge drauf und unterstütze ihn eventuell.
Und ich bleibe konsequent - natürlich bekommt er dann auch mal einen Bock, aber das darf er auch. er darf sich ärgern und ich stehe ihm da bei, aber trotzdem steht meine Entscheidung.
ich wünsche uns viele starke Nerven
Ich denke, dass viele Eltern (insbesondere Mütter) große Angst haben von ihren Kindern nicht geliebt zu werden, wenn sie Regeln aufstellen und diese auch durchsetzen.
Und ich denke, dass viele gar nicht wissen, dass GERADE Regeln und Grenzen Kindern Geborgenheit geben. Und letztendlich auch Freiheit, denn wenn ich weiß, dass ich mich auf mein Kind verlassen kann, dann kann es sich innerhalb der gesteckten Grenzen frei bewegen und nach und nach können die Grenzen ausgeweitet werden bis sie letzlich ganz verschwinden.
Ich finde es aber immer wichtig, einem Kind zu erklären, warum gewisse Regeln exisitieren. D.h. dass diese Regeln auch Sinn machen müssen. Meine Tochter darf nicht an Steckdosen spielen, egal ob diese gesichert oder ungesichert sind: Steckdose = NEIN, weil BUMM. Ein ganz einfaches Verbot, was man mit einem eindrucksvollen und gefährlich klingenden Geräusch schon einem sehr kleinen Kind plausibel erklären kann.
Bis etwa zum 2. Geburtstag kannte meine meine Tochter eigentlich nur Verbote, die ihrer Sicherheit dienen oder aber dem sozialen Miteinander mit anderen Menschen. Sie weiß, dass es notwendig ist, wenn ich sie bitte an meiner Hand zu laufen und sie weiß, dass ich das von ihr verlange, weil "Mama auf sie aufpasst". Sie tut es ohne zu diskutieren.
Diskutieren darf sie aber durchaus, wenn es um weniger wichtige Dinge geht, z. B. die Auswahl der Klamotten. Ich möchte sogar, dass sie Regeln auch in Frage stellt und wenn sie gut argumentieren kann (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) dann finden wir Kompromisse. Das wiederum führt aber auch dazu, dass sie wie oben beschrieben in wichtigen Situationen spürt, dass Diskutieren unangebracht ist, auch an meinem Tonfall hört sie das.
Streng oder locker? Beides denke ich: Wenn ich ein Verbot ausgesprochen habe, dann bleibt es dabei. Ansonsten achte ich auf meine Wortwahl und lasse Raum für Diskussionen, da bin ich dann also eher locker und sehe vieles nicht so eng.
>>Diskutieren darf sie aber durchaus, wenn es um weniger wichtige Dinge geht, z. B. die Auswahl der Klamotten. Ich möchte sogar, dass sie Regeln auch in Frage stellt und wenn sie gut argumentieren kann (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) dann finden wir Kompromisse. Das wiederum führt aber auch dazu, dass sie wie oben beschrieben in wichtigen Situationen spürt, dass Diskutieren unangebracht ist, auch an meinem Tonfall hört sie das.
Streng oder locker? Beides denke ich: Wenn ich ein Verbot ausgesprochen habe, dann bleibt es dabei. Ansonsten achte ich auf meine Wortwahl und lasse Raum für Diskussionen, da bin ich dann also eher locker und sehe vieles nicht so eng. <<
treffend formuliert - ähnlich handhabe ich es. Mir ist auch egal, ob mein Sohn einen orangenen Pulli und ne gelbe HOsde anhat, auch wenn er bei 20° seine Winterjacke anziehen will, OK - wenn ihm zu warm wird, hab ich dann eine andere dabei. (und für mich ist es ZEit, die Wintersachen einzumotten