hallo,
ein bisschen dauert es noch, bis unser baby da ist, aber man macht sich ja schon die einen oder anderen gedanken.
z.b. diese: wir leben in deutschland, mein mann ist libanese und ich deutsche. wir möchten unseren nachwuchs zweisprachig aufziehen.
mein mann macht sich gedanken, ob das wirklich das richtige ist und er das durchziehen kann.
ich sehe an sich keine schwierigkeiten, wahrscheinlich weil ich in meiner heimat lebe und so deutsch sowieso allgegenwärtig ist.
wer kann uns tipps geben (oder nur mir, wie ich meinen mann beruhigen kann ...) ? wer hat da schon erfahrungen gesammelt ? wer versucht vielleicht, sein kind der deutschen sprache im ausland näherzubringen ?
für jeden bericht und jeden tipp bin ich sehr, sehr dankbar !!
wer erzieht sein kind zweisprachig (arabisch/deutsch) ?
Wir leben in England und meine Tochter wächst zweisprachig (englisch/deutsch) auf, ich rede mit ihr nur deutsch, ihr Vater nur Englisch, untereinander reden wir Englisch, nur ganz einfache Sachen sage ich zu meinem Partner auf Deutsch (er kann es nicht besonders gut).
Ich hab auch schon deutsche Kinderlieder CDs und Kinderbücher für sie besorgt, und auch DVDs mit der Augsburger Puppenkiste (aber da ist sie ja noch zu klein für, die sind für später)
Ob's klappt kann ich jetzt noch nicht sagen, meine Kleine ist noch keine 8 Monate alt, aber mein Cousin und seine Frau praktizieren das erfolgreich mit Griechisch/Deusch in Deutschland.
Normalerweise fangen bilinguale Kinder wohl später an zu sprechen als mono-linguale Kinder, aber das ist ja auch nicht so tragisch.
Wir leben in D und erziehen unsere Kinder zweisprachig (deutsch/marokkanisch = arabischer Dialekt). Wir reden untereinander Deutsch und sie gehen in den normalen Kindergarten.
Wenn Ihr das machen wollt: Es ist ein groooßes Geschenk für das Kind. In den ersten 6-7 Lebensjahren können Kinder extrem viel leichter Sprachen erwerben als danach. Und bestimmte Laute im Arabischen gibt es im Deutschen nicht (und umgekehrt); lernen sie Arabisch erst später, haben sie kaum noch die Chance, diese Laute ganz korrekt zu bilden.
Aber es ist für den "Eingewanderten" eine mühselige Sache. Er muß konsequent nur in seiner Sprache mit dem Kind reden. Und es kommt lange, lange nichts zurück. Es ist dann frustrierend, wenn das Kind anfängt, Deutsch zu sprechen, aber im Arabischen kommt nichts oder sehr wenig. Und doch: Sie verstehen bald extrem viel. Meine Große ist 3, versteht viel viel mehr Arabisch als ich. Und sie spricht auch inzwischen, kaum spontan, aber auf Aufforderung geht es! Man könnte sagen, über den Daumen gepeilt sind ihre Sprachfähigkeiten im Deutschen vielleicht ein halbes bis Dreivierteljahr weiter als im Arabischen, im Deutschen ist sie etwas über dem Altersdurchschnitt.
Was sicher hilfreich ist, ist wenn man regelmäßig in das Heimatland fährt. Da staunt man, wie viel sie selbst mit knapp 2 in kürzester Zeit aufschnappen (klar - die Grundlagen sind halt da!). Wenn sie größer sind, helfen natürlich auch Kinder- und Schulbücher und arabische Fernsehkanäle (aber Vorsicht: Nur vom Fernsehen lernen sie es ganz bestimmt nicht!)
LG
Hi,
wenn dein Mann das durchzieht, dann macht er eurem Kind damit ein richtig großes Geschenk.
Bei uns hat es leider (bisher) nicht geklappt, mein Freund spricht von Anfang an fast nur deutsch mit unserem Sohn Z. Wenn ich ihn daran erinnere, arabisch zu sprechen, hält das ein paar Stunden an, dann vergisst er es wieder
Naja, und inzwischen fänd ich es auch etwas albern, wenn er jetzt auf einmal konsequent wäre, nach mehr als 2,5 Jahren.
Viel mehr als bis 10 zählen und ein paar Floskeln und Koseworte kann Z nämlich nicht. Achso, erschwerend kam bei uns dazu, dass wir gar nicht zusammen wohnen und Z also gut 5 Tage die Woche eh nur deutsch hört.
Aber meine Nichte (5) spricht fließend arabisch, ihr Vater hatte den Großteil der Elternzeit übernommen und war immer konsequent, da klappte das natürlich hervorragend. Für sie selber ist das jetzt schon toll - wenn sie im Urlaub in Tunesien ist, kann sie mit den anderen Kindern ganz normal schwätzen und spielen
LG, f
hallo,
unser Sohn soll sogar dreiprachig aufwachsen, mein Mann ist kroate, ich griechin und wir leben in Deutschland. Ich denke wenn mann konsequent die Sprachen spricht ist das für die Kinder kein Problem.
Ich kenne einige Familien deren Kinder mit drei Sprachen aufwachsen und es klappt überall sehr gut. Mir ist es wichtig, dass das griechische und kroatische so gut ist, dass er in den jeweiligen Ländern sich einigermaßen gut verständigen kann und die deutsche Sprache soll natürlich perfekt sein, da wir hier leben.
LG
Marina
Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht von unserer Familie.
Ich habe einen Großteil meiner Kindheit (3-15 Lebensjahr) im englischsprachigem Ausland verbracht und bin, als meine Frau Schwanger wurde, hier in Deutschland mit einem ausländischen Konzern in ein Arbeitsverhältnis getreten. Als unser Sohn dann (so völlig überraschend ) zur Welt kam, stand immernoch nicht fest, ob wir nicht doch irgendwann umziehen müssten. Um den Kleinen den möglichen Stress zu ersparen, den ich damals hatte, hatten wir uns entschieden, ihn von Anfang an zweisprachig großzuziehen.
Wobei wir natürlich keine großartigen kulturellen Hintergründe vermitteln wollten, wie es bei ihnen sicherlich der Fall sein wird. Aber englische Kinderlieder kennt unser auch ;)
Wir haben uns damals dafür entschieden, dass meine Frau mit ihm deutsch spricht und ich nur englisch. Das hat erschreckend gut funktioniert. Er ist jetzt 10 und kann sich im englsichen eigentlich ebenso altersgerecht ausdrücken, wie im deutschen.
Die meiste Zeit war durchweg positiv und vor allem unterhaltsam. Mit vier fing er zum Beispiel an, die beiden Sprachen manchmal scheinbar willkürlich durcheinander zu schmeißen. Wir hatten uns damals Sorgen gemacht und uns deswegeb bei einer Logopädin vorgestellt.
Die hat uns versichert, dass das völlig normales in diesem Alter sein kann. Sie hatte uns geraten, einfach mal darauf zu achten, wann er das macht. Denn als wir da waren, hat er das natürlich nicht gemacht ;) Das er die Sprachen selbst nicht auseinanderhalten konnte, hattevöllig ausgeschlossen. Zwar waren es für meinem Sohn damals nicht die Sprachen Deutsch und Englisch, sondern die Mamasprache und die Papasprache. Sie meinte aber, dass der Kleine daraus später problemlos deutsch und englisch abstrahieren könnte; was sich im nachhinein bewahrheitet hat.
Auch hatte sich gezeigt, dass unser Sohn nur die zwei Sprachen durcheinander haute, wenn er sich mit uns beiden gleichzeit unterhielt. Diese Erkenntnis war offensichtlich zu banal, um nicht ohne eine Gesprächsstunde bei einem Experten erkannt zu werden. Spannenderweise sprach er immer in der Sprache, dessen Person er gerade anguckte. Was total lustig sein kann, wenn ein Kind etwas erzählt, man dann sieht, wie sein Kopf langsam zu seinem Vater schwenkt und im gleichen Moment; mitten im Satz; Sprache, Aussprache und Grammatik ins englische wechseln.
Die einzige nicht so schöne Sache, an die ich mich erinnern kann, war nach der ersten oder zweiten Woche im Kindergarten. Man hatte mich damals angerufen und gesagt, dass man meine Frau nicht erreichen könne und ob es möglich wäre, dass ich schnell vorbeikäme. Mein Sohn sei außer sich, nur noch am weinen und nicht mehr einzukriegen und niemand wisse, warum. Im nachhinein stellte sich dann heraus, dass er wohl versehentlich plötzlich angefangen hatte, auf englisch zu sprechen und es ihm in dem Moment fremd schien, dass die anderen Kinder ihn nicht mehr verstehen konnten. Die haben ihn deswegen wohl geärgert oder gehänselt. Er hatte sich danach die ganze Woche über geweigert, wieder in den Kindergarten zu gehen. In der nächsten Woche hatte sich das aber von selbst geregelt; was soviel heißt, wie: "Meine Frau hat das Wunder bewirkt".
Lustige Situationen gab es hingegen unzählbar viele. In der zweiten Klasse hatte er nämlich seine erste Englischstunde. Zugleich auch seine letzte; weil man eingesehen hatte, dass es keinen Sinn macht, er sich zu tode langweilt und entsprechend den Unterricht störet. Die Schule hat sich da aber unvorstellbar flexibel gezeigt. Die haben die kompletten Stundenpläne der ersten bis vierten Klasse umgeworfen und es so umgebogen, dass eine der Paralellklassen Sportunterricht hat, wenn mein Junge in seiner Klasse Englisch hatte. Somit hatte er halt vier Stunden statt nur zwei Stunden Sport in der Woche. Die ganze Aktion haben die noch im laufe der ersten Woche hinbekommen. Bei Kindergeburtstagen zeigt sich das dahingehend, dass er plötzlich beinahe doppelt so viele Kinder einladen wollte.
Naja, kurz gesagt: Wir können es nur empfehlen! Sie können ihrem Kind kein größeres Geschenk machen, denn, in dem Alter absobieren die mühelos alles, was Sie ihnen geben. Ob das nun Backe-Backe-Kuchen Lieder, Fremdsprachen oder Nuklearphysik ist ;)
Hi,
ich möchte das auch unser Kind zweisprachig groß wird. Mein zukünftiger ist deutscher und ich ex-jugo abstammung. Bei meinen Eltern wird nur auf Muttersprache gesprochen und Verwandschaft haben wir auch noch unten. Denn ich habe oft genug erlebt wie die Kinder die ins Elternliche Heimatland reisen, sich total zurückziehen weil die vielen Verwandten irgendetwas von einem wollen.
Mein zukünftiger beherscht zwar die Sprache nicht aber, er will es dann mitlernen. Ich finde es wichtig das es die Sprache der Eltern beherscht.
Viele meinen das die Kinder dadurch probleme mit der aussprache beider Sprachen haben aber, der Meinung bin ich nicht. Es kann dem Kind nicht schaden. Vielleicht ist es froh wenn es groß ist noch ne Sprache zu beherschen.
Lg,
Loona-78
hi,
bei uns ist es ganuso wie bei der Vorrednerin. Mein mann ist deutscher, ich aus Ex-jugoslawien bzw. Kroatin.
Meine Familie spricht mit meiner Tochter nur Kroatisch und ich selber auch.
Sie versteht beide Sprachen. Vielleicht spricht sie sogar etwas besser Kroatisch. Ich lese ihr kroatische Kindergeschichten vor und alles was noch dazugehört damit sie es lernt.
Ich bin sehr stolz auf sie und werde drauf achten da sie Kroatsch perfekt spricht. Deutsch wird sie durch Kiga und schule zwangsläufig lernen.
lg
jd
Deutsch wird sie durch Kiga und schule zwangsläufig lernen.
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Hallo Jade,
sei dir da nicht zu sicher. Wir haben hier, trotz gutem Sprachförderprogramm der Gemeinde, genug Kinder die es zwar gelernt haben aber trotzdem grosse Probleme mit der deutschen Sprache haben.
Diese gehen dann weit über die Grundschulzeit hinaus. Leider.
Gruß
Barbarelle
naja, aber das werden wohl kaum Kinder mit einem (Original-) deutschen Elternteil sein...
Wir.
Men Mann ist Türke und ich Deutsche. Jeder spricht seine Sprache in einem guten Ausdruck. Unser Sohn spricht mehr und besser deutsch, versteht aber im türkischem alles. Mein Mann ist konsequent. Und muss es auch bleiben.
Mein erster Mann war Vietnamese, beide Söhne aus erster Ehe (heute 22 und 16 Jahre alt) sprechen nicht vietnamesisch. Sie sind traurig darüber, das sie es nicht "wert" waren, das ihr Vater in seiner Muttersprache mit ihnen gesprochen hat. Das sagen sie nicht in diesen Worten, ist aber zwischen den Zeilen zu lesen. (Wir waren 12 Jahre verheiratet)
Das sollte der Hauptgrund für die Zweisprachigkeit sein. Auch ein Teil dieses Familienzweiges zu sein.
Alles Gute und LG von H.
vielen dank für eure zahlreichen antworten !
es war total interessant von euren erfahrungen zu lesen !
grüße !!!!!!