zu streng?

ich erziehe meine kinder ( 4 u. 2 ) sehr konsequent, aber ohne schläge oder klappse. d.h. aktion reaktion...beispiel:

mein sohn möchte etwas haben, ich sage nein, er wirft sich auf den boden und schreit...ich nehme meine tochter und gehe, sage zu ihm: wenn du fertig bist, kommst du nach.

die reaktionen der meist älteren leute dann: seien sie doch nicht so streng!

soll ich mein kind noch loben, für so einen anfall? ich sehe das nicht ein, mit ihm zu diskutieren, ich gehe dann. und keine zwei meter später steht er neben mir und sagt, er sei fertig. überhaupt bin ich kein freund von diskussionen, ich sage etwas dreimal und beim vierten mal folgt die konsequenz. sei es spielzeug wegnehmen oder ins zimmer schicken. ich habe mir schon von vielen die worwürfe machen lassen müssen, ich sei zu streng...ich finde meine kinder lediglich gut erzogen...denn im gegenteil zu den leuten, die sich drüber aufregen, hören meine kinder meistens beim ersten mal...einer freundin ihr sohn ist jetzt 3 geworden, er schlägt seine mutter...und sie redet stundenlang auf ihn ein, oder prügelt ihn sogar mit dem schuhanzieher oO wo das hinführt, sieht man ja...

also, wo geht bei euch streng los oder was ist für euch der begriff streng? für mich ist streng sein, wenn ich meinen kindern alles verbiete und ihnen zu viele grenzen setze...

über antworten bin ich schonmal gespannt =)

lg melle, max, mia und frank

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Hi,

ich erziehe meine Kinder ähnlich wie Du. Und ich denke, im Verhältnis zu vielen anderen Eltern sind wir wirklich sehr streng.

Allerdings habe ich keine Lust, dass mir die Bande auf der Nase rumtanzt, wenn ich nein sage, dann meine ich auch nein. Und das wissen sie.

Und seltsamerweise höre ich grade von den Eltern, deren Kinder nach dem 2 .Eis immer noch ein 3. verlangen, sehr oft Komplimente über meine Kids, dass sie so lieb seien und überhaupt nicht fordernd. Na, warum wohl ;-).

Ich denke, wir sind auf dem richtigeren Weg.

LG

Tanja 9,7,4,2

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Öhm..Ok,dann bin ich auch streng...

Wer sich hier nicht an meine Regeln hält,bekommt eine logische Konsequenz aus der Sache gezogen!!!Das mache ich überall,ob ich unterwegs bin,oder hier zu Hause...Dazu muss ich sagen,das ich es lernen musste,war anfangs nicht so.Aber: Dadurch das ich ein ADHS Kind habe,ist es das oberste Gebot!
Mittlerweile brauche ich meinen Sohn nur noch angucken und sagen :"Na gut,dann..."
Dann sagt er schon ok,ok!!!

Das Gerede haben wir auch und das sehr sehr oft!!!!Aber ganz ehrlich,auch wenn es am Anfang schwer für mich war,mittlerweile kommt ein dummer Spruch von mir und gut...

Ich steh drüber!!!!

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Hallo!

Für Kinder sind klare Regeln und Konsequenzen wichtig, aber es ist auch wichtig, dass man sie ernst nimmt und das hört sich bei dir - zumindest von dem was Du hier schreibst - nicht danach an.

Du bestimmst etwas und die Kinder müssen parieren.

Ich bin auch kein Freund von Disussionen, aber von Erklärungen und wenn meine Tochter etwas haben möchte sage ich nicht nur nein sondern erläutere ihr warum nicht (z.B. weil es heute schon genug Süßigkeiten gab etc.).

Es geht absolut nicht, dass ein Kind seine Mutter schlägt, aber ebenfalls finde ich es eher komisch, wenn Kinder in dem Alter (2 und 4 Jahre) meistens aufs Wort hören. Es sind Kinder mit eigenen Persönlichkeiten und eigenem Willen.

Auch müssen Kinder es ja verstehen und nachvollziehen können wenn sie etwas nicht dürfen, machen müssen etc. und nicht nur parieren weil es Mama will.

LG janamausi

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Huhu,

exakt so habe ich meinem Sohn das "Hinwerfen" bereits beim ersten Versuch abgewöhnt.

Wir gingen in einen Supermarkt, er wollte nicht und schmiss sich hin, ich hab ganz einfach "Tschö mein Schatz" gesagt und bin weiter gegangen, ums nächste Regal rum so das ich ausser Sichtweite war.

Das war um seinen 2. Geburtstag rum und wie gesagt das erste und letzte Mal das er das versucht hat, es hat keine Minute gedauert und er lief brav neben mir her durch den Supermarkt.

Wenn das zu streng ist....bitte schön, aber mir ists immer noch lieber als solche unschönen Situationen mehrfach erleben oder noch schlimmer...durchdiskutieren zu müssen.

liebe Grüße

Andrea

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Das hat mit Strenge auch gar nichts zu tun. Das ist in diesem Fall völlig richtig.

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Das funktioniert allerdings noch lange nicht bei jedem Kind.

LG

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Ich finde eine gesunde Mischung ist das richtige. Es gibt Dinge, da gibt es keine Diskussion, aber ich möchte doch Kinder mit eigener Persönlichkeit und eigene Wünsche. Ich möchte sie nicht abrichten wie ein Hund.
So wie du jetzt schreibst, hört es sich so an, dass es dir völlig gleichgültig ist, was dein Kind will, er muss einfach folgen. Aber Kinder die aufs Wort folgen sind mir immer irgendwie unheimlich.

LG
Sini

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Hallo

Seh ich genauso #pro

LG Steffi

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Absolut zustimm. Hört sich an,als wenn sie eine Puppe erzieht die keine eigene Meinung haben darf!

Gruß,Jenny

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Hallo!

Wir erziehen unsere Kinder auch streng. Unser 8jähriger kennt seine Grenzen und bewegt sich recht frei in diesen.

Als er vor einigen Jahren mal einen Trotzanfall im Schuhladen bekam, ging mein Mann mit ihm an der Hand (brüllend) durch die Stadt nach Hause. Klar, die Leute haben geguckt aber er hat nie wieder getrotzt.

Jetzt ist er in einem Alter, indem ich auch mal was mit ihm ausdiskutiere und er nicht jede "Anordnung" so nehmen muss, wie sie kommt. Aber er weiß auch, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem eine Diskussion beendet ist. Und natürlich gibt es auch Dinge, bei denen wird nicht diskutiert.

Wir sind sicherlich strenger als andere Eltern, haben aber dafür weniger Probleme. Die Grenzen sind so gesteckt, dass die Kids sich darin sicher aufgehoben fühlen, aber sich nicht eingesperrt vorkommen.

Klare Richtlinien und Regeln sind wichtig für Kinder. Ich sehe meine Söhne nicht als "kleine Erwachsene" sondern als Kinder. Und ich werde sicherlich nicht anfangen, mit einem 3 Jahre alten Steppke zu diskutieren.

Vor allem erziehe ich konsequent. Mein Sohn weiß, dass er für Dinge, die er anstellt, die Konsequenzen tragen muss. Und dass diese Konsequenzen für ihn lehrreich sein sollten, ist auch klar. Wenn er z. B. seinen Füller verbaselt, dann zahlt er von seinem Taschengeld einen neuen. Wenn er sich nicht an abgemachte Zeiten hält, darf er nicht mehr raus. Räumt er nicht auf, komme ich mit dem Müllsack und alles, was auf dem Boden liegt, wandert auf den Dachboden für eine Woche.

DARAUF kann er sich dann auch immer verlassen - bisher sind wir damit gut gefahren.

Ist mir lieber, als wenn mir meine Kinder später auf der Nase herumtanzen, mich nicht für voll nehmen, keinen Respekt vor mir haben oder mich angreifen. Ich muss nicht die beste Freundin meiner Kinder sein, in erster Linie bin ich ihre Mutter.

LG
Nicci

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Also bei so einem „Ich schmeiß mich auf den Boden und brülle“-Trotzanfall sollte sich die Reaktion der Eltern schon am Kind orientieren. Im Regelfall bekommen Kinder nämlich Angst und Wut, wenn die Eltern dann einfach weitergehen; dass verschlimmert/verlängert die Situation dann nur unnötig. Aber das unterscheidet sich hier natürlich von Kind zu Kind immens. Wenn das bei Ihrem Sohn gut funktioniert, ist das einfach eine Erziehungsmaßnahme und hat daher nichts mit Strenge zu tun. Wenn ein Kind aber bereits 4 ist und dieses Verhaltensmuster noch immer an den Tag legt, ich die Funktionsfähigkeit dieser Maßnahme objektiv betrachtet und subjektiv gefühlt eher leugnen würde.

Für einen Anfall loben brauchen Sie ihn natürlich nicht. Man muss hier einfach nur wissen, wie die kindliche Entwicklung zeitlich verläuft. Die ersten 12 Lebensmonate wird ein Kind (bei normaler Entwicklung) sofort alles bekommen, was es will. Schreit es, bekommt es essen. Schreit es, bekommt es trinken. Schreit es, bekommt es eine frische Windel. Danach wird man dann langsam anfangen, dieses sofortige Bedürfnisbefriedigung langsam abzuändern.

Zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr kommt ein Kind dann in die Trotzphase. Die ist ziemlich wichtig, weil ein Kind hier zum ersten mal als autonomes Individuum auftritt, dass selbst bestimmen möchte. Das kann ein Kind nur aus einem einzigen Grund tun: Es hat nämlich eine eigene Persönlichkeit entwickelt und ist sich über diese eigene Persönlichkeit auch bewusst. Es weiß also, dass es ein eigenständiges Lebewesen ist; ein Säugling weiß das noch nicht. Auf Grund der Entwicklung von „ich bekomme jedes Bedürfnis sofort befriedigt“ bis hin zur Bedürfnisbefriedigung eines Kleinkindes stellt sich in der Autonomiephase bei Kleinkindern zwangsläufig folgende Denkweise an: „Ich möchte etwas haben, ich bekomme es nicht, also hat Mama mich nicht mehr lieb.“ Ein Kind muss hier erst erfahren, dass diese Schlussfolgerung nicht richtig ist; denn ein Kind kann dies von alleine nicht wissen. Daher sollte man eigentlich nach so einem Trotzanfall ein Kind trösten und ihm diese (noch neue) Tatsache behutsam klarmachen: „Mama hat dich auch lieb, wenn sie dir mal keinen Schokoriegel gibt.“ Das nicht zu tun, hat auch nichts mit strenge zu tun. Es hindert das Kind nur daran, auf diese wichtige Erkenntnis von alleine zu kommen. So dass es durchaus vorkommen kann, dass sich ein Kind mit 6 Jahren immer noch so verhält.

Großartig diskutieren müssen Sie mit einem Kleinkind natürlich nicht. Bei normaler Entwicklung sollte ein Kind Sie ab dem 30. Lebensmonat als Autoritätsperson akzeptiert haben. Das heißt natürlich nicht, dass es dann immer ganz Artig ist, alle Grenzen akzeptiert und nicht mehr widerspricht. Aber das Kind sollte bis dahin wissen, dass, wenn Mama mir etwas sagt, Mama das, was sie sagt, wahrscheinlich ziemlich ernst meint. Bei einem „hör bitte auf, mit dem Ball im Wohnzimmer zu spielen“ sollte ein Kind, dass den 30. Lebensmonat überschritten hat, eigentlich wissen, dass das keine Bitte bleiben wird sondern beim nächsten Mal eine Androhung einer Konsequenz und, dass diese Konsequenz auch wirklich durchgezogen wird. Das heißt natürlich nicht, dass das Kind jede Drohung von Ihnen akzeptiert. Es muss diese Grenzen manchmal immer noch überschreiten, um zu wissen, ob das Gesetz „Mama zieht ihre Konsequenzen durch“ noch immer unangefochten bleibt. Manche Grenzen wird ein Kind auch mit dem Alter nicht mehr akzeptieren, weil das Kind weiß, dass es zu alt für diese Grenze ist. Sperren Sie die Flurtreppe mit einem Kindertor ab, wird das Kind diese Grenze irgendwann nicht mehr akzeptieren und rüberklettern. Täte es das nicht, würde es (bei einigen Eltern) der Gefahr unterlaufen, dass dieses Tor mit dem 18. Lebensjahr dort immer noch steht und er das als Grenze sieht.

Von daher helfen Sie Ihrem Sohn nicht damit, ihm etwas dreimal zu sagen und dann beim vierten Mal erst eine Konsequenz folgen zu lassen. Ein Kind weiß nämlich ziemlich schnell, wie oft Mutter etwas androht, bis sie das auch wirklich durchzieht. Nicht durch Zählen, aber durch die Tonlage. Er kann Sie hier natürlich besser als Autoritätsperson akzeptieren, wenn er weiß, dass nach einer Bitte eine Drohung und danach eine Konsequenz folgt, und nicht erst 10 Bitten, 4 Drohungen und dann eine Konsequenz. Zumal das Ihnen als Mutter sicherlich manchmal auch Nerven kosten kann, alles erst 4x zu wiederholen. Auch das hat eigentlich noch nichts mit Strenge zu tun. Sie nehmen hier nur auf Ihr eigenes Wohlempfinden (und der Entwicklungsstufe des Kindes) unnötigerweise keine Rücksicht. Denn ein Kleinkind kann mit dieser Barmherzigkeit noch wenig anfangen, es hindert eher der Entwicklung. Weil einem Kind auch die Tatsache, dass Mamas Wort Gesetz ist, erst bewusst werden muss. Das weiß ein Kind nicht von alleine, dass muss es erst leidvoll erproben.

Wenn ein Kind Sie jedoch als Autoritätsperson akzeptiert hat, spricht Entwicklung- und Erziehungstechnisch nichts mehr dagegen, ein Kind zu fragen, ob es lieber A oder B möchte und man fängt natürlich an, ihm Dinge zu erklären. Man darf sich auch anhören, was ein Kind zu sagen hat und mit ihm über Ihre Entscheidungen zu diskutieren. Da das Kind Sie als Autoritätsperson ansieht, ist das für die Entwicklung nicht schädlich. Denn auf Grund dieser Tatsache wird es immer akzeptieren, dass Sie das letzte Wort haben. Der Vorteil ist, ein Kind lernt so unglaublich viel (erst Recht für das spätere Berufsleben), wenn es mit seinen Eltern geregelt diskutieren darf. Das nicht zu tun, hat auch irgendwie nichts mit Strenge zu tun. Man geht hier als Elternteil dann nur einfach den bequemsten Weg, der aber für ein Kind m.E. nur suboptimal ist. Auf Grund meiner beruflichen Tätigkeit habe ich auch schon 5-Jährige kennengelernt, die mühelos gegen einen 5. Klässler hätten debattieren können. Niemand möchte bestreiten, dass so ein 5-Jähriger sicherlich manchmal schwieriger zu erziehen ist, als ein 5-Jähriger, der von seinen Eltern einfach nur Befehle empfängt. Doch es dauert bei einem 5-Jährigen nur noch so wenige Jahre, bis er als Befehlsempfangenes Individuum in der Gesellschaft untergeht. Es wird also viel viel schwieriger für ihn sein, sich später durchzusetzen - und das ist wirklich schade. Das fängt mit dem Schulleben an, setzt sich auf der Uni noch fort und wird irgendwann im Berufsleben seinen negativen Höhepunkt finden.

Von daher sollte man natürlich (zum Wohl des Kindes) die Möglichkeit wahrnehmen, ein Kind hier möglichst früh, langsam auf das spätere Leben vorzubereiten (Konfliktlösungsstategien sind dafür unabdingbar). Außerdem passiert zwischen dem 4 und 5 Lebensjahr etwas ganz magisches. Ein Kind kann nämlich zum ersten mal in seinem noch so kurzen Leben entscheiden, dass es etwas Tut oder etwas Unterlässt, nicht weil die Mama dann mit einer Konsequenz kommt, sondern, weil es die Mama liebt und diese nicht enttäuschen will. Und für diese gegenseitige Liebe würden Kinder grundsätzlich erst einmal alles Tun oder Unterlassen.

Der Prozess ist (wie eigentlich jeder) in der Entwicklung eines Kindes ungemein wichtig. Denn agiert ein Kind später nicht aus Liebe, sondern als ein Befehlsempfänger heraus, wird er irgendwann rebellieren. Er wird also das Weltbild, dass Sie die Autoritätsperson sind, immer weiter verwerfen. Das ist ziemlich normal, weil ein Teenager in einigen (wenigen) Situationen bereits besser weiß, was für seine eigene Entwicklung am wichtigsten ist, als die eigenen Eltern. Würde es also nicht in die 2. Trotzphase (Pubertät) kommen, würden die Eltern dieser „natürlichen“ Entwicklung schaden. Hier ist es dann ungemein hilfreich, dass ein Kind aus Liebe heraus agiert und nicht mehr, weil Sie die Autoritätsperson sind. Denn irgendwann wird er diese Autorität nicht mehr akzeptieren und dann herrscht eine Familiensituaiton, die für alle Parteien schädlich ist. Denn Sie können diese Autorität fast nur noch ausschließlich durch unnötige Strenge oder Grenzen aufbauen und beten, dass Ihr Kind diese irgendwann akzeptiert; was jedoch ziemlich selten passiert.

Für mich gibt es daher eigentlich keinen Begriff von Strenge in der Erziehung. Lediglich „Ahnungslosigkeit“, die natürliche Entwicklung eines Kindes zu berücksichtigen. Es ist für die Entwicklung eines 14-Jährigen weder hilfreich, um 18 Uhr zum Abendessen zuhause sein zu müssen, noch einem 4-Jährigen zu erlauben, bis 22 Uhr auf dem Spielplatz zu gehen und danach Abend zu essen. Wer die Persönlichkeit und die Entwicklung seines Kindes akzeptiert, kann gar nicht streng sein. Denn er wird dann immer die genau richtige Entscheidung für das Kind treffen. Das spiegelt sich bei allen Lebenssituationen wieder. Es ist das natürlichste auf der Welt, dass Kinder ihrer eigenen Entwicklung manchmal Meilen voraus sind und ab und an auch mal etwas hinterherhinken.

Es ist also genau so dumm, ein Kind Nachmittags zu Hausaufgaben zu zwingen, obwohl es bereits selbst in der Lage wäre, die am Ende des Abends auch selbstständig fertig zu bekommen (könnte man als Laie als Strenge interpretieren, ist aber in Wirklichkeit nur Ignoranz der Eltern), wie es dumm wäre, ein Kind, dass dies noch nicht selbstständig planen und organisieren kann, diese Freiräume (mach die Hausaufgaben, wann du Lust hast) überhaupt erst zu geben. Es gibt hier nämlich keine fixe Formel. Das trifft leider auf sämtliche Lebenssituationen zu - von daher kann es meiner Auffassung nach keine Strenge geben. Sie resultiert immer daraus, dass Eltern entweder etwas noch nicht wissen, oder nicht akzeptieren wollen oder auf Grund von Erfahrungen in der eigenen Erziehung so agieren, wie sie agieren.

Am meisten Probleme haben damit eigentlich Eltern mit mehreren Kindern. Daher auch diese weite Ausholung. Instinktiv neigen Eltern zu der Erkenntnis, was dem Max nicht geschadet hat, kann auch für Mia nicht schlecht sein. Oder aber der Anspruch, beide Kinder immer gleich zu behandeln. Der Max musste in der Grundschule seine Hausaufgaben auch immer nach dem Mittagessen machen, also muss das die Mia auch machen und dabei einfach die Tatsache zu ignorieren, dass die Mia das aber bereits völlig alleine könnte. Es wäre also auch hier nicht Streng, die Mia dann Nachmittags zu den Hausaufgaben zu zwingen. Sondern Sie würden hier lediglich den Fehler begehen, die Mia in Ihrer natürlichen Entwicklung zu bremsen.

Bis dahin - einen schönen Sonntag noch :-)

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Ich habe hier selten einen so interessanten und logischen Beitrag gelesen. Genau so sollte Erziehung aussehen. Doch manche glauben je strenger und konsequenter sie sind umso besser sei ihre Erziehung.

LG
Sini

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Puh, lang wars... ;-)

und theoretisch.... Wenn ich das meiner Arbeit gegenüberstelle oder meinem eigenen Mutter sein, muss ich sagen, es stimmt vieles in dem Beitrag aber es ist doch weit weg von der Realität... Solche Übereltern gibt es selten bis gar nicht...
Natürlich stimmt es, dass Unwissenheit der Größte Feind der Erziehung ist aber auch Mutti bringt Charaktereigenschaften mit, die da mit einfließen... Die Emotionen der Eltern und der Familie im Ganzen fehlt hier komplett...
Gute Erziehung ist eine Mischung aus Leben, Authentisch sein, Fehlern, sich entschuldigen, Halt, Klarheit, Lachen, Respekt, Wissen und Liebe...

Und ich habe so das Gefühl, dass du noch nie eine Trotzattacke im Supermarkt mitgemacht hast, gell???
Denn wenn es so wäre, wüsstest du, dass hier die Schere zwischen Theorie und Praxis nicht weiter geöffnet sein könnte...
Und natürlich kommt es immer auf den Charakter eines Kindes an, doch mich würde interessieren, was du machen würdest, wenn das Kind schreiend, brüllend bei Edeka auf dem Boden liegt und alle in der Umgebung den Kopf schütteln und dich für nen schlechten Vater halten...
Trotz muss ja sein und diskutieren macht noch keinen Sinn... ;-)

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Ich reihe mich ebenfalls bei den konsequenten - wenn man es so nennen möchte auch "autoritären" - Müttern ein und würde es nie anders machen.

Gerade jetzt, da meine Grosse in der blühendsten Pubertät steckt, zahlt sich das aus.

Mir wurde auch schon gesagt, ich sei zu streng. Ich habe das abgeschüttelt - meine Kinder werden von mir und meinem Mann erzogen und alle anderen dürfen gerne eine Meinung dazu haben. Die ich ignoriere, wenn sie mir nicht gefällt.

LG
Claudia

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Hallo Melle!

Wenn Du mich fragst, finde ich es vielleicht nicht arg streng, dennoch irgendwie unfair, dem Kind gegenüber. Einfach " wenn du fertig bist, kannste kommen" klingt so: " so hab ich dich schonmal garnicht lieb". Ich finde man muß ein gesundes Mittelmaß finden. Diskussionen müßen garnicht sein, zumindest nicht bei einem Dreijährigen in der Trotzphase. Bei einem Fünfjährigen sehe ich das schon wieder komplett anders, wenn die Argumente des Kindes wertvoll sind, lasse ich mich in jedem Fall auch auf Diskussionen ein. Ich habe nie so erzogen, das ich bei Trotzanfällen die Kinder habe sich selbst überlassen. Ich bot Nähe und blieb einfach ruhig, deshalb gab es bei uns nie wirkliche Wutanfälle in der Hinsicht. Kinder dürfen wütend sein, und sie MÜSSEN auch mal bocken...
Wie ist dann letztendlich Charackterbedingt, aber es gehört ja zu einer gesunden Entwicklung. Ich bin der Meinung ein alleiniges Nein reicht nicht, ich erkläre IMMER warum, auch gibt es nur wenige aber wichtige Regeln bei uns. Ich höre mir die Kinder an, und sie dürfen auch Einwände einbringen. Schon oft wurde ich gefragt warum ich denn so gut erzogene Kinder hätte, die sagen ja noch " bitte und danke"- aber ich denke das ist einfach gegenseitiger Respekt. Ich Persönlich empfinde es als Respektlos dem Kind gegenüber zu sagen " wenn du fertig bist kannst kommen", hat sowas von Erwachsenem Trotzkopf an sich. Ich glaube auch nicht, das ein Dreijähriger seine Mutter schlägt weil diese nur diskutiert, eher gibt es dann wieder die falschen Konsequenzen auf solch ein verhalten. Ich war nie sonderlich streng, und natürlich soll man für solche Trotzanfälle nicht loben. Ich habe wenn mein Sohn wirklich mal trotziger war, ihm zu verstehen gegeben das wir so einfach gerade nicht weiterkommen. Und trotzdem habe ich es ausgehalten, eine sek. später war alles beruhigt und mein Sohn viel mir in die Arme. Jetzt ist er bald schon 6 und auch heute weint er kurz, wenn er wut hat, und er weiß aber das ich trotzdem auch in seiner wut bei ihm bin. Obwohl es wie gesagt selten Wutanfälle gibt. Ich biete eigentlich egal was ich dann mache eine entspannte Situation an. Und es ist schön zu erleben wie Kinder zwar wütend sind, aber auch gerne beruhigende Worte annehmen. Manchmal glaube ich auch das Trotz besonders heftig entsteht, wenn Kinder den Grund für dieses nein oder Verbot nicht verstehen.

LG, Julia ( die viel mit den Kids redet, und alle vernünftig erzogen sind)

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Ich denke, es kommt sehr darauf an, warum das Kind sich hinwirft.

Ist es wütend oder traurig? Dann braucht es meiner Meinung nach Trost, wobei Trost nicht bedeutet, dass man inkonsequent wird.

Möchte es damit etwas durchsetzen? Dann kann man beruhigt gehen.

Auch Diskussionen sind so eine Sache:
Ich diskutiere NICHT über alltägliche Sachen wie Pullover anziehen, ins Auto einsteigen etc. Ich diskutiere auch NICHT, wenn ich das Gefühl habe, es handelt sich gerade um eine Verzögerungstaktik z. B. beim Zubettgehen.

Ich diskutiere aber sehr wohl über existierende Regeln. Also nehmen wir mal an, es gibt eine Regel "1/2 Stunde Fernsehen am Tag" und mein Kind hat diese 1/2 Stunde schon rum, ich will den Fernseher ausmachen, das Kind aber nicht. Ich würde dann in dem Moment die alte Regel durchsetzen, abends aber in Ruhe darüber reden, ob für die nächste Zeit eine neue Regel in Kraft treten kann, also z. B. "3/4 Stunde fernsehen" oder "Zeit über die Woche selbstständig einteilen". Ich tue das, weil ich ja kein Kind möchte, das einfach zu allem "Ja und Amen" sagt. Außerdem denke ich, dass Regeln einem ständigen Wandel unterliegen und immer wieder neu hinterfragt werden müssen.

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Das bringt es genau auf den Punkt!