Angstzustände bei 5 jährigem

Hallo ihr Lieben !!
Unser Sohn 5 fast 6 Jahre hat seit ca 5-8 Wochen zunehmend Angstzustände . Hat Angst oben in seinem Zimmer abends zu schlafen hat zeitweise schlechte Träume . Hat da jemand auch Erfahrung mit und kann mir raten was zu tun ist ?? Würde mich auf Anrworten freuen !!
lg klotilde

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hallo,

wenn ich das jetzt richtig verstehe,
dann sind das eben ängste, die viele kinder immer mal haben.

meine tochter ist 5,5 und hat immer mal wieder solche phasen, auch begleitet mit albträumen.

und dann ist es wieder vorbei.

ich kenne das auch, daß sie oft abends sagt, sie hätte angst allein im zimmer, nicht immer, aber eben manchmal, zeitsweise.

und man kann es hier auch immer mal lesen, geht wohl anderen kindern auch so.


also ich gebe dem einfach immer nach, bleibe einfach bei ihr und gut.


lg
ayshe

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HI,

sprich doch mal den KiA darauf an. Bei einer freundin ist das mit ihrem Sohn auhc so. und zwar schon ziemlich lange. Jetzt hat der KiA dazu geraten, mal mit einem Psychologen zu sprechen, da solche Angstzustände wohl auch bei Kindern, wenn sie längere Zeit vorkommen, zu Panikattacken führen können.
Ich würde das einfach ein bischen Beobachten und dann mal mit dem KIA sprechen und hröen, was der für eine Meinung hat.

LG
Charly

3

jetzt, wo du das sagst, frage ich mich,
was genau die TE wohl mit "angstzuständen" meint #kratz


richtige angstzustände?
mit panik usw.?

oder angst vor dunkelheit, schatten, dinge, vor denen kinder manchmal angst haben.


naja, wenn es sehr extrem ist, dann sollte man das sicher ergründen, das stimmt schon.


lg
ayshe

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Angstzustände bei Kindergartenkinder sind gar nicht so ungewöhnlich, sie können auch aus dem nichts hervortreten. Wenn er z.B. nur Angst hat, oben in sein Zimmer zu schlafen, weil es dort dunkel ist, würde es schon helfen, wenn Sie ihm ein kleines Nachtlicht für die Stückdose kaufen, dass den ganzen Abend lang brennt. Wenn Ihr elterliches Schlafzimmer in einer anderen Etage liegt, als sein Kinderzimmer, kann er auch noch Angst haben, dass Sie zu weit weg sind, wenn er Abends mal Hilfe braucht und Sie ihn eventuell nicht hören oder einfach zu lange brauchen, um zu kommen. Hier könnte es helfen, ihm zu versprechen, dass Sie jede halbe Stunde in sein Zimmer kommen und gucken, ob noch alles in Ordnung ist. Das dürfen Sie dann auch gerne mal 2-3 Tage auch wirklich durchziehen, denn, wenn Sie bei Ihren nächtlichen Gang merken, dass er nicht schläft (z.B. weil er Angst hat), können Sie sich behutsam auf seine Bettkante setzen und ihm solange die Haare streicheln, bis er wieder friedlich eingeschlafen ist.

Fünfjährige können natürlich auch Angst vor Monstern unter dem Bett oder im Kleiderschrank haben. Hier neigen Eltern dazu, Kindern mit dem Verstand eines Erwachsenen zu erklären, dass es keine Monster gibt. Das Problem ist hier einfach, dass diese Monster unter dem Bett für Kinder sehr real sind, daher wirkt sich der Erwachsenenverstand hier eher negativ aus, weil das Kind weiß, dass Mama mich gerade belügt; darum fühlt es sich unsicherer. Reale Monster für Kinder können alles mögliche sein. Ein knarren unter der alten Holzdiele, die Toilettenspülung, Pfeifgeräusche des Windes, der Schatten, der den Mond wirft und selbst eine Mutter, die, nachdem Sie Ihren Jungen ins Bett gebracht hat, noch Spielzeug auf dem Boden findet und es wieder in den Schrank legt. Der Verstand und die Lebenserfahrung eines 5-Jährigen reichen hier noch nicht aus, nächtliche Geräusche oder Schatten oder Ängste zuordnen zu können. Hier könnte es helfen, Ihrem Sohn einfach ein Riesen großes Stofftier zu kaufen, was ihn in der Nacht vor all diesen bösen Monstern beschützen kann. Und natürlich sollte Mami noch einmal unter dem Bett und in den Schrank gucken, ob auch alle Monster weg sind. Hier kann es sich also durchaus empfehlen, die Ängste des Kindes (die Monster) ernst zunehmen und „mitzuspielen“. Meistens dauern solche Phasen nämlich nicht all zu lange und gehen dann schnell wieder vorbei. Weil jeder Junge ein großer Junge sein möchte, dass keine Angst vor Monstern hat.

Auch können Ängste durch natürliche Veränderungen und Entwicklungen induziert werden. Ihr Sohn weiß bestimmt schon, dass er nächstes Jahr schon ein Schulkind wird und hat auch eine mehr oder minder Waage Vorstellung davon, was Schulkind sein heißt. Hausaufgaben, mehr Verpflichtung, mehr Verantwortung, weniger Spielen etc. Auch das kann Kindern Angst machen; weil Kinder am Tag so beschäftigt sind, dass sie überhaupt keine Zeit haben, solche Fragen wie: „Was sind Hausaufgaben“ überhaupt verarbeiten zu können. Darum verarbeiten Kinder so etwas nachts. Selbst die Veränderung der Familiären Situation (seiner Schwester) könnten Ängste induzieren. Bei einigen Kindern mündet das in Eifersucht, die sie öffentlich zeigen, bei anderen Kindern in stiller Angst: „Vielleicht hat mich Mami jetzt doch nicht mehr lieb. Meine Schwester zieht sie noch liebevoll an, und ich muss mich alleine in mein Zimmer umziehen. Und wenn ich trödle, wird Mama auch noch wütend und schimpft.“

Selbst die banalsten (für die Erwachsenenwelt) Dinge können Kinder Angst machen. Er wird den biologischen Unterschied zwischen Jungens und Mädchen (entweder bei seiner Schwester, oder bei Doktorspielen) schon festgestellt haben. Kinder, die hier noch nie altersgerecht sexuell aufgeklärt worden sind, reimen sich sehr schnell ihre eigene Welt zusammen. Eine ziemlich bekannte Angst von kleinen Jungs ist, dass man Ihnen das Glied abschneiden könnte und sie dann zu einem Mädchen werden. Hier hilft es einfach nur, sehr sehr viel mit ihrem Sohn zu reden; über sämtliche Veränderungen, die in naher Zukunft anstehen. Machen Sie das Abends, wenn Sie ihn ins Bett gebracht und noch einmal ausgiebig gekuschelt und geschmust haben. Solange er sich sicher und geborgen fühlt, wird er ganz zugänglich sein. Lassen Sie ihn reden; fragen Sie ihn, was diese Veränderungen seiner Meinung nach zu bedeuten haben. Was ist seiner Meinung nach Schule? Meint er, dass ihm das immer Spass macht? Und Hausaufgaben? Wovor hat er Angst? Etc. So mehr Kinder selbst über Veränderungen sprechen dürfen und ihre eigenen Ängste und Gefühle ausdrücken können, verschwinden Ängste vor Veränderungen immer ziemlich schnell wieder. Seien Sie hier nur aufrichtig zu Ihrem Sohn. Denn genau so, wie er weiß, dass unter seinem Bett Monster sind, wird er auch wissen, dass Hausaufgaben doof sind. Belügen Sie ihn hier (um Konfrontationen aus dem Weg zu gehen) wird Ihr Sohn sie natürlich sofort durchschauen und dann noch mehr Angst kriegen: „Hausaufgaben sind so schlimm, dass Mami mich deswegen schon belügen muss“.

Auch ist bei dieser Altersgruppe Angst durch Umwelteinflüsse möglich. Selbst altersgerechte Kinderfilme können bei sensiblen Kindern Ängste auslösen. Ein Nachrichtenprogramm, was z.B. während des Abendessens im Hintergrund läuft und einen 5-Jährigen mit Informationen und Bildern konfrontiert, die er weder verarbeiten noch interpretieren kann, wird bei sehr vielen Kindern Angstzustände auslösen. Weil Kinder diese Informationen und Bilder ausschließlich nachts verarbeiten. Selbst die Bilder in einer Tageszeitung (die schon lange nicht mehr jugendgerecht sind) können sich negativ auf das Wohlbefinden eines Kindes auswirken. Hier kann ich Ihnen also nur den Tipp geben, solche Nachrichten (Fernsehprogramm/Zeitungen) außer Sichtweise eines 5-Jährigen zu bringen. Ich habe mir damals die Abendnachrichten immer aufgezeichnet und sie geguckt, wenn mein kleiner Spatz im Bett lag. Heute gibt’s die Aufzeichnung aber ohnehin schon kostenlos im Internet. Wenn Sie ein sehr sensibles Kind haben, würde ich selbst bei Kinderfilmen aufpassen, die eine geeignete Altersfreigabe haben. Im Zweifelsfall sollten Sie ihm diese nicht alleine gucken lassen; so dass Sie ihm immer Sicherheit geben und Sachen, die er nicht versteht, erklären können.

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Also ersteinmal DANKE ! für die ausgiebige Erläuterung da haben Sie mir schon einige Anhaldspunkte gegeben , was der Auslöser sein könnte. Ich werde das eine und andere ausprobieren und sehen was wird.
Aus Interesse haben Sie beruflich mit solchen Dingen zu tun ??

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eines fällt mir gerade noch ein.

meine tochter hatte sich eine zeit lang ihr holzschwert neben das bett gelegt, damit sie die geister verscheuchen kann ;-)