Überhaupt kein Sozialverhalten... Nur noch Ärger...

Hallo zusammen!
Unsere große Tochter Leonie ist 6,5 Jahre alt und geht seit dem letzten Sommer in die erste Klasse.
Sie ist eigentlich ein aufgewecktes und cleveres Mädchen aber irgendetwas scheint in ihr zu stecken dass sie so extrem handeln lässt.
In der Schule ärgert sie andere Kinder, schreit, tritt und haut.
Sie hält andere Kinder vom Lernen ab und lacht auch andere aus wenn diese mal etwas falsch machen.
Wenn ein Kind ihrer Meinung nach nicht so schön malen oder schreiben kann, sagt sie direkt "Iiiih, das sieht aber hässlich aus" oder ähnlich gemeines.

Sie will immer im Mittelpunkt stehen und bestimmen was gespielt wird. Wenn zwei Mädchen zusammen spielen will sie sich oft dazwischen drängen oder stören. Sie kann überhaupt nicht akzeptieren wenn ihr ein Kind sagt dass es nicht mit ihr spielen möchte.

Leonie sucht bei anderen nach deren Schwachpunkten und zieht sie dann damit auf.
Wir erklären ihr ständig dass man sich in eine Klassengemeinschaft integrieren muss und alle anderen respektvoll behandeln muss.
Leider haben wir das Gefühl das von dem nichts bei ihr ankommt. Wir möchten doch nicht das sie sich alles selbst versaut.

Im Moment sind wir total verzweifelt:-(

Zuhause sieht es auch nicht viel besser aus. Sie und Louis geraten ständig aneinander. Sie nennt ihn ständig Dummkopf oder Blödmann.

Wir nehmen uns Zeit für Leonie, versuchen viel mir ihr zu reden. Sie geht zum Reiten, Schwimmen und ins Ballett.
Abends nach dem Lesen wird gekuschelt und über den Tag geredet.

Was sollte ihre Konsequenz für dieses mangelnde sozialverhalten sein? Sollen wir ihr ihre Hobbys streichen?

LG und Danke fürs Zuhören

melanie mit leonie, louis und raja lilly

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Hallo

nach dem was du schreibst, ist deine Tochter zu Hause sehr verwöhnt und stellt sich auch gerne in den Mittelpunkt. Ich denke sie kommt in der Schule damit nicht klar, dass sie nicht im Mittelpunkt steht. Wenn sie jemand anderen runter macht, dann steht sie ja zwangsläufig vor sich selbst besser da. Das was deine Tochter an Hobbys macht, sind alles Hobbys wo es sich hauptsächlich um sie dreht. Reiten kann man alleine, schwimmen auch und beim Ballet kann man Alleinstreiter sein. Die Hobbys sind also eher kontroproduktiv, was das Sozialverhalten angeht. Wie sieht es mit einer Mannschaftsportart aus z. B. Judo oder eine Gruppe Pfadfinder ähnliches. Hobbys streichen also vielleicht nicht aber vielleicht auch einen Ausgleich zu den Alleingang-Hobbys finden.

LG
Carola

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Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht...
Vielleicht wäre selbstverteidigung auch was für sie.
Ich muss dazu sagen, dass sie ziemlich wenig Selbstbewusstsein hat. Sobald sie etwas falsch macht, sagt sie sofort "Ich bin ja blöd"...
Obwohl wir sie echt immer versuchen zu motivieren...

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Hobbys werden bei uns nie gestrichen... die gehören zur Wochenstruktur....

bei uns wird Taschengeld gestrichen, Fernsehverbot, Süßigkeitenverbot, Hausarrest usw....natürlich nicht alles auf n mal...abhängig von der Schwere des "Tat"....

die schlimmste Strafe für meine Tochter ist, sie ist neun,... wenn sie sich ein Paar Tage nicht mit ihren Freunden verabreden darf...

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Mannschaftssportarten und Pfadfinder fördern sicherlich das Sozialverhalten. Mein Sohn macht beides und ich wurde beim Elternsprechtag schon mehrmals drauf angesprochen, dass er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hat und sich für Schwächere einsetzt. Es weist meiner Meinung nach ziemlich viel darauf hin, dass sie wenig Selbstbewußtsein hat, wenn sie auf andere losgeht. Ich würde keine Hobbies streichen sondern eher den Spieß umdrehen und ihr vorleben, wie unagenehm es ist, wenn jemand gemein zu IHR ist. Aber das ist natürlich graue Theorie und sicherlich schwierig.

LG

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Zunächst einmal finde ich es wirklich lobenswert, dass du deine Tochter so kritisch und objektiv einschätzen kannst. Ich denke, dass fällt vielen Eltern schwer. Ich kann deine hilflose und ja, auch verzweifelte Situation gut nachvollziehen. Meine Nichte ist sehr ähnlich. Sie ist jetzt auch in die erste Klasse gekommen und mein Bruder hat letzte Woche das Gespräch mit der Klassenlehrerin hinter sich gebracht. Es war vernichtend und mein Bruder am Boden zerstört. Meine Nichte würde permanent den Unterricht stören, laut sein, sie könne sich nicht konzentrieren, erledigt nicht die Aufgaben, vergisst ständig ihre Hausaufgabe.
Was MICH gestört hat ist, dass sie gar nichts Gutes über das Kind zu sagen wusste. Das kann doch nicht sein, dass ein Kind NUR schlecht ist. Mein Bruder möchte jetzt mit ihr zum Schulpsychologen. Ich kenne meine Nichte. Sie ist schon laut und grobmotorisch. Sie konnte z.B. erst mit 6 Fahrrad fahren. Andererseits hat sie eine überbordende Fantasie und ist an sich schon ein soziales Wesen und kann sich im Spiel auch unterordnen. Ich denke, sie ist in der Schule einfach etwas überfordert und zeigt es auf ihre Art.
Verwöhnt ist sie auf keinen Fall. Mein Bruder und meine Schwägerin sind konsequent und streng, aber auch liebevoll... machmal ist es einfach schwierig zu akzeptieren, dass das Kind halt nun mal so ist, wie es ist.
Übrigens war mein Bruder als Kind auch extrem schwierig. Mein Vater hat ihm immer gewünscht, dass er mal so ein Kind bekommt, wie er selber war...
Die jüngere Nichte - also die Schwester - ist übrigens das glatte Gegenteil. Total ruhig, sensibel und nur lieb.

Liebe Grüße
Luka

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"Manchmal ist es einfach schwierig zu akzeptieren, dass ein Kind halt nun mal so ist, wie es ist." Das ist sehr oft wahr!

Als Eltern sollte man dann immer die richtige Balance finden zwischen dem, dass das Kind manche Erfahrungen einfach selber machen MUSS, damit es sich ändert (auch wenn man vorab weiß, dass dies keine angenehmen Erfahrungen sein werden) und dem, dass Kinder von sich aus nicht immer die angenehmen Eigenschaften mitbringen, die man selbst gern bei ihm sehen würde.

Ich spreche aus Erfahrung. Manchmal denke ich, ich verzweifel noch mit meinem ältesten Sohn, weil er zuhause sehr schwierig ist, wenn es darum geht, dass andere Kinder da sind und sie zusammen spielen. Er braucht das einfach nicht! Und er versteht absolut nicht, warum er zuhause mit anderen Kindern spielen soll. Klar gibt es Ausnahmen, z.B. meine Nichte und mein Neffe und zwei Mädchen aus seiner Klasse. Aber von sich aus würde er nie äußern, dass er mit einem anderen Kind spielen will. Dennoch bezeichnet er alle Kinder aus seiner Klasse als seine Freunde, fühlt sich dort sehr wohl und laut Lehrerin gibt es schulisch überhaupt keine Probleme mit seinem Verhalten, er verhält sich im Gegenteil super und beim Gespräch hatte sie bei seiner Beurteilung "sehr gut " angekreuzt. Ich kann das gar nicht nachvollziehen, weil er zuhause so anders ist!

Er würde lieber alleine spielen als auch mal nachzugeben und Kompromisse einzugehen, z.B. dass man zuerst das spielt, was das eine Kind spielen will und dann das, was das andere Kind spielen will. Ich kann mir den Mund fusselig reden, aber er versteht nicht wirklich, was ich meine, wenn ich ihm sage dass es doch einfach schön ist, wenn man mit jemanden spielen kann. Und dass es gut ist, wenn man Kompromisse findet, weil dann jeder das verwirklichen kann, was ihm wichtig ist. Natürlich drücke ich das im Gespräch mit ihm anders aus, damit er es versteht - es geht nicht um die Wortwahl, die er nicht versteht, sondern er empfindet einfach total anders.


Mein jüngster Sohn ist ganz anders - das zeigt mir, dass es nicht an meiner Erziehung liegt (zum Glück).

lg
K.

6

Hallo,
schwer zu sagen, woran es liegen mag. Ich hab selbst einen sechsjährigen Sohn, der ist aber eher schüchtern und neigt dazu, sich zuviel gefallen zu lassen. Deine Beschreibungen, wie du sie daheim erziehst, klingen eigentlich ganz normal und liebevoll und ich kann daran jetzt nicht erkennen, ob du deine Tochter zu sehr verwöhnst oder ob es wirklich daran liegt, dass sie unsicher ist und mit ihrem agressiven Verhalten dies überspielen will.
Ich würde an deiner Stelle mit der Klassenlehrerin sprechen, sie kennt ja deine Tochter auch gut und kann dir vielleicht einen Ratschlag geben. Oder du redest mit deinem Kinderarzt, die kennen sich bei Entwicklungsproblemen oder Verhaltensauffälligkeiten gut aus. Eine Erziehungsberatungsstelle wäre auch eine Möglichkeit...
Ich denke, dass es schon sehr wichtig ist, deine Tochter zu unterstützen, ihr Sozialverhalten zu verbessern, damit sie nicht zum Außenseiter wird. Aber das machst du ja auch schon...
Ich wünsch dir viel Glück dabei!
LG, Nessina

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Fang endlich mit der Erziehung deiner Tochter an !!

Meld sie in einem Manschaftssport an, z.B. Fußball.

Aber das wichtigste ist die Erziehung, sie darf doch zu ihrem Bruder nicht Blödmann etc. sagen !!

Sie muß lernen, das es das Wort *NEIN* gibt.

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meine güte#augen

meine kinder nennen sich auch ,mal gegenseitig blödmann.
deshalb sind sie jetzt nicht erzogen worden?lächerlich.

11

Hast du nicht gelesen !!

Das Mädchen nennt ihren Bruder STÄNDIG Blödmann etc..

Meine Kinder geben sich auch mal Schimpfnamen (wenn sie aufeinander wütend sind)

Zwischen *ständig* und *mal* ist ein Riesenunterschied !!

8

Hallo Melanie,

das mit dem Mannschaftssport ist bestimmt ganz gut.
Da lernen Sie, dass sie nicht der Mittelpunkt der Welt sind.

Ansonsten würde ich sagen. Laß sie einfach. Irgendwann wird sie von den anderen Kindern einen auf den Deckel bekommen.
In der Klasse meiner Tochter ist auch so ein Mädel. Es ist auch eine sehr gute Freundin meiner Tochter. Die verhält sich oft genauso. Mittlerweile hat sie aber gerade von den größeren Kindern oft schon die Meinung gesagt bekommen und auch Konsequenzen gespürt wie z.B. keine Geburtstagseinladung o.ä.

Seitdem wird es deutlich besser. Sie fragte dann immer warum sie nicht eingeladen wären und ihre Mutter erklärte ihr dann das es an ihr liegt.

Liebe Grüße

Nicole

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Er einmal möchte ich Dir sagen dass ich es bewundernswert finde, dass Du sie kritisch betrachtest.

Wir haben so ein Mädchen in der Klasse und die Eltern stellen sich ständig hinter sie. Sie lügt und die Eltern rufen uns und auch andere Eltern an und wollen die Sache für ihre Tochter klären.

selbst die jetzt neue Klassenlehrerin hat ein paar Monate gebraucht diese Kind zu durchschauen , jetzt möchte Sie den Eltern einen besuch beim Schulpsychologischen Dienst vorschlagen.

Vielleicht wäre das auch für Dich eine Anlaufstelle. Einen Versuch ist es sicher wert.

Ich habe mich dort auch schonmal hingewandt, weil mein Sohn so schlecht in Rechtschreibung ist.

Gruß
Schneeglitzern